Eine exklusive Foto-Homestory aus dem Susanne-Schwob-Haus.
Als ich ankomme, bereitet Aldir Polymeris gerade Kaffee zu. Selber gemahlen. Der Video- und Performancekünstler wohnt als Zwischennutzer zusammen mit den bildenden Künstlerinnen Giorgia Piffaretti und Nicolle Bussien in dem Susanne Schwob-Haus am Falkehöheweg. Die Stadt wollte das Haus gegen den Willen der Erblasserin verkaufen. Dank einer Einsprache der Nachbarin Frau Kohler ist dieser Plan gescheitert (Der Bund berichtete). Zum Glück. Von einem neuen Besitzer würde ich wohl keinen Kaffee serviert bekommen. Gemeinsam mit Aldir und Fiona Rafferty sitze ich im Garten der Villa. Fiona hat wie Aldir soeben die HKB abgeschlossen. Sie arbeitet neben anderen bildenden Künstlern, Grafikern und Illustratoren, an einem von 11 Atelierplätzen im grosszügigen Haus. Wir reden darüber, was das Haus neben Privatbesitz sein kann, Fiona sagt: «Konzerte und Lesungen sind geplant, im Keller entsteht in der Nasszelle ein Töpferraum, in der alten Vorratskammer ein Fotolabor.» Aldir: «Wir möchten uns mit anderen Galerien und Institutionen in Bern verbinden und neue Formate, wie Diskussionsrunden und Werkstattbesuche organisieren.» Das Einweihungsfest am 15. August war mit vielen Besuchern und ganz ohne Beschwerde bereits ein Erfolg und fand bei der Nachbarschaft Anklang. Wir sind uns einig: Das Haus soll ein Zentrum für Kunst sein. Eine so zentrale Arbeits- und Wohnstätte für bernisches Kunstschaffen ist vermutlich in der Stadt einmalig. In den Räumen im obersten Stock herrschen durch das direkt einströmende Sonnenlicht perfekte Bedingungen für Maler. Dann klingelt es an der Tür, jemand kommt zu Besuch. In dem Haus herrscht ein produktives Treiben – ganz wie Frau Schwob es sich in ihrem Testament gewünscht hat. « Zur Übersicht