Es beschleicht einen schon ein seltsames Gefühl, wenn man so durch Norbert Klassens Atelier streicht, ein Migros-Körbchen in der Hand. Es ist grosser Ausverkauf in dem wunderbaren Sammelsurium, in dieser Wunderkammer, diesem ganz persönlichen Kunstuniversum, das gleichzeitig Labor und gute Stube war.
Zum Glück braucht man sich nicht gar so leichenfledderisch vorzukommen – die Kaufräusche hatten Tradition bei Klassen und seinen Weggefährten. So hörte sich das dann jeweils an:
dezember 2005
KAUFRAUSCHTAGE
jürgen o.olbrich / kassel
und norbert klassen / bern
verramschen ihre kunst
im kunsthaus grenchen / schweiz
Immer wieder haben sie sich so von allzuviel biographischem Ballast befreit. Und so handelt man denn an der Kasse auf spielerische Weise einen Preis für die Trouvaillen aus Klassens Nachlass aus und lässt sich ins Kaufregister eintragen – der gute Norbert möchte nämlich gern wissen, an wen seine Schätze so gehen. Ein sehr rührender Abschied, von heiterem Ernst getragen.
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