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Gemeinplatz #2

Oliver Roth am Dienstag den 9. Juni 2015

In der letzten Samstag-Nacht gesellten sich die südamerikanischen Rhythmen des Cambia und Reggaeton neben die stampfenden Techno-Beats unter der Brücke vor der Reitschule.

Um direkt auf Frau Huckos Frage in ihrem letzten Beitrag zu antworten, was passieren würde, wenn Cumbia auf dem Vorplatz gespielt würde: Nun ja, nicht viel anderes als sonst. Menschen tanzen dazu, wie zu jeder anderen Musik auch. Allerdings war die Mischung von einem, nennen wir es klassischen Club-Publikum (Stöckelschuhe) und einem alternativen Openair-Publikum (Flip Flops) schon augenfällig.

Was noch fast spannender war als die soziologischen Beobachtungen, waren die akustisch-physikalischen: Wollte man sich nämlich ausschliesslich auf die Latino-Klänge konzentrieren, konnte man dies nur in einem ca. 10 m Radius um die kleine Bar unter der Brücke tun. In präzise ausgewählten Winkeln zu den Boxen stehend, war es unter sich mir nicht erschliessenden Umständen möglich den viel lauteren Techno-Klängen auszuweichen, die lediglich ca. 50 m weiter drüben donnerten.

Und so tanzten dann bei Fuego und Uringeschmack Raver neben Latinos auf dem gemeinsamen Platz, während drinnen die alten von der Chlyklass auf der Bühne vom Dachstock standen und ein mit ihnen gealtertes Publikum unterhielten.

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Möglicherweise etabliert sich unter dem Schlagwort Gemeinplatz eine neue Serie, in der bekannte Plätze in der Stadt einer kurzen Betrachtung ihres Zustandes unterzogen werden. 

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