An der Fusion in der Nähe von Mirow, in der Nähe von Neustrelitz, also irgendwo neben Berlin in der mecklenburgischen Weite, gibts viele Monde. Das verwirrt bekanntlich die Nachtfalter. So verschwirren sie sich an wunderliche Orte und entdecken zum Beispiel: Das Bern-Deutsche Zweierlei Caesarean Moons.

Cäsarische Monde, darunter: Windisch und Rutzen.
Es ist wenig bekannt von der Gruppe. Julius Windisch, Tasten, mal Lukas Rutzen, Schlagen, ein taufrisches Ding, eine EP im Rücken, 61 Facebook-Freunde (es hat noch Platz.) Das tête-à-tête von Pianisten und Schlagzeugern ist nicht selten das Produkt einer Freundschaft im Geist, von Rhythmik und Klang. (Und am Klavier hockt stets der zweitbeste Schlagzeuger jeder Band.)
In diesem Spagat zwischen Grooven und Klingen spielt Schlagzeuger Rutzen als Meister. Denn Groove lässt sich pachten und was einem gehört, kann frei be- und um- und zerspielt werden. Rutzen dehnt die Zählzeiten, deutet an, bricht aus und zelebriert, dass die Zustimmung zweier Musiker die gelungene Phrase trägt. Am anderen Ende des Spagats gelingt ihm die klangliche Ausdifferenzierung auf jeder dynamischen Stufe. Mit grosser Umsicht kitzelt er Strukturen aus einem Instrument, von dem jeder denkt, er wisse wie es klingt: bum-tschack.
Um Strukturen: Auf Julius Windischs Tischlein gegenüber sind Synthesizer ausgelegt und Tretminen eingeschlauft. Womit Gitarristen einschlägigerweise ihre Soli vergolden oder vergiften, färbelt er Oberflächen mit Tiefenwirkung, mischt Rauschen unter und filtert. Daraus entsteht bisweilen Diffusion, Zerstreuung, eine harmonische Wolke. Er hat diesen Raum im Duo. Der Mond bleibt immer sichtbar und die Nachtschwärmer gebannt ums cäsarische Licht, das wenig später untergehen wird in abertausenden von anderen.
In «Rosinen» picken wir einzelne Werke, Konzerte, Darbietungen oder was auch immer aus einem grösseren Ganzen heraus. Und lassen den ganzen Rest einfach mal ganz bewusst beiseite.
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