Warum ist es in Museen eigentlich immer so still? Manchmal hilft es der Kunst, dass sie weitgehend ungestört wirken kann, manchmal ist das beinahe Sakrale in den Kunst-Hallen aber auch allzu erhaben. Wie Kunst funktioniert, wenn sie nicht in flüsterleisen, sondern bebend lauten Räumen gezeigt wird, kann man heute in der Kunsthalle erleben. In Solar mountains and eternal flowers, einer Soundperformance des Young-Gods-Frontmanns Franz Treichler zusammen mit Aïsha Devi und Loten Namling, wird das ganze Gebäude mitunter ziemlich durchgeschüttelt.
Die Performance ist der tolle Schlusspunkt zur übrigens sowieso formidablen Zwischennutzungs-Ausstellung von Donatella Bernardi. Treichler hat zu einer ihrer Installationen im Untergeschoss eine Tonspur geliefert – nun bekommt er die Gelegenheit, aufs ganze Haus überzugreifen, und er nützt sie mit schwerem technischem Geschütz und feinem Gespür für die Atmosphäre und das besondere Raumerlebnis in der Kunsthalle. Und für das aktuelle Ausstellungskonzept: Bernardi hat eine wunderbar geschichtete Ausstellung konzipiert, in der Altes und Neues, Eigenes, Angeeignetes und Fremdes auf subtile Weise ineinandergreifen. Die Soundspur von Treichler und seinen Gästen verwebt die Werke noch weiter, wenn man dem lebendigen Wispern und Dröhnen durch die verschiedenen Räume nachspürt. Hingehen, läuft noch bis 18 Uhr!
« Zur Übersicht