Der Techno-Schamane Piet Jan Blauw scheint aus der Zeit gefallen. Abenteurliche Neon-Konstruktionen sind seine Spezialität und auch im Bad Bonn am Mittwoch hat er ein leuchtendes Monster aufgebaut. Daneben steht Julian Sartorius’ präpariertes Schlagzeug, der dritte im Bunde ist Bruno Spoerri, dessen Set-up aus Laptop und Saxophon auf den ersten Blick geradezu spartanisch aussieht.
Wenn die drei zum ersten mal überhaupt gemeinsam auf der Bühne stehen, kommt es schon auch vor, dass Blauw mal eben alles mit seinen Goa-Trance-Bässen und Lichtschwert-gesteuerten Synthies zuballert. Bei Spoerri und Sartorius provoziert das dann ein frustiertes Grinsen. Spass macht es aber trotzdem.
Wirklich interessant aber wirds in den subtileren Momenten. Wenn Spoerri seine Samples im Laptop mit weissen Handschuhen und der Computerkamera oder auch mal einem bewegunssensitiven Ball dirigiert etwa und Sartorius darauf reagieren kann.
Insgesamt ein schöner und kaum enden wollender Abend, irgendwo zwischen Guilty-Goa-Pleasure und richtig guten Improvisations-Momenten.
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Artikel ist ohne Video für nix!
Wir nehmens uns zu Herzen! Es wurde aber gefilmt, irgendwo wird irgendwas auftauchen!
Das ist eine 20 Minuten Story, mehr nicht. Und das ist die schlimmste Beleidigung die mir in den Sinn kommt. Nein im ernst, keiner schreibt über die Mona Lisa ohne das Bild zu zeigen oder? Ausser vielleicht in einem Randgruppenorientiertern-Performancekunst-Projekt das eigentlich Webung für das Radio machen möchte. Aber eben, Journalismus war einmal ein seriöses Handwerk.
Woher die Schärfe, lieber Hans Huber?
Übrigens, noch besser als Video: Einfach selbst hingehen, wenn mans unbedingt sehen will. Freut auch Künstler und Veranstalter.
H. H. schreibt einen “20 Minuten”-Kommentar – mehr nicht! Und das ist die schlimmste Beleidigung, die mir in den Sinn kommt. Das oben besprochene Konzert hingegen war ausgezeichnet, und ebenso trefflich finde ich Ihre Kritik, Herr Zellweger. H. H. hingegen ist, lieber Herr Zellweger, nach meinem Gutdünken ein Mensch, den man besser nicht auffordern sollte, solche Konzerte zu besuchen. Denn er könnte die Zeit viel sinnvoller nutzen, die Rechtschreibefehler in seinen Kommentaren zu redigieren.
Es gibt ein Video auf Youtube! Schau nach!
Das ist noch Fan-Service, merci!