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Sexueller Missbrauch in buddhistischen Klöstern

Hugo Stamm am Samstag den 12. Dezember 2015
Buddhist nuns pray at a religious event leading to the festival of lights at Shwedagon pagoda in Yangon, Myanmar on Sunday, Nov. 22, 2015. The festival marks the end of the rainy season and is an occasion for Burmese people to pay their respects in the predominantly Buddhist country. (AP Photo/Hau Dinh)

Buddhistische Nonnen in Yangon, Myanmar. Foto: Hau Dinh (Keystone)

Myanmar, früher Burma, gehört zu den packendsten touristischen Zielen in Asien. Durch die jahrzehntelange Abschottung und den wirtschaftlichen Boykott blieb es bis heute recht ursprünglich. Aber leider auch arm.

Ein grosser Teil der Faszination macht die tief verwurzelte Volksfrömmigkeit aus, die vielleicht nur noch in Bali so ausgeprägt ist. Die immense Zahl der Pagoden und Klöster wird nur noch durch das Heer der buddhistischen Mönche übertroffen. In Myanmar ist die sakrale oder spirituelle Atmosphäre spürbar, wie ich aktuell auf meiner Reise durch das sich seit ein paar Jahren rasch öffnende Land erlebe. Tempel, Klöster und Buddha-Statuen gehören zu den bevorzugten Zielen. Buddhismus sei Dank.

Auf der Reise zeigen sich aber auch Kehrseiten dieser religiösen Philosophie. Auf Schritt und Tritt stolpert der Besucher über Spendenboxen, meist in Form von riesigen Vitrinen. Auf dem Weg hinauf zum Mount Popa zum Beispiel stehen die sperrigen Behälter fast neben jeder Buddha-Statue, in jeder Gebetsnische, in jedem Tempel und hinter jedem Tor.

In einem Tempel auf dem steilen Hügel amtet ein Priester und schlägt mehrere Male sanft einen Geldschein auf den Kopf der Gläubigen. Dazu gibt er einen Singsang von sich. Das Ritual dient dazu, pekuniären Segen zu erlangen. Dazu braucht es aber vorerst eine Investition – in Form einer Spende an den Priester. Und in der Shwezigon-Pagoda in Monywa zähle ich in einem einzigen Raum 27 Spendenboxen, auf dem ganzen Gelände dürften es über 100 sein.

Den grössten Spendentopf – eine riesige Halbkugel – finde ich im Manuha-Tempel in Bagan, dem heiligen Gebiet mit den 4000 antiken Pagoden. Wer seinen Obolus entrichten will, muss das sperrige Teil über eine kleine Leiter erklimmen. Er kann zusehen, wie die Geldscheine auf den Grund der Kugel flattern. Daneben stehen noch mehrere Glasvitrinen, die ebenfalls gut gefüllt sind.

Immerhin profitieren die Mönche vom reichen Segen. Ein Lastwagen voll rotgewandeter Knaben und Männer kommt angebraust. Die Mönche lassen sich ihre Bettelschalen mit Reis füllen. Die malerische Szene wirft aber auch kritische Fragen auf. Warum tragen die Mönche nichts zu ihrer Existenzsicherung bei? Warum wird ihre Identität durch das radikale Schneiden der Haare beschnitten?

So sanft, wie der Buddhismus im Westen dargestellt wird, ist er beileibe nicht. Er kennt eine Reihe böser Dämonen, die Menschen gern foltern. Im Tempel Ananda in Bagan finden sich Bilder mit schaurigen Szenen: Menschen werden in riesigen Töpfen gekocht oder mit dem Schwert gevierteilt.

Das traurigste Kapitel im Buddhismus füllen aber die Geschichten vieler Kindermönche. Burmesische Familien geben oft einen Sohn oder eine Tochter schon als Kind in ein Kloster. Ihr Lebensweg ist meist vorgezeichnet. Somit verlieren sie ihr Selbstbestimmungsrecht. Niemand fragte sie, ob sie ihr Leben mit Betteln verbringen, auf eine Berufskarriere und Familie verzichten und zölibatär leben möchten. Die Praxis verletzt Menschenrechte.

Ausserdem ist es aus pädagogischer Sicht problematisch, Kinder ohne Familie in einer reinen Männergesellschaft aufwachsen zu lassen. Viele kommen fast um vor Heimweh. Ein späterer Austritt aus dem Kloster ist für viele keine Option, denn er wäre mit einer Schmach verbunden.

Und wie überall in geschlossenen Gemeinschaften leiden etliche Kindermönche, seltener auch Mädchen, unter sexuellen Übergriffen. Entsprechende Berichte von ausgestiegenen Mönchen und Nonnen sind erschütternd. Dokumentiert sind auch Razzien in Klöstern – es wurden Porno-Videos gefunden – und Gerichtsberichte über den sexuellen Missbrauch. Die Jugendministerin von Sri Lanka geisselte die pädophilen Übergriffe in manchen Klöstern schon vor ein paar Jahren mit deutlichen Worten. Es gibt auch Berichte, wonach sich Pädophilenringe in Klöster eingeschlichen haben sollen.

Die Verfolgung der Täter ist jedoch schwierig, weil es an Sensibilität und Problembewusstsein fehlt. Bevölkerung und Regierungen schauen lieber weg, weil sie Angst haben vor der Wahrheit und dem Imageschaden, denn die Klöster sind in buddhistischen Ländern heilige Institutionen. Zum Schutz der Kinder braucht es noch viel Aufklärungsarbeit.

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661 Kommentare zu “Sexueller Missbrauch in buddhistischen Klöstern”

  1. erwachende Tiger sagt:

    wie ich sehe, war der Schneeräumer noch nicht da und bis dahin könnte dann hier auch noch was “Konstruktives” stehen

    Sexueller Mißbrauch ist bei Peter Levine unter Traumaauslöser gelistet, so auch viel “banalere” Ereignisse (ursächlich für schwerwiegende Folgen) Mir ist aber nicht in Erinnerung, dass ich diesen Input oder Hinweis (Lesetipp) hier in diesem Blog einmal gesehen hätte…
    dabei könnte es doch nützlich sein? (Gefahr erkannt, Gefahr gebannt ist für viele eine Option)
    Leseprobe, Peter Levine
    —>randomhouse Vom-Trauma-befreien-Wie-Sie-seelische-und-koerperliche-Blockaden-loesen

    Beitrag Deutschlandfunk…Das Trauma zum Abschluß bringen
    http://www.deutschlandradiokultur.de/das-trauma-zum-abschluss-bringen.950.de.html?dram:article_id=140486

  2. Rodolfo sagt:

    @ erwachende Tiger
    DAS nenne ich einen konstruktiven Beitrag!
    Ich glaube nicht, dass der “Schneeräumer” ihn abräumen wird, denn das ist ja kein “Schnee von gestern”, sondern Komposterde von heute.

  3. erwachende Tiger sagt:

    Moin Rodolfo
    ich schreibe hier nochmal über KONSTRUKTIVE

    etwas oot, aber hier auch oft diskutiert (“Alternativen zur “Schulmedizin”….”) bzw. ich trenne das alles ja gar nicht mehr fein säuberlich (und wenn Sie Dr. Joachim Strienz lesen würden, würden Sie auch wissen, weshalb ich Gerrit heute “so” schreibe und im nächsten Moment “richtig”: Garrett :- ) )

    (was meinen Sie wohl, Rodolfo, was ich hier unter diversen Nicks schon alles Konstruktive beigetragen habe?!…Nur wenn Sie mich mit dem vermeintlich Offensichtlichen identifizieren, bleibt jenes “Destruktive” hängen….)

    “Konstruktive”, die von denen, die mit den Wölfen heulen, wenn es milde kommt, düpiert werden. In die Pfanne gehauen (oder gar verklagt) allemal….
    Ich halte es gern mit Einzelkämpfern, die etwas riskieren und unbeirrbar – UNBEIRRBAR- für ihre Erkenntnisse und Erfahrungen und Sondermeinungen einstehen! Und dafür auch an den Rand gedrängt bzw. ausgesschlossen (sanktioniert, isoliert, ignoriert) werden.
    Die Mitglieder der Katholischen Kirche haben sicher ein entspanntes Leben und müssen die Konsequenzen nur dosiert tragen (bei Ablaß überhaupt nicht. Ansonsten stehen Hausheilige zur Verfügung, zur Delegation. Während es in der Freikirche umd die Wurst geht. Um ALLES ODER NICHTS. Dort geht es nicht nur direkt in die Ewige Verdammnis NACH Tod, sondern auch in den Ausschluß zu Lebzeiten bei Nichtgehorsam. (Ich bin seinerzeit allerdings nie freikirchlich ausgeschlossen worden, schon weil ich nicht Mitglied geworden bin, sondern um mich wurde geworben. Ich habe von mir aus dieses “Angebot” abgeschlagen….schon weil ich keinen Anlaß sah, mich nicht dieser “öffentlichen Gerichtsbarkeit” von Beliebigen, Selbsternannten, aussetzen wollte und auch nicht jenes Verständnis biblischer Auslegung teilte und eher in gnostischen Gefilden stöberte…meinen “Glauben” eh als ENTWICKLUNG und nicht als minutiösen Akt sah.

    Ein solcher Einzelgänger (wohl auch Drewermann…) um nicht im theologischen Kontext zu bleiben, ist neben Douglas Tompkins (Ökologie oder Storl Ethnoheilkunde) auch Johannes Kapuste im Bereich Medizin. Solchen Leuten wird KOLLEKTIVES UNRECHT getan!

    Ich interessiere mich für derartige Sachverhalte, wo Schaden an der Mehrheit (“von oben”) zugelassen wird…nach dem kapitalistischen Lobbymotto: Lieber eine Epedemie, als mit billigen Alternativen Gesundheit fördern. Die Abhängigmachung mit Psychopharmaka ist lukrativer als ein paar billige Zinks, B6, B12, Selen…..

    Eine solches Beispiel ist die Entscheidung vom RKI, einen Krankheitsstatus abzulehnen und lieber umzudefinieren und in andere Schubladen zu verlegen (= schwerere Geschütze) um von hintenrum abzuschöpfen bzw. gleich in die Psychiatrien zu verfrachten. (Die “Volkskrankeit” ADHS, ADS)
    h ttp://edoc.rki.de/documents/rki_ab/re67flHRghoUo/PDF/2671nqIxZYff.pdf

    Jemand, der auf diesen Gebieten geforscht hat, ist eben der Mediziner Dr. med. J. Kapuste, dem man auch wegen seines Drogenaustauschalleinganges an den Kragen wollte….. (h ttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616176.html)

    http://www.arminwitt.de/kapuste.html ! !

    h ttp://www.kpu-berlin.de/de.060606/For_Neu.html#
    h ttps://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Kapuste

  4. Rodolfo sagt:

    @ erwachende Tiger
    Ich glaube ich verstehe sehr gut, was Sie meinen!
    Ich kenne zwar die Evangelikalen Kreise nur vom Hörensagen, kenne aber Sektenhafte, informelle Strukturen aus der Öko-Soli-Szehne sehr gut. Die tonangebenden Mitglieder des Kollektivs fordern Dich auf, doch in Basisdemokratischer Manier Deine Meinung offen zu sagen. Dann äusserst Du -ermutigt von solchem Interesse- offen Deine Ansichten, worauf sich die Miene der tonangebenden “genossin Direktorin” verfinstert.
    “Warum machst Du überhaupt bei uns mit, wenn Du solche Ansichten vertrittst?”
    Aufgrund von solchen Erfahrungen im “alternativen Kollektiv” kann ich nicht sagen, dass ich wirklich unglücklich bin über die “Vergeschäftlichung” des Öko-Business.
    Aber auch bei diesem “Konvertieren zum Kapitalismus” müssen die lieben Öko-GenossInnen übertreiben!
    Sie wollen noch geschäftlicher sein, als die Konventionellen, auch wenn gleichzeitig die Informatik nicht funktioniert und darum die Bestellungen mühsam von Hand auf ein Blatt Papier gekritzelt werden.
    Und dann führen sie -“professionell”, wie sie geworden sind- regelmässige “Qualifikationsgespräche” mit Dir durch, wo Du mit einer unterwürfig schlechten Selbsteinschätzung zeigen musst, dass Du einen sehr strengen “inneren Chef” hast.
    Und sie haben auch den “Leistungslohn” eingeführt!
    Seltsamerweise kommen sie mit einer neuen, leistungsmässigen Abrechnung wieder auf den genau gleichen Monatslohn, wie Du ihn vorher mit dem Modell “Alterszulage” erhalten hast…
    Und was die Psychiatrie angeht habe ich auch zum Teil grausliche Beobachtungen machen müssen, als ich selber mal “in die Mühle” hinein geriet.
    Bei mir wurden zum Glück gerade noch rechtzeitig die “innern Widerstände” aktiviert.
    Aber es hätte auch ganz übel ausgehen können…

  5. inoffizielle Sprachregelung sagt:

    nein, das ist nicht der Tichy-Blog, sondern Wissensmanufaktur. Und es schreibt die ehemalige Misses Tagesschau, mindestens so klug wie die Dame der Tagesthemen.
    h ttp://www.wissensmanufaktur.net/einwanderungs-chaos
    und die Demo für alle wollen Schweinehunde verhindern
    h ttp://www.idea.de/gesellschaft/detail/demo-fuer-alle-bekommt-zunehmend-gegenwind-93241.html

    Nun zeigt sich bereits, wo hier jahrelang das Geld fehlte…

    sowas
    “In der Silvesternacht sind am Kölner Bahnhof und am Dom mehrere Frauen von Männergruppen massiv sexuell belästigt worden. Die Polizei spricht von einer “völlig neue Dimension der Gewalt”. Die Täter seien “völlig enthemmt gewaltvoll” vorgegangen.

    Zum Jahreswechsel hat es in Köln eine Serie von Übergriffen auf Frauen gegeben. Sie wurden im Silvestergetümmel von in Gruppen auftretenden Männern bestohlen und massiv sexuell belästigt. Zum Teil geschah dies nach Angaben der Polizei zur Ablenkung, um Geldbörsen und Handys zu stehlen.”…””Frauen wurden eingekreist, Leute, die sich einmischen wollten, wurden bedroht”, erzählt ein anderer Augenzeuge dem Blatt. Zwei Japanerinnen hätten es richtig mit der Angst zu tun bekommen.

    Wie der “Kölner Express” unter Berufung auf die Polizei berichtet, soll eine Gruppe von etwa 1.000 Männern Ausgangspunkt für die Übergriffe gewesen sein. Die Straftaten sollen später aus dieser Gruppe heraus begangen worden sein.

    Wie der WDR unter Berufung auf die Polizei berichtet, sollen Gruppen von jeweils bis zu 40 jungen Männern die Opfer umzingelt, abgetastet, beleidigt, sexuell belästigt oder bestohlen haben. ”
    web.de/magazine/panorama/frauen-koeln-silvester-sexuell-belaestigt-polizei-spricht-80-opfern-31251610

    Viel Spaß nochin der neuen Lebensrealität!

  6. @ Rodolfo sagt:

    So. Wir haben ja unsere Segmente abgesteckt, auch jene, die sich überlappen. Und dennoch lasse ich mich nicht auf Ideologie oder Schublade eintaschen. Aber dennoch ist es auffällig, wie sich eine Geschworenen/Verschworenen-Riege windet und kringelt und ringt und meint Feindbilder am Laufen halten zu müssen! Einschl. Leuten, die direkt überhaupt nicht praktisch in Probleme involviert sind. .

    Auffällig, dass man mit zweierlei Maß operiert….während Olive nach wie vor alle Narrenfreiheit im Kreise der HOLDEN zugebilligt wird :- )
    Naja…muß nicht nochmals heraus stellen, was läuft…
    wenn der eine “ach gut” postet, wird es dem anderen noch lange nicht nachgesehen 🙂

    Tatsächlich gibt es wohl EINZELENE Rechts”populisten”! Aber es gibt hingekarrte finanzierte in Bussen ausgeschüttete Linksrandalierer….in Massen

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wieviel_zuwanderer_kann_europa_aufnehmen

  7. Rodolfo sagt:

    @ schnorrende Tiger
    Es geht für uns wohl darum. “die Spreu vom Weizen zu scheiden”, oder zum “Kern des Pudels vorzustossen.
    Verlogenheiten und Doppelbödigkeiten gibt es überall. Sie sind nicht das Privileg von Minderheiten, sondern allem Anschein ein “Mehrheits-Phänomen”. Darum bringt die “Demokratie” Verlogenheit auch nicht zum verschwinden, sondern bringt bloss das “Königliche Unterschreiben von Erlassen” unters Volk. Anstelle eines einzigen Königs müssen dann halt Millionen unterschreiben, was einen gigantischen Aufwand bedeutet, mit dem Vorteil, dass ein solcher Erlass besser im Volk verankert und bereits vor der Abstimmung diskutiert und bekannt gemacht wurde.
    Also braucht es weniger heisere Schreiher mit ihren Sprachrohren…
    Psychologisch und Soziologisch hoch interessant ist es gegenwärtig, nach Polen zu schauen und zu beobachten, was dort geschieht:
    Die Rechtsnationale Mehrheit beginnt als erstes, die Medien an die Kandarre zu nehmen und den Rechtsstaat auszuhebeln.
    Dabei können sie auf eine lange eintrainierte Obrigkeits-Gläubigkeit und Passivität zählen, welche von der Katholischen Kirche und von der Kommunistischen Partei anerzogen worden ist.
    Damit sind sie bereits einige Schritte weiter, als “unsere” Rechtsnationalen.
    Erst wird die “linke und Ausländische Unterwanderung” der Medien und des Rechststaats beklagt, und dann wird genau eine solche Übernahme durchgeführt.
    Psychologisch spricht man hier von einer “Projektion”.
    Das heisst, Du verdächtigst “das andere Lager” das zu tun, was Du selber vorhast.
    Dass eine solche demokratisch legitimierte Überwältigung der Demokratischen Errungenschaften möglich ist, gehört zur Tragik der Demokratie.
    Die Demokratische Mehrheit hat die Macht zu beschliessen, eine Diktatur über die Minderheiten zu errichten.
    Das Recht dazu hat sie (wegen den Menschenrechten) bei uns in der Schweiz zum Glück noch nicht.
    Und genügend Mittel zur Verdummung der Bevölkerung mittels rechtsnationaler Propaganda haben sie bei uns in der Schweiz noch nicht.
    Darum steht auf der Agenda der SVP für das Jahr 2016:
    1. Mit der Durchsetzungs-Initiative den Rechsstaat aushebeln.
    2. Mit der Bilag-Abschaffung den öffentlich-rechtlichen “service public” zerschlagen und Medien aufkaufen und unter Kontrolle bringen.

  8. andersen sagt:

    Rodolfo

    Nicht nur Polen wollen die Medien unter Kontrolle haben, in Ungarn unter Orban ist es Schlimmer, sogar bei der Spielplan an der Staatsoper bestimmt er, was aufgeführt wird und die Reichen in Ungarn schweigen.

    Das geht gar nicht, Journalisten sollen frei sein, sowie die künstlerische Freiheit..
    Wir in Europa hat immer für der Meinungs-und Pressefreiheit gekämpft und das soll auch so bleiben.

  9. Rodolfo sagt:

    @ andersen
    Die EU versucht auch, auf die rechtsextremen Regierungen in Polen und Ungarn Druck auszuüben.
    Das ist richtig, denn die Pressefreiheit und die Menschenrechte, sowie der Schutz von Minderheiten sind “Standardwerte” einer Zivilisierten Gesellschaft, die nicht “von Kanton zu Kanton verschieden” sein können.
    Die Schwierigkeit einer solchen Einflussnahme ist die, dass die Rechtsnationalen sofort “Diktatur durch fremde Richter und Politiker!” schrehen werden.
    Im Fall von Polen denke ich, dass sie den Nationalismus in der Vergangenheit nicht richtig ausleben durften, da sie immer von irgendwelchen Grossmächten besetzt waren. Um im gnadenlosen kapitalistischen Wettbewerb mit den anderen Europäischen Ländern aufzuholen, mussten sie sich “weit unter ihrem Wert” verkaufen und sich im Ausland als mit Tiefstlöhnen angestellte Hilfsarbeitskräfte sehr viele Dehmütigungen gefallen lassen.
    Alles zusammen hat wohl zu diesem erzreaktionären “Aufbäumen” geführt.
    Europa muss sich entscheiden, ob es nur für die Grosskonzerne und zwei drittel der Bevölkerung funktionieren will, oder ob es für die ganze Bevölkerung Perspektiven bieten kann.
    Das wiederum entscheidet nicht Europa allein, sondern die Weltgemeinschaft insgesamt, insbesondere die Weltmächte USA und China, sowie die “Möchtegern wieder Grossmacht” Russland.

  10. andersen sagt:

    Rodolfo

    “weit unter ihren Wert” sich zu verkaufen, mit ein solche Einstellung kommt man nicht weit.
    Es gibt Polnische Frauen, die über ein Schweizer Agentur daher kommt(Kassensturz hat davon berichtet) , wo sie ein miese Lohn erhalten hat und sie müssen Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
    Solche Sachen soll verboten sein, weil das macht die Menschen abhängig und der Lohnschutz kann nicht gewährleistet werden, dass grenzt nach Prostitution.
    Aber zum jeder Tanz braucht es immer zwei.

    Die polnische Ministerpräsidentin sagte:

    “Wir sind uns gewöhnt, dass die Menschen von Polen ausreisen, aber nicht zu uns kommen”.
    Solche Haltung ist zu dumm.
    Aber, das Land braucht Firmen, die nach Polen kommen, aber die Rechtssicherheit bietet sie nicht, weil sie ein ablehnende Haltung zur der grösste Binnenmarkt (EU) hat und frönen lieber die nationale Parolen und denken, sie können von Fahnen schwingen, leben.

    Menschen, die in ein kommunistische System aufgewachsen sind, brauchen mehrere Generationen bis sie auf dieser Stand kommt, wie die Länder sind, die schon lange in der EU sind.

    Von Nichts kommt Nichts und der Kritik von der EU kommt langsam in Polen an, weil der Bevölkerung merkt, das der jetzige Regierung die Menschen mit leeren Worte gefüttert hat und wer nicht an ein Wirtschaftliche Wachstum interessiert sind, bleibt genau so Arm, wie in der Kommunistische System war, wo der Staat sie nach ein paar Jahren Aufbau, alles weggenommen hat und wo sie müssten die Übergabe von Privatbesitz “freiwillig” unterschreiben.

    Nationalismus können sie in Polen ausleben, wem interessiert das in der Zukunft?
    Dieser Virus können sie für sich selber behalten.

  11. Rodolfo sagt:

    @ andersen
    Ich habe den Eindruck, dass Du es Dir zu einfach machst.
    Ich kenne eine Tschechin, die sich in den Zeiten der “Ostblock-Diktatur” relativ gut durchmischeln konnte, mit “weiblichen Qualitäten” sozusagen.
    Das mit “learning by doing” angeeignete “Handwerk der Prostitution” hat es ihr ermöglicht, dank einflussreichen Gönnern aus der Kommunistischen Partei einen der raren Arbeitsplätze zu ergatteren, die Reisen in den “Westen” beinhalteten, im Personal eines Speisewagens der Tschechischen Staatsbahnen.
    Hier machte sie die Bekanntschaft eines alten, aber deswegen nicht weniger lüsternen Schweizers, der es ihr ermöglichte, abzuspringen und hier in der Schweiz Fuss zu fassen.
    Sie betreute den alten Herrn und gab ihm auch, was seine lüsternen Augen sehen wollten.
    Er sprach viel Deutsch mit ihr und half ihr beim Umgang mit den Ämtern.
    Für ein festes Bleiberecht in der Schweiz musste sie aber einen anderen Mann finden, da der andere bereits verheiratet war und nicht im Sinn hatte, sich scheiden zu lassen, da er eh seine Freiheit hatte.
    Bei dieser Suche konnte sie nicht wählerisch sein.
    Schliesslich heiratete sie einen an MS erkrankten Pflegefall…
    Diese Frau ist an sich ein sehr herzlicher, lustiger “Geniessertyp”. Sie erzählt spontan und impulsiv drauflos, bleibt mit ihrer Familie und mit ihrer Heimat eng verbunden.
    Aber diese Frau ist auch enorm verhärtet und regelrecht gestört.
    Sie kann von einem Moment auf den anderen wechseln und ist hochgradig misstrauisch!
    Sie ist dermassen gewohnt zu kämpfen, dass sie nur noch für sich schaut und bei der Durchsetzung ihrer Eigeninteressen kein Pardon kennt.
    So lernte ich diese Frau erst von ihrer “dunklen Seite” kennen, als ich ihr sehr nahe kam.
    Dann aber hat sie mich verraten: Wie eine billige Nutte hat sie dem reichen und mächtigen “Kunden vom Staat” den Vorzug gegeben und mit diesem (meinem Erzfeind!) zusammen gespannt.
    Heute gehe ich jedem Kontakt mit dieser Frau aus dem Weg.
    Ich will mit dieser Frau nichts mehr zu tun haben.