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Zukünfte: Mai 2082

Miko Hucko am Mittwoch den 11. März 2015

Das hunderste AUAWIRLEBEN! Hätte ich auch nicht gedacht, damals, dass ich das noch erleben würde. Aber wer hätte sich schon irgendetwas gedacht, irgendeine Zukunft, bei diesem Sauhaufen von Welt in den 10er und  20er Jahren. Hier stehe ich also in der Menge, halte ein Glas Weisswein in der einen und ein Soyagebäck in der anderen Hand. Zur Feier dieses Anlasses wurden alle eingeladen, die jemals auch nur irgendetwas mit dem AUA zu tun haben. Und den Umbruch überlebt haben.

Ich erkenne kaum jemensch – die meisten dürften nach mir in Bern Theater gemacht haben. Ah, ist das dort in der Ecke…? Er hat seine Haut, ganz nach dem Frankensteintrend, grün gefärbt. Egal. Warum also hat ausgerechnet das AUA so lange überlebt? Viele Thesen sind im Raum, aber die, die für den Gesprächsstoff des Abends sorgt, hat viel mit der gegenwärtigen Polis zu tun: Weil das AUA nie auf einen Wachstumszug aufgesprungen ist. Ein Festival, das die eigene Grösse für gut hielt, passend zur Grösse der Stadt – und, wie man zu sagen pflegte, eine Perle.

Zu diesem hundertjährigen Jubiläum wurde Nicolette Kretz eingeladen, sie wird die Eröffnungsrede halten. Sie hat ja damals, 2028, die Kuratoriumsstelle aufgegeben, weil sie zu höherem berufen wurde: in den Neuropäischen Theaterrat. Extra aus Tunis ist sie eingeflogen, dem Hauptsitz des Rates, dem sie letztes Jahr sogar vorgestanden hat.Ein Raunen geht durch die Menge, als Nicolette aus ihr emporschwebt: Auch als Klasse-A-Cyborg hat sie ihren Witz, Charme sowie die Lockenpracht nicht verloren. Der Inhalt ihrer Rede: Warum Neuropa politisches Theater braucht, und damit gerade solche lokal angebundenen Festivals wie das AUA. Ich freue mich jetzt schon auf das bunte Programm.

 

— Zurück im Jahr 2015 findet heute Abend, am 11. März, um 19:30, das Programm-Release-Cüpli des diesjährigen AUAWIRLEBEN Theaterfestivals statt.

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