Bis Ende August präsentiert Ihnen KSB persönliche Sommerhits der Kultur-Prominenz.
Heute mit einem Gastbeitrag von Rea Dubach. Sie ist Tonkünstlerin, Sängerin und Berns junge Avantgarde-Hoffnung. Solo ist sie als Das Reum unterwegs, ausserdem ist sie Kopf von Bandprojekten wie Síd und Tellurian. Mit letzteren hat sie kürzlich den BeJazz Transnational Förderpreis gewonnen.
Der Begriff «Sommerhit» ist immer so eine Sache. Ich musste feststellen, dass ich nicht wirklich saisonal Musik höre und meine aktuellen Lieblingstracks wohl eher in den düstersten Winternächten anzusiedeln sind. Und doch fand ich dann meinen zeitlosen Sommerhit sondergleichen: «November Spawned A Monster» von Morrissey. Der Song wurde 1993 released, kurz nach der Auflösung von The Smiths’, der Kultband, mit welcher Morrissey berühmt wurde.
Kennengelernt habe ich den Track in einer Berner Sommernacht, auf dem Bett meines mir wichtigsten Seelenfreundes, mit einigen Flaschen Wein und Flausen im Kopf. Er zeigte mir dieses Video und die Liebe überfiel mich– für Morrissey, für die ganze Welt.
Noch nie hab ich diese einmalige Mischung aus Selbstinszenierung und schmachtendem Schmerz erleben dürfen und dafür bin ich dem Briten auf ewig dankbar.
Sechs Minuten Weltschmerz und depressiver Songtext, gefangen in einem Mann mit femininem Herzen, gepaart mit schmelzender Schokolade, dilettantischem Poledance auf einem Felsen in einer sandigen Wüste – was will man mehr?
Rea Dubach tritt im September wieder in Bern auf: am 3.9. mit dem Berner Elektronika-Mann Dr. Mo in der Kulturbar Werkhof 102, am 6.9. mit ihrer Band Realismus im grossen Konzertsaal der HKB und am 10.9. am Progrfest.