Logo

Der Papst vergibt den Sünderinnen

Blog-Redaktion am Samstag den 5. September 2015
Pope Francis delivers his homily during a Mass at Rio de Janeiro's Cathedral in Brazil, Saturday, July 27, 2013.  Pope Francis on Saturday challenged bishops from around the world to get out of their churches and preach, and to have the courage to go to the farthest margins of society to find the faithful. (AP Photo/Luca Zennaro, Pool)

Sein Akt der Barmherzigkeit offenbart auch ein Dilemma: Papst Franziskus. Foto: Luca Zennaro (AP)

Papst Franziskus zeigt ein Herz für Frauen, die abgetrieben haben. Seine Priester dürfen ein Jahr lang den Sünderinnen vergeben. Doch der Akt irritiert auch und wirft Fragen auf. Abtreibungen gehören aus christlicher Sicht zu den schweren Vergehen. Besonders die katholische Kirche und die Freikirchen kennen keine Gnade mit Frauen, die die Schwangerschaft abgebrochen haben. Für radikale Christen ist die Abtreibung eines Fötus Mord. Und somit eine Todsünde. Sie fragen nicht nach den Motiven. Ihr Bannstrahl trifft auch Frauen, die vergewaltigt wurden oder durch die Schwangerschaft am eigenen Leben gefährdet sind.

Alles Leben kommt von Gott, glauben sie. Wer es zerstört, pfuscht ihm ins Handwerk. Abtreibung ist für sie ein Akt wider die Schöpfung. Dabei berufen sie sich auf die Bibel. Nur: Weder das Alte noch das Neue Testament thematisieren den Schwangerschaftsabbruch. Nicht etwa, weil das Phänomen vor 2000 und mehr Jahren nicht bekannt gewesen wäre. Nein, auch damals wurde fleissig abgetrieben. Da strenggläubige Christen überzeugt sind, dass die Bibel von Gott inspiriert wurde, müssten sie zum Schluss kommen, dass er dem Schwangerschaftsabbruch keine grosse Bedeutung beimisst.

In ihrem Dilemma berufen sie sich auf das 6. Gebot, wonach der Mensch nicht töten soll. Doch das Töten ist besonders im Alten Testament ein sehr relativer Begriff. Denn Gott befiehlt seinem auserwählten Volk an diversen Stellen nicht weniger als das Töten. Die Ketzer sollen getötet werden. Auch ihre Kinder. Und generell alle Feinde des Volkes Israel.
In der Bibel wird auch nirgends die Frage erörtert, ob ungeborenes Leben mit dem Leben von ausgereiften Menschen gleichgesetzt werden könne. Hingegen heisst es, das Menschsein sei mit der Atmung und einer lebendigen Seele verknüpft. Die Bibel bewertet also den Fötus nicht als vollwertigen Menschen.

Noch mehr: Verschiedene Aussagen in der Bibel lassen den Schluss zu, dass es in bestimmten Lebenssituationen besser sei, nicht geboren worden zu sein.

Es mutet deshalb willkürlich an, wenn die katholische Kirche respektive der Papst bestimmen, wie schwer eine Abtreibung wiegt. Man sollte eigentlich davon ausgehen, dass dieses Urteil in die göttliche Kompetenz fällt. Ausserdem ist die zeitliche Beschränkung der Vergebung ein Ablass, der Ungerechtigkeiten schafft. Was ist mit den Millionen Frauen, die vorher abgetrieben haben? Und was mit den Millionen, die es in Zukunft tun werden? Bleibt ihnen beim Jüngsten Gericht das Paradies verwehrt, weil sie zum falschen Zeitpunkt geboren wurden? Oder weil sie die Botschaft von der Vergebung nicht gehört haben? Solche Fragen zeigen die verstörend irritierenden oder irrationalen Aspekte und Widersprüche vieler Glaubensbereiche auf und lassen auch manche Gläubige ratlos zurück. Was der Papst als Akt der Barmherzigkeit versteht, offenbart auch ein Dilemma.​

« Zur Übersicht

86 Kommentare zu “Der Papst vergibt den Sünderinnen”

  1. Cheshire Cat sagt:

    Hoffentlich nicht ‘ex cathedra’, oder? Lieber Franziskus, such dir eine Mediensprecherin; die erklärt dir sicher wie die Prioritäten im Sommer 2015 zu setzen sind.

    Wir versuchen einen Human Spam zu bewältigen der das System überfordern wird und vielleicht wird nichts mehr so sein, wie es einmal war.

  2. B sagt:

    Linke Politik
    h ttp://www.idea.de/politik/detail/die-linke-bekraeftigt-blockade-aufruf-gegen-den-marsch-fuer-das-leben-91985.html

  3. nobody sagt:

    Wir brauchen konstruktiveren Journalismus
    ttp://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/wir-brauchen-konstruktiverenjournalismus/story/25171839

    dies als frommer wunsch an hugos stammtisch.

    nobody, ein körperloser bitstring.

  4. B sagt:

    Vergeblich habe ich die Passage im obigen Text über sinngemäß “heutige Sexualmoral und Psychologie” gesucht….Wurde nachträglich redigiert? Hätte gern etwas da zu gesagt.

  5. Fury sagt:

    nicht mit ie,sondern mit y

    Es gab da ja auch
    Black Beauty!
    Aber Schönheit kommt ja bekanntlich von innen!
    Oder ist es unter Pferden verpönt, darauf zu verweisen?

    Fragte doch kürzlich jemand, wo man denn gelebt hätte?

    So ziemlich MITTENDRIN!

  6. andersen sagt:

    Das hat Gott gesagt, sagen sie.
    Dabei hat 40 Menschen der Bibel geschrieben und jeder hat ein eigene Wahrnehmung gehabt.
    Aber, was ist jetzt die Gottes Stimme?
    Und was hat der Gott befohlen?
    Gar nichts.

    Auch nicht Abstimmungen ist wahrscheinlich, auch nicht immer die Gottes Stimme.
    Heute hat die Frauen Wahlrecht, heute wissen die Menschen, dass eine Frau auch ein Wesen ist.
    Und Heute gibt können sogar die Menschen, abtrünnige dulden kann, ausser natürlich Scientology.

    Aber ich sage euch, steht in der Bibel und so machte der Gott sein Sohn zum Mensch und Fleisch und nicht allmächtig.

  7. ZOFF sagt:

    Küchenpsychologie ist auch u.a., wenn man mutmaßt, jemand hätte abgetrieben und würde nun eine Entlastung durch Schuldzuweisung an andere suchen.

    Wenn man mitgekriegt hat, wie hier im Blog fingiert und eine “Meinung” MONTIERT wird, der zieht endlich doch die Konsequenzen?
    Fällt vielleicht noch etwas schwerer in Kollektiven der Gleichschaltung, wenn man dann endlich seinen ABWEICHENDEN STANDPUNKT gelernt hat, vehementer zu vertreten! Sowas wie “Auftrag”? (zu großes Wort) Aber Frau wächst an den Niederschlägen.

    B

  8. Andreas Hämmerle sagt:

    Das ist doch Blasphemie wenn die katholische Kirche vorgibt, Sünden, Verfehlungen vergeben zu können. Das ist unmöglich, dass ein Mensch Sünden bei Gott vergeben könnte. Wir Menschen sollen einander vergeben aber das ist nur unter Menschen bereinigt, nicht bei Gott. Gott ist zwar barmherzig aber ob er Sünden vergibt ist nur seine Kompetenz. Je nachdem müssen alle Menschen im Jenseits ihre Sünden wieder gut machen. Sonst wäre alles viel zu einfach.Menschen wägen sich in falscher
    Reinheit durch die Lehre der katholischen Kirche. Es ist eine Anmassung, dass die katholische Kirche einfach die Kompetenz der damaligen Apostel Jesu 1 zu 1 auf sich überträgt.

  9. Ernesto sagt:

    Sehr gut analysiert, was Hugo Stamm schreibt.Dieser Akt der Vergebung war zu wenig überlegt, sodass er mehr Probleme schafft als löst. Uebrigens: Thomas von Aquin(1225-1274) vertrat die Meinung, dass die Seele erst Einzug in einen werdenden Mensch hält, wenn seine Organe entwickelt und er lebensfähig sei..Die Verabsolutierung von Geboten und Gesetzen ist immer problematisch, da in Sonderfällen wie Vergewaltigung oder Lebensgefahr der Mutter den Betroffenen Unrecht geschieht.

  10. Rolf Müller sagt:

    Keine verantwortungsbewusste Frau mit “mütterlichen Qualitäten” nimmt eine Abtreibung auf die leichte Schulter!
    Auch keine verantwortungsbewussten, väterlichen Männer…
    Das wäre der Idealfall.
    Da unsere Gesellschaft nicht “ideal” ist, gibt es auch Frauen und Männer, die dem Idealbild nicht entsprechen.
    Sie sind weder verantwortungsbewusst, noch “mütterlich”, oder “väterlich”.
    Sie sind einfach so, wie sie sind und scheren sich einen Dreck darum, was wir zu ihrem nicht idealen Verhalten meinen.
    Also stellen sie Kinder auf die Welt, die verwarlost und missbraucht aufwachsen, so verwarlost und missbraucht, wie die nicht idealtypischen Eltern selber notabene.
    Jetzt kommen die in Familien- und Sexualfragen ach so erfahrenen Katholischen Würdenträger daher, die in der Abgeschiedenheit und Sille ihrer Kirchen und Klöster zölibatär und in nach Geschlechtern getrennten Gemeinschaften von Mönchen und Nonnen streng geregelt leben, auf die Idee, uns “Normal Sterblichen” Ratschläge zu erteilen, wie wir mit unserem Nachwuchs (den sie selber absolut vermeiden!) umzugehen haben.
    Eine absolute Frechheit!
    Und dann haben sie noch die Frechheit, uns einen einmaligen Erlass der Sünden anzubieten, wie bei einer Halppreis-Aktion im Supermarkt!
    Wie blöd muss diese Katholische Kirche eigentlich noch tun, bis sie endlich abgewirtschaftet hat?!
    Aber ihre Mitglieder sind ja so geduldig, tolerant und “allerliebst”, dass sie sogar ein solches “Gruselkabinett” von Kirchenleitung noch dulden, wie man seinen senil gewordenen Grossvater zu Hause weiter pflegt uns seine dementen Schimpftiraden und sonstigen Entgleisungen mit einem liebevollen Lächeln überspielt…
    Dieses Katholische “Fussvolk” ist einfach grossartig!
    Diese Kirchenführung aber ist das Allerletzte und sollte gründlich erneuert und verjüngt werden, mit vielen jungen, emanzipierten und selbstbewussten Frauen!
    Aber leider bleibt das ein frommer Wunsch von “Mister Bean”…

  11. Albert Baer sagt:

    Gebt den Männern endlich die Möglichkeit selber Nachwuchs (Stammhalter) zu gebären, dann werden sie die Frauen und ihren Uterus endlich in Ruhe lassen. 😉

  12. Andreas Kaufmann sagt:

    Die kath. Kirche und der Papst haben die Theologie des Neuen Testaments immer noch nicht verstanden! Deshalb kam es ja auch im 16. Jh. zur Reformation. Luthers Ziel war jedoch nicht die Gründung einer neuen Kirche, sondern die Erneuerung der Kirche auf den bilblischen Wurzeln. Die Kirche sollte die Bibel weder verfälschen (kath. Kirche) noch verwässern (ref. Kirche)!

    Es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann, ausser wenn man den Heiligen Geist lästert (Luk 12:10).
    Sünde ist immer destruktiv und hat nicht nur für den Sünder negative Auswirkungen, sondern bringt oft auch für sein Umfeld grosses Leid. Selbst wenn einige angeblich leichteren Sünden keine juristischen Konsequenzen nach sich ziehen, darf man ihre sozialen, seelischen und geistlichen Auswirkungen nicht vergessen! Geistlich trennt uns Sünde von Gott. Sozial trennt uns Sünde von Mitmenschen, die wir verletzen. Sünde kann aber auch weitere ernsthafte Konsequenzen für sich und andere haben: Krankheit, Verletzungen, Tod, Gefängnis, Abhängigkeit, Sucht, Armut, soziale Ungerechtigkeit, Bitterkeit etc. Ich sage damit nicht, dass z.B. ein psychisch Kranker sündig ist, jedoch muss man sich nicht wundern, wenn man durch wiederholte Sünde psychisch krank wird!

    Auf zwischenmenschlicher Ebene kann man sich entschuldigen und im besten Fall Vergebung empfangen und eine zerbrochene Beziehung wieder herstellen. Auf geistlicher Ebene kann nur Gott und sein Sohn Jesus Christus Sünden vergeben (Mar 2:1-12). Doch diese Vergebung ist an eine Konditionen gebunden: den Glauben an Jesus (Apg 10:43). Die Vergebung durch den Glauben erfolgt durch vier Schritte: 1. Sündenerkenntnis, 2. Reue, 3. die Bitte um Vergebung und 4. die Umkehr. Andere gläubige Menschen, besonders Geistliche, die z.B. in der Beichte Zeuge dieses Glaubens werden, können Kraft des stellvertretenden Sühnetodes Jesu, einem bekennenden Sünder die Verbegung Gottes zusprechen. Dazu brauchen echte Nachfolger von Jesus Christus keine Kirche und keinen Papst um die zerbrochene Beziehung eines Menschen mit Gott wieder herzustellen.

    An all die Ungläubigen, die ständig ihre Meinung zur Kirche und zu geistlichen Themen äussern, möchte ich noch eines sagen: ‘Richtet nicht, so werdet auch ihr nicht gerichtet … vergebt, so wird euch vergeben’ (Luk 7:37).
    Ja, auch die Kirche und seine Vertreter leben in einer gefallenen Welt und sind nicht immun gegen die Sünde. Deshalb sollten wir das Bad nicht mit dem Kind ausschütten und dem Glauben absagen.

  13. Philippe Mettauer sagt:

    Sicher nicht die geschickteste Entscheidung dieses sonst so menschenfreundlichen Papstes. Aber symbolisiert diese nicht nachgerade ein zentrales Glaubensfundament der katholischen Kirche, welche sich als Mittler zwischen Schöpfer und Kreatur sieht, und welcher gemäss Dogma ein besseres “Gehör” geschenkt worden ist als dem einfachen Gläubigen? Das Gewissen bleibt hingegen für viele Christ-innen die einzige Instanz für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch; und mit diesem Gewissen sollten wir die Betroffenen niemals alleine lassen, denn es kann sich zu einem (viel?) späteren Zeitpunkt “zu Worte melden”, zu welchem sich niemand mehr für den getroffenen Entscheid interessiert!

  14. Ueli sagt:

    @Andreas Kaufmann
    Woher wissen Sie, dass sich das alles so abspielt mit den grossen und den kleinen Sünden? Deswegen weil Sie ein paar alte Bibelzitate und Verse gefunden haben, welche anscheinend ihr Weltbild über die Funktionsweise des Universums und seiner “Gerechtigkeit” decken?
    Ist Hybris nicht auch eine Sünde?

  15. Ueli sagt:

    @Philippe Mettauer
    Ich hätte eher ein schlechtes Gewissen ein Kind auf die Welt zu setzen, obwohl ich von dieser Idee nicht ganz überzeugt wäre.

  16. Otmar Spinas sagt:

    Der Herr Jesus hat seine göttliche Binde- und Lösegewalt in die Hand der Kirche gelegt, die auf den Felsen Petrus gegründet ist (Mt 16,18ff). Insbesondere hat er die Sündenvergebung, die er für uns durch sein Leiden und Sterben errungen hat, in die Hand der Apostel, der ersten Bischöfe, gelegt (Joh 20,23: Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.)
    Es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden könnte. Aber aufgrund dieser Ermächtigung durch den Herrn selbst, hat die Kirche die Autorität, die Bedingungen dafür festzulegen. Sogar eine Abtreibung konnte immer schon vergeben werden, aber im Regelfall nur durch einen Bischof oder einen von ihm beauftragten Priester. Nun hat Papst Franziskus bestimmt, dass dies im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit durch jeden Priester geschehen kann. Voraussetzungen sind natürlich dieselben wie für jede gültige Beichte, insbesondere die Reue der Sünder.
    Insofern beruhen Stamms Ausführungen und Anklagen auf einem falschen Verständnis des katholischen Glaubens.

  17. Rolf Müller sagt:

    So so, Papst Franziskus hat das also so bestimmt…
    Ich wundere mich immer wieder darüber, wie fromme Menschen einfach sagen, das sei so und so, dieses sei sündig, jenes aber Gott gefällig, dieser könne vergeben, jener aber nicht, und so weiter.
    Das sind eben “Gläubige”!
    Und da sie selber unbekümmert glauben, was ein kirchlicher Würdenträger von der Kanzel herunter predigt, glauben sie auch, sie müssten nur wie Papageien nach plappern, was der Würdenträger gesagt hat, als er jeweils aus dem dicken Buch vorlas und diesen Bibeltext mit alltäglichen Begebenheiten in einen Zusammenhang brachte.
    Und dann sind sie immer wieder erstaunt, wenn sie sehen, dass das bei uns nicht ausreicht.
    Dann stellen gewisse BlogerInnen unbequeme Fragen, oder weisen auf Widersprüche, Ungereimtheiten und sogar Unwahrheiten hin.
    Doch das alles kann einen wahrhaft gläubigen nicht erschüttern!
    Denn die Zweifel kommen vom Satan!
    Der Satan ist sehr sehr böse und versucht, mit seinen lästigen, querulantischen Bemerkungen den Gläubigen zu verwirren und wankelmütig werden zu lassen!
    Doch der wahrhaft Gläubige bleibt standhaft und lacht dem Satan ins Gesicht!
    “Doch doch, genau so war’s, so wie’s geschrieben steht! Und so soll es sein, wie’s geschrieben steht, und nicht anders!
    Keine Widerrede! Ende der Diskusion!
    Wenn Papst Franziskus sagt: “Was bis jetzt unverzeihlich war, wird in diesem Jahr verziehen.” dann ist das so, weil der Papst der irdische Stellvertreter von Gott ist. Basta! Und Amen.

  18. Klara Brunner sagt:

    @ rolf müller

    Wären da nicht ausreichend “Gläubige” die die bösartige Haltung gegenüber uns Frauen stützten (ich weiss, dass durchaus Frauen darunter sind) bleibt eben so alter Aberglaube intakt. Der wird immer weiter Bestand haben weil die Erhellung der Aufklärung immer noch in die meisten Köpfe nicht Einlass gefunden hat. Im Gegenteil, man spart da sozusagen als Rundumschlag. Ich las kürzlich einen Artikel darüber, dass man dafür sorgen müsse dass an allen Schulen der Schweiz gleich kompetente Lehrer beschäftigt werden müssten, damit Kinder aus einer Unterschicht die gleichen Möglichkeiten hätten wie die aus gut betuchten Familien wo Papi die Minerva zahlen kann. Dabei hat man ein paar Unterlassungen gemacht beim darüber nachdenken. Nämlich, dass Eltern verstehen sollten, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung brauchen um gute Perspektiven in Zukunft zu haben und dass man u.U. Eltern mit nicht ausreichenden materiellen Ressourcen genau in dem Bereich stützen sollte. Das ist momentan an einem ganz kleinen Örtchen zuhause und funktioniert nur wenn die Eltern sich in jeder Hinsicht beschränken, mit einem Mini-Einkommen leben und kaum Rücklagen machen. Aber eben, manche Gottesgläubige kreiden es dann der Mami fürchterlich an wenn sie abends noch putzen geht oder in einem Halbtagsjob mitverdient. Wer bitte soll diese Sauce denn dann bezahlen?

  19. Rolf Müller sagt:

    @ Klara Brunner
    Ja das tönt alles sehr bedrückend.
    Die Schweiz war noch vor nicht allzu langer Zeit ein sehr armes, unkuliviertes Land, mit ungehobelten Grobianen und mit Söldnern als Exportschlager, die wegen ihrer äussersten Brutalität gefürchtet waren.
    Die waren sich wohl auch ganz sicher, in den Himmel zu kommen…
    Aber vielleicht war es ihnen auch egal, da es viel schlimmer nicht kommen konnte.
    Und dann war alles ruhig und gemütlich. Auf einem Bauernhof lebten viele Leute!
    Wir wissen nicht, wie es für die Leute wirklich war.
    Das Leben wird ebenso seine schönen und seine unangenehmen Seiten gehabt haben.
    Was zählt, ist JETZT. Und da liegt doch immer noch einiges drin!
    Beten wir dafür, dass es gut kommt, oder tun wir’s einfach!

  20. Andreas Kaufmann sagt:

    @ Ueli
    Ja, Hochmut ist auch eine Sünde und ich hoffe, dass ich nicht so rüber komme. Ich bezeichne mich selber als Sünder, denn im Alltag versage ich immer wieder und brauche Vergebung.

    Ich unterscheide übrigens nicht zwischen “grossen” und “kleinen” Sünden. Ich schrieb von den “angeblich leichteren Sünden” und meinte damit Vergehen, die uns nicht gleich mit der Justiz in Konflikt bringen: Jähzorn, Hass, Geiz, Unzucht. Christliche Ethik geht ja über unser ZGB und STGB hinaus und setzt höhere Massstäbe. Vor Gott gibt es keine grossen und kleinen Sünden. Doch es gibt Sünden, die haben mehr oder weniger schwere Konsequenzen für uns und meist auch andere Menschen. Nun in unserer säkularen Gesellschaft sind viele Sünden verharmlost und gesellschaftsfähig geworden. Die biblische Ethik gibt uns einen Verhaltensrahmen, der uns beschützen und nicht einengen soll. Wir sollten das Leben geniessen, aber uns eben nicht kaputt machen. Aber eben, das Gras ist auf der anderen Seite des schützenden Zauns immer grüner und besser – zumindest reden wir uns das ein!

  21. Andreas Müller sagt:

    Offenbar scheint es derzeit in der katholischen Hölle etwas voll zu sein, darum hat der Papst wohl das einjähriges “In die Hölle kommen fürs Abtreiben“-Moratorium erlassen. Dichtstress in der Hölle? Kann das wirklich ein Problem sein? Ist doch eh schon höllisch dort.

    Aber genug gescherzt. Das ist eben einmal mehr christliche Logik in Reinkultur. Da sind z.B. solche Konstellationen möglich: ein christlicher Mann vergewaltigt eine Atheistin, sie wird schwanger. Die Frau treibt das Kind ab, weil sie nicht das Kind des Vergewaltigers austragen möchte. Eine rationale Entscheidung an der es nichts auszusetzen gibt.

    Der Fötus hat keine Rechte, auch wenn sein Leben vom Körper seiner Mutter abhängig ist. So sieht das in der Rechtsprechung aus. Christen (Katholiken, Orthodoxe, Evangelikale) drehen dieses Verhältnis um. Die Frau hat im christlichen Weltbild keine Rechte, sondern nur der Fötus. So kommt es dass die Frau gemäss Katechismus ein Kind auch dann nicht abtrieben darf, wenn ihr Leben durch das Kind akut in Gefahr ist. Dramatische Beispiele dieser Art gab es in den Vergangenen Jahren in Irland. Einer Jungen Frau verstarb ihr Kind während der Schwangerschaft. Die Ärzte des katholischen Spitals weigerten sich den toten Fötus zu entfernen wonach die Frau 3 Tage später ebenfalls verstarb.

    Interessant ist auch die Tatsache das Katholiken und Evangelikalen der Fötus unendlich wertvoll ist, sobald das Kind geboren ist, kann man es mit 20 Jahren bedenkenlos mit dem Segen der Kirche in einen Krieg schicken.

    Ein Detail noch zum Christlichen Weltbild: Der Vergewaltiger kommt in den Himmel und kuschelt sich zu Gott, während die Atheistin ewig in der Hölle schmort. Sie schmort aus 2 Gründen: 1. Weil sie Atheistin ist, 2. Wegen der Abtreibung.

  22. other sagt:

    Da ich nicht zur katholischen Kirche gehöre, möchte ich mich zum Pabst und dem Sündenerlass nicht gross äussern. Es gibt aber doch 2 Dinge in diesem Artikel, die ich gerne ansprechen würde.
    Als Erstes, wollte ich Sie Fragen Herr Stamm, wie der nachfolgende Satz zu verstehen ist:
    “Hingegen heisst es, das Menschsein sei mit der Atmung und einer lebendigen Seele verknüpft”. Zitieren Sie hier einen Vers aus der Bibel und wenn ja, welchen? Auch nach wiederholtem Lesen, macht der Satz so für mich keinen Sinn.
    Noch weniger Sinn, macht es für mich wie Sie anhand dieser, sagen wir mal “vagen Äusserung unklaren Ursprungs”, zu folgender Schlussfolgerung kommen: Die Bibel bewertet also den Fötus nicht als vollwertigen Menschen. ??? Macht für mich Null Sinn.
    Des Weiteren, wollte ich Sie darauf hinweisen, dass das 6.Gebot eigentlich korrekt aus dem Hebräischen mit “du sollst nicht Morden” hätte übersetzt werden sollen. Das sollte dann eigentlich die meisten Missverständnisse diesbezüglich aus dem Weg räumen.

  23. andersen sagt:

    Andreas Müller

    Das ist die atheistische Weltbild, die Sie haben.
    Der Gotteswahn ist für Sie somit ein Fiktion.

  24. Hypatia sagt:

    Dieser Papst macht deutlich, was Sache ist: Zuerst der Mensch und dann die Prinzipien! – So muss es sein und so hat es Zukunft.

  25. Rolf Müller sagt:

    Bei aller Toleranz und (christlicher) Nächstenliebe,
    diese Katholische Kirchenhierarchie besteht doch vor allem aus senil gewordenen Tattergreisen, die nicht abtreten wollen!
    Sie könnten sich in einer Linie aufstellen, zusammen mit Mugabe von Zimbabwe, Raul Castro von Kuba, der Chinesischen und der Neu-Sowietischen Gerontokratie, und so weiter.
    Das sind aus der Mode gekommene, männliche “Graurücken”, die noch nicht kapiert haben, dass die “Trockennasen-Affenhorde” neuen Führungspersönlichkeiten interessiert ist.
    Was hat Simonetta Somaruga bei ihrer Begrüssungsrede zur Deutschen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, gesagt?
    “Bisher war Deutschland für die Schweiz wie ein grosser Bruder. Heute treffen sie sich als zwei Schwestern!”
    Na, dämmert’s bei Euch “ewig Gestrigen”?
    Die Frauen bestimmen heute selber, was mit ihrem Bauch passiert!
    Und nicht nur das. Bald geht’s Euren Bierbäuchen an den Kragen! Und dann heisst es: Strampeln für die körperliche Fitness, damit Ihr einigermassen “eine Falle macht” neben Euren atraktiven, selbstbewussten Freundinnen und Frauen!
    Dann ist Schluss mit fundamentalistisch-religiösem Quatsch und hässlichen Islamisten- und Samichlaus-Bärten!

  26. Roland K. Moser sagt:

    Das “interessante” an den 3 Religionen Abraham’s ist unter anderem, dass sie seit ihrem Bestehen Abtreibungen ablehnen und gleichzeitig aber ledige Mütter und ihre Kinder entweder zu Tode gefoltert oder gesellschaftlich geächtet haben, was gleichbedeutend mit einem Todesurteil war.
    Noch in den 70ern hat der Pfarrer von der Kanzel herunter zum Hass gegen ledige Mütter und ihre Kinder aufgerufen. Entgegen der Bundesverfassung und klagen/anzeigen dagegen war zwecklos. Irgendwann hat sich dann der Justiz-Apparat der Sache doch noch angenommen.

  27. andersen sagt:

    Nun, Müller die Ressourcen :Gottvertrauen und Nächstenliebe soll ständig aktiviert werden, dass sind die Reserven, die viele Menschen durch Leben geht.
    Falsch wäre zu glauben, es “wird schon irgend wie gehen”.
    In 1974 lehnte der Schweizervolk die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ab, gleichzeitig lief der Lied “Sugar Baby Love” von Rubettes.
    Heute feiert der Frauenverein: Velso sein 40-Jahr-Jubilärum.

    Somit das “immer Wasser über die Steine fliesst”.
    Selbst die katholischen Frauen kümmert sich nicht darum, was in der Vatikan gesagt wird.

  28. Blanche Wu sagt:

    @Moser: Ein ehrlicher Christ würde niemals zu Hass gegen Mütter aufrufen welche unehelich ein Kind haben. Sie würden sie zwar darauf hinweisen, dass es nicht extrem toll ist was sie tun, aber niemals zu Hetze etc. aufrufen. Niemals! Denn sonst würde er nähmlich ziemlich rasch in Konflikt mit Jesus Lehre kommen und müsste zuerst selber vor seinem Haus aufräumen. Es gibt leider sehr viele “Christen” welche die Bibel nicht so ernst nehmen für sich selber, aber meinen alle anderen müssen sie ernst nehmen. Das sind dann für mich die schwarzen Schafe und eigentlich gar keine Christen. Als Christ darf man nie meinen über anderen Menschen zu stehen oder etwas besseres zu sein. Ansonsten hat man definitiv etwas falsch verstanden.

  29. andersen sagt:

    @Hypatia

    Ja, die Geschichte kann somit neu geschrieben werden.
    Sanfter und feiner.
    So feiern die Frauen das Leben.

  30. Rolf Müller sagt:

    @ andersen
    Ja das habe ich mit der Zeit auch begriffen!
    Meine Frau ist ja Katholikin und sie betet und geht regelmässig zur Kirche wegen Jesus und weil es ihr gut tut.
    Vielleicht erinnert sie sich dabei auch an ihre schöne Kindheit zusammen mit ihrer Grossfamilie in den Philippinen?
    Und dann höre ich in einem Internet-Radio aus Zimbabwe begeisternde Gospelmusik mit anstachelnden und aufpeitschenden Rhytmen. Ich höre immer nur “Dscheessuu” (Jesus), verstehe sonst “Bahnhof” und bin hin und weg!
    Das Herz des Christentums schlägt heute in Afrika! Davon bin ich überzeugt.
    Oder in den Philippinen, wo die Katholischen Kirchen zum bersten voll sind (in Metro Manila ist alles zum bersten voll, an mangelnder Beteiligung kann sich niemand beklagen und niemand jammert wegen einem “Dichtestress”, weil ihn im Gewimmel und Gewühl niemand ernst nimmt. Der Polizist mit der Trillerpfeife und dem roten Kopf hat sich an den Rand der Kreuzung geflüchtet und kapituliert voer dem Verkehschaos und der chronischen Verstopfung…) und wo jenste Evangelikale Sekten wie Pilze aus dem Boden schiessen. Meistens sind diese “Frei”kirchen von Amerika aus tätig. Anders als die Katholische Kirche, die bei aller reaktionären Ideologie wenigstens eine Integrative Kraft (sowohl national, als auch international) ist, erzeugen die Freikirchen zusätzliche Spannungen und Spaltungen in dem kulturellen Schmelztigel, die explosiv und deswegen gefährlich sein können für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
    Also, die Katholische Kirche ist mehr, als der Papst.
    Alle Wege führen nach Rom, aber Rom ist weit weg…

  31. Andreas Kaufmann sagt:

    Herr Moser
    Mir tut es als Christ leid und im Herzen weh, dass ihnen von sog. Christen solches angetan wurde.
    Ich frage mich manchmal, wieviele Christen wirklich Jesus im Herzen haben und wieviele nur Namens-Christen sind und allenfalls noch eine alte Religion/Tradition am Leben erhalten. Leider gibt es auch unter Christen sehr viel Gesetzlichkeit.

    Einerseits war vor 45 Jahren eine ganz andere Zeit, in der auch Ungläubige Kinder mit der Rute “gezüchtigt” haben. Anderseits hat diese Nonne nicht verstanden, dass man spezifisch christliche Ethik nicht von Ungläubigen erwarten kann. Zudem ist es doch das Letzte, dass man ein Kind für das Verhalten seiner Eltern bestraft.

    Natürlich finde ich aus christl. Sicht den heutigen entfesselten Umgang mit der Sexualität nicht toll, sondern verantwortungslos. Die Risiken eines zügellosen Sexlebens sind ja bekannt: Geschlechtskrankheiten, ungewollte Schwangerschaft, zerbrochene Beziehungen etc.
    Trotzdem würde ich eine Teeniemutter in meiner Gemeinde nicht verurteilen, sondern ihr beistehen. “Wer ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein.” Das heisst aber nicht, dass man nun nach belieben poppen kann. Jesus hat die Ehebrecherin zwar nicht verurteilt, aber ihre Sünde auch nicht gebilligt. “Gehe hin und sündige nicht mehr.”
    Übrigens, Sex ist toll, denn er wurde von Gott erfunden! Aber Sex ist auch so intim und verletzlich, dass uns Gott den Schutz der Ehe gegeben hat, so dass auch die Kinder in einer geborgenen Familie aufwachsen können!

  32. Steve Johnson sagt:

    Wenn ein Mensch glaubt, er wäre in der Lage Sünden zu vergeben…

  33. Ingo Nimbus sagt:

    Ja, Ja. Die nacken Affen. Immer müssen sie sündigen. Da haben es unsere zottigen Verwandten hinsichtlich ihrer sexuellen Umgangsformen schon leichter. Jedenfalls habe ich noch keinen Kirchenfürsten über das lose Sexleben der Bonobos lamentieren hören. Allerdings bleibt auch ohne höchstkatholische Vergebung der Trost das gute Mädchen zwar in den Himmel aber böse letztendlich sogar überall hinkommen.

  34. Roland K. Moser sagt:

    @ Andreas Kaufmann
    6. September 2015 um 11:31
    Mein Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde vom Zensor gelöscht, weil ich geschrieben habe, dass ich als Kind von einer Nonne gefoltert wurde, und das noch Mitte der 70er.
    Schräge Zensur-Richtlinien in einem Blog, der von sich behauptet, religionskritisch zu sein.

    Wenn Sie von Gott schreiben, müssen Sie sich immer im Klaren darüber sein, dass Sie über IHREN Gott schreiben. Andere Menschen haben einen anderen Gott/Götter oder keinen.

  35. Roland K. Moser sagt:

    @ Blanche Wu
    6. September 2015 um 09:39
    Demzufolge waren es keine Christen, welche das Christentum nach Europa gebracht und hier mit Gewalt verbreitet haben?

  36. Hypatia sagt:

    Auch das gilt es einmal zu bedenken:

    “Die modernen Systeme der totalen Diktatur entstammen dem jüdisch-christlichen Monotheismus”

    (Martin Heidegger, Schwarze Hefte 1942 – 1948, Band 97 der Gesamtausgabe “letzter Hand”)

    Die Frage ist, ob wir nicht auch unter einer totalen Diktatur stehen. Dabei scheint das Kapital, also das Zählbare schlechthin der absolute Gott zu sein, – unter dessen Fuchtel wir die Erde und damit das Leben überhaupt zerstören. Man nannte den damaligen Gott auch den rachsüchtigen, – die Frage wäre also auch, wie man den heutigen alles durchherrschenden Gott nennen müsste. – Vielleicht den selbstsüchtigen?

    Wir Heutigen ahnen ja nur langsam und mit Gegensinn, dass die Totalitarismen des noch jungen 20. Jahrhunderts nur ein Vorspiel und eine Naivität waren gegenüber dem, was heute “ist”. Man möge sich doch nur einmal den aufgeschlitzten Bauch eines toten Seevogels anschauen. Ein Papst Franzerl, der den Frauen verzeiht, weil sie einen etwas komplexeren Zellklumpen vor- und rechtzeitig abtreiben liessen, zeigt dagegen ja ein fast niedliches, ja belustigendes Gebaren. Dabei rennt die Menschheit wie blöd dem schnellsten und raffiniertesten und ruchlosesten Schacher hinterher, ohne sich einen Deut zu kümmern, was dabei alles niedergetrampelt und auf der Strecke bleibt. Das lebendige Dasein “zählt” nichts, wobei ja nur noch das “ist”, was “zählt”, und sonst nichts.

    Nein, wir werden noch vor Scham erröten müssen, jenen Denker des Seins mit unserer ach so hochfahrenden Moralität einen Antisemiten gescholten zu haben. Dabei handelt es sich doch nur um das allerbilligste Geschwätz, womit man sich freilich das Lesen und Lesenkönnen vom Leib hält.

    Nur dass das klar ist für all jene, die mich „persönlich“ beleidigen wollen.

  37. Rolf Müller sagt:

    @ Hypatia
    Nein, so schlimm, wie Sie es gerne hätten, ist es nicht.

  38. Klara Brunner sagt:

    @ rolf müller

    Die Schweiz war v.A. ein Auswanderungsland. Die Armenfürsorge der Schweiz hat Auswanderungen unterstützt. Ist heute zunehmend in Romanform nachzulesen und in diversen Archiven findet sich grade darüber ausreichend Material.
    Ich zitiere die Vergangenheit nicht, weil ich das eine gegen das andere aufwiegen will. Ich denke mir, dass die Zukunft auf die Vergangeheit aufbaut darum scheint mir ein gerüttelt Mass an Wissen darüber wichtig.

    Des Papstes Verkündung hat zwar mit den Frauen weltweit zu tun; da mir v.A. das Brauchtum der Schweiz und ansatzweise Europas bekannt ist kann ich seine Aussage nur daran messen.Heute ist selbstverständlich – und man reklamiert das auch so – dass jeder Jugendliche eine ihm entsprechende Lehrstelle findet und sich darauf basierend weiterbilden kann. Das war noch vor zwei Generationen nicht so. Und ein paar Jährchen früher bezahlte man dafür, eine Berufslehre machen zu können.

    Sie dürfen durchaus spötteln und müssen Ihren Zynismus nicht zurückhalten. Es wäre halt mein Wunsch, dass die Bevölkerung etwas mehr über unsere Geschichte wüssten und die der umliegenden Staaten. Nicht die trockene Geschichtsschreibung in der auch ein paar Undinge festgehalten sind, sondern die alltägliche Geschichte die uns dahin gebracht hat wo wir heute sind. Sie haben Recht, es geht immer weiter. Aber wir hätten es so ein wenig in Händen in welche Richtung es weitergehen soll.

  39. Michael Bamberger sagt:

    @ Andreas Kaufmann

    “Zudem ist es doch das Letzte, dass man ein Kind für das Verhalten seiner Eltern bestraft.”

    Sie verwerfen also die Sippenhaftung und können logischerweise somit kein Christ sein, denn das NT basiert auf dem Erlösungsversprechen durch Christus von der Erbsünde Adams, eine Erbsündenlehre also, welche nichts anders als eine globale Sippenhaftung darstellt.

    Sollten Sie nun Christus aus dem Spiel lassen und den Gottvater des AT in den Mittelpunkt stellen, dann haben Sie es dort nicht nur mit einem eifersüchtigen und rächenden Gott zu tun, sondern mit einem Gott, der in seinen 10 Geboten die Sippenhaftung höchst persönlich und explizit mit folgenden Worten androht :

    “Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen und an der dritten und vierten Generation,…” (5.Mose 5,9)

  40. nicht abgetrieben sagt:

    wahrscheinlich verstehen SIe die Welt der Models und Bilder – zeitgemäß- schon eher als die “Geschichten” von Genmutationsträgern
    deshalb

    h ttp://www.welt.de/vermischtes/article146040020/Model-mit-Downsyndrom-laeuft-bei-Fashion-Week.html

  41. Hypatia sagt:

    Rolf Müller am 6. September 2015 um 14:00 @ Hypatia

    “Nein, so schlimm, wie Sie es gerne hätten, ist es nicht.”

    Wie soll ich Ihre Äusserung verstehen? – Was ich wie und so gerne hätte, ist völlig irrelevant.

  42. Bernhard Schlegel sagt:

    @Papst Franziskus

    Die Überheblichkeit Vergebung erteilen zu können, über Schicksale, die man noch nicht einmal persönlich kennt, ist nichr nur lieblos sondern ohne jeden Verstand.

    Ein ehrliches und zu würdigendes Statement von Ihnen wäre: Sorry, Leute. Ihr habt auf das falsche Pferd gesetzt. Gehet hin in Frieden.

  43. Bernhard Schlegel sagt:

    Wie kann man jemandem vergeben, wenn man nicht sekbst involviert war? Was bezweckt so eine Vergebung? Probleme beiseite zu räumen? Oder gar “metaphysisch” “aufzulösen” nach dem Motto: Vergeben und vergessen? Wieviele pädophile Priester kamen so wieder zu Amt und Würde, nur um die nächste Gräueltat (Ja, Herr Huonder!!!) zu begehen?

    Apropos… Warum geisselt die Bibel Homosexuelle, aber über Kinderschänder verliert sie keinen Ton? Das soll das Buch der Bücher sein??? Geht mal über die Bücher!

  44. Häfliger sagt:

    @ Olive

    Danke für den Link : liegt unser ” ich ” im Bauch ?
    Total spannend – so cool , da kann der Mensch nur staunen …..mehr Bakterien als Körperzellen ..wow
    Wir Menschen sind wandelnde Komposthaufen , das wusste ich nicht – Nun fühle ich mich echli mikrig …..voller Bakterien = ab in die Dusche und schrubben schrubben ……

  45. Bernhard Schlegel sagt:

    Häfliger: “Nun fühle ich mich echli mikrig …..voller Bakterien = ab in die Dusche und schrubben schrubben ……”

    Entwickeln Sie keinen Waschzwang. Das kann zu bösen Wunden führen. Die Mikroben aber freut es. Sie würden Sie quasi lebend fressen. Also relax. Warten Sie Ihr totsein ab.

    Häfliger… Ich hab ja ein Aquarium. Mit so Guppys drinn. Südamerikanischen Pfützenfischen, die wir hier eben hinter Glas rumzischen lassen, weil sie so farbig sind. Unlängst gab so ein weibliches Fischlein den Geist auf und parkierte ihren Leib definitiv in einer Ecke des Aquariums. Normalerweise fische ich die toten Fischlein sofort raus und “beerdige” sie feierlich im Klo. Bei diesem Fischlein war es anders. Es interessierte mich, was passieren würde, wenn ich es der Natur des Aquariums überlasse. Folgendes geschah: Die Artgenossen knabberten den Bauch auf und frassen alle inneren Organe. Den Rest liessen sie liegen. Tag zwei. Der Restkörper pulverisierte sich zusehends. Tag drei: Ein kleiner Haufen Zellflocken. Tag vier. Ein kleiner Haufen Zellflocken. Tag fünf: Alles weg. Verschwunden. Nur kleine saubergeleckte schwarze Sandkörner. Noch nicht mal Gräten. Das Fischlein fort als hätte es das Fischlein nie gegeben.

    Was lässt Sie denken, Sie wären anders als dieses liebe Guppyweibchen? Auch auf Sie wartet ein ähnlicher Prozess… Okay, fressen wird Ihre Organe niemand. Aber Ihr Erbe, Ihre Penionsgelder werden je nach dem gern verzehrt.

  46. Marcel sagt:

    Natürlich ist der Papst wie jeder Gläubige im Dilemma, absolute Konzepte mit der Realität des Lebens und der Barmherzigkeit und der Liebe (übrigens die wichtigste Botschaften von Jesus) zu vereinen. Die Kirche versucht die Wahrheit des Glaubens zu finden und zu verkünden. Leider scheitern Ihre Botschafter immer wieder, aber vielen Dank dass sie es versuchen und versuchen Leitlinien in einer Welt der Beliebigkeit zu zeichnen. Die Kirche wird weiter herausgefordert werden in Fragen des Lebens. Ich sehe keine andere Instanz, die diese Fragen ohne Blick auf Umfragewerte oder neue Förderungsfonds angeht.
    Unbequem, nicht perfekt, aber notwendig.

  47. Häfliger sagt:

    @ Bernhard Schlegel

    Haben Sie Sich das Video von Olive angeschaut?
    Die Forschung macht erstaunliche Entdeckungen, immer neue . Das ist das Wunder des Lebens!
    Ich habe nur Spass gemacht mit ” dem Schrubben ” , denn die Bakterien sind immer auf der Haut und unser Immunsystem braucht sie auch!
    Warum reden Sie immer vom Tod? Mir ist der Tod wurst und meine Pensionsgelder auch! Ich lasse mich überraschen was es nach dem Tod gibt und ich vermute : es wird spannend !
    Doch falls ich Sie , Schlegel, im Jenseits antreffe, dann haue ich Ihnen mal eins auf den Deckel!

  48. andersen sagt:

    Und Roland Moser und Bamberger, nun sind Sie wohl in 2015 angekommen?
    Bamberger hat die gleiche Argumente, wie sein Guru Michael Salomon-Schmidt um Leute für seine Stiftung zu gewinnen.
    Der Film “Noun” über verfolgte Christen, die in Irak systematisch vertrieben, gefoltert, versklavt und ermordet worden ist, haben Sie nicht gesehen?

    Moser, ihr Familiengeschichte kennen wir, ihr Grossmutter hat ihr Mutter für Fr.1OO,– verkauft und so sind Sie entstanden.
    Weil die ganze Familie süchtig nach Alkohol war.
    Und ein Nonne hat Sie in den Eier getreten, weil Sie uneheliches Kind war.

    Was machen Sie Heute?
    Sie nagt und Wurmt und Sie schmeissen ihre Leben einfach weg, suchen ständig nach jemand, die Schuldig sein müsste, weil somit brauchen Sie nicht was tun, damit ihr Leben voran geht.
    Ein Psychotherapie, mit ein männliche Therapeut kann dieser Familienmuster, die Sie unbewusst weiter führen, brechen.
    Dann werden Sie vielleicht irgend etwas in Ihrem Leben machen, die Ihnen auch gut tut.

    Sonst bleibt der Frust und Hass sitzen, die Sie durchaus benennen kann, aber nicht vergeben.
    Vielen antworten, dass sie das nicht können, da die Verletzungen zu tief sitzen, es geht darum die innere Gefühle zu unterdrücken, aber Vergebung fängt mit dem Aussprechen an.
    Man kann Vergeben, wenn es in Innersten kocht.
    Vergeben ist nicht ein Gefühl, sondern ein Entscheid.
    Weil der Hass zerstört Sie langfristig und wer nicht vergeben will, bleibt auf der Frustration sitzen und kann leicht ungeniessbar werden.
    Wer gerne vergibt ist in der Regel fröhlicher und das fördert das eigene Wohlbefinden, als der den Hass pflegt.
    Und der Stuhl kommt in der Regel ungeschoren davon.

  49. Bernhard Schlegel sagt:

    Häfliger:”Doch falls ich Sie , Schlegel, im Jenseits antreffe, dann haue ich Ihnen mal eins auf den Deckel!”

    Echt jetzt? Womit denn? Mit den Engelsflügeli? Oder der Harfe? Und was würde der Herr Jesus dazu sagen? Abgesehen davon werden Sie im Jenseits niemanden antreffen. Noch nicht mal sich selbst.