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Word. Für den Sonntag

Roland Fischer am Sonntag den 25. Januar 2015

Nichts zu tun heute? Wie wär’s mit einem Dokfilm über einen eher unbekannten – und sehr tragischen – Helden des Internets? Der Hacktivist Aaron Swartz nahm sich vor zwei Jahren das Leben, weil er in die ziemlich unbarmherzig mahlenden Mühlen der amerikanischen Justiz geraten war. Unlängst ist ein Film rausgekommen, der die Geschichte des Internet-Wunderkinds, RSS-Miterfinders und Autors des Guerilla Open Access Manifest aufrollt – und die Frage stellt, was da bloss schiefgelaufen ist. Sehr sehenswert.

Aus dem Manifest, das Swartz letztlich wohl das Genick gebrochen hat, weil die Strafverfolger es als Bedrohung der Rechtsordnung ansahen:

Only those blinded by greed would refuse to let a friend make a copy.

Tatsächlich war Swartz kein krimineller Hacker, sondern ein Politiker mit digitalen Mitteln – und mit einem starkem Gespür für die Ungerechtigkeiten in dieser neuen Welt. Oder wie es im Film mal heisst: «He was the Internet’s own boy – and the old world killed him»

Und das schrieb der Internet-Begründer Tim Berners-Lee, als er von Swartz’ Tod hörte:

Aaron is dead.

Wanderers in this crazy world,
we have lost a mentor, a wise elder.

Hackers for right, we are one down,
we have lost one of our own.

Nurtures, careers, listeners, feeders,
parents all,
we have lost a child.

Let us all weep.

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2 Kommentare zu “Word. Für den Sonntag”

  1. michael sagt:

    habs noch nicht geschaut, aber: ein Aspekt, der bei der Sache immer etwas zu kurz kam, ist hier ganz gut beschrieben (im letzten Abschnitt): http://barcelona.st/noam-chomsky-on-aaron-swartz-suicide

  2. Fischer sagt:

    merci!
    swartz war übrigens nicht nur aktivist, sondern auch medienkünstler. hier eine meiner liebsten von ihm programmierten arbeiten, der image atlas. so sieht die welt bern.