
Kinesiologen wehren sich gegen die Verstaatlichung ihrer Ausbildung: Behandlung einer Seniorin. Foto: UFV (Flickr)
Homöopathen und Ayurveda-Therapeuten können in Zukunft ein eidgenössisches Berufsdiplom erlangen. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat kürzlich die Höhere Fachprüfung für Naturheilpraktiker genehmigt. Nun wollen auch die Kinesiologen ihre Patienten mit dem Segen der Bundesbehörden behandeln.
Kinesiologie ist jedoch eine umstrittene Diagnose- und Behandlungsmethode, eine signifikante Wirkungsweise kann nicht nachgewiesen werden. Allein schon der obskure Muskeltest zur Eruierung verschiedenster Krankheiten macht klar, dass bei der Kinesiologie seltsame Praktiken angewendet werden. Ausbildungskonzept und Prüfungsordnung hat die Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin Schweiz (ODA KT) ausgearbeitet und beim Staatssekretariat eingereicht.
Bemerkenswert ist nun, dass ausgerechnet aus den eigenen Reihen Widerstand gegen die eidgenössisch anerkannte Ausbildung erwächst. So haben sechs Institutionen aus dem alternativmedizinischen Bereich dagegen Einspruch erhoben. Die meisten fürchten sich vor der Überregulierung der Aus- und Weiterbildung, die sehr zeit- und kostenintensiv sei. Der Schweizerische Verband Nicht-Medizinische Kinesiologie (SVNMK) brachte sogar grundsätzliche Kritik an: Er kritisiert nicht nur bestimmte Inhalte der Kinesiologie, sondern bemängelt auch, dass die alternative Methode in den letzten Jahren mit immer mehr medizinischem Zusatzwissen belastet worden sei, das in keinem Zusammenhang mit der tatsächlichen kinesiologischen Arbeit stehe.
Der SVNMK befürchtet gar eine sektenhafte Entwicklung und schreibt in seiner Eingabe ans Staatssekretariat: «Über die blinde Anerkennung der Kinesiologie können inakzeptable Inhalte in das Gesundheits- und Erziehungswesen eingeschleust werden, nämlich Sektenlehren, rassistische und sexistische Inhalte, jede Menge Esoterik und wissenschaftlich längst widerlegte Irrlehren.» Weiter spricht der Verband von der Gefahr einer Scharlatanerie und verlangt eine unabhängige Überprüfung der Ausbildungsinhalte.
Zum Beleg zitiert der Verband aus den Ausbildungsinhalten: Wenn Bedürfnisse übersehen würden, «kristallisiert sich eine psychische Energie in den Nervenkanälen». Bei Wut, Angst oder Verwirrung würde sich eine Art lähmendes Gift in den Kanälen festsetzen. Der Kinesiologieverband liest weiter aus den Unterrichtsinhalten der Transformationskinesiologie, eines wichtigen Zweigs der Kinesiologie, eine offensichtliche Sektenlehre und akute Gefährdung der Patientinnen und Patienten heraus. Es sei völlig unverständlich, dass eine eidgenössische Behörde die Augen vor solchen Inhalten verschliesse und dem Gesuchsteller die eidgenössische Anerkennung zubillige.
Um den Vorwurf der Irrlehre und esoterischen Verstrickung zu untermauern, zitiert der SVNMK in der Einsprache an das Staatssekretariat aus den Ausbildungsinhalten der Transformationskinesiologie. Dort heisst es beispielsweise zu den Solarengeln:
«Zu Beginn hat die menschliche Seele keine Kontrolle über ihre eigenen Vehikel. Sie wird von ihrem Solarengel inspiriert, der ihr dabei hilft, sich von den physischen, emotionalen und unteren mentalen Welten zu lösen. (…) Die erste Einweihung heisst Geburt, womit die Geburt der menschlichen Seele gemeint ist. Jetzt ist der Mensch die Hoffnung auf Glorie, aus dem Inneren Christus geboren. Davor waren wir ein schlafender Same in der Gebärmutter des Solarengels.»
Zur Rassenlehre schreibt die Transformationskinesiologie:
«Wo steht die Menschheit? (…) Während der Periode des Erdenglobus hat sich die Menschheit durch 5 Wurzelrassen hindurch entwickelt. Die Adamische/Polare Rasse. Die Hyperboräische Rasse. Die Lemurische Rasse. Die Atlantische Rasse. Die Arische Rasse. Die Menschheit wird noch zwei weitere Rassen durchlaufen, die 6. und die 7. (…) Die Aufgabe besteht darin, während der Arischen Rasse (5. Wurzelrasse) in der Erdenglobus-Periode die Psyche zu entwickeln.»
Zur Krankheitslehre in der Transformationskinesiologie schreibt der SVNMK:
«Hier wird die Syphilis mit einer Lemurischen Rasse in Verbindung gebracht, der Krebs mit einer Atlantischen Rasse und die Tuberkulose mit einer Arischen Rasse.»
Andrea Bürki, Präsidentin ODA KT, verwahrt sich gegen die ihrer Ansicht nach haltlosen Vorwürfe, die die Kinesiologie in die Nähe von Sektenlehren sowie rassistischen und sexistischen Praktiken brächten. Es sei willkürlich, die angeführten Zitate in einen Zusammenhang mit ihrer Organisation zu stellen. Das Staatssekretariat ging gar nicht erst auf die Eingaben der sechs Verbände ein. Es ist also so gut wie sicher, dass sich Kinesiologen bald zu eidgenössisch diplomierten Berufsleuten ausbilden lassen können.
Das ist eigentlich ein Skandal. Das Staatssekretariat hat sich nicht vertieft mit den Inhalten und der Lehre der Kinesiologie auseinandergesetzt. Es scheint ihm egal zu sein, ob Kinesiologie als Diagnose- und Heilmethode funktioniert oder ob die Patienten allenfalls geschädigt werden, weil sie es verpassen, rechtzeitig eine wirkungsvolle Therapie zu bekommen. Für die Behörden zählt lediglich, dass die Ausbildungsanforderungen erfüllt werden.
Vor ein paar Monaten haben bereits mehrere alternativmedizinische Methoden den Segen des Bundes erhalten. In den Disziplinen Ayurveda, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin und Traditionelle Europäische Medizin dürfen eidgenössische Fachprüfungen durchgeführt werden. Eine Methodenkritik gibt es nicht, weil die Prüfungsexperten zwangsläufig Vertreter der Alternativmedizin sind. Es lassen sich in den Komplementärmethoden auch keine unabhängigen Fachleute finden.
Bereits wollen auch die Vertreter weiterer Alternativmethoden eine eidgenössische Anerkennung. Die ODA KT hat die Prüfungsordnung für die Höhere Fachprüfung für Komplementärtherapeuten eingereicht. Diese können sich dereinst in weiteren 13 Methoden eidgenössisch diplomieren lassen. Darunter befinden sich die Akupressur, Shiatsu, Craniosacral-Therapie, Polarity, Rebalancing, Yoga-Therapie und Heileurythmie. Ein wahrer Ausverkauf der Diplome. Die Patienten werden den Therapeuten viel Vertrauen entgegenbringen, weil sie eidgenössisch diplomiert sind. Auch den Scharlatanen unter ihnen.
Alltägliches:
Australia – “A disgraced former Anglican priest has told a child sexual abuse inquiry in Hobart that a poorly managed boys’ club is a “sitting duck” for paedophiles, and that the church’s culture encourages offending. Key points:
•Church youth group’s activities provide opportunities for paedophiles, disgraced ex-priest says
•Louis Daniels admits being suspicious of two other paedophiles
•Royal commission is examining the Anglican Church and the Church of England Boys SociThe Royal Commission into Institutional Responses to Child Sexual Abuse is examining the Anglican Church and its youth group, the Church of England Boys Society (CEBS), at a public hearing in Hobart. In particular, the commission is investigating the probability of a multi-state paedophile ring operating within CEBS between the 1960s and 1990s.” (28.1.16)
http://www.abc.net.au/news/2016-01-28/anglican-priest-says-boys-club-cebs-sitting-duck-for-paedophiles/7119946
Alltägliches:
Ireland / USA – “Irish priest punished by Florida bishop for informing on pedophile colleague – A priest, originally from County Tyrone and now based in the United States, claims he has been “frozen out” of the Catholic Church after calling the police to investigate a fellow clergyman who had shown child-porn images to 14-year-old parishioner. Fr John A Gallagher (48), from Strabane, Co Tyrone, is now living in a holiday home belonging to one of his friends and parishioners. He says the locks on his parochial house were changed and he was placed on medical leave by his bishop in the Diocese of Palm Beach, FL. Gallagher says he was told by the Catholic Church to put a pedophile priest on a plane back to India rather than cooperate with the police.” (27.1.16)
http://www.irishcentral.com/news/Irish-Catholic-priest-frozen-out-Florida-Church-informing-pedofile-clergy.html
Alltägliches:
Mexico – “Catholic Church in Mexico Protecting a Priest Accused of Sexually Abusing 100 Children – Mexico’s Catholic Church is being accused of protecting a priest who allegedly sexually abused about 100 children. During a press conference, a letter written by the mother of one victim was read aloud, according to EFE (via Fox News Latino). It was directed to Pope Francis, who is scheduled to visit Mexico in February. In the letter, the mother asked the pontiff for justice for the victims in order to assure that “this doesn’t happen again,” the news outlet added. The accused is Rev. Gerardo Silvestre Hernández, whose first sexual abuse allegedly took place almost a decade ago.” (27.1.16)
http://www.latinone.com/articles/31551/20160128/catholic-church-mexico-protecting-priest-accused-sexually-abusing-100-children.htm
@Rodolfo
26. Januar 2016 um 07:46
Also konsequent inkonsequent. Und bitte, Anfänger sind wir alle… nicht nur Myon.
Ausserdem erhältst du diese Antwort nur, weil ich dienstags diskriminiert wurde und ein bisschen Muse habe. Die NSA verzögerte meinen Online-Congress-Zugriff. Ich vertrödelte die Zeit mit der Tageslektüre. Da sah ich mich an die gefühlten zehn Seiten die ich geschrieben hatte erinnert und dachte mir, ja wieso nicht noch zwei mehr? Das war vorgestern. Hatte ich natürlich wieder gelöscht. Oder wolltest du etwas über 2030 lesen? Desertec. Ganz gemeine Sache. Wusstest du dass der tolle MarsRover auf dem Mars schon etwas gefunden hat? Drei Mal darfst du raten. Es war Müll von der Erde. Der wurde abgeworfen bevor wir mit dem MarsRover auf dem Mars gelandet sind. Conditio Humana.
Das ist, nun ja, fast so gemein wie die Diskriminierung, die die Schweiz heute erlebt. Menschen sortiert nach Herkunft. Menschen sortiert nach Geschlecht. Was kann ich da wissen? Vielleicht etwas über die Verschränkung von Technik und Administration? Wie überfordert der Mensch damit ist? Einerseits soll alles schön in eine Rechenformel passen. Andererseits darf es nicht zu komplex sein. Tja, da weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht mit einem Auszug meiner letzten Zeilen:
Ouch, da hatte ich mich im Jahrtausend vertan. Also in naher Zukunft, so um die 2030 herum wird es uns allen gut gehen und wir werden lachen können über die Sorgen, die wir uns gemacht haben. Häfliger wird von seiner Enkelin für seinen Einsatz geknuddelt. Realistischerweise wurden alle Atomkraftwerke mit Solarpanels ausgestattet und weil der Fluss gleich daneben vorbeifliesst die stillgelegten Areale zu Recyclinganlagen für die Panels umfunktioniert. Die Wüste hat sich bis zum fünfundvierzigsten Breitengrad ausgebreitet. Leider kostet der Liter Wasser mehr als das Olivenöl. Also nur das Wasser aus dem Berg. Das andere Wasser wurde darob verschmutzt dass es nicht mehr als Trinkwasser durchgeht. Das erfahren wir aber erst 2070 wenn das Wasser aus dem Berg auch abgekocht werden muss. Also das wäre so Normal Case. Nun zu Worst Case. Die Entschlüsselung des Genoms schreitet so gut voran, dass hochpotente Superbabies produziert werden, die sich entsprechend ihrer Natur 2030 die restlichen Menschen Untertan machen. Es werden Kraftmenschen gezüchtet und auf den Mars geschickt um in den Minen zu arbeiten.
Da sprichst du noch von Natur? Andere von Rechts-Links? Oben-Unten. Arm-Reich. Da die Bösen und hier die Guten? Ich habe keinen blassen Schimmer. Vielleicht ein kleines Licht? Da gäbe es das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Oder: prüfe alles und behalte das Gute. Trapped! Lieber Rodolfo, ist das ein Anfängerfehler? Dass mir jetzt keiner auf dumbe Gedanken kommt. Das gilt nicht für Menschen. Keiner will zu den Gefängnisinseln zurück. Weder auf dem Mond noch auf dem Mars. Das ist dann ein Verbrechen! Ja, liebe SVP um was geht es? Dann wären ja Superbabies auch kein Problem mehr? Ouch schon wieder: trapped!
in ein paar tagen am 02/02/2016 wird hugos blog zehn jahre alt. dabei wurden nahezu eine million beiträge generiert. ein schönes geburstagsgeschenk wäre ein spezialblog mit den eintausend besten kommentare. leider ist meine gebärmutter viel zu beschränkt um den spezialblog zu kompilieren. der tagi verfügt da über weit mehr rechenkapazität. um etwas derartiges zu realisieren sind wir auf eine tatkräftige unterstützung von hugo mit samt seinen informatikern angewiesen. ich hoffe daher hugo greift diese idee auf.
regeln:
1) die kommentare haben einen dati stempel zwischen 02/02/2006 und 02/02/2016
2) etwa die hälfte der besten beiträge sind solche die sich kritisch zu hugos thesen äussern.
?) weitere vorschläge
vorschlag a) die blog kommentatoren (autor) nominieren drei ihrer eigenen beiträge zur aufnahme in den spezialblog. multiple nicks werden ihrem jeweiligen autor zugeordnet. das anrecht auf drei nominationen liegt beim autor und nicht beim nick.
vorschlag b) die blog leser können nominations vorschläge machen. es erfolgt jedoch eine auswahl unter den am häufigsten genannten.
format für eine nomination: nickname: datistempel (optional in klammern ein stichwort zum inhalt) und wenn möglich den link.
hat jemand noch eine weitere idee?
@hugostamm: könntest du allenfalls deinen kommentatoren eine einladung zustellen, entsprechend vorschlag a), drei beiträge zu nominieren. die e-mail adressen hättest du ja.
nobody, ein anfragender bitstring.
@ Häfliger
Das ist eine gute Idee, ein Kräutertee-Büdeli aufzumachen!
Es ist nämlich möglich, dass da drüben in Afrika bald voll die Post abgeht!
Ich meine, wenn die Afrikaner erst mal ähnlich intensiv arbeiten, wie sie festen und tanzen, dann sehen wir “gemässigten” Mitteleuropäer wirklich blass aus…
Dann werden wir froh sein, wenn wir bis dahin einige Beziehungen mit einflussreichern AfrikanerInnen geknüpft haben!
Denn bei den AfrikanerInnen läuft nichts ohne die “Familie”.
@ Kristina:
Dieser “link” könnte Dich möglicherweise interessieren:
h ttps://soundcloud.com/littlesimz
@Rodolfo: Ich meine, wenn die Afrikaner erst mal ähnlich intensiv arbeiten, wie sie festen und tanzen, dann sehen wir “gemässigten” Mitteleuropäer wirklich blass aus… Dann werden wir froh sein, wenn wir bis dahin einige Beziehungen mit einflussreichern AfrikanerInnen geknüpft haben!
Einmal mehr unterschwellig rassistisches Geschwafel, meine afrikanischen Freunde und Verwandte arbeiten wohl einiges intensiver als jemand, der täglich Blogbeiträge schreibt. Über Ihren Wunsch zu einflussreichen AfrikanerInnen kann ich nur lachen, denn ich gehe davon aus, dass die dortige Elite genauso wenig Interesse an Beziehungen zu mässig erfolgreichen Individuen hat, wie die hiesige.
@ Rodolfo 29. Januar 2016 um 06:02
Sound Good!
zum vorschlag a) als beispiel meine eigene auswahl.
huch, wer die wahl hat hat die qual. jedoch handgelenk mal pi folgende drei:
nobody: am 27.04.2008 um 00:41 (stichwort: JGAZ)
blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/138/widerstand-gegen-reaktionaeren-bischof/comment-page-4/#comment-389641
nobody: am 22.11.2009 um 05:12 (stichwort: zeitreise)
blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/292/sind-religionen-verschworungstheorien/comment-page-8/#comment-340667
nobody: am 29.02.2012 um 18:53 (stichwort: multiversum)
blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/959/warum-lasst-uns-gott-im-ungewissen/comment-page-14/#comment-231483
immer noch darauf hoffend, dass hugo die idee vom spezialblog übernimmt.
nobody, ein körperloser bitstring.
@nobody
Sie schrieben frueher ja recht ausfuehrlich – bin mit Ihrer Auswahl einverstanden.
Frage: wieso sollte sich HS dieses Geburtstagsgeschenk gegen eigen Gepflogenheiten muehsamst zuerarbeiten?
Glauben Sie nach 8 nachweislichen Jahren Bitstringereien etwa noch immer nicht an unerbit(t)liche Inzest-Bitereien?
@ Eleuteria
Ja ich weiss, es sind Clichées, die einen Teil von Wahrheit haben.
Ich finde es nämlich NICHT erstrebenswert, dass möglichst viele AfrikanerInnen “Calvinistische Streber” werden, wie viele SchweizerInnen!
Mein Ziel ist Lebensqualität, also eine interessante Arbeit zusammen mit einem angenehmen Team UND Feste feiern mit offenen Gesprächen und mit Tanz.
Ich bin also für “Nord-Süd-Symbiosen” im Sinne von “Qualität statt Quantität”.
Da ich bereits in eine Philippinische Familie integriert bin, kann ich gar nicht mehr in eine afrikanische Grossfamilie einheiraten.
Für mich steht so etwas gar nicht zur Diskussion. Aber ich empfehle auch anderen Mitmenschen, sich in einen “Stamm aus dem Süden” zu integrieren, da ich nach anfänglich unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten und einem kräfteraubenden Durchkämpfen durch einen undurchschaubaren Dschungel “Eldorado” gefunden habe!
@Rodolfo: Ich finde es nämlich NICHT erstrebenswert, dass möglichst viele AfrikanerInnen “Calvinistische Streber” werden, wie viele SchweizerInnen!
Ich weiss nicht in was für einer absurden Fantasiewelt sie leben, in der u.a. AfrikanerInnen und SchweizerInnen lebendig gewordene Klischees sind. Definitiv weiss ich hingegen, dass Menschen i.d.R. hart arbeiten, weil sie durch die Lebensumstände (oder glauben Sie tatsächlich man könne z.B. in einer von Chinesen betriebenen Schuhfabrik in Äthiopien eine ruhige Kugel schieben?) dazu gezwungen werden und nicht weil sie calvinistische Streber sind.
@nobody
Ach so. Du hältst Dich selbst für den Grössten. Sag das doch gleich. Immerhin hat sich Pizpot selber übertroffen: “Unerbit(t)liche Inzest-Bitereien”. Das war echt witzig! Oder wie war das mit Rodolfos doppelter Ironie? Nobody will sich selbst ganz oben sehen im Ranking? Nobody will sich sehen?
Okay, nobody. Pasionaria bewies wieder einmal Feingefühl. Du bist ein egozentrischer Nerd. Und wenn Du so willst nobody, dann auch ein no brain Nerd oder eben brainless oder zu gut deutsch hirnamputiert (frei nach Bamberger).
Warum musst Du immer alles vernichtsen? Hast Du echt in all den Jahren von niemandem einen Beitrag gelesen, den Du höher gewichtest als Dein eigenes xxxxxxxx?
Früher hiess es, Essen sei der Sex der Alten. Man stellte sich zahn- und zukunftslose Faltenwürfe vor, die mehr Magen als Pläne hatten, und sich deshalb alles, was man sich an potenziellen Gefühlsauslösern vorstellen konnte, einverleibten: Muskelfleisch, Innereien, frisches Mark und Bein, alles gekauft statt gejagt und bezirzt und in gebissfreundlichen Stücken serviert.
Unter «Vergine» stellten sich die greisen Teller-Erotomanen keine unberührten Menschen mehr vor, sondern Olivenöl, vielleicht auch, weil Jungfrauen mit Beginn des 3. Jahrtausends ins Groschenartikeldepot für jenseitsbewusste Terroristen kamen, wo sie von selbigen palettenweise à?72 Stück ergattert werden können.
Heute geilt sich keiner über vierzig mehr an Essen auf, nicht so richtig jedenfalls. Denn seit in jeder lottrigen WG promidiniert, testgekocht, tischgesittet und mit Fleur de Sel nachgesalzen wird, ist Essen so etwas wie ein Swinger Club in Opfikon-Glattbrugg. Da ist die Anflugschneise über einem die grössere Attraktion. Ein neues Hobby für die Generation Ü muss her – ich verzichte wohlweislich auf eine Zahlenangabe, da man bekanntlich immer so alt ist, wie man sich fühlt, und ich bin sicher, dass sich die meisten Menschen heute Üer fühlen, als sie biologisch sind –, und es muss möglichst eines sein, das nicht zu viel Kraft oder Anstrengung erfordert.
Dabei zeichnet sich eine spezielle Beschäftigung als neue Ersatzbefriedigung ab: das Verlinken von Artikeln, die die eigene Meinung widerspiegeln. Im Gegensatz zu Golf oder Yoga muss man für die Online-Onanie nicht einmal vor die Haustür treten, sondern kann beim Morgenkaffee alle – gratis! – verfügbaren Nachrichtenportale im Schnelldurchlauf auf Brauchbares hin absuchen. Wichtig ist, dass der verlinkte Text ausschliesslich zur Untermalung der eigenen Haltung benutzt wird, denn die Absicht ist kein Flirt mit ungewissem Ausgang, sondern die schnelle Entladung. Oder noch weniger.
Im Regelfall wird die Tagespresse als eine Art neurologischer Test zum Auslösen von Impulsen benutzt, um sich der lebenswichtigen Funktionen zu vergewissern. Und die lebenswichtigste Funktion ist Rechthaben. Besonders geeignet sind deshalb Texte von Alice Schwarzer, Hamed Abdel-Samad oder von irgendeinem von irgendetwas Betroffenen, der «die Gesellschaft wachrütteln» will und zufällig genau so denkt wie man selbst, gänzlich humorbefreite Menschen also, die auch immer so schreiben und dreinschauen, als wäre die Welt nur deshalb nicht längst verloren, weil sie sie in Interviews unermüdlich davor retten.
Den ausgewählten Text braucht man nur noch mit ein paar Sätzen aus dem Baukasten zu garnieren. Manchmal reicht ein «Genau meine Meinung!», aber wenn es deutlicher zur Sache gehen soll, darf es auch mal ein «Wer jetzt noch die Augen vor den Tatsachen verschliesst, dem ist nicht mehr zu helfen!!!!» sein.
Und nie vergessen, den Vorrat an Ausrufezeichen aufzufüllen. Was tut aber ein Selbstbespiegler, der, sagen wir, einen gescheiten Artikel über schmarotzende Flüchtlinge verlinkt hat, dessen Autor sich dummerweise als Holocaustleugner herausstellt? Er schmettert: «Was der sonst schreibt, ist seine Sache, aber hier sagt er die Wahrheit!!!» So hat der Onanist recht und ist erst noch tolerant. Ein doppelter Genuss. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
(Erstellt: 29.01.2016, 12:57 Uhr)
Online-Onanie
Güzin Kar über eine spezielle Ersatzbefriedigung.
Tagi
Langsam habe ich den Eindruck, dass Kommentarfelder in den Medien ein Ersatz sind für Taschentücher bei Youporn. Gut, ich habe auch von den meisten Zeitungsartikeln diesen Eindruck. Aber diese Griffelschwinger werden immerhin dafür bezahlt.
spezialblog regel 3
3) es gibt kein ranking. die originalbeiträge werden in ihrer chronologischen reihenfolge aufgeführt. (dati stempel)
bitte nominiert beiträge. der zweck von meinem “vordrängen” war ein format beispiel zu liefern, um zu zeigen in welchem format die nominierungen erfolgen sollten.
nobody, ein körperloser bitstring.
@nobody, ein unsensibler bitstring
Welche anderen Kommentare würdest Du aufführen? Welche haben Dich elektrisiert?
An alle,
heute feiert dieser Blog das zehnjährige Jubiläum. Gleichtzeitig ist es das Ende, wie Ihr im Impulstext von heute Samstagmorgen nachlesen könnt. Ich führe den Blog aber auf dem Internetportal von watson weiter. Der erste Impulstext erscheint wie gewohnt am nächsten Samstag. Es würde mich freuen, Eure Kommentare in Zukunft dort lesen zu können.
An dieser Stelle möchte ich allen ganz herzlich für das Engagement in meinem Blog danken. Es war eine spannende und schöne Zeit mit vielen inspirierenden und bereichernden Diskussionen. Ich hoffe, dass die Fortsetzung bei watson in ähnlich lebendigem Stil verläuft. Herzliche Grüsse Hugo Stamm
Hugo Stamm
Watson ist cool. Und dennoch ist nun Schluss hier. Und ich habe kein Bier um meine Tränen wegzuschwemmen.
@all
Kann jemand sonst das würdige Schlusswort übernehmen? Ich bin nicht gut in diesen Dingen. Was soll man schon sagen, ohne zu klagen?
http://www.youtube.com/watch?v=nR46gQLyxuE
ein würdiges schlusswort wäre ein, auf eintausend kommentare reduzierter, querschnitts blog.
dies wäre zudem auch ein wesentlich glaubwürdigeres dakbarkeits bezeugnis, als hugos etwas leere floskel.
nobody, ein nun enttäuschter bitstring.
@ Eleuteria
Ich habe noch nicht herausgefunden, was Sie davon haben, wenn Sie bei mir “Rassismus” nachweisen können.
Möglicherweise sind Sie Teil eines allergisch reagierenden Immunsystems?
Das Gegenteil von “Rassismus” ist nicht “Gleichmacherei”, sondern “Respekt vor der kulturellen Vielfalt”.
Sie sagen es ja selber: Die “SklavenarbeiterInnen” des “Südens” (ich habe leider gerade kein alle Details wiedergebendes Wort dafür) werden GEZWUNGEN!
Was glauben Sie denn, würden diese “SklavenarbeiterInnen” gerne machen?
Glauben Sie, dass diese Leute gerne -so wie Sie- gestreng humorlose Zurechtweisungen in einem Religionsblog platzieren würden?
@Herbie, der Wunderhecht
„Huch“ sagte der Wunderkarpfen, „Was macht hier der Wunderhecht“ und wechselte das Goldfischglas!