Logo

Religionskriege: Warum outet sich Gott nicht?

Hugo Stamm am Samstag den 16. Januar 2016
A Syrian refugee holding a baby swims towards the Greek island of Lesbos, September 12, 2015. Alkis Konstantinidis: Another inflatable boat packed with dozens of migrants and refugees heading towards the shore. That’s what I noticed in the distance. The sea was calm and they were cheering on the dinghy. Suddenly, some 200 metres away, the rear of the boat deflated for no obvious reason, and people started falling into the sea. Screams replaced cheers as they frantically tried to stay afloat on life tubes, or by clinging on to the boat. Those who could swim tried to help those who couldn’t. As this dramatic scene unfolded and people drifted away from each other, the biggest challenge was to capture as many of the different scenes as I could. There were people falling overboard; two men trying to keep their friend afloat; a man still on the boat lifting his child in the air; another man, nearing collapse from exhaustion, swimming towards the shore; volunteers rushing towards the boat. In this hectic moment, one man, tense and yelling really loudly, caught my eye so I shot some frames. Later, as he tried to catch his breath on the beach, I asked him where he was from. “Syria," he told me before heading towards a volunteer holding a baby. The distance of the shot hadn’t allowed me to see the details of the picture clearly. It was only when I began editing that I could make out the tiny head of a baby in a life tube, and the screaming man trying to keep himself and the baby above water. Everything I cover, from riots to politics and sports, trains me to be on the alert and try to get the best from what I am shooting. I learned from this experience that disaster can occur even in what appears to be the calmest of situations. Looking back, the most memorable moment was when I opened the picture and saw the baby, who looked fast asleep as if in a cradle - dreaming or listening to a lullaby. REUTERS/Alkis Konstantinidis SEARCH "STORY-YEAR" FOR ALL 14 PICTURES - R

Kann das Gottes Wille sein? Ein syrischer Flüchtling mit einem Säugling vor der griechischen Insel Lesbos (September 2015). (Reuters)

Die Welt brennt, und Gott glänzt einmal mehr durch Abwesenheit. Christen verteidigen ihn mit dem Argument, er habe uns Menschen einen freien Willen gegeben, das Leben und die Welt nach eigenen Vorstellungen, Wünschen und Ideen zu gestalten. Doch dieser Gedanke ist nicht zu Ende gedacht. Es sind vergleichsweise wenige Player im aktuellen politischen Machtpoker, die ihren Willen skrupellos durchsetzen und die Welt destabilisieren. Millionen von Menschen sind ihrem destruktiven Machtwillen ausgesetzt.

Ihre Opfer in den Krisengebieten haben zwar auch einen freien Willen, aber die Ohnmacht verhindert, diesen umzusetzen. Sie sind den Despoten machtlos ausgesetzt. Ihre «Freiheit» beschränkt sich meist nur auf die Möglichkeit, aus der irdischen Hölle zu fliehen. Und nicht selten endet der letzte Rest ihres freien Willens, den Gott ihnen angeblich gelassen hat, in einer maroden Barke, die im Mittelmeer versinkt. Schaffen sie es bis nach Europa, haben sie zwar ihr Leben gerettet, doch sie sind meist entwurzelt, werden angefeindet, sind ohne Zukunftsaussichten.

Eigentlich müsste sich Gott – der christliche, jüdische oder muslimische ─ angesichts der Not und des Elends die Haare raufen. Da säkularisiert sich seine schöne Welt, doch die aktuellen politischen Konflikte werden mehr denn je mit religiösen Ideen befeuert. In seinem Namen massakrieren die «Rechtgläubigen», primär fanatische Muslime, die «Ungläubigen», und die Mörder und Märtyrer sind überzeugt, sich damit das Himmelreich zu verdienen.

Tatsächlich sind die meisten gewalttätigen Konflikte heute religiös oder pseudoreligiös motiviert. Weil viele Staaten im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nord- und Westafrika ihren Bürgern wenig Schutz und Identifikationsmöglichkeiten bieten, gewinnt die religiöse Zugehörigkeit an Bedeutung.

Der christliche, muslimische, jüdische oder sonst wie gelagerte Gott könnte die Fanatiker und Gotteskrieger aller Couleur mit einer einfachen Massnahme bändigen: Er müsste sich lediglich in einer Weise offenbaren, die keine Zweifel mehr an seiner Existenz und Identität offenlassen würde.

Denn Gläubige der Buchreligionen (Christen, Muslime und Juden), die sich auf Abraham berufen, erheben den Anspruch, ihr Gott sei der richtige. Sie glauben auch, Gott habe sich sehr wohl offenbart: in der Bibel, dem Koran und der Thora. Sie glauben auch, Gott sei die Liebe. Die Christen zum Beispiel stützen sich auf biblische Aussagen wie: «Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.» (1. Johannes 4,16). Und sie verweisen darauf, dass er aus Liebe seinen Sohn geopfert habe, um uns Menschen zu erlösen.

Da stellt sich die Frage, wie er es aushält, dass der tödliche Kampf um den richtigen Gott Millionen von Menschen ins Elend stürzt. Und weshalb er sich nicht dazu entschliessen kann, sich zu outen und die weltweiten religiösen Konflikte zu entschärfen.

« Zur Übersicht

491 Kommentare zu “Religionskriege: Warum outet sich Gott nicht?”

  1. Ueli sagt:

    @andersen
    In der arabischen Kultur trägt man gern mal dick auf und wird pathetisch. Falls einer von “lieber ein ehrenvoller Tod im Irak als in einer deutschen Turnhalle begraben zu sein” quaselt, ist das eher als Klage zu verstehen und weniger wortwörtlich zu nehmen. Peilen Sie`s langsam?

  2. Alienus sagt:

    @Heulsuse

    Liebste Heulsuse, darf ich zu Ihnen Giftpilz sagen?

  3. Amanita Muscaria sagt:

    @Alienus

    Bitte ziehen Sie nicht unseren Übernamen in den Schmutz des strohdummen, frustierten Mitläufertums.

  4. Ueli sagt:

    @Dame aus Deutschland
    Aprospos “verpasste Doktorhüte”: “prä-sen-tie-ren” und nicht “pre-sen-tie-ren”

  5. Ueli sagt:

    Apropos, apropos, apropos, apropos, apropos
    Mea culpa, mea culpa, mea culpa, mea culpa

  6. andersen sagt:

    Ueli

    Wer mit zu hohe Erwartungen in ein Land geht, wird auch enttäuscht.
    Und viele Araber kennen kein Geduld.
    Ich habe an der Uhren-und Schmuckmesse in Basel gearbeitet und kenne mich dort aus.
    Sie sind sich nicht gewöhnt, dass selbst ein Käsebrot etwas köstliches Sein kann.

  7. Phallus impudicus sagt:

    @Amanita Muscaria

    😉 !!!

  8. Ueli sagt:

    @andersen
    Können Sie lesen? In der arabischen Kultur trägt man gern mal dick auf und wird PATHETISCH.
    Es geht nicht um “zu hohe Erwartungen” oder “Araber haben keine Geduld” oder “Araber wissen Käsebrötchen nicht zu schätzen”. Was sind das überhaupt für saublöde Sprüche, die Sie hier klopfen? Das nennt man Rassismus Frau Andersen und sonst gar nix. Da werden alle Araber von Ihnen mal in einen Topf geworfen und es wird ihnen Faulheit, Geduldlosigkeit, Überheblichkeit und weiss der Teufel was vorgeworfen.

  9. Eleuteria sagt:

    @Olive: und zudem unnötig sackgrob

    Seit Jahren schreibt b sauaggressive Texte, beleidigt ganze Gruppen (z.B. “Sch…christen) und pöbelt einzelne Blogger an, die es wagen ihren aggressiven Mist zu kritisieren (Milchbubi gehört noch zu den harmloseren Pöbeleien). Während all der Jahre hast du b nie wegen ihrer sackgroben Art kritisiert. Von Alienus und anderen erwartest du hingegen, dass sie auf christliche Art die andere Wange hinhalten und b trotz ihrer Aggressivität auf höfliche Art antworten. Offensichtlich geht es dir nicht allgemein um eine freundlichere Gesprächskultur, sonst hättest du b längst auch kritisieren müssen. Sondern darum, dass für b offensichtlich andere Regeln zu gelten haben als für die übrigen Blogger, aus welchen Gründen auch immer (vielleicht weil du bei ihr eine Verbitterungsstörung vermutest?). Solche Rücksichtnahmen sind im privaten Rahmen einfach, in einem Blog ist das schwieriger. Insbesondere wenn die Betroffene, dieses Forum immer wieder missbraucht, um rechte Lügen und Propaganda zu verbreiten. Ob sie nun eine überzeugte Rechte, eine Mitläuferin oder einfach eine dumme Frau ist, die nicht versteht, was sie verbreitet, spielt weniger eine Rolle. Entscheidend ist, dass es sich dabei um eine Multiplikatorin rechten Gedankenguts handelt.

  10. Ueli sagt:

    @andersen
    Falls ich es mir als Araber leisten könnte auf der edlen Uhren- und Schmuckmesse zu Basel mir den neusten Luxus anzuschauen und zu kaufen – hätte ich vielleich auch keine Lust auf die labbrigen Käsesandwiches von Andersen und co.

  11. Alienus sagt:

    Nun zu der „Rasse“ der nazistischen Arier oder arischen Nazis.

    Sucht man etymologischen und hermeneutischen Ursprung der „Rasse“, so findet man diese auch in franz. Quelle im 15./16./17. Jahrhundert. Eine plausible und befriedigende Erklärung ist dort jedoch nicht gegeben.

    Aber geht man in der Zeit um ca. 800 bis 1.000 Jahre weiter zurück, gelangt man in der fränkisch-germanischen Zeit innerhalb Galliens dort zu einer möglichen und recht plausiblen Quelle innerhalb des sprachhistorischen Steinbruches, nämlich auf des germ.-fränk. Verb „reißen, reiszen, reissen “. Hierin könnte der mögliche sinninhaltliche Ursprung aus diesen „reißen“ kommen, der tatsächlich das „Linien, Striche, Zeilen, Risse, Einritzungen, Furchen, Gräben“ anreißen, zeichnen, einkratzen oder ziehen uäm. meint. Reste davon haben wir noch im Deutschen: Reißnadel, Reißgriffel, Reißwerkzeug, Reißbrett, Reißlineal, Reißnagel ….

    Da taucht die Frage auf, wo denn die Verbindung dieses Verbs zu der heutigen Rasse besteht. Der Gebraucht und die Anwendung dieses Reißens bestand darin, innerhalb der kriegerischen und bäuerlichen Gesellschaft die Abstammungslinien von wohl zunächst guten und brauchbaren Pferden darzustellen. Also welches gute Pferd vom welchen edlen Reiter zur Nachzucht geeignet war. Ruckzuck wurden dadurch zwar edlen, aber auch klobigeren europ. Pferde der Adeligen auch geadelt, möglicherweise insbesondere auch durch die Einkreuzung der doch edleren arabischen Pferde, die den fränkischen Kriegern in die Hände gefallen sind.

    Man kann davon ausgehen, dass solch eine Anwendung solcher Zuchtlinien innerhalb der sich entwickelnden Tier- und Pflanzenzucht auch anderweitig genutzt wurde. Also eine Erweiterung der Anwendung der Zuchtlinien von den Pferden auch zu den Rindviechern und den Schweinen uns später bis hin zu den königlich-fürstlichen adligen und geistigen Eliten, womit wir somit historisch, abstammungsmäßig und unabdingbar sprachlich ableiten können, dass die europäischen alten und neuen Nazis und Faschisten schon recht glaubhaft der Rasse der Rindviecher, hier insbesondere des primitiv-nazistischem Hornochsen (Bos primitivus nazismus/faschismus), zuzuordnen sind.

    So schließt sich der gerissene Kreis. Vom durchmischten gemeinen Hausrind zum arisch-reinen nazistisch-gemeingefährlichen Hornochsen.

    Merke: Rasse ist nicht unbedingt auch Klasse!

  12. Ueli sagt:

    @Alienus
    Die erschreckende Erkenntnis ist, dass die Kader der Faschisten gerade durch ihre Verblendung und Dummheit “schlau” werden:
    “Jeder Versuch, eine Weltanschauung mit Machtmitteln zu bekämpfen, scheitert am Ende, solange nicht der Kampf die Form des Angriffs für eine neue geistige Einstellung erhält. Nur im Ringen zweier Weltanschauungen miteinander vermag die Waffe der brutalen Gewalt, beharrlich und rücksichtslos eingesetzt, die Entscheidung für die von ihr unterstützte Seite herbeizuführen.” (“Mein Kampf”, S. 189)

  13. Ueli sagt:

    @Alienus
    Der “Kampf für die “Reinheit der Rasse” wird heute durch den “Kampf der Kulturen” ersetzt. Hitler hätte vom “Ringen zweier Weltanschauungen” gesprochen. In den 20er, 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts war vor allem der Pseudokampf “Kapitalismus” versus “Sozialismus” im Fokus. Desweiteren wurden die “Fehler” des Kapitalismus den Juden angelastet und die eigenen Minderwertigkeitskomplexe durch “kollektiven Idiotenstolz” aka Blut- und Bodenromantik kompensiert.
    Heute werden die “Fehler” des Kapitalismus der New World Order, den USA, den bösen Banken, den bösen Politikern, der Lügenpresse, den faulen Griechen oder den Scheinflüchtlingen angelastet. Die Minderwertigkeitskomplexe werden durch “kollektiven Idiotenstolz” auf die Exportvizeweltmeisterschaft, den ungesunden Handelsbilanzüberschuss mit Europa, geringe Lohnsteigerung in den letzten 15 Jahren, deutsche Gründlichkeit beim Rasenmähen, Burn-Out-Arbeitsmoral von McDonaldsmitarbeitern und Wutbürgergeschrei kompensiert. Da man “Kultur” mit Sauerbraten und Oktoberfest verwechselt und kulturell tatsächlich mehr mit einem durchschnittlichen Amerikaner (Fettleibigkeit und 4 Stunden Glotze jeden Tag) als mit Bismarck oder Friedrich II teilt (falls man die überhaupt kennt) – ist man freilich sehr kampfbereit falls man hört, dass “unsere Fraue” in Kölle vom “kulturellen Erzfeind” sexuell belästigt wurden.

  14. Alienus sagt:

    @Ueli

    Leider scheint die Zeit des neutralen, geduldigen Wegschauens vorbei zu sein.

    Im Grundsatz hätte @olive schon recht, dass Links und Rechts ungenaue und eigentlich zu verwerfende Begriffe sein würden. Aber im Schatten der großen Zuwanderung erwacht der nicht zu unterdrückende Nationalismus, der irgendwie schon erträglich währe, denn da nicht sich in seinem Gefolge der Nazimus / Faschismus mit einschleichen würde.

    Die @Heulsuse ist m. E. ein armes Hascherl. Verirrt im rechten Gestrüpp, jedoch nicht davon entschuldet.

  15. Alienus sagt:

    @Heulsuse und Co.

    h ttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-angeblich-vergewaltigte-13-jaehrige-war-bei-bekanntem-a-1074642.html

  16. andersen sagt:

    Ueli

    Ich schmeisse keine in einem Topf, wie Sie es mit die Christen gemacht haben.

    So.

    Alienus

    Der deutsche Regierung sind die Nationalisten zuvor gekommen.
    Der Asylgesetz ist verschärft geworden, also die Pegida und AFD können zusammen packen.
    Vielleicht ist jetzt Ruhe im Stall.

  17. olive sagt:

    @Eleuteria

    ich gebe zu, ich überfliege b’s posts oft, ab und zu schaue ich einen Link an. Sollte ich übersehen haben, dass sie solche schlimmen Dinge tut und schreibt? Dass sie evt. eine überzeugte Rechte ist? ( Diesen Eindruck habe ich übrigens nicht )

    “Von Alienus und anderen erwartest du hingegen, dass sie auf christliche Art die andere Wange hinhalten”

    Aber nein, so war das nicht gedacht. (Man bleibt ihr ja auch nichts schuldig)
    Aber wer sich hier so überlegen darstellt, Intelligenzmässig und moralisch, könnte wohl die Grösse haben, sich nicht weiter aufzuhalten und sie überlesen, und schon gar nicht die regelmässig erscheinende Heulsuse in “Heil Suse” umwandeln.

    Aber das ist meine Sicht.

  18. Eleuteria sagt:

    @Olive

    ich gebe zu, ich überfliege b’s posts oft, ab und zu schaue ich einen Link an. Sollte ich übersehen haben, dass sie solche schlimmen Dinge tut und schreibt? Dass sie evt. eine überzeugte Rechte ist? ( Diesen Eindruck habe ich übrigens nicht )

    Einmal habe ich dich auf einen Link hingewiesen, der zu einer rechtsextremen website führte, was du selbst bestätigt hast. b verlinkt wie wild, nicht alles ist problematisch, aber es finden sich immer wieder höchst fragwürdige Texte und Quellen darunter. Muss sie deswegen eine überzeugte Rechte sein? Nein, nur ändert das leider nichts an der himmeltraurigen Tatsache, dass sie immer wieder extremes Gedankengut verbreitet. Die damaligen Frustbürger des letzten Jahrhunderts, die an Stammtischen und in Waschküchen, permanent Gerüchte über die angeblichen Schauertaten von Juden verbreiteten, waren möglicherweise auch nicht alle überzeugte Nationalsozialisten, sie tragen aber eine Mitverantwortung.

    Aber wer sich hier so überlegen darstellt, Intelligenzmässig und moralisch, könnte wohl die Grösse haben, sich nicht weiter aufzuhalten und sie überlesen

    Wenn sie auf einer unpolitischen Ebene rumwüten und pöbeln würde, gäbe ich dir Recht. Nur tut sie das leider nicht. Ich denke nicht, dass du wegschauen würdest, wenn hier jemand bewusst oder unbewusst immer wieder islamistisches Gedankengut in den Blog stellen würde (ich übrigens auch nicht!). Solange b ihren rechten Müll hier entsorgt, muss sie mit entsprechenden Reaktionen rechnen. Im übrigen verweise ich angesichts der wildwütigen Verlinkerei der b auf die heutige Kolumne von Güzin Kar:

    Dabei zeichnet sich eine spezielle Beschäftigung als neue Ersatzbefriedigung ab: das Verlinken von Artikeln, die die eigene Meinung widerspiegeln. Im Gegensatz zu Golf oder Yoga muss man für die Online-Onanie nicht einmal vor die Haustür treten, sondern kann beim Morgenkaffee alle – gratis! – verfügbaren Nachrichtenportale im Schnelldurchlauf auf Brauchbares hin absuchen. Wichtig ist, dass der verlinkte Text ausschliesslich zur Untermalung der eigenen Haltung benutzt wird, denn die Absicht ist kein Flirt mit ungewissem Ausgang, sondern die schnelle Entladung. Oder noch weniger.

    Im Regelfall wird die Tagespresse als eine Art neurologischer Test zum Auslösen von Impulsen benutzt, um sich der lebenswichtigen Funktionen zu vergewissern. Und die lebenswichtigste Funktion ist Rechthaben. Besonders geeignet sind deshalb Texte von Alice Schwarzer, Hamed Abdel-Samad oder von irgendeinem von irgendetwas Betroffenen, der «die Gesellschaft wachrütteln» will und zufällig genau so denkt wie man selbst, gänzlich humorbefreite Menschen also, die auch immer so schreiben und dreinschauen, als wäre die Welt nur deshalb nicht längst verloren, weil sie sie in Interviews unermüdlich davor retten.

    Den ausgewählten Text braucht man nur noch mit ein paar Sätzen aus dem Baukasten zu garnieren. Manchmal reicht ein «Genau meine Meinung!», aber wenn es deutlicher zur Sache gehen soll, darf es auch mal ein «Wer jetzt noch die Augen vor den Tatsachen verschliesst, dem ist nicht mehr zu helfen!!!!» sein.

    Und nie vergessen, den Vorrat an Ausrufezeichen aufzufüllen. Was tut aber ein Selbstbespiegler, der, sagen wir, einen gescheiten Artikel über schmarotzende Flüchtlinge verlinkt hat, dessen Autor sich dummerweise als Holocaustleugner herausstellt? Er schmettert: «Was der sonst schreibt, ist seine Sache, aber hier sagt er die Wahrheit!!!» So hat der Onanist recht und ist erst noch tolerant. Ein doppelter Genuss. http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/onlineonanie/story/25552202

  19. Deutungshoheitsträger sagt:

    @Fürchtegott
    1. Erwarten Sie eine “klare Definition” was Rechts ist etwa von den “Rechten”?
    2. Die NSDAP existiert tatsächlich nicht mehr – Faschisten gab es nach der NSDAP trotzdem genug – auch in führenden Positionen. Oder waren Franco, Pinochet, die argentinische Militärjunta, die griechische Mililiärjunta, die eingesetzten Marionettenregimes in Asien, Südamerika, Nahost, der Schah von Persien und viele andere Drittwelt und Zweitweltpotentaten etwa keine Faschisten, die die Opposition folterten und Bürgerkriege führten?
    3. Die SVP sind keine Faschisten – aber trotzdem eine Partei, die am rechten Rand fischt und von populistischer Stimmungsmache lebt.
    4. Die Weltwoche ist das inoffizielle Parteiblatt der SVP.
    5. Nationalkonservative gehen mir auf den Sack – verdienen es aber nicht “verteufelt” zu werden.
    6. Nationalstolz ist ein billiges Substitut für tatsächlichen Stolz auf sich selber und seine Leistung – aka sich gerne mit fremden Federn schmücken.
    7. Meinungsäusserungsfreiheit geniessen auch unser Martell Juniors. Oder wurde ihr Beitrag bis jetzt gelöscht?
    8. Die Anhänger der RKK dürfen sich jederzeit auf diesem Blog zu Wort melden falls ihnen der Sinn danach steht.

  20. Daisy sagt:

    Halbpürzel, Sie sind doch nicht etwa frustiert, dass Sie es hier mit Ihrer fragwürdigen Art, jede andere Meinung als linksversifft abzuqualifizieren, nicht zum Deutungshoheitsträger geschafft haben? Im übrigen empfehle ich Ihnen angesichts Ihrer ausgeprägten Deutschtümelei in Zukunft auf Begriffe ausländischer Herkunft wie “Forum” zu verzichten.

  21. Alienus sagt:

    @olive

    Bitte lesen.

    h ttp://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-asylbewerber-muss-wegen-sockendiebstahls-in-haft-a-1074664.html

  22. olive sagt:

    @Eleuteria

    interessante Sendung:
    Jugendrichter Müller und Alice Schwarzer
    http://www.phoenix.de/content/1029150

    und ein Beweis, dass schwarzer mitnichten gänzlich humorbefreit ist. ( wusste ich allerdings schon vorher )

  23. olive sagt:

    @Alienus

    kommt einem sehr hart vor, ist aber sinngemäss etwa das, was Jugendrichter Müller und vor ihm Kirsten Heisig empfehlen.
    Besonders Müller arbeitet mit Neonazis so.

  24. Deutungshoheitsträger sagt:

    @Alienus
    Krass find ich wie die Autorin die drakonische Strafe auch noch goutiert. So ein Urteil ist eines Rechtsstaates unwürdig. Der Sockendiebstahl und der Aufenthaltsstatus dieser Person sollten miteinander nicht vermischt werden. Rechtlich sind das zwei paar Schuhe, die separat betrachtet werden müssen.

  25. Deutungshoheitsträger sagt:

    @olive
    Nennen Sie mir einen Neonazi, der wegen einem Sockendiebstahl oder einem vergleichbaren Bagatelldelikt ein halbes Jahr in den Knast wanderte. Da gab es wahrscheinlich schon dutzende jugendliche Neonazis, die wegen mittelschwerer Körperverletzung weniger drastische Strafen und Massnahmen kassierten.

  26. Alienus sagt:

    DH-Träger

    Juristen sind schon eine besondere sonderliche Spezies.

  27. Deutungshoheitsträger sagt:

    @Alienus
    Nachdem man die Typen von Sylvester nicht findet, wird halt ein Exempel an einem armen Schlucker / Sockendieb statuiert, sodass man vor der rachedurstigen Öffentlichkeit Kompetenz simulieren und Härte zeigen kann. So viel zu Rechtsstaat und “alle sind gleich vor dem Gesetz”. –

  28. Eleuteria sagt:

    @Alienus: Juristen sind schon eine besondere sonderliche Spezies.

    Ja, ja und Juristenbashing ist ausserordentlich beliebt. Ob Nichtjuristen tatsächlich ein besseres Gefühl für angemessene Sanktionen haben, wird sich demnächst bei der Abstimmung über die “Durchsetzungsinitiative” zeigen. Der mit dieser Inititiative geforderte Ausschaffungsmechanismus, finde ich auf jeden Fall um einiges schlimmer als gelegentliche Fehlurteile von Richtern.

  29. Deutungshoheitsträger sagt:

    @Eleuteria
    Absolut einverstanden mit Ihnen. Diese “Durchsetzungsinitiative” ist nicht das Stimmpapier wert auf dem die Frage gestellt wird. Fatal ist doch, dass es tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt, dass die Stimmbürger so was auch annehmen könnten. Die Drachensaat von über zwei Jahrzehnten rechtspopulistischer Politik geht immer mehr auf.

  30. Ueli sagt:

    @Eleuteria
    Vielleicht werden die Leute ja aufwachen falls sich die knapp angenommene Masseneinwanderungsinitiative bald als der riesen Flop herausstellt, die sie von Anfang an war. Aber die SVP wird wohl auch dann den schwarzen Peter einfach weiterreichen und behaupten, dass die Politiker in Bern halt einfach “extra” schlecht verhandelt hätten – und es wird immer noch genug Leute geben, die diesen Schwachsinn dann glauben werden, da man einfach nicht zu seiner eigenen Kurzsichtigkeit stehen kann.

  31. Rodolfo sagt:

    Ich finde es theoretisch richtig, den demokratischen Volkswillen durchzusetzen.
    Mich hat auch genervt, dass die Forderungen der Alpeninitiative nicht richtig umgesetzt worden sind!
    Und mich hat ebenfalls genervt, dass die Bürgerlichen Parteien immer wieder farblose Figuren aus der SP auswählten für den Bundesrat!
    Die Politik-Verdrossenheit und das Grundgefühl von “die da oben machen doch, was sie wollen!” kommt eben auch nicht von ungefär!
    Aber genau die rührigen SVP-Kämpfer für die Demokratie waren mitbeteiligt, als es darum ging, ihnen nicht genehmen Volks-Initiativen bei der Nicht-Umsetzung im Parlament “die Zähne zu ziehen”!
    Wenn es jetzt wiederum darum geht, die Masseneinwanderungs-Initiative konsequent umzusetzen, sind WIR einverstanden mit den Verzögerern und Verwässerern…
    Und ich frage mich, warum Anwälte einen Stundenlohn von 300 Franken berechnen, während der einfache “Büezer” immer mehr zum “working poor” wird.
    Ich werde mit dem Kopf gegen die Durchsetzungs-Initiative stimmen, weil sie von der falschen Partei von Demokratie-Feinden kommt.
    Aber mit dem Herzen wünschte ich mir, dass das Schweizer Volk eine weltoffene Schweiz und die Respektierung der Menschenrechte und soziale- und ökologische Standards durchsetzen wollte, und nicht einen skrupellosen Egoismus, der nur dem eigenen, kurzsichtigen Vorteil dient…

  32. Pasionaria sagt:

    Alienus
    Einmal mehr überzeugst Du mit Deiner Auslegung des von mir nicht wirklich glücklich platzierten Wortes > Rasse . Immerhin, wenn einer weiss, dass ich es ironisch. resp- nonkonform anwandte, dann sicherlich Du.
    Meine Aussage zielte auf Personen, die bezüglich ihrer Menschlichkeit und ‘seelischen’ (!) Eigenschaften deutliche Gemeinsamkeiten aufweisen.
    Obwohl aus verständlichen Gründen der Begriff Rasse praktisch nur negativ besetzt ist, kann ich ihm auch eine positive Wertung abgewinnen. ‘Indem ich darunter nicht nur eine biologische sondern auch eine geistige Verwandtschaft verstehe. Aber die Geschichte hat natürlich diesen Begriff pervertiert.

    Das nächste Mal werde ich mich zügeln und höchstens noch von Spezie sprechen……… im Bewusstsein, dass der Mensch die einzige ist, die die Zeit der Evolution genutzt hat, um sich zurück zu entwickeln!

  33. Pasionaria sagt:

    Alienus
    Gerade springt mich die Frage an, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Rasse und Spezie?
    Und wenn man sich zu einer Gesinnungsgemeinschaft zählt, wie soll diese bezeichnet werden? Schlicht und einfach > Gesinnungsverwandte – verfälscht der Ausdruck Rasse oder Spezie die Harmlosigkeit resp. den Spirit einer Zugehörigkeit?

    Uebrigens:
    Bei http://www.watson wirst Du erwartet,
    damit auch jener Blog nicht ausartet.
    Jegliche Rass- oder andere Ego_isten
    bitte hilf uns weiterhin, diese auzumisten.

    Deine präzis-scharfe Sprache hat es in sich
    und macht es allen offensichtlich,
    wie oft das Christliche so unchristlich.
    Oder wie der Hokuspokus der Alternativen
    nur nach Magie und Geld miefen…

  34. Dölf Meier sagt:

    Gut und Böse beherrschen die Welt. Jeder hat seine Religion. Sofern sie die Nächstenliebe beachtet, sol ist sie nicht bös. Betrachten wir die Schöpfung mit dem Universum, so gibt es eine für uns unverständliche Intelligenz, die wir Gott nennen. Er ist gross und liess seinen Geschöpfen den freien Willen. Doch die sind überheblich, egozentrisch, gierig und einige sogar machtgeil und mörderischen. Deshalb haben wir das Chaos auf Erden, das in einen dritten Weltkrieg enden wird. Lesen sie die 52 Aufforderungen zu töten im Koran. Da Gott gerecht ist, wird es eine Einzelbeurteilung geben. Sonst wäre er ja nicht gerecht. Hugo Stamm wünsche ich eine Prise vom Heiligen Geist für seinen Ruhestand.

  35. Ueli sagt:

    @Dölf Meier
    Gut und Böse sind menschliche, allzumenschliche Konzepte. Überheblich ist es zu behaupten, dass man den “wahren Glauben” gefunden hat, da niemand sich seiner Sache auf diesem Gebiet sicher sein kann. Apokalypsegeilheit ist ein Symptom unserer Zeit – glücklicherweise ist es nicht so einfach den 3. Weltkrieg zu starten wie Sie behaupten.

  36. Rodolfo sagt:

    @ Dölf Meier
    Entweder hat “der Schöpfer” beim Menschen einen Kostruktionsfehler verbrochen, oder aber das alles war kein Zufall und musste genau so herauskommen, damit wir aus grossem Schaden doch noch richtig klug werden.
    Dann gelingt “Gott” mit den Menschen vielleicht doch noch das Kunststück einer anti-autoritären – und zugleich autoritären Erziehung!

  37. Ueli sagt:

    @Rodolfo
    Kein Schöpfer – kein Konstruktionsfehler. Kein Zufall – nur Notwendigkeit – kein grosser Schaden fürs Universum. Kein Gott – keine Autorität – nur Idioten.

  38. Rodolfo sagt:

    @ Ueli
    Auch ein Idiot kann zufällig mal einen denkwürdigen Spruch von sich geben!
    Und der Idiot hat einen entscheidenden Vorteil:
    Er realisiert selber nicht, dass er ein Idiot ist und hat deshalb ein vor Selbstbewusstsein strotzendes Selbstwertgefühl!
    Dagegen nörgeln die Skeptiker und Zweifler ständig an allem un jedem herum:
    “Niäää niäää niäää! Blablablaa… Höchst problematisch! und so weiter…
    Müssten die Tiere nicht zur Schlachtbank, dann könnte ich auf die Idee kommen, sie zu beneiden.

  39. Rabbi Jussuf sagt:

    Rodolfo
    Treffende Analyse Ihrer selbst.
    Bravo

  40. Rodolfo sagt:

    @ Rabbi Jussuf
    Ja gell, da staunt der Experte, was?

  41. Rodolfo sagt:

    @ Rabbi Jussuf
    Offenbar sind sie nicht in der Lage, mehrdimensional, widersprüchlich und multikulturell (Nord-Süd) zu denken.
    Also, das geht so:
    Wenn jemand wie Sie mich mit -von Ihnen aus gesehen- Idioten in Verbindung bringt, dann verstehe ich das als Kompliment!
    Du verstaan?
    Nix verstaan?
    Wole Rose kaufe?