Zum Abschluss dieses Maulhelden-Spezialtages gehen wir an den Rand der Rapmusik. Die Rede ist vom in Kalifornien ansässigen Anticon-Label, das dieses Jahr sein zehnjähriges Jubliäum feiert. Das Label brachte Rapper wie Sage Francis oder Sole hervor und netzwerkte mit Teilen von The Notwist im Projekt 13 & God, dem Kanadier Buck 65 und anderen Labels wie Mush-Records, (dort sind heute die unvergleichlichen Curse Ov Dialect zu Hause). Kurz: Eine Art Elite der anderen Rapmusik.
Das Wort Anticon fiel mir zum ersten Mal bei der Veröffentlichung der cLOUDDEAD-Platte «Ten» auf, der Supergruppe von Anticon. Die Label-Mitbegründer Adam «Doseone» Drucker und Yoni «Why?» Wolf mitsamt dem Produzenten Odd Nosdam sind die Herren, die beinahe undurchdringliche Ambientcollagen schufen und diese mit Heliumstimmen und abstrakten Texten überlagerten. Ein abenteuerliches Unterfangen, das auf Ten, ihrer zweiten und leider auch letzten Platte, beinahe eingängig wurde.
Seither widmeten sich die einzelnen Mitgliedern ihren eigenen Projekten. Why? widmet sich eigentümlichen Liedern und vermengt multiinstrumentales Hippietum und Lo-Fi-MC-Rolle, süsse Psychedelik, drastische Raps und hängende Beats aufs wunderbarste.
Doseone ist Teil der Psycho-Rap Gruppe Subtle, die vielleicht am ehesten, wenn auch wesentlich dunkler, das Erbe von cLOUDDEAD verwaltet und eben ein neues Album veröffentlichten, während Odd Nosdam instrumentale Platten verfertigt.
Die legendären cLOUDDEAD finden Sie auf diesem Konzert-Video in Aktion und danken für Ihre Aufmerksamkeit:
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Schöne Idee, dieser Hibedihobedi-Tag. Aber machen Sie das doch ein nächstes Mal, wenn nicht grad am selben Tag die UEFA EURO 2008 TM (C) (R) beginnt…
wir haben keine ahnung, wovon sie sprechen, werter herr lars l. von einem solchen anlass haben wir noch nie gehört und er wird auch nie stattgefunden haben, weshalb wir keine rücksicht darauf nehmen können. wir danken ihnen.
was meinerseits noch abschliessend zu sagen wäre: ich mochte und mag an hip hop, dass dieser sound etwas nach vorne treibendes hat. und nicht dieses sophisticatede verharren in befindlichkeiten zelebriert, diese weinerliche, bornierte, überzüchtete, nordwestliche und weisse wohlstandsmelancholie. eine band wie cold play – um nur die spitze des wortwörtlichen eisbergs zu nennen – ist in dem sinne das gegenteil von hip hop. hip hop stellt dem ein energetisches nach vorne gehen entgegen und das ist klasse.