«If a finnish guy likes you, he stops staring at his shoes but stares at your shoes instead.» Dies wurde Frau Feuz kürzlich in den frühen Morgenstunden mitgeteilt, und zwar in Helsinki in der wunderbar verschrobenen Mockba Bar des hochverehrten Aki Kaurismäki. Es ist ein gängiges Klischee, dass die Nordlichter das Herz nicht exakt auf der Zunge tragen. Und es gibt sie in Helsinki tatsächlich, die schweigsamen Männer, die in der Bar gerne drei Stunden in ihr Glas Hochprozentiges starren. Schweigen und Saufen, das können sie, die Finnen, und entsprechend viele Witze gibt es denn auch, welche diese Thematik behandeln. Was ist zum Bespiel der Unterschied zwischen einer finnischen Hochzeit und einem finnischen Begräbnis? Am Begräbnis ist eine Person weniger besoffen. Oder aber: Woran erkennt man, dass ein Finne schwer verliebt ist? Er sagt es der Frau fast.
Schweigsamkeit ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Mit jemandem schweigen können, ist eine Qualität für sich. Und wenn mit einem Finnen geschwiegen wird, bringt dies noch andere Vorteile mit sich: Man steht sprachlich nicht wie der letzte Idiot da. Überall sonst in Europa kann man sich mit einer Basis von Französisch, Englisch, Deutsch und ein bisschen Italienisch durchwursteln, Strassenschilder oder Speisekarten lesen und sich einigermassen orientieren. Nicht so in Finnland. Zwar wendet die finnische Sprache auch das lateinische Alphabet an, damit ist dann aber auch schon fertig mit Parallelen. Dies deswegen, weil Finnisch nicht wie die meisten europäischen Sprachen zur indogermanischen Familie gehört, sondern zur finno-ugrischen und die ganzen y, ä, k, tt in 15 verschiedenen Fällen organisiert werden. Ausserdem verwenden die Finnen zwischendurch offensichtlich einfach auch nur irgendwelche Phantasiewörter, die alleine dazu dienen, Touristen zu beschimpfen. Aber Frau Feuz hat’s durchschaut. Nicht mir mir! Selber Lappi und Polypenpussi!
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Die spinnen die Finnen!