Der Kanton Bern ist ein eigenartiges Konglomerat von Stadt und Land. Die HKB will dem 2017 auch mehr Rechnung tragen und nicht mehr nur die Zentren Bern und Biel bespielen. Sie hat deshalb die Ausschreibung «HKB geht an Land / La HKB touche terre» lanciert und die rund 350 Kantonsgemeinden eingeladen, Ideen für künstlerische Projekte einzureichen, die in einjähriger Zusammenarbeit mit Dozierenden und Studierenden der HKB zur Umsetzung kommen. Gestern wurde das Siegerprojekt präsentiert: Das Rennen gemacht hat nicht etwa der Süden, das Vorzeige-(Ober)land, sondern der oft übersehene Norden. Saint-Imier und die umliegenden bernjurassischen Gemeinden im Regionalpark Chasseral konnten mit einer spannenden Historie zwischen Industrialisierung und Anarchie und vor allem natürlich mit vielen leerstehenden Industriebauten punkten, die nun künstlerisch wiederbelebt werden sollen.
Zum Beispiel der alte Schlachthof gleich neben dem Bahnhof Saint-Imier, allein schon ein Ausflug wert (nebenbei: seltsam, was man früher als postkartenmotiv-würdig erachtet hat):
Und dann eben: Leerräume à discretion. Was der Stadt notorisch fehlt, im Jura ist es vorhanden. Vielleicht sollte die HKB da oben eine fixe Dependance einrichten? Berührungsängste hätten die Jurassier bestimmt keine.