Wer vom Vorabend noch angeschlagen ist, sollte sich dennoch unverzüglich und immerzu ans nächste Konzert schleppen – vor allem, wenn sich der Gast mit dem Alias Why? in der Gegend ankündigt. Und so ging es am gestrigen «Sunday is Funday» auf nach Fribourg zu dieser kurligen Gestalt mitsamt Band aus dem einstigen freien Hip-Hop-Kuchen Anticon, die sich zumindest auf den neueren Alben mehr dem Lieder- denn dem Sprechgesangslager zugehörig fühlt.
Eröffnet wurde der Abend im Fri-Son durch die sehr sympathischen Lieder des Why?-Bruders Josiah Wolf, der später trommelnd und glockenspielend das Hauptkonzert befeuerte.
Diesmal ohne Gips und mit merklich mehr Bewegungsfreiheit, gab der drahtige Schnauzträger Yoni Wolf die Rampensau, machte einige Yoga-Dehnübungen und rappte überraschend und glücklicherweise überaus oft in den mild-harmonischen Liedern, die von der aufgestockten Band schön dynamisch gespielt und mit vielen Klangschlieren versehen wurden. Denn Wolfs Changieren zwischen dem nasal-nölenden Gesang und dem verhackten, urtypischen Sprechgesang, das mir beim letzten Album zu kurz kam, war der Grund, wieso ich vor einigen Jahren ein Teil meines Herzens an diesen Künstler verloren habe – wie, natürlich, diese schlicht wunderbaren Lieder wie etwa «Gemini».
Und so war der Angeschlagene nach diesem Konzert beinahe wunschlos glücklich, beinahe, denn während in diesen Tagen so viele Bands ungefragt ihre Reunion verkünden, ist von einer Reformation von Yoni Wolfs glorioser Urband cLOUDDEAD immer noch nichts zu vernehmen.
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es sei ihnen an dieser stelle noch gedankt, werter herr sartorius. dafür, dass sie mir vor zwei jahren diesen why? empfohlen haben. ich war sehr begeistert gestern abend. ja schon fast ein bisschen aus dem häuschen. und inzwischen mag ich auch die beiden letzten alben wirklich gerne. jetzt folgt dann noch das herantasten an die frühen jahre dieses herrn.
Sehr gern geschehen, Herr Gnos.
Und wenn Sie dann mit dem Why?-Why? durch sind, geht es weiter zu Hymie’s Basement, dem Duo, das Herr Yoni Wolf mit dem gestrigen (Fog)-Gitarristen Andrew Broder unterhalten hat und das so tönt:
Verschrobener dann das clipartige Projekt Reaching Quiet, das eigentlich aus zwei Drittel von cLOUDDEAD bestand:
Dann gibt es natürlich noch von Why? geremixte Lieder, wie dieses da:
http://hypem.com/track/629641/Department+Of+Eagles+-+Sailing+By+Night+Why+s+Xmas+Mix+
Besser ist aber das unglaubliche Original, mit dem ich nun mal in die Nachtruhe absegle:
[…] gäbe es doch so einige Konzerte, die es mehr verdient hätten, ausverkauft zu werden als dieses gestern in der […]