Gestern war die Vorpremière von «Chrigu», einem Dok-Film, den das junge Zürcher Team von Arson-Film realisiert und der unerwartet – aber absolut berechtigt – an der diesjährigen Berlinale einen Preis erhalten hat.
«Ein wunderbares Beispiel dafür, was das Genre Dokumentarfilm ist, was es soll und was es kann», schreibt die Süddeutsche Zeitung, und das ZDF meint: «Ein bemerkenswert reifer Film. Packend, kraftvoll, ohne falsche Sentimentalität.»
Chrigu war ein Giu aus dem Umfeld der Mundartisten, deren Rapper Knackeboul nicht nur mich am heurigen Buskers begeistert hat. Chrigu hat Filme gemacht und als er die Diagnose Krebs erhielt, sagte er: «Chum mir mache e Film zäme, i stige de irgendeinisch us.»
Wie die junge HipHop-Jungs-Gang mit der Situation umgeht und auf Gefühle jenseits von Coolness, Aggression oder Pathos unmittelbar reagiert, ist sehr beeindruckend. Der Film ist ästhetisch näher am Videoclip, als am Betroffenheits-Hollywood-Schmarrn, er ist schonungslos und unsentimental und gefühlvoll. Ein Film über Freundschaft, das Leben und den Tod.
Chrigu wollte einen lustigen Film. Lustig ist er nicht geworden, aber schön und unbedingt, unbedingt sehenswert! Ab 27. September im Ciné Movie in Bern.
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wirklich ein sehr anregender Film, umso mehr wenn man betroffene persönlich kennt und sie plötzlich auf der Leinwand wiedererkennt.
Kann den Film nur empfehlen.
Die Mundartisten spielen übrigens zusammen mit Testsieger aus Deutschland am 28. 9. im Sous-Soul.
Frau Pergoletti, haben Sie sich den Soundtrack zum Film denn auch schon angehört?
Nein, werter Pwei, das werde ich aber nachholen. Und Sie?