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Jahresrückblick: Bier und Orte, wo niemand war

Christian Zellweger am Mittwoch den 31. Dezember 2014

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Wir wollen Bier, nicht Cüpli. Wir wollen Rock, nicht Zwölftonmusik. So ist Mehrheit. Und Ihr schreibt Jahresrückblicke über Veranstaltungen, an denen niemand war

Na dann, los:

Ja, was war das eigentlich für ein Jahr? Eher eines der ungeplanten Höhepunkte, scheint es mir.

2014 war, man hat es schon fast wieder ein wenig vergessen, das Jahr von Jeans for Jesus. Das Konzert im Dachstock war musikalisch etwas zwiespältig, dafür war im restlos ausverkauften Dachstock eine aufgekratzte Aufbruchsstimmung zu spüren, wie nur selten, wenn eine Berner Band aufspielt. Etwas weniger Leute hatte es dann am Konzert derselben Gruppe im August in der Dampfzentrale. Dafür bewiesen die Jeans, dass sie nur ein bisschen in Fahrt kommen mussten, um eine richtig gute Live-Band zu werden.
Etwas später nur kamen dann schon die alten Herren der Goldenen Zitronen in den Dachstock. Darüber gab es nur wenige, aber begeisterte Worte zu verlieren. Das beste Konzert 2014 in der Stadt? Vielleicht, ja. Und dann war schon Kilbi im Bad Bonn. Dort machten Jeff Magnum und seine Neutral Milk Hotel die bange Frage, was alte Helden noch so können, glatt vergessen. Und einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer gabs an der Kibli auch, im Gegensatz zu den winterlichen Ausgaben in den Vorjahren.
Nach so viel Bier und Musik der Ort, wo niemand war: Der alte Bundesratsbunker, irgendwo in Bolligen. Séverine Urwyler und Lukas Sander hatten im September die riesige Kaverne in eine bedrohliche und sehr eindrückliche Kulisse ihres Biennale-Projektes “Unterland” verwandelt. Mit Stirnlampe und Schutzanzug stolperte man durch die geräuscherfüllte Dunkelheit, verwischt von Nebel und Staub gemahnten rätselhafte Objekte an eine vergangene Katastrophe – eine beeindruckende Erfahrung an einem eindrücklich verwunschenen Ort.
Zur vollständigen Highlights-Liste gehört auch der Besuch von Noah Lennox alias Panda Bear im Bad Bonn im Juli. Wohltuende Musik um der Musik willen, so kurz nach dem Gurtenfestival.

Und das letzte Highlight? Natürlich MC Bösi Ouge endlich im Radio – ins Programm geschmuggelt von King Pepe.

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