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Staatlich geförderter Aberglaube

Hugo Stamm am Samstag den 20. Juni 2015
In Holland wird die Wahrsagerei künftig gefördert. Symbolbild: Keystone

In Holland wird die Wahrsagerei künftig gefördert. Symbolbild: Keystone

Das Geschäft mit Esoterik und Aberglauben blüht prächtig. Der neue Wirtschaftszweig generiert Hunderte Millionen Franken. Da dieses Geschäftsmodell meist nur wenige Investitionen erfordert, drängen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer mehr Leute in dieses Arbeitsfeld. Mit Räucherstäbchen und einem Set Tarotkarten ist man dabei. Wer mit viel Selbstvertrauen gesegnet ist, muss auch keine aufwendige Ausbildung absolvieren. Ein bisschen Lektüre reicht, und schon hat man das esoterische Vokabular drauf. Besonders erfolgreich dürfte der Typ Autoverkäufer oder Hausierer sein. Wer intuitiv die Sehnsüchte und Ängste der Klienten erkennt und sich auf sein geschliffenes Mundwerk verlassen kann, punktet schnell.

Spirituelle Berater wehren sich gegen solche Pauschalkritik. Als Wahrsager, Kartenleger oder persönlicher Berater brauche es spezielle Eignungen und Neigungen, erklären sie. Wer den Lebenslauf dieser Personen liest, stösst denn auch stets auf ein Stereotyp: Er oder sie habe schon als Kind bei sich übersinnliche Fähigkeiten entdeckt. Zum Beispiel die Aura der Mitmenschen gesehen, Engel wahrgenommen oder kosmische Stimmen gehört. Heute seien sie deshalb fähig, in die Zukunft zu schauen oder Jenseitskontakte herzustellen, also mit Verstorbenen zu kommunizieren.

Es lässt sich natürlich nicht prüfen, wie gross die übersinnlichen Fähigkeiten der Wahrsager tatsächlich sind. Man darf auch die Grundsatzfrage stellen, ob es die übersinnliche Wahrnehmung überhaupt gibt, die Menschen angeblich befähigt, in die Zukunft zu schauen.

Keine Zweifel daran hat das holländische Arbeitsamt. Es zahlt Arbeitslosen die Ausbildung zum «spirituellen Berater». Wir lernen: Es braucht offensichtlich keine spirituellen oder paranormalen Fähigkeiten dazu. «Hellseher ist kein verbotener Beruf», sagte der zuständige Beamte. Ein spiritueller Anbieter schult nun die Arbeitslosen für 1000 Euro in einer Schnellbleiche um. Die Disziplin nennt das Unternehmen «Allgemeines paranormales Training». Dabei lernen die Arbeitslosen unter anderem, Karten zu legen und das Schicksal ihrer Klienten in einer Kristallkugel zu erkennen.

Man könnte es auch Ausbildung zu Scharlatanen nennen. Wer ohne Eignungstest und psychologische Ausbildung suizidgefährdete, schwer kranke und verzweifelte Menschen berät und als «Diagnoseinstrumente» Karten und Kristallkugeln verwendet, spielt Schicksal. Fahrlässige Ratschläge können tödlich sein. Mitverantwortlich ist dann das Arbeitsamt. Der Staat ist es ohnehin. Er erhebt die Wahrsagerei zum seriösen Beruf und fördert ihre Reputation. Das ist staatlich geförderter Aberglaube.

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195 Kommentare zu “Staatlich geförderter Aberglaube”

  1. Klara Brunner sagt:

    @ rolf müller

    Schon richtig. Man könnte sagen, der Guru sei ein Verstärker vorhandener Anlagen in unterschiedlichen Menschen. Fragt sich ob diese Menschen wirklich mit der Mentalität eines ihnen völlig fremden Landes zurecht kommen, wo sie ihre Wurzeln haben oder haben wollen. Es war damals Aufbruchstimmung der Nachkriegsgenerationen unter dem Motte nie mehr Krieg und dem Willen die Welt umkrempeln zu wollen. Die starren Gesellschaftsmodelle aufzubrechen und einer neuen besseren Zukunft entgegenzugehen. Na ja, das Privileg jeder Jugend, aber nur wenige setzen das um. Den Guruismus aus Indien nach Deutschland oder in die Schweiz 1:1 transportieren zu wollen ist wohl nicht wirklich möglich. Hier gibt es auch taugliche Ansätze, die man abe unterschätzt, wie man alles unterschätzt, was scheinbar einfach so herumliegt. Das kann man dann immer noch aufgreifen….vielleicht. Vielleicht auch nicht.
    Gurus sind irgendwie extrem, unsere Geistlichen z.T. ja auch.

  2. Ronnie sagt:

    Pasionaria
    26. Juni 2015 um 22:18
    Ronnie
    Im Gegensatz zu meiner laienhaften bin ich auf Alienus’ etymologische Auslegung gespannt.

    Geht mir genauso. Noch schweigt der Meister. Ich bin sehr gespannt…

  3. Ronnie sagt:

    Pasionaria

    Ich glaube nicht an Alienus, ich denke nur, dass er Im Denken, Nachdenken so einiges drauf hat, was mir NOCH! abgeht. Aber hey, er wird uns auf die Folter spannen 🙂

  4. Ronnie sagt:

    IS: ihre Deutung, Pasionaria, ist jedenfalls ein gelungener Anfang!

  5. Pasionaria sagt:

    Alienus – Alienus
    …… hoffentlich weiterhin voll im Schuss

    Magst Du in Deinem Hirne wuehlen,
    um unsere Worterklaerungsversuche abzukuehlen?

    Es geht einerseits um den Parlamentarier,
    nicht nur um den helvetischen, auch um den Arier

    dann um das Antonym, moeglichst kurz und fein,
    von post scriptum, da muss doch eines sein?

    Deine traefe Antwort, wie gewohnt
    die niemanden und nichts verschont

    Nehmen wir dankend gern entgegen,
    hoffen, die Anfrage ist nicht allzu verwegen.

    Doch nimm Dir Zeit und geniess den Sonn(en)tag
    schreib erst, wenn er > Alienus, dann wirklich mag!

  6. Alienus sagt:

    @Pasionaria
    @Ronnie

    Oh je, da wird man wegen dem Parlieren aber heftig in die geschwätzige Ecke gedrückt. Die Zeitfolter hatte schon berechtigte Gründe, die da sind, eine technische Basis für die gewünschte bessere Milchwirtschaft in einem südeuropäischen Land zu ergrübeln (soll eine neogriechische Tragik-Komödie in diesem Lande verhindern) und ein Literatur-Check für eine Master-Arbeit über Bewegung in Raum und Zeit bei der Disziplin der Bionik. Bitte beachten: Bin kein Master, sondern nur ein verbaler Wörterdrescher. Immer auf der Suche nach dem einen güldenen Korn im gigantisch großen Haufen von vielen tauben Körnern. Drum Ronnie: Gute (Ver-) Suchung! Fass es, viel Glück und Geduld, ha, ha und 😉

    Nun, sucht man die Quelle von „parlieren“, könnte es angebracht sein, den Pfad des „Parlamentariers“ mal zu verlassen und besser den steinigen Weg des Begriffes „Parlier“ zu begehen. Bei den Steinmetzen aus der Zeit der Gotik wird man auf die uns heutig gebräuchliche Verwendung stoßen: „Parlier“ > Polier > Parlier > parler für „Sprecher“ eines Bautrupps einer Bauhütte, welche aus Steinmetzen, Mörtelmachern, Bauwerkern verschiedener Gewerke u.a.m. bestand. Es war also der Sprecher, welcher als beauftragter Kapo die Mannschaft der Bauhütte vertrat. Es konnte auch der Vertreter des Baumeisters oder sogar er selbst sein. Wenn man berücksichtigt, dass diese Leute der Bauhütten in der damaligen Zeit die „High-Teck-Leute“ waren, kann man sich nicht genug deren gesellschaftlichen Stand und Einfluss vorstellen.

    Eine kleine historische Nebenbetrachtung: Die späteren „Freimaurer“ mit ihren äußerst seltsamen, inhaltsfalschen, sinnentleerten und „lustigen“ Interpretationen und Auslegungen der ehem. Steinmetze der echten Bauhütten lassen mein Zwerchfell immer vermetzeln! Da kann man nur für deren Vorstellungen nur den Kopf schütteln!!!

    Da die Entwicklung dieses gotischen Bauart ihren Ursprung in westfränkischen Gebieten hatte (im Grenzbereich zu den mosleminischen Mauren in Hispanien) sind somit zumindest zwei Entwicklungen feststellbar: Die prädestinierte Sprache war das westgermanisch-galloromanische Idiom und eigentlich noch vieeeeeeel wichtiger, derjenige Zugriff zu den damals hochmodernen und bei uns in Europa noch unbekannten besonderen Eisenmaterialen, Gerätschaften, Messinstrumenten, Bautechniken, Gipser, Zimmerer, Glasmacher, Maler und dem jeweils zugehörigen Umfeld.
    Da wird unser Karlchen, das kleine Hämmerchen aber ausrasten. Der europäische Sprung auf ein höheren Level durch kopieren und übernehmen vom muselmanischen Wissen, Können und der hier gemeinten wichtigen Grundlagen aus dem Bereich der Bautechnik u.a.m.

    Sucht man für parlieren die ältere Quelle, so sollte man über das lateinische Rom in den griechischen Sprachbereiche vorstoßen. Aus Einfachheitsgründen folgend aus Wiki: …..
    – Etymologie
    Der Begriff Parabel stammt vom altgriechischen παραβολή (parabolē) „Nebeneinanderstellung, Vergleichung, Gleichnis“. Das klassische Verb παραβάλλειν (parabállein) besteht aus den Wortteilen παρά pará‚ „neben“ und βάλλειν bállein „werfen“ und bedeutet „nebeneinanderwerfen, danebenstellen, vergleichen“.
    – Sprache
    Da in Parabeln neben der Sach- auch eine Bildebene dargestellt werden soll, sind sie meist von einer bildhaften Sprache gekennzeichnet. Aus diesem Grund sind Stilmittel wie Metaphern, Vergleiche, Personifikationen, Allegorien und konnotierte Begriffe sehr häufig Bausteine dieser Textsorte. …..

    Das ist insofern glaubhaft, da die damaligen die technischen Fachleute den unwissenden Auftraggebern (meist den Kirchenleuten) ihre Vorstellungen überzeugend darstellen mussten, die aber einige Jahrhunderte die massig gedrungene Bauweise der Romanik ksannten und den neuartigen gotischen der Luftigkeit, der Wandfreiheit und des fast Nichts nicht gewohnt waren. All das ergibt rückwärts betrachtet somit einen (auch sprachlichen) Sinn.

    Fazit 1: Nicht alle Begriffe haben scheinbar englische Wurzeln.

    Fazit 2: Untersucht man den folgenden Sinnspruch, könnte man sogar auch diesen sicherlich in der gotischen Zeit verorten: Kein Meister fällt vom Himmel ….. aber oft vom Kirchturm.

    Fazit 3: Habe fertig und warte.

    Fazit 4: Da hat der olle Ronnie die ARIER (Die Reinen) offensichtlich mit ARIEL (Reinigungs- und Waschmittel) verwechselt. 😉

  7. Ronnie sagt:

    Alienus

    Ich ziehe mir Ihre Worte rein und lese sehr achtsam.

    Fazit 1: Ich finde Ihren Sprachrausch durch die Zeiten faszinierend und werde das alles noch genauer studieren.

    Fazit 2: Hab ich nun diese Worte studiert, bin ich im Grundsatz immer noch so klug wie zuvor. Das mag am ollen Ronnie liegen, aber gefragt habe ich nach der Erklärung des Begriffes “Parlamentarier” mit Betonung auf das A, also mit Betonung auf Arier. Persil hat da glaubs einen Güteschein…

    Fazit 3: Pasionaria hat mich trotz Ihrem gewaltigen Bildungspaket bislang mit dem Verb! “lamentieren” besser abgeholt, trotzdem danke für den wunderbaren Text!

    Fazit 4: Ja, vielleicht liege ich selbst nicht so daneben, wie man bei mir eigentlich sonst anzunehmen sehr gerne bereit ist (mich inkl.).

    Ich werde der Sache weiter nachgehen und hoffe, Sie tun das auch.

    Schönen Sonnentag!

  8. Ronnie sagt:

    Beim Wort Parlamentarier ist die Assoziation nicht fern:
    parler (schwätzen), lamenter (lamentieren), mentir (lügen).

    © Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
    Quelle: Jung »Vom Willen zum bewegenden Wort. Betrachtungen und ein Schatz von neuen Aphorismen und Sprüchen«, Books on Demand, Norderstedt 2012

    Noch jemand, der Pasionarias These stützt…

  9. Ronnie sagt:

    Schön dabei finde ich auch, das Pasion-aria nichts negatives weckt, im Gegenteil!

    Parlament-Arier mich jedoch sehr nachdenklich stimmt.

  10. Ronnie sagt:

    Ich werde gerne nachdenklich gestimmt.

    Sie auch?

    Warum?

  11. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Huch, nun scheinen Sie aber einem subtilen Provokatiönchen nicht mehr fern zu sein.

    Nun, Sie fragen weiter nach der Erklärung des Begriffes „Parlamentarier“. Man spürt es aber doch heraus, dass Sie es eigentlich bereits wissen können müssen, Sie oller Schlingel. Denn wer so fragt, kennt eigentlich die Antwort und die assoziative Lächerlichkeit mit dem „Arier“ ist nur der ablenkende reizende Sand eines verbalen Sandmanns. Sie werden doch nicht eine geheime, versteckte Neigung zum Arischen haben? Da empfiehlt Ihnen der Schmuddelfing Alienus nochmals das Reinigungswundermittel ARIEL. Persilscheine werden nicht vergeben.

    Versuchens wir nochmals: Im Präfix „Parla-“ ist eine Deutung ins Lateinische und Griechische für „sprechen, reden, erzählen, darstellen, erläutern …. “ erkennbar. Beim Suffix „-mentarier“ ist eine Deutung in Richtung des lateinischen Verbs „mentio“ für sprachliche Erwähnung, Antrag oder Vorschlag zur Sprache bringen möglich. (Mentio = Erwähnung, mentior = erlügen).

    Möglicherweise ist bei Ihnen das „r“ überbewertet worden, denn in der Eigenbenennung solch einer Versammlung von Edlen, diesem Parlament würden diese dort herrschenden Jungs doch ganz sicher nicht sich selbst eine Versammlung der falsch aussagenden Lügner oder Fälscher und Täuscher nennen. Solch eine Ehrlichkeit würde sich selbst in der heutigen Zeit kein Parlament erlauben. Hm, ….. möglicherweise das in Griechenland doch???

    Die weitere sprachliche Verschiebung (betreffend Ihres Ariers) am Ende dieses Begriffes aus dem Französischen und dem Englischen mit all seinen Derivaten überlasse ich mit größter Freude Ihnen. Denn sollte Sie diese lösen, bilden Sie, Pasionaria und meine Wenigkeit dann eine verbale Troika, so ein verehrungswürdiges Triumvirat.

    Fazit 1: Ist es möglich, Sie haben in der verbalen Parabolica ein wenig viel Speed drauf gehabt?

    Fazit 2: Nachdenklich? Aber ja! Weil es wieder funktioniert.

  12. Ronnie sagt:

    Alienus

    Erstmal: :-). 🙂 🙂 🙂

    Danke! Ich habe gelacht, herzerfrischend.

    Und mit dem Lächeln will ich auch schlafen gehen.

    Darum bis morgen, hoffentlich können Sie auch dann etwas Zeit für mich borgen…

  13. Pasionaria sagt:

    Alienus
    Ronnie hast Du zum Lachen und Schlafen (!) gebracht, mich zum Langzeitschmunzeln und wach bleiben….. leider nicht wirklich ueblich in diesem Blog.

    Es freut mich auch, dass man Dich zum Schreiben….. schuetteln kann, worauf Deine Antworten nicht nur reimen (> im Sinne Worte schmieden), nein sie dichten (> i.S. von Fragen dichtmachen) ebenso. Danke.

    Interessant wie die Wahrnehmung jedes einzelnen verschieden ist, wie das Beispiel > Parlamentarier einmal mehr aufzeigt.
    Der Sprachendurchforscher A. legt sein Hauptaugenmerk auf das > Parlierende
    Der CH-Skeptiker Ronnie auf > den Arier
    Die Politik-Frustierte P. auf > das La_mentir_erische

    Schlussendlich passt Oscar Wilde’s Ausspruch zum Parlamentarier am besten: Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten!

    “A. @ R.: Denn sollte Sie diese lösen, bilden Sie, Pasionaria und meine Wenigkeit dann eine verbale Troika, so ein verehrungswürdiges Triumvirat.”

    Hm, Troika > fuer mich ein negativ besetztes Wort, schon genuegen da niemals deren drei, mindesten ein Gremium von x Kommissionen und Lamentariern etc., was ein verehrungswuerdiges resp. ehrwuerdiges Triumvirat grundsaetzlich schon verunmoeglicht..

    Pausieren lasse ich Dich noch nicht.
    Zu viele Fragen gibt’s an einen Wortekuenstlerwicht.

    Frag nicht wieso oder warum:
    was ist’s Antonym von post scriptum?

    Sicherlich hast Du auch hier ein Wort
    keine lange Erklaerung, es geht auch short

    Deine Fazite: der Weisheit erster Schluss
    zu lesen hier, ist klar ein muss!

  14. andersen sagt:

    Nun, wie geschrieben, die Schüttelreime hier sind so schlecht, dann muss ich Fragen, wie oft sind dieser Leute mit ihren Leben unzufrieden?
    Hier kann ich draus Lesen, dass die Gedanken noch nicht ausgereift sind.
    Worte sind nur in Sprache gegossene Gedanken.
    Weil die Worte bestimmen nicht, wie das Leben abläuft.
    Nur die Gedanken bewirken Schöpfung.

  15. @ andersen sagt:

    können Sie eigentlich mal etwas stehen lassen? ANERKENNEN? (Sie passen selbst ganz gut in dieses “System”, und auch blogsystem….:- ) – wo man dem anderen selten das Schwarze unter den Nägeln gönnt)
    Aber Zoe’s Pointe (böses Wesen) war noch einmal gipfelzutreffend!

    Ich freue mich für Sie, dass Sie offenbar so wenig vom Schicksal (oder einem großen Familiensytem) gebeutelt worden sind. Und dass neben einem Klavier ein Herrgott immer für Sie zur Stelle waren! (Beide spenden Trost…aber formen sie auch denCharakter?)
    Ich habe für mich erkannt, dass meine Glaubenstripps Selbsttäuschung waren. …(und dass noch eine kollektive Angst meiner Lebensepoche dahinter existiert)

    Heute finde ich es spannend, wie Menschen ihre Leben in Worte fassen…ihr “Scheitern” , ihre Fehler….
    (oder auch ihr Altern unterschiedlich reflektieren h ttp://www.zeit.de/kultur/2015-06/altern-zufriedenheit-schriftstellerin-katja-lange-mueller )
    Ich z.B. habe wohl nur “Fehler”? gemacht in meinem Leben? :- ) Und trotzdem LEBE ich! (woraus sollte man lernen?)
    Lernen aus anderer Leute Fehler? Nein, meine “Fehler” werte ich nicht als Fehler….sondern als eben dieses “gelebte Leben”.

    Was für eine V i e l f a l t!….in den großen Familiensystemen (bei gleichen Vorbedingungen?) , und wie jeder “seine” Rolle findet/ausübt! (mindestens fünf Geschwister….und was wird “konstelliert”? Der “Bastard”, der Nobody, die Beobachterin, der Vaterkopierer….)

    (Ihre Behauptung …”Worte….” gilt wiederum nicht für den Buddhismus :- ) und eben auch nicht für andere Religionen, wo Worte dann Ralität werden)

  16. Rolf Müller sagt:

    @ die mit den Ratten tanzt
    Sehr weise gesprochen, ganz im Sinn von Manitu, How!

  17. Hau sagt:

    mit kommt höchstens mal eine fette tote Ratte vors Fahrrad…mitten in der Innenstadt, wo’s eh müffelt und mordrig aus den Kanälen stinkt….

  18. alles wird gut sagt:

    mir klingen die Glorifizierungen eines gewissen pro-EU- und mainstraim-Jargons in den Ohren (…der NIck mit dk und ch im Gepäck….aber kein weiteres Statement oder gar “Mit-Gefühl” für die, die es angeht und die dafür auch etwas TUN.)
    ich kann nur resignieren: klar, wir haben nun den Salat..mal geht es um 84 Milliarden Haftung, mal sind 300Milliarden Euro übern Jordan…
    von Jauch (Erstes) über Eichels DM-Dreh (Story im Ersten) bis kontrovers (dlf), von Schulden und Umschuldung, von gegenseitig ideologischer Beschimpfung (Geldgeber/marxistisch-kommunistische Regierung und ihre wahren Absichten auf mittlere Sicht …”Umbau”…was ja mal lustig wäre: vor allem wenn ein Oberlinker nicht auch selbst die eigenen Vettern bewirtschaften und “es” sich bei den abgewanderten Brüdern holen würde)..
    ….Scheinbar lernen noch alle dazu, die sich als große Durchblicker in die Öffentlichkeit wagen.
    hörenswert:Spiridon Paraskewopoulos, Wirtschaftswissenschaftler, Universität Leipzig…
    podcast
    h ttp://www.deutschlandfunk.de/ringen-um-griechenland-kompromiss-in-letzter-minute.1784.de.html?dram:article_id=323749

    staatlich geförderte Vermatschung… Solidarität in dieser Konstruktion Europa.?…da kommt zum Vorschein, was sich im Menschen nicht abstellen läßt: allle wollen nur Das Eine: Abschöpfen

  19. Alienus sagt:

    @Pasioanria
    .

    Steinbruch
    oder
    Ein selbstgekoches Süpplein
    .

    Bin doch nur ein klitzekleiner Amateur,
    der tut, als sei er auch ein Arrangeur.

    Der hier nun untersucht, doch anonym,
    ob’s gibt dazu auch noch ein Antonym.

    Gibt’s zu post scriptum, dies ist nun die Frage,
    auch ein Vorschreibe, trotz verbaler Barrage.

    Eine Neuschöpfung ist‘s, dieses ante scriptum,
    ne vorwegnehmende Schreibe – sei‘s drum!

    Ein Vorgriff oder Vorschreiben, mit Kürzel AS,
    ergibt ein Unterscheidungsmerkmal zum PS.

    Ein verbaler Steinbruch, dieses alte Latein,
    lasst ihn uns nutzen – ohne Scham und Pein.

    Hier nun der Weisheit allerletzer Schluss,
    man besser nun dies Ding beenden muss.

    AS: Schwieriges Ding.

    PS: Es ist vollbracht.

  20. Ronnie sagt:

    @Hugo Stamm

    Die ersten “Blüten” bezüglich der Alternativ”medizin” spriessen schon… Ausgerechnet im Beobachter! Ganzseitiges Inserart vom OMIDA Dr. Schüssler (“Dr.” Sprung in der Schüssel):

    Keine Energie mehr für den Chef?

    (Foto: Kopfloser Schlipsträger)

    Kalium phosphoricum Nr. 5 (Chanel?) plus

    Wirkt schnell und zuverlässig
    Löst sich gut in Wasser auf (Weltwunder 8)
    Und jetzt kommts:
    Geeignet für die ganze Familie!

    Sprich: Macht “der da oben Stress” hau Dir und dem Nachwuchs “Biochemische Mineralstoffe nach Dr. Brrrr Schüssler rein. Dann steht der Karriere nichts mehr im Wege…

  21. Ronnie sagt:

    OMIDA, ist das ominös entliehen? Sorry, Alienus, will Sie nicht überstrapazieren…

  22. Ronnie sagt:

    Keine Energie mehr für den Chef?
    Etwa für Maggie von der EMS-Chemie?

    Werfen Sie Kalium phosphoricum Nr. 5 ein und mischen Sie das Zeug auch gleich in die Frühstücksflocken Ihrer Kids.

    Dann bleibt alles easy
    Ihre Ausbeuter

  23. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Nun, wenn die Information den Tatsachen entspricht: Ja.

    Der Begriff „omida“ könnte dem Rumänischen entstammen und die originale Schreibweise haben: „omidă“. Die Übersetzung lautet: „Raupe“, also der Vorstadiumszustand eines Schmetterlings.

    Ominös könnte es werden, wenn es eventuell die gemeinte Firma ist und sie möglicherweise im Anfangsstadium ihrer Firmengeschichte möglicherweise solche Raupen verarbeitet hat, um z. B. nötigerweise Frauen zu wunderschönen Schmetterlingen zu transformieren! Es könnten möglicherweise auch Grundstoffe / Zuschlagsmittel für homöopathische Produkte gewesen sein. Dann könnte dies ein Leckerli im Gegensatz zum Hundekot sein!!!

  24. Ronnie sagt:

    Vorschreibe lieber Alienus
    Ist in Politik und Religion ein Muss

    Den nur wer Vorschreibt
    In den Schriften, der bleibt

    Na ja, illusionär gesehen…

    Vergrabe am Morgarten erkaufte Fundstücke
    Das reicht dem Nationalisten schon zum Glücke
    Des Herrlibergers Credo: Entrücke und Entzücke!

    Vorschrift erachte ich daher als List.
    Damit andere kehren meinen Mist.

    Das Post Scriptum hingegen,
    Ist ein echter Segen,
    Weil manchmal bin ich zu verwegen
    Dann kann ich Worte nachlegen.

  25. Ronnie sagt:

    Vorschreiben lassen, durch ein Vorwort auch, lasse ich mir nicht gerne. Ein Nachwort jedoch hat schon so manches Wort gefunden für all seine Vorläufer.

  26. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Verbeugung und Applaus.

    AS: ?

    PS: 😉

  27. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Richtig!!!

    Deshalb: Vor_Schreibe

  28. Ronnie sagt:

    Das Vorher ist Willkür, besten Falls, hat das Nachher ein Einsehen.

  29. Ronnie sagt:

    Danke Alienus!!!

    Bedeutet Alienus wir Aliens, so lateinisiert?

  30. Ronnie sagt:

    Alienus

    Zur Begutachtung:

    http://www.omida.ch

    Die ganzseitige Werbung im Beobachter auf Seite 13. einfach mal am Kiosk anblättern…

  31. Ronnie sagt:

    Alienus

    Die schwammigen Links auf dieser Webseite verklären schon den Blick!

    Danke vielmals für Ihre Erörterung des Begriffs. Ihre Klarheit hat mich wahrscheinlich vor Augenkrebs bewahrt. 😉

  32. Alienus sagt:

    @Ronnie

    1.) VorHER !!!!!!!!!

    2.) Hier nun die wohl tatsächlichen Tatsachen betreffend der Bezeichnung OMEDA: ……………..Omnia Medicamenta Infinitesimalia Diathesia Analoga …… aus deren Heften.
    Also nix Raupe.

    3.) Alienus = lat. “Fremder”, “Alien” ist anglisierter Begriff vom lateinischen Alienus. 😉

  33. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Was, den Augenkrebs verarbeiten die Homöos auch schon in den Salben?

  34. Ronnie sagt:

    Alienus: VorHER

    Also vor der Abschrift der Vorschrift…

    Also: Der Gedanke ist der “Vater” des Wortes. Damit hätte Dürrenmatt recht: Ein gedachter Gedanke kann nicht mehr zurückgenommen werden.

    Weiter gedacht, irgenwann materialisiert er sich in Schrift oder Zahl. Heute habe ich aber von irgendeinem Grosskopf gelesen, erst in der Abschrift offenbart sich der Gedanke. In irgendeiner Schweizer Tageszeitung. Dank Dürrenmatt fand ich das gleich doof. Dank Ihnen noch doofer.

    Ich sonne mich gerade in Euerer Klugheit 🙂

  35. Ronnie sagt:

    Alienus

    Kommt der Nick daher, dass Sie wegen der Erkrankung gewissermassen ein Fremder gewesen sind oder fühlen Sie sich seit jeher fremd in dieser Welt? Bei mir ist zweiteres der Fall. Ich habe das Gefühl von mir nie irgendwo ankommen zu sein. Schon als Kind. Der Begriff Heimat ist mir fremd. Es gibt für mich nur bekannten oder noch unbekannten Lebensraum. Aber auch der bekannte verändert sich immer. Beständig ist alleine die Veränderung. Darum ist jeder immer auch der andere. Okay, schockgefrorene Personen wie Blocher möchten immer mehr desselben, also Geld, Macht, Geschichtsklitterung. Aber auch so einer ist immer der Zeit unterworfen. Gut, Mörgeli plädiert für eine Statue aus Gold. Aber Denkmäler hindern Maden nicht an ihrem Mal.

    Ich werde nie wissen, wohin ich gehöre. Aber es freut mich mit Menschen zu leben, die sich auch immer wieder neu erfinden. Fremde sind mir so gesehen viel vertrauter, als Personen, die versuchen sich selbst zu bleiben. Auf Letztere muss man irgendwie immer zurückblicken. Dem Fremden ist die Gegenwart genug.

  36. Ronnie sagt:

    Mahl…

    Ich musste diesen Fehler so oft schon verbessern, aber aussgerechnet der hält sich hartnäckig…

  37. Ronnie sagt:

    Persönlichkeit? Was ist das?

    Freie Assoziation:

    Treue (zu sich selbst, Eigennutz also, ich halte mich lebendig. Der Körper will leben, also will er sein)

    Identität (Wahrheitsliebe, ich will verstehen wer und warum ich bin)

    Fingerabdruck (Meine Fresse! Ich bin einzigartig und doch so wie alle)

    Tod (Wer kennt Agnes, als sie 1602 mit neun Jahren vom Ast erschlagen wurde, die kleine Adelstochter? Verdammt! Was erzähle ich da?)

    Fazit: Personifizierung (spielt da das Wort Sohn mit) ist der hoffnungslose Versuch einer Bestandesaufnahme seiner selbst und anderer. Hoffnungslos darum, weil keiner je sich selbst geblieben ist. Das Verb sein ist ein inflationärer Begriff. Der Mensch wird in jeder Sekunde, ja alles Leben, da hilft kein Festklammern, keine Selbstvergottung. Aber schaden tut sie, bestenfalls. Man kann auch dieses Werden bestenfalls nur beobachten. Aber mit Gewissheit ist Gewissheit nicht zu erörtern.

    Sorry. Hatte Zeit. Ist wahrscheinlich nur Mumpitz.

  38. Ronnie sagt:

    Ach

    Beobachter, Seite 46

    Das wissenschaftliche Horoskop.

    Man schwört dabei zwar auf Studien und Statistiken.

    Aber man kleidet sich neu ein.

    Vielleicht holt man damit ein paar Alternative ab. Aber die Anbiederung ist penetrant!

  39. Alienus sagt:

    @Ronnie

    Aber, fühle mich nicht fremd in dieser Welt.

    Aber in solch einem Blogg ist man nun mit einem Vulgo-Namen doch ein Fremder. Das nichtankommen ist eine interessante Sache, da man die Gewissheit hat, sein Ziel NOCH nicht erreicht zu haben. Man ist in der Bewegung, auf der Fahrt, auf der Walz, auf der Wanderschaft in diesem Jammertal.

    Der Begriff Heimat ist eigentlich eine Illusion, denn Heimat hat jeder Mensch an jedem Ort auf der gesamten Welt. So gesehen ist die Erdkugel nur mit Heimat überzogen. Heimat hier und Heimat da, Heimat vor uns und Heimat hinter uns. Da muss man die Frage beantwortet haben, was nun dieses sagenumwobene Heimat ist und wo sei dieser ominöse und unbekannte Heimatflecken befindet.

    Untersucht man die mögliche Herkunft des Begriffes Heimat, so kann man auch eine etwas verwirrende Deutung erarbeiten. Den Präfix Hei- kann man in sehr verkürzter Weise somit auch von heien, also schlafen zurückführen. Den Suffix –mat könnte man auf die Matte, Decke oder auch Platz zurückführen.

    Verortet man diesen Begriff in die Völkerwanderungszeit, so kann man sagen, die “Heimat“ ist dort, wo man schläft, wohnt und auch seine übrige Familie hat, auch wenn man sich auf Wanderschaft (!) befindet. Da gibt’s gar lustige Sachen, dass bodenfeste und mit Wurzel angewachsene Vorfahren von Mitteleuropäern ihre Heimat auch an der Ostsee oder den russischen Ebenen hatten und die halt ihre Heimat in die heutige Heimat ihrer Nachfahren mitgebracht haben. Nun, der Begriff Heimat scheint schon sehr diffus zu sein.

    Weit ich kein schwäbisch-alemannische Blutströme in mir habe (na ja, innert der letzten ca. 500 Jahren) wurde mir schon bei einer Bewerbung (in D) gesagt, ich sei nicht von hier und würde nicht in die gemeinte Heimat passen.

    Fazit: Nun kann man mit Fug und Recht sagen, dass man sich als weißer Neger bezeichnen könnte. Halt als „heimatloses Gesindel“ (wörtlich zitiert). So bleibt man im Schwung und sucht nach der sagenumwobenen fremden Heimat, die man aber nicht vermisst….. und auch sicher nicht findet!

  40. olive sagt:

    @ Ronnie
    29. Juni 2015 um 12:58

    “Kalium phosphoricum Nr. 5” im Beobachter ist mir auch aufgefallen.
    Colin Goldner meint dazu in “Alternative Diagnose-und Therapieverfahren”:

    Die Wirkung der Salze beruht angeblich auf dem sogenannten Signalprinzip: werde dem Organismus das erforderliche Salz verabfolgt, repariere dieses über die Aktivierung der im Körper vorhandenen Salze die jeweilige Funktionsstörung.Zudem greife das sogenannte Ergänzungsprinzip:Über die Einnahme einer D6 Tablette würden jeder Körperzelle exakt 26 Moleküle des jeweiligen Salzes zugeführt, was entsprechenden Mangel im Körper ausgleiche.
    Völlig unerklärt bleibt dabei die Frage , weshalb die Einnahme einer verschwindend winzigen Dosis einer Mineralsalzes wirksam sein sollte, während täglich ein vielfaches mit der Nahrung aufgenommen wird.

    Da frage ich mich: wer sind wir, dass wir solch Wunderbares in Frage stellen?
    Die Apotheker verstehen und verkaufen.

  41. Ronnie sagt:

    @Olive

    Wieder einmal soooo sauber und präzise den Punkt gesetzt wo es mindestens seit 1949 (Stamms Geburtsjahr) eigentlich keinen mehr bräuchte, WEIL MAN AB DA ERWARTEN DARF, dass der Mensch an Verstand Zugewinne verzeichnet. Leider wuchs ich 72-iger auch relativ doof auf… Also weiterhin: Geduld, es ist nicht unsere Schuld… Oder doch?????????

    Alienus

    Es wird Zeit für Sie John Cleese kennenzulernen. Seit den Phytons keinen köstlicheren Humor kennengelernt. Er ist doch demnächst im Kaufleuten. Hugo besorgt Ihnen sicher ne Karte.

    🙂 Bis bald

  42. Ronnie sagt:

    Alienus: “Untersucht man die mögliche Herkunft des Begriffes Heimat, so kann man auch eine etwas verwirrende Deutung erarbeiten. Den Präfix Hei- kann man in sehr verkürzter Weise somit auch von heien, also schlafen zurückführen. Den Suffix –mat könnte man auf die Matte, Decke oder auch Platz zurückführen.”

    Superb!

  43. Ronnie sagt:

    Alienus

    Fragte gerade meine Tochter (13) spontan: Was ist Heimat für Dich.

    Antwort: Da wo ich ein Plätzchen für mich habe.

    Ihren Text hat sie einfach bejaht: Ist ja klaro!

  44. Pasionaria sagt:

    Alienus

    Aus schwierig, einfach machen…..,
    oder
    der Fremde…. meist (!) ein Meister…..

    Aus schwierig – einfach machen
    mit Worten, auch mit and’ren Sachen

    in der Tat ‘ne wahre Kunst
    nicht in jedermann’s Gunst

    Da braucht’s schon einen Blog’fremden’
    der klar spricht, nicht in Baenden.

    verdanke Dir das passende AS
    toent fuer mich logisch, nicht nur kess

    doch besser, wir sagen’s uns zwischen den beiden
    kein AS noch PS, die’s Wesentliche nur tun begleiten.

    Doch der Weisheit….. niemals einen Schluss bestimmen
    muessen stets noch weitere Levels erklimmen!

    .
    Dein Beitrag @ Ronnie um 16.55h spricht mich natuerlich auch sehr an.
    Nun, die Heimat und wir…. dazu habe auch ich ein ambivalentes Verhaeltnis.
    Jedenfalls faellt mir auf, dass vorallem fuer die kleinkarrierteren, besonders von irgendwelchen Organen oder Institutionen abhaengigen Menschen, in engen Grenzen denkende, oder gar nicht sinnierende Personen, der Heimatbegriff ein elementarer ist. Schoen fuer sie.

    Du sagst es anschaulich “Der Begriff Heimat ist eigentlich eine Illusion, denn Heimat hat jeder Mensch an jedem Ort auf der gesamten Welt. So gesehen ist die Erdkugel nur mit Heimat überzogen. Heimat hier und Heimat da, Heimat vor uns und Heimat hinter uns…..”

    Heimat bezeichnet doch im Grunde genommen den Ort der Geburt, was Heimat aber darstellt, darauf kann sich jeder seinen eigenen (Schuettel-) Reim machen. Jedenfalls ist das damit verbundene Gefuehl des Stolzes, was flaechendeckend vorherrscht, (Hr. von und zu Martell!) voellig daneben.

    Fuer mich stellt auch die Sprache > Heimat dar, in je mehr Sprachen ich mich auszudruecken und sie verstehen vermag, umso mehr fuehle ich mich darin zu Hause.

    Uebrigens wenn Du einmal Deinen Pass verlierst, merkst Du auch schnell, was Heimat und deren Bureaukratie bedeutet….

    Fazit- darf ich es an Deines anlehnen, quasi frei uebernehmen:
    Nun kann man mit Fug und Recht sagen, dass man sich als schwarzes Bleichgesicht bezeichnen könnte. Halt als unglaeubige, heimatlose Teufelsbrut. So bleibt man im Schwung und sucht nach der sagenumwobenen fremden Heimat, die man aber nicht vermisst….. und auch sicher nicht findet!
    Aber wo man sich wenigstens verstanden und, wenn Glueck gehabt…., geliebt wird, dort fuehlt man sich beheimatet.

    Schlusswort von A. Schopenhauer:
    Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.

    (Uninformierter MarTell bitte wenigstens das Schlusswort vor und nach dem naechsten Kirchengang nochmals lesen……!)

  45. Rolf Müller sagt:

    Hier noch ein Merksatz von mir zum Thema “Heimat”:
    “Heimat ist dort, wo ich mich wohl fühle.”