Gestern war der Abend der langen Männer im ISC, denn sowohl der Luzerner Schrankgitarrist Blind Banjo Aregger, seines Zeichens Sänger bei Blind Butcher, als auch der Schwede Daniel Norgren werden sich wohl irgendwo im 1.90m-Bereich bewegen. Damit hatte es sich gestern dann aber auch schon wieder mit den Parallelen.
Die Herren Blind Butcher spielen einen einigermassen abgefahrerenen Country, wobei Schlagzeuger Oklahoma Butcher nicht nur auf seine Trommeln haut, sondern gleichzeitig mit dem linken Fuss auf Pedalen rumdrückt und somit Läufe beisteuern kann, die mal nach Bass, mal nach Keyboard klingen. Motorisch eher minderbemittelte Menschen wie Frau Feuz können so etwas nur mit Staunen und Ehrfurcht zur Kenntnis nehmen. Staunen musste man im Übrigen auch über das Outfit der Herren, und sich dabei gleichzeitig fragen, ob ein Hersteller, der solche Overalls produziert, nicht standesamtlich hingerichtet gehöre.
Was Daniel Norgren im Anschluss im ISC lieferte, war dann schon ganz grosses Gefühlskino. Der Schwede ist ein Mann, der mit Leib und Seele bei der Sache ist. Er vermag es mit seinem authentischen Blues, der teilweise mit spirituell anmutendem Gospel versetzt ist, richtig tiefe Wunden aufzureissen und stochert mit seinen himmeltraurigen Liedern so lange darin herum, bis einem das Herz blutet. (Man vergebe mir die abenteuerliche Wortwahl.) Wunderbar war das und dass im Anschluss an der Bar das Konzept der Katharsis diskutiert wurde, spricht für sich. Aber hören und schauen Sie doch selber, unser Kameramann Herr Zellweger war ebenfalls vor Ort:
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Schön wars, dennoch kommt das Zittern im Video nur teilweise von der bewegenden Musik.