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Verhalten sich Freikirchen sektenhaft?

Hugo Stamm am Freitag den 14. Oktober 2011

Auch ihre Geschichte ist eine Frage der Interpretation: Adam und Eva als nicht offizielle Playmobil-Figuren eines deutschen Pfarrers.

Reinhold Bernhardt, evangelischer Theologieprofessor an der Uni Basel, kritisierte in der christlichen Zeitschrift «Idea/Spektrum» die Freikirchen, speziell auch ihr Bibelverständnis. Die Kritik an den Freikirchen veranlasste Armin Mauerhofer, eine scharfe Entgegnung zu formulieren. Mauerhofer lehrt an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel, an der vor allem freikirchlich orientierte Gläubige studieren. Die Standpunkte der beiden Professoren zeigt, wie weit selbst bei Experten die Meinungen und Ansichten zum christlichen Glauben auseinanderdriften. Hier eine Zusammenfassung der Argumente der beiden Theologen.

Ausgelöst hat die Debatte in «Idea/Spektrum» ein Interview, das Bernhardt der «Badischen Zeitung» (Freiburg) gegeben hatte. Darin kritisierte der Basler Professor, Freikirchen verhielten sich teilweise sektenhaft und betrieben einen «Missbrauch der Bibel». Sie würden ausblenden, dass «zwischen der biblischen Überlieferung und heute 2000 Jahre liegen».

Weiter kritisiert Bernhardt, dass Freikirchen hoch selektiv mit der Bibel umgehen würden. Sie würden diejenigen Stellen herausgreifen, die in ihr Glaubensbild passten, «und sie dann nach dieser Formatvorlage auslegen». Dazu zitiert er den jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber: «Wer die Bibel wörtlich nimmt, der nimmt sie nicht ernst.»

Die Botschaften in vielen Freikirchen sind seiner Ansicht nach ziemlich schlicht. Ausserdem werde unterschwellig Angst geschürt, vom rechten Weg abzukommen. Sektenhaft würden Freikirchen, wenn Gemeindeleiter versuchten, die Gläubigen an ihre Gemeinde zu binden, etwa durch repressive Formen der Sozial-, Moral-, Glaubens- und Gesinnungskontrolle. Bernhardt warnt vor der «Verflachung der christlichen Botschaft zu einem religiösen Konsumartikel».

In seiner Entgegnung hält Armin Mauerhofer fest, dass es gar keine andere Möglichkeit gebe, «den tieferen Sinn der Bibel zu erfassen, als sie wörtlich zu verstehen». Wenn man sich davon löse, seien unendlich vielen spekulativen Auffassungen, wie der Text zu verstehen sei, Tür und Tor geöffnet. Durch die historisch-kritische Bibelauslegung würden heute Theologen den Sinn des Textes selber festlegen.

Dies kann laut Mauerhofer zu einer «existenzialen, feministischen, tiefenpsychologischen oder materialistischen» Bibelinterpretation führen. «Die Theologen sagen den Bibellesern, wie sie die Bibel zu verstehen haben», so der Professor, der selbst Pastor einer evangelikalen Freikirche ist. Dies führe letztlich zu einer Bevormundung.

Die schlichten Auslegungen des göttlichen Wortes in den Freikirchen seien ihm lieber als die selbst gebastelten theologischen Auffassungen in vielen Kirchen, mit denen niemand etwas anfangen könne. Gerade deshalb seien heute, so Mauerhofer, viele Kirchen leer.

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845 Kommentare zu “Verhalten sich Freikirchen sektenhaft?”

  1. olive sagt:

    @Krieger des Lichtes
    23.10.2011 um 19:38

    “So war und ist es immer bei mir. Wenn ich mich ehrlich zu Wort melde, geht ein Sturm hoch. Ich werde dann gehasst, man will mich psychisch zermürben, vernichten.Das war auch bei Dir so und auch Du wurdest vom Sturm gestreift, weil Deine Schreibe wirklich Kraft hat.”

    Nein, nein und nochmals nein.
    Es ist nicht richtig, der kleinen Kämpferin so etwas einzureden!

  2. Haddy sagt:

    @ !!

    Und Haddy
    Psychotherapie (ob “wissenschaftlich” ist doch gar nicht Thema oder relevant) versucht zumindest über lang nötige Strecken zu begleiten, hervor zu holen und sollte stets einen Schritt voraus sein und wenn keine Lösungen, dann doch Möglichkeiten diese gemeinsam zu finden. Aber das nicht übergeben an Idioten oder Maschinen. Konflikte können nur da und mit denen wo sie entstanden sind, gelöst werden. Aber nicht im Computer. Alles andere ist “Stell-ver-Tretung”. Die ARBEIT muß man alleine machen. WIE ist eine andere Frage. Und die Zeit heilt nicht alle Wunden!

    Natürlich ist psychotherapie relevant. Sie versucht den einzelnen die krank werden in unser system,wieder ein zu gliedern in dieses kranke system natürlich gut bezahlt..die umgang mit unsere finanzielle mittel verursacht aber selbst die meiste probleme.
    Die gemeinsame ”lösung” ist eine illusion. Es ist anpassen oder versaufen.

  3. Haddy sagt:

    To be or not to be,da bin ich völlich einverstanden.
    Was führt dich zu der these oder überzeugung das aussererdischen etwas mit unser ”menschsein zu tun haben?”

  4. Haddy sagt:

    ”völlig” sorry

  5. tobe or not tobe sagt:

    Krieger des Lichts: Ein Krieger mit solch tiefem Selbstbewusstsein, scheiter auf dem Schlachtfeld des Lebens.

    Licht ist allles andere als kriegerisch, sieh das mal so. Es beinhaltet mehr Kraft und Macht als ein Krieger je besitzen wird..

  6. tobe or not tobe sagt:

    @Haddy: Wie auch bei der Bibel, sind prä-Astronautische Theorien für mich eine Variante, wie es hätte sein können. Doch ich möchte nicht Wissen verbreiten, dass ich nicht zu 100% Unterstützen und alls realistisch ansehen kann.

    Doch bei der näheren, einfachen Betrachtung der menschlichen Herkunft, sind noch einige Lücken die weder von Kirchen oder Wissenschaftlern beantwortet werden können.

    Die Annahme, das die sogen. ANNUNAKI uns Menschen erschaffen haben, ist genau so abwägig, wie der Gedanken, das ein Gott (in menschlicher Gestalt) uns Menschen erschaffen hat.

    Somit wollte ich nur aufzeigen, das Glauben an eine Sache, die Offenheit für neues und andere Sichtweisen manchmal unterdrückt. Persönlich habe ich mich damit befasst, weil der schlichte Gedanken, das das Universum nur von Menschen bewohnt wird, schlichtweg eine Behauptung und kein Wissen ist.

  7. Haddy sagt:

    Ich weise die gedanke auch nicht pertinent ab wie anderen hier die direkt ”standart” reagieren
    Das das leben aus dem all kommt is für mich schon lange eine option. Ich denke nicht mal das alles was lebt direkt hier entstanden ist. Warum sollte dies bei uns nicht auch so sein können?.
    Ich bin offen für alles und gebe leute kein denkverbot.

  8. Haddy sagt:

    Bamberger probiert leute einen denkverbot zu geben indem er die gräueltaten der priester die ganze gruppe gläubigen in den shuhen schiebt. Das finde ich eine billige sinnlose art der propaganda.

  9. Aqua sagt:

    Rabbi Jussuf: “Könnte man obigen Schrott nicht einfach komentarlos löschen?

    Welcher von dem Vielen meint er wohl? Egal.

  10. Haddy sagt:

    Gräueltaten soll mann benennen,bei allen die sie verüben,aber man sioll sie nicht politisch ausslachten. Und das is leider dast was da passiert.

  11. Haddy sagt:

    Aqua,manche denken derartig menschenfeindlich , das sie jede andere idee ”schrott” nennen müssen.

  12. tobe or not tobe sagt:

    Kirche machte uns ANGST, Unterdrückte das Hinterfragen, die Selststudie des Lebens. Doch selbst ein Kind das ohne Religionen aufwächst, sieht in sich, die Universelle Sprache der Gerechtigkeit.

    Das hier weitere Gläuige, sich nicht getrauen zu hinterfragen, zeugt von der stetigen Unterdrückung des menschlichen Bewusstseins.

  13. Haddy sagt:

    So sehe ich dies auch.

  14. Haddy sagt:

    Aber nicht nur die kirche unterdrückt(e) und verhindert(e) das hinterfragen. es sind alle machtsstrukturen. Vielen reagieren aus eine situation der konditionierung heraus,so wie sie nun mal gelernt haben reagieren zu müssen in einer hierarchische gesellschaft.

  15. Haddy sagt:

    http://www.pagesinventory.com/visit.php?domain=www.ijsland-enzo.nl
    Etwas anderes…..
    Der Vulkan Katla ist etwas nervös…der hat das zeug Europa in eine etwas lästige lage zu bringen.
    Gerade einen erdbeben der stärke 3.3 in den letzten tagen wurde er immer unruhiger…….

  16. tobe or not tobe sagt:

    @Haddy: Danke für Deine offenheit. Vielleicht schreibe ich den andern Herren und Damen hier zu provokativ und aktiviere damit Orte und Fähigkeiten in ihrem Hirn die sie nie zuvor benutzt haben… Die Selbsterkennung!! Die Selstreflektion…

  17. Haddy sagt:

    Tja to be or not to be,nichts ist so, wie es uns erscheint oder angeboten wird.
    Ich habe gelernt offen zu sein weil ich nichts mehr zu verlieren hatte in meiner vergangenheit.

    Das das nicht allen passt ist klar.

  18. tobe or not tobe sagt:

    So geht es mir meiner Lebzeit. Nichts zu verlieren und deshalb offen für alles. Wer am Boden liegt, weis wie der Dreck riecht…

    Sei die Wahrheit mit Dir Haddy..

  19. Haddy sagt:

    gleichfalls. Das denken , nicht gebunden an wirtschaftszwang.Und deswegen ist man im stande aus andere perspektive zu schielen.

  20. Haddy sagt:

    wirtschaftszwang is eigentlich schwert sektarisch, aber das darf man hier eigentlich nicht sagen…….

  21. Haddy sagt:

    ”schwer”

  22. Pasionaria sagt:

    Steinlaus
    Weiss Du, es scheint mir, dass bei vielen Mit_menschen ihr Selbstgefühl tiefer (oder etwa höher?) liegt als das Mitgefühl, was sich auch in diesem Blog wiederspiegelt.
    Diese Leute haben noch nicht bemerkt (und werden es wohl auch nie), dass man/frau Probleme weder mit Ignoranz noch mit Wut oder Hass lösen kann, sondern höchstens mit Einfühlungsvermögen, Vernunft und Güte – wenn man/frau Glück hat……!

    Alles Gute dabei, liebe Steinlaus und kleine Kämpferin!

  23. heidi reiff sagt:

    @ haddy

    Hassprediger brauchen wir nicht in der CH auch keine Imame, die den Koran predigen, diese Religionsfanatiker sollen mal im eigenen Land ORDNUNG schaffen, im NAMEN GOTTES sind die grössten Verbrechen an den Menschen geschehen, das ist einfach eine Tatsache, das Fremdwort für Tatsache heisst FAKT und nicht Fake, Erde ist nach wie vor Erde, der Acker muss zuerst gepflügt werden um zu ernten, der Pflug wurde von Menschen erfunden. Ständig motzen Sie über den Blog von HS, HS auch M.H. Bamberger ist Ihnen ein Dorn im Auge, ich habe meine Leichen aus dem Keller geholt. Was ist denn Ihre Lösung, Allah , Jehova, HS heisst sicher nicht Bhagwan und auch nicht Hellinger, ein Holocaustverleugner, ein Heuchler übelster Sorte, ich bin keine Nonne, glaube nicht an diesen Quatsch, dass Jesus für uns gestorben ist, als Märtherin bin ich ungeeignet. Menschen begleiten ohne zu missionieren ist ein Weg…….Fair play ….. dieser Oberguru Hellinger ist ein blöder Schwätzer. Punkt.

  24. Rabbi Jussuf sagt:

    Aqua
    gemeint war der nicht gekennzeichnete copy&paste Text von tobe.
    Aber Sie haben natürlich recht, es gäbe noch so einiges mehr zu löschen.

  25. Baddy sagt:

    Ja, geh’ löschen Alter.

  26. zoe sagt:

    pasionaria

    du schreibst

    “), dass man/frau Probleme weder mit Ignoranz noch mit Wut oder Hass lösen kann, sondern höchstens mit Einfühlungsvermögen, Vernunft und Güte – wenn man/frau Glück hat……! ”

    da bin ich jetzt mal nicht hundertprozentig einverstanden liebe moira, so mal kräftig die faust auf den tisch hauen und tacheles reden würde steinlaus sicher auch nicht schaden, so von der ferne gesehen. sollten wir uns alle mal treffen, könnten wir das im kollektiv üben…. ha, das wäre ein spass!

  27. @ Haddy sagt:

    Sie haben mich falsch verstanden. Natürlich ist Psychotherapie relevant! Aber auch im positiven Sinne. Bei vielen Störungen junger Leute läßt sich noch “einiges machen”. Anpassung geschieht doch auch ohne, dh. woanders (z.B. im Lehrberuf) Wollen Sie mir erzählen, Sie seien nicht angepaßt? Für mich ist es weniger relevant, in dem Sinne ob das was wirkt nun anerkannt “wissenschaftlich” ist. mE gilt diese Qualifizierung nämlich nicht durchweg für alle psychotherapeutischen Verfahren, die sich ausserdem immer mehr vermischen und auch gegenseitig ergänzen und tolerieren. ..Selbstverständlich funktioniert auch eine Aussetzung bei den Anasazi-Indianern.
    http://www.anasazi.org/
    Psychoanalyse ist Z.B. kein “wissenschaftliches Verfahren”. Stimmts, Olive?

    Was, Haddy, häten SIE anzubieten? Die Gesellschaft zu heilen, wäre eine maßlose Selbstüberschätzung! Ver-Rückt sind wir alle. – darf es ein bisschen mehr sein? :- )

    Auf die Idee (z.B. von mir wird schlecht), sich den jungen, oft orientierungslosen Leuten als Mentor anzubieten und ihnen in diesen Zeiten Anleitung zu geben, kommt selten jemand

  28. Pasionaria sagt:

    Zoe
    Natürlich, Zoe-mia (!) hast Du recht > was das konkrete ‘Angehen’ von Problemen betrifft, aber bei meinem ‘softy’ – Beitrag dachte ich diesmal nur an die Fernbeurteiler hier im Blog……

    Dein angesprochenes ‘auf-den-Tisch-Klopfen-Treff-Projekt’ ist deshalb schon illusorisch, da es solch einen Tisch, der dies alles aushalten und überstehen könnte, nicht geben wird. Und um auf Felsen oder Granit zu schlagen, ist uns unsere Faust doch zu schade!

  29. Anna sagt:

    @ @ Haddy

    “Auf die Idee (z.B. von mir wird schlecht), sich den jungen, oft orientierungslosen Leuten als Mentor anzubieten und ihnen in diesen Zeiten Anleitung zu geben, kommt selten jemand”

    Wie Sie sehen, leider eben doch.

    @ alle, vor allem Allegra und Moria

    Wie Sie sehen, schreiben hier etliche Leute unter Multinicks, weshalb Sie eben nicht alle “herrenlosen” (nicht eindeutig zuordenbaren – wie heisst das Wort?) Beiträge mir anhängen können.

  30. @ Haddy sagt:

    ich könnte mir vorstellen, bei dem emanzipatorischen Grad der dänischen Gessellschaft :- ), die ausserdem einen vielgebuchten Therapeuten mit gänzlich anderem Paradigma ins Nachbarland schickt (= Exportartikel) dass es dort nicht deratig viele ausgetickte Patienten gibt.. dort lernt man von kleinauf die Klappe auf zu machen, gibt es kein System, das Frauen in Schach hält, läßt man sich nicht 60/70 Stunden per unbezahlten Überstunden (und entsprechendem Burnout) ausbeuten, sondern sorgt für Gleichgewicht. Haben junge Leute mehr Freiheiten.(und zahlt man ihnen ein Stipendium) Ich würde Dänen trotzdem als “angepaßt” bezeichnen: an ihre eigenen Maßstäbe und Rules…aber keineswegs ein verbogenes Rückgrat unterstellen.

  31. Steinlaus sagt:

    @ Olive
    @ Pasionaria
    @ zoe

    Ich danke euch.

    Zoe, ich habe keinen Grund zu wüten oder die Faust auf den Tisch zu schlagen. Würde ich in irgendeiner Weise Wut/Hass empfinden, ja, dann vielleicht. Aber dem ist nicht so. Es ist, wie es ist und ich mache das Beste draus, gebe mein Möglichstes, versuche, innerlich weit zu bleiben. So gelingt es am Besten, für meine Tochter und – für mich selbst – da zu sein und verantwortlich zu handeln.

    Habe im Augenblick höchstens Grund zum Jammern: Heftige Mittelohrentzündung (Trommelfell kurz vor dem Platzen), eitrige Mandelentzündung mit Gelenkbeteiligung und Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen (war eben beim Arzt, habe Antibiotika und stärkere Schmerzmittel erhalten).

  32. @ anna sagt:

    ich meine nicht hier im anonymen Blog, sondern als Institution (untebeschäftigter Rentner) der Gesellschaft. TATKRAFT! Anpacken! Am Hemdkragen! Mitschleifen! Hinsehen! Sich einmischen! ZEIT VERBRINGEN.Und auch mal meckern und strafen! (da deckt sich auch mit den Prinzipien Jesper Juuls, die er abgewandelt überwiegend für eine jüngere Altersgruppe vorschlägt)

    Di schlimmsten Schulen in den schlimmsten Brennpunkten (Berlin, NRW, Hessen) haben beste Ergebnisse erzielt, seit sie den eigenen bequemen Schlendrian ein/umgestellt haben und den jungen Leuten Zeit und Angebote spenden!

  33. Zweifler sagt:

    @Steinlaus

    Ich wünsche ihnen von Herzen gute Besserung!

  34. Die kleine Kriegerin sagt:

    @ Krieger des Lichtes

    Auch mich hat es gefreut, dich hier zu treffen, von dir verstanden und respektiert zu werden. Auch ich werde hier nicht mehr weiter schreiben. Ich wünsche dir alles Gute!

    Die kleine Kriegerin

    @ Hypatia

    Meine Mutter missbraucht mich nicht. Auch wenn sie manchmal nervt, ist sie immer für mich da und lässt mich meinen Weg gehen.

  35. späte Gedanken sagt:

    hätten wir also WAHLFREIHEIT gehabt und in dieser Frage (ErziehungDemografie) eine gerechtere Gesellschaftsordung verwirklicht, würden solche Engpässe und Kollateralschäden wie bei Steimlaus momentan nicht auftreten. (Jüngere Kinder zu versorgen und mit Plänen und Ersatzplänen abzusichern, ist noch mal um Welten komplizierter)

    Und dann, HACH! … das Nachspiel: Ab zum ALTEISEN! So hatten und haben sie es gerne: die Herren, die den Frauen die Rollen definierten und diktierten und entsprechend die Strukturen und Weichen stellten (bzw. die Räume nicht zur Verfügung stellten) So ein altes Eisen bleibt schwerfällig in der Ecke liegen. Zombiemausetot. Einst war es ein wertvolles Metall…Was glauben Sie Steinlaus, was Sie für Ihren Mann(Ex) für ein wertvolles Metall bedeutet haben? Und sich in der Doppelrolle aufrieben?
    Es kommt die Zeit, da ist das alte Eisen formlos , ausgedient, verbraucht…
    Aber WIE häte es gehen können, EISERN bei der Sache zu bleiben? Das ist eben die Doppelmoral unserer Zeit, welche dieses Problem nicht gelöste hat und uns in die Ambivalenz stützt. Ohne Gleichstellung der Lebensmodelle. Ohne Garantie, seinen Jobanspruch zu bewahren? Und ohne Möglichkeiten des Quereinstiegs.

    Eine weitere Frage, die ich mir auch schon gestellt habe: Wann ist es schwieriger, sich weiter an den Lebenden zu orientieren nach einer jahrzehntelangen Ehe: Wenn der Lebenspartner gestorben ist? Oder wenn die Entscheidung, allein zu bleiben, freiwillig getroffen werden kann? (U.R.)

    Von Freikirchenseite wurde mir eingetrichtert sorglos zu leben.

    Und nun hatte ich eine gemeinsame Vergangenheit aber habe keine gemeinsame Zukunft mehr :- (

    Die, welche “vorgesorgt” haben, die ihre Interessen und Begabungen und Lust und Laune und Kür gelebt haben, sind heute meist besser dabei, sind mittendrinnen und gefragt, erledigen Spätprojekte oder reisen…Treffen Freunde

    dieses Lebensgefühl habe ich mir klauen und abjagen lassen! DANKE, IHR LIEBEN! ICH BIN SANFTMÜTIG UND SCHENKE EUCH AUCH NOCH MEIN LETZTES! …Der “Markt” (nicht Heiratsmarkt) ist leergefegt. Ab einer gewissen “Stufe” gibt es nur noch flüchtige Bekannte, wenns hoch kommt…und ewig Zeit zur Gewöhnung hat man nicht mehr

    drum, Sektierer, Freikirchler! Laßt euch nicht die FREUNDE I N DER WELT VERMIESEN!

  36. Zweifler sagt:

    @Die kleine Kriegerin
    24.10.2011 um 14:24
    “und lässt mich meinen Weg gehen.”

    Gibt es einen Weg den ich gehen kann? Einen wirklich freien Weg meine ich. So wie mich das Leben gelernt hat, gibt es diesen Weg nicht, das LEBEN besteht aus Kompromissen.

  37. Die kleine Kriegerin sagt:

    @ Zweifler

    Ich bin bereit, Kompromisse einzugehen. Aber ich bin nicht mehr dazu bereit, in einem solchen Mass entgegenzukommen wie bisher, wo mein Eigenes auf der Strecke blieb. So spiele ich nicht mehr mit!

  38. @ Moria?/Anima? sagt:

    Ihr habt mir noch etwas zu konkretisieren!

  39. @ Die kleine Kriegerin sagt:

    Schauen Sie mal hier! http://www.anasazi.org/

    Vielleicht sagen SIe sich dann ja, auf so ein Camp kann ich verzichten. Ich schaff das auch so :- )

  40. Zweifler sagt:

    @Die kleine Kriegerin
    24.10.2011 um 14:42

    Es liegt mir fern ihnen Ratschläge erteilen zu wollen! Ich kann nur von meinem Leben ausgehen, dass mittlerweile schon 55 Jahre dauert. Ich habe selber drei Kinder, eins davon geistig behindert. In meinem Leben fand ich Grenzen die ich überwinden konnte, aber auch solche Grenzen die ich stehen lassen musste.

  41. Zweifler sagt:

    @Die kleine Kriegerin

    Ich habe oftmals erlebt, wie schwierig es war, wenn ich an mir etwas ändern wollte. Das eine oder andere habe ich geschafft. Was ich aber gelernt habe, es ist unmöglich andere zu verändern. Ich habe das mehrmals versucht, bin aber immer gescheitert 🙂

  42. Steinlaus sagt:

    Ich danke Ihnen! Auch für Ihre Gedanken an die kleine Kriegerin!

  43. Stella sagt:

    “Nur das Beste für mein Kind”
    http://eltern.t-online.de/zdf-doku-37grad-nur-das-beste-fuer-mein-kind-/id_42303484/index

    Was “kluge” Eltern ihren Kindern zumuten

    jetzt Wdh im TV ZDF info

  44. Steinlaus sagt:

    @ Zweifler

    Mein Beitrag ging natürlich an Sie!

  45. Zweifler sagt:

    @Steinlaus

    Sie wissen ja, wie mir ihre Art zu schreiben gefällt. Ich würde ihnen sehr gerne helfen, leider weiss ich aber nicht wie das gehen sollte. Ratschläge finde ich, haben immer etwas selbstgefälliges an sich. Keiner der nicht in der gleichen Situation ist, kann nur annähernd verstehen. Was mir in meinem Leben viel geholfen hat, war das Reduzieren auf etwas vom Ganzen, Dinge einfach so zu lassen wie sie sind. Vor etwa 10 Jahren war ich am Ende meiner Kräfte, was als Unternehmer gefährlich ist. Lange habe ich versucht alles im Griff zu haben und allen gerecht zu werden. Gebracht hat es mir nichts. In dieser Zeit lernte ich, nur etwas zu ändern und das andere sein zu lassen. Ich entschloss mich meine Gesundheit an erste Stelle zu setzen. Es war nicht immer einfach mit ansehen zu müssen wie vieles schlechter wurde, aber es gelang mir nur das eine zu verfolgen. Ich bin heute noch erstaunt, was sich in 8 Monaten alles änderte. Ich merkte wie entbehrlich ich bin, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben kostenlos sind und vieles mehr. Das zulassen der Unzulänglichkeit war keine Schwäche, nein es war absolute Stärke 🙂

  46. @ anna sagt:

    Relativierung, Präzisierung… weil es wieder anstößig missverständlich sein könnte und uU zu brutal klingt: mit “Mitschleifen” ist gemeint, während der Pubertät “abgeschmierte” Kinder nicht fallen zu lassen und insofern andererseits auch “strafen”, dann, wenn sie Mist gebaut haben, sie auch dafür einstehen sollten. KLARE ANSAGE!

  47. . sagt:

    “Wenn dein Lieben als Liebe nicht die Gegenliebe produziert, wenn du durch eine Lebensäusserung als liebender Mensch dich nicht zum geliebten Menschen machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück.” Karl Marx

    Die Erwartung als Paar einander alle wirtschaftlichen, sexuellen, intellektuellen und emotionalen Bedürfnisse erfüllen zu können bedeutet eine Überforderung durch die traditionelle Rollenverteilung und verhindert eine freie Entwicklung. So ist es leider und bestätigt sich immer wieder.

  48. olive sagt:

    @Zweifler
    24.10.2011 um 17:08

    Starke Worte!

  49. Steinlaus sagt:

    @ Zweifler

    Ihre persönliche Erfahrung ist für mich von grossem Wert, Zweifler, ich danke Ihnen! Ich bin beeindruckt, wie Sie ihren Weg gehen. Ihr Dasein, Ihre Worte haben mir heute sehr dabei geholfen, nicht alles im Griff haben zu wollen, sondern loszulassen, zuzulassen auch, dass es jetzt halt einfach ist, wie es ist. Sie ermutigen mich, unterstützen mich dabei, endlich, endlich meine Gesundheit ernst zu nehmen und morgen NICHT zur Arbeit zu gehen. Und wissen Sie was? Als ich dies im Geschäft gemeldet habe, ist rein gar nichts passiert!

    Sie haben Recht: Das Zulassen der Unzulänglichkeit ist keine Schwäche, sondern Stärke.

    DANKE.

  50. Zweifler sagt:

    @Steinlaus

    Das freut mich! Bleiben sie zuhause bis sie ganz gesund sind! Ich wünsche ihnen von Herzen gute Besserung.