Es gibt drei Gründe, nicht ins Kino in der Cinématte zu gehen: der Heimweg (insbesondere, wenn es Winter ist, man zum Beispiel im Breitenrain wohnt und mit dem Velo unterwegs ist), die Bestuhlung (zwar enorm chic, aber nicht im gleichen Masse bequem) und das Danach (wenn man nach dem Film in einem der Sofas bei der Bar gemütlich ein Zwickel sich zu Gemüte führen möchte, man aber in eine Lindy-Hop-Meute gerät).
Und es gibt drei Gründe, sich von solchen Nichtigkeiten nicht beeinflussen zu lassen: das Programm (zurzeit läuft neben einer Terry-Gilliam-Reihe die Robert-Altman-Retrospektive, heute Abend noch einmal der sensationelle «Short Cuts» aus dem Jahre 1993), das Davor-und-Danach (denn in der Cinématte gibt es die wohl schönste Bar der Stadt – auch wenn sie seit der Überschwemmung von 2005 etwas zu geschmäcklerisch daherkommt) und das Während (weil man sein Glas Wein, sein Zwickel oder seinen Campari Orange mit ins Kino nehmen darf).
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übrigens ist es einigermassen schwierig, auf der cinématte-website das programm als pdf zu finden. deshalb hier eine kleine wegbeschreibung: klicken sie hier, dann in der linken navigation auf den menüpunkt «cinéastisches», wo sie oberhalb des bildes eine zeile mit «download» sehen können.
oder sie klicken einfach diesen link für das aktuelle programm.
Und: wenn am Sonntagabend sogar das Du Nord geschlossen bleibt, sind die Alternativen in der KulturStadtBern eine echte species rara. Das Cinématte hatte gestern Abend immerhin geöffnet. Und was die Sofas angeht, da gebe ich Herr Gnos durchaus recht, die sind irgendwie gar nicht schön und machen einen auf Pseude-Erhaben-Echt-Leder-Gemütlichkeit.
Terry Gilliam-Filme würde ich sogar im Stehen schauen!
es läuft übrigens auch noch eine reihe mit wunderbaren musikfilmen (über daniel johnston, die flaming lips, u.a.: programm gibt’s hier). aber berner konzertveranstalter interessieren sich in der regel eben halt nicht so wahnsinnig sehr für musik…