Bis Ende August präsentiert Ihnen KSB persönliche Sommerhits der Kultur-Prominenz.
Heute mit einem Gastbeitrag von Jeannette Wolf, welche im Kino Rex die Bar leitet und mit Astra-Bier und Kümmel-Schnaps ein Hansestadt-Lüftchen wehen lässt.
Geilo, ich höre wieder Hip-Hop aus meiner zweiten Heimatstadt – die Beginner sind zurück. Und damit ein Teil meiner ersten Hamburg-Jahre in den 90ern, als die ganze nordische Hip-Hop-Szenerie gerade im Aufwind war, und ich jung und schön!!! Beim Release-Song «Ahnma» (feat. Gzuz & Gentleman) zum neuen Album «Advanced Chemistry» dröhnt ein fettes Schiffshorn in mein Ohr und ich denke: Yo, da ist sie wieder, die für die Beginner typische Dicke-Hose-Gangsterrap-Hamburger-Schnack-Atitüde mit viel Humor – und der macht’s erst akustisch wertvoll. Das Gangster-Auge zwinkert heimlich vom schwarz-weissen Ghetto-Himmel runter. Mein ehemaliger Kiez will gerettet werden wie die Erinnerung an meine Zeit im Norden. Heimwehattacke, ich muss hoch!
«Ich komm mit grossem Herzen,
dickem Kopf und kleinem Bauch,
wortgewalttätig, aber masterpeacig drauf»
Rausche mit dem Zug durch Regen-Nebelschauer über die Elbbrücken, yeah, Hamburg City rules, ich komme. Nach dem Rechten sehen, und nach den alten Freunden.
Zurück in Wahlheimat Nummer Drei sehe ich mich bei den nächsten Sonnenstrahlen mit Baseballkappe und Sonnenbrille durch die Berner Altstadt schieben.
«Und die Sonnenbrille, sie ist am Start Baby,
sie ist der letzte Rest Privatsphäre»
Noch Fragen, Digger? Ja, was bedeutet eigentlich «Ahnma»? Tja, fahrt nach Hamburg, um es auszuchecken. Ich bleib in Bern mit der kleinen Portion Hamburg im Ohr und einem grossen Schmunzeln.
Jeannette Wolf ist der Liebe wegen von Hamburg nach Bern gezogen. Sie hat letztes Jahr die Gastroleitung der Foyer-Bar im Kino Rex übernommen und gibt dort kurz vor Feierabend (geöffnet jeden Tag bis halb eins) auch mal einen knallbunten Absacker aus.
Bullshit Halt die Fresse
Grundsätzlich Ja, Frau Wolf. Wäre da nur nicht der unsägliche Gzuz. Der versaut leider alles.