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Schlagzeuger In A Box

Milena Krstic am Donnerstag den 9. Juni 2016

Da schnappt sich einer der erfolgreichsten Theatermacher der Schweiz (Dimitri de Perrot) einen der erfolgreichsten Schlagzeuger der Schweiz (Julian Sartorius) und entstanden ist das Stück «Myousic», das gestern im Südpol Luzern Premiere gefeiert hat. KSB war dort.

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Ja, und jetzt? Dunkel ist es im Saal und vorerst passiert einmal nichts. «Ein Lapsus?», fragt jemand im Publikum, aber da ertönt es auch schon wieder aus dieser Box, in der Julian Sartorius sitzt und von dort aus Klänge in den Saal schickt.

Es ist schon eine grosse Kiste, wenn der in Neuchâtel geborene Dimitri de Perrot, der einst als DJ angefangen und später gemeinsam mit dem Regisseuren und Choreografen Martin Zimmermann die Theaterbühnen dieser Welt erobert hat (unter anderem mit «Gaff Aff» und «Chouf Ouchouf»), ein eigenes Stück realisiert und sich mit Julian Sartorius kurzschliesst.

Jetzt ist aber De Perrot nicht bekannt dafür, klassisches Stücke auf die Bühne zu bringen, «Theater» kann man die sicher nicht nennen, so wie die lustvoll am Schnittpunkt von Tanz, Clownerei und Musik mäandrieren. Drum ist bei mir die Frage aufgetaucht: Ehm, also, wird der Julian da jetzt schauspielern, vielleicht sogar tanzen?

Aber nichts da: Julian Sartorius tat das, was er am besten kann, trug Alltagskleider und spielte das Publikum mit Schlagzeug und einem Maschine-Soundpad an die Wand, währenddem die pilzartigen Lautsprecher rotierten und man die verschiedenen Sound-Schnipseleien, die da durch den Raum geschickt wurden, nicht mehr einordnen konnte: Woher kam dieses Räuspern? Und schleift da jemand einen Baumstrunk durch den Raum?

Ja. So war das. Und mehr verrate ich nicht.

Gehen Sie am 2. September 2016  am besten selbst schauen, da gastiert «Myousic» nämlich in der Dampfzentrale in Bern. 

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