Ich hätte hier eigentlich etwas über die Kunsthalle-Gastausstellung einer Werbeagentur schreiben wollen, die schon im Vorfeld für einigen Wirbel gesorgt hat. Kunst und Kommerz und andere Geheimnisse (secret kommt übrigens von Sekret: das Abgesonderte). Aber schon am Abend selber hatte ich das Gefühl, dass die ganze Kontroverse eine ziemlich leere ist. Und irgendwoher, an der Bar stehend, kam mir der Logikpoet Wittgenstein und sein philosophischer Befehlston in den Sinn (auch schon fast hundert Jahre her, übrigens):
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
Zuhause habe ich den Computer aufgemacht und ein paar Schlagzeilen gelesen. Und dann noch ein paar Dinge über Wittgenstein. Betrand Russell sagte zum Beispiel über seinen Schüler:
His disposition is that of an artist, intuitive and moody. He says[,] every morning he begins his work with hope, and every evening he ends in despair.
Kunst als etwas zwischen Hoffnung und Verzweiflung Hängendes. Ob das, was über dieses Wochenende an den Kunsthalle-Wänden hängt, Kunst ist? Und ob die Kunst so etwas wie eine Seele hat, die sie verkaufen könnte? Ehrlich: ist doch vollkommen egal.
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