Ich beginne diesen Beitrag mit einem Satz, der eine Falschaussage enthält: Vergangene Woche hatte ich das Vergnügen, einer Diplomfeier an der «Hochschule der Künste Bern» (HKB) beizuwohnen.
Falsch ist die Aussage, dass es sich um eine Feier – also um eine festliche Veranstaltung anlässlich eines besonderen Ereignisses – gehandelt habe. Das Ereignis, nämlich das Diplomieren der DiplomandInnen, war zwar überaus besonders (und erfreulich). Wie Sie aber auf dem Bild unschwer erkennen können, konnte die Veranstaltung an sich keineswegs als festlich bezeichnet werden.
Und so etwas an einer Kunsthochschule! Da fragt man sich unweigerlich, was das für die Zukunft der Künste in unserer Stadt heissen mag…
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Haben Sie den Blumenstrauss übersehen? Und dann das Schummerlicht? Was ist mit dem weissen Tischtuch an der linken Bildkante? Und liegt da nicht ein flauschiger Teppich? Mir scheint, Sie hatten einfach ihre feierlichen Sinne nicht ausgefahren, Herr Gnos…
Ja, denn das Prosaische ist nicht weit entfernt vom Poetischen. Es ist nur manchmal schwer zu erkennen. Man muss die Welt als Installation zu begreifen versuchen.
licht ist ein gutes stichwort, monsieur gaberell. das schulhaus an der fellerstrasse 11 in bümpliz ist ja ganz neu gemacht. also auch die lichtschalter. und ich sage ihnen, keiner der dozenten war fähig, sich des offenbar nicht ganz einfachen lichtkonzeptes vorgängig einmal zu widmen. so dass während der ganzen feier irgendwelche abteilungsleiter und assistenten auf den schaltern rumhackten und eine veritable lichtinstallation veranstalteten. traurige zustände sind das da, ich sag’s ihnen, mein monsieur.
es gab übrigens auch noch einen interessanten vortrag über ääähääääääähhhh und ööööhm dings, ich weiss jetzt nicht mehr so genau. jedenfalls war die referentin so eine textilrestauratorin/-konservatorin/-kuratorin/-irgendwas. und sie trug so einen teppich aus dem louis-soundso-jahrhundert, der zu einem hübschen mäntelchen umgebastelt worden ist. leider habe ich davon kein bild.
Immerhin haben die Damen und Herren Kunsthochschulabgänger jetzt einen Hochschulabschluss. Wie die Damen und Herren Schauspielschulabgänger ab nächstem Jahr Hochschulabschlüsse nach dem Bachelor-System haben. Ich freue mich schon, wenn die deutschsprachigen Bühnen nur noch von Menschen mit Hochschulabschluss bevölkert werden. Das wird sicher sehr aufregend. Und sexy (da freut sich dann auch Herr Adam, der neue Intendant am Stadttheater, der bekanntlich gesagt hat “das Theater müsse wieder sexy werden”).
sieht, dass die BOLOGNAREFORM mitunter dazu geführt hat, dass “Qualifikations- und Prüfsysteme” die kunst todadministrieren.
ps: herr gnos’s pfoti zeigt uns das audit einer gruppe welche sich mittels TQM einer Zertifizierung unterzieht.
Darüberhinaus ist der Ort unglaublich nicht feierlich mfgr Herr Pegi
es ist 00:15
mfgr
ist fröhlich . . .
herr gnos machen sie sich keine sorgen! für die zukunft der Kunst in dieser unseren stadt ist ja jetzt mit dem zpk für’s erste ausgesorgt. wer braucht da noch junge künstler?
“das Theater müsse wieder sexy werden”
ach nein, leidet es an zuschauermangel?
nein, das nicht, herr passiver attacker, keineswegs. klingt ganz so, als würde es sie freuen, wenn wir keine leute haben. und das, obwohl sie gar keine ahnung haben, was dort passiert. ganz schön bernisch, diese attitüde.
nein nein liebe signora, das würde mich keineswegs freuen.
und richtig, ich habe wirklich keine ahnung was dort so geht, ausser das ein zuschauer mit rund 150.- aus der steuerkasse subventioniert wird.
ich dachte an den alten werbespruch “sex sells”…
diesen Samstag haben Sie die Gelegenheit angewandte Kunst zu geniessen. Feierlichkeit von Ihnen und ohne Diplom.
The Monsters Voodoo Rhythm/BE 20 Jahre Monsters-Rock, Support: Failed Teachers LU & DJs
an einem schönen Ort. . .
hofft das leben als eine lebendige installation zu begreifen
hat sich entschlossen, einer weitgehend humorlosen gesellschaft nicht mehr 3 monatslöhne abzugeben. bezahlen muss pegi sowieso, aber bitte mit etwas humor