Eine Replik von Josef Hochstrasser* auf den Text «Wo ist Gott?» von letzter Woche.
Elend im Mittelmeer. Verzweiflung in Nepal. Nacktes Grauen in Auschwitz. Genozid an den Armeniern. Eine Todesspur ohne Ende zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Atheisten höhnen: Wo bleibt da Gott? Gläubige Monotheisten stellen dieselbe Frage. Ohne Spott, aber auch ohne eine Antwort zu bekommen.
Ein Paar bekommt ein schwerbehindertes Kind. Es wird nur wenige Jahre leben dürfen. Dann wird es sterben. Der Mann hadert mit Gott. Die Frau versucht anzunehmen, was sie nicht ändern kann und meint gelassen: Eine Laune der Natur!
Mit Gott hat das Schicksal dieser Familie rein gar nichts zu tun. Hätte er es verhindern können, aber dennoch zugelassen, wäre er ein Sadist. Oder ist er ein hilfloser Gott, ohne Macht und Möglichkeiten? Wäre er dann noch Gott? Fragen, die im 3. Jahrhundert v. Chr. schon den griechischen Philosophen Epikur umtrieben und mit Gottfried W. Leibniz vor dreihundert Jahren im Begriff der Theodizee populär wurden.
Biblische Geschichten erzählen vom Eingreifen Gottes in diese Welt. Den Israeliten etwa zeigt er in Form einer Wolkensäule den Weg durch die Wüste ins Gelobte Land. Warum aber liess er die Ägypter qualvoll im Meer ertrinken? War das gerecht von Gott? Ist er parteiisch? Gott kommt buchstäblich in Teufels Küche, wollte er fair in die Geschicke der Menschen eingreifen. Alle Erzählungen über ein Wirken Gottes in der Welt sind Deutungen, keine objektiven Berichterstattungen. Deshalb sind sie noch lange nicht belanglos. Im Gegenteil. Als Mythen schaffen sie Hoffnung und gesellschaftsformende Kraft.
Sich vom Glauben zu verabschieden, nur weil Gott sich nicht für alle Menschen einwandfrei nachvollziehbar ins Weltgeschehen einmischt, tut Gott Unrecht und ist bedauerlich. Die zweite Liedstrophe der sozialistischen Internationale weist den Weg: «Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.»
Das Erdbeben in Nepal hat tektonische Ursachen. Hier hat der Mensch nur sehr begrenzte Möglichkeiten, das Naturgesetz zu beeinflussen. Bei der aktuellen Tragik auf dem Mittelmeer aber ist er gefordert. Da hilft kein Schreien nach Gott. Das Flüchtlingselend ist nicht – Vorsicht ist auch bei dieser Vermutung geboten – gottgewollt. Die Migrationspolitik hat einzig und allein der Mensch zu verantworten. Christen stehen auch in diesem Fall vor der Frage, was sie im Namen Gottes tun sollen. Als Antwort bleiben ihnen nur Optionen. Die einen machen in Nächstenliebe und wollen möglichst alle Flüchtlinge retten und in Europa aufnehmen.
Andere greifen viel tiefer und sagen, die Weltgemeinschaft sei ethisch aufgerufen, die kriminellen Regimes einzelner afrikanischer Länder auszuschalten, damit die Menschen in ihrer Heimat ein Leben aufbauen können und erst gar nicht nach Europa zu fliehen brauchen. Welche christliche Handlungsmaxime ist nun im Sinne Gottes? Er wird weiter schweigen.
Gefordert ist in existenziell schwer zu ertragenden Momenten nicht der Hilfeschrei nach oben. Im Sinne Sigmund Freuds wäre dies ohnehin infantil. Heilend wirken kann nur menschliche Nähe und Solidarität.
*Josef Hochstrasser (68) war römisch-katholischer Priester. Nach seiner Heirat und dem folgenden Berufsverbot wurde er reformierter Pfarrer. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter die Biografie über den ehemaligen Fussballnationaltrainer Ottmar Hitzfeld.
oer primärer oder sekundärer Prozeß!
Sie haben zwar die Entenperspektive erwähnt, aber nicht nicht Enter-Perspektive, die es sicher gern in den Vordergrund schaffen würde.
ist das
vom N_azi zum Sozi
:- (
h ttp://www.sueddeutsche.de/politik/kassel-vom-nazi-zum-sozi-1.2478347
weils so herrlich ist, unbeliebt zu sein! 🙂
“Hoppla, bin ich jetzt reaktionär?” (s. weiter unten, Jonas)
aus dem aktuellen BK-Newsletter frau200plus
“Eltern streiken nicht. Weder bei Nachtschichten, Wochenenddiensten oder bei gesellschaftlicher und finanzieller Ignoranz. Herrlich übrigens Sigmar Gabriel, Teilzeitpapa und hauptamtlich Arbeiterführer bei der SPD, zu dem Thema. Bei Facebook hat er doch tatsächlich diesen Satz geschrieben: “Beste und liebevolle Betreuung unserer Kinder. Das sollten wir schätzen – und gut entlohnen” Wunderbar dachte ich, das gibt es nämlich millionenfach zu Hause bei Müttern und Vätern. Das meinte der gute Siggi aber gar nicht. Seine SPD klagt nämlich gegen das Geld, das Eltern bekommen sollen, dafür dass sie liebevoll und bestens ihre eigenen Kinder betreuen, auch “Betreuungsgeld” genannt. War ihm wohl gar nicht in den Sinn gekommen, dass diese Leistung auch abseits von Kitas möglich ist. Merke: Wertschätzung und Bezahlung von Kinderbetreuung nur mit Tarifvertrag.”…
und
_________________________
FAZ, Bruno Jonas KÖSTLICH!!!
h ttp://blogs.faz.net/whatsleft/2015/05/13/hoppla-bin-ich-jetzt-reaktionaer-203/
_________________________________________________________________
http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/10118-warum-der-kita-streik-richtig-und-wichtig-ist
—
http://frau2000plus.net/was-gesagt-werden-muss-wie-es-sich-als-mutter-in-berlin-pankow-anfuehlt-wenn-man-auf-krippe-verzichtet/
von mir aus bin ich fascho, rassi, braun, reaktionär, rechts UND ALLES, WAS SIE GERN MÖCHTEN UND SELBER NICHT SIND! 🙂
weils so herrlich ist, unbeliebt zu sein! 🙂
“Hoppla, bin ich jetzt reaktionär?” (s. weiter unten, Jonas)
aus dem aktuellen BK-Newsletter frau200plus
“Eltern streiken nicht. Weder bei Nachtschichten, Wochenenddiensten oder bei gesellschaftlicher und finanzieller Ignoranz. Herrlich übrigens Sigmar Gabriel, Teilzeitpapa und hauptamtlich Arbeiterführer bei der SPD, zu dem Thema. Bei Facebook hat er doch tatsächlich diesen Satz geschrieben: “Beste und liebevolle Betreuung unserer Kinder. Das sollten wir schätzen – und gut entlohnen” Wunderbar dachte ich, das gibt es nämlich millionenfach zu Hause bei Müttern und Vätern. Das meinte der gute Siggi aber gar nicht. Seine SPD klagt nämlich gegen das Geld, das Eltern bekommen sollen, dafür dass sie liebevoll und bestens ihre eigenen Kinder betreuen, auch “Betreuungsgeld” genannt. War ihm wohl gar nicht in den Sinn gekommen, dass diese Leistung auch abseits von Kitas möglich ist. Merke: Wertschätzung und Bezahlung von Kinderbetreuung nur mit Tarifvertrag.”…
und
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FAZ, Bruno Jonas KÖSTLICH!!!
h ttp://blogs.faz.net/whatsleft/2015/05/13/hoppla-bin-ich-jetzt-reaktionaer-203/
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h ttp://www.theeuropean.de/birgit-kelle/10118-warum-der-kita-streik-richtig-und-wichtig-ist
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h ttp://frau2000plus.net/was-gesagt-werden-muss-wie-es-sich-als-mutter-in-berlin-pankow-anfuehlt-wenn-man-auf-krippe-verzichtet/
von mir aus bin ich fascho, rassi, braun, reaktionär, rechts UND ALLES, WAS SIE GERN MÖCHTEN UND SELBER NICHT SIND! 🙂
@ andersen
und Dänemark schafft 2016 dsas Bargeld ab! Klasse, was?!…dieses reaktionäre Bargeld!
Frau andersen, Sie überzeugte “Euro-päerin” sollten den “Vollhorst” auch einmal lesen! Link oben. FAZ
“Die Gefahr, als Reaktionär, als europa-feindlicher Idiot, als rechter Depp, als Querulant, zumindest als Kritiker gebrandmarkt zu werden, ist zu groß. Wir sollten dankbar sein für die lange Friedensperiode in Europa. Heißt es. Ich höre da immer auch einen Befehlston heraus. Ohne die europäische Integration hätten wir längst wieder Krieg!….”
und hier nochmal in Long-Long-Version für die beiden Ober-Anpinkler Mister Ü und Misses T-A-S-N-A….
(darf ich, weils “Schnee” von gestern ist)
## What’s left
Muss links sein, wer für eine gerechte und soziale Welt eintritt? Eine Debatte über neue Haltungen und alte Weltanschauungen.
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Hoppla, bin ich jetzt reaktionär?
Schade, dass es das so nicht mehr gibt? In der Kinderkrippe in Jena in den 70ern.© Picture AllianceSchade, dass es das so nicht mehr gibt? In der Kinderkrippe in Jena in den 70ern.
Heute muss man Familie für antiquiert, DDR-Krippen für vorbildlich und den Euro für das größte Friedensprojekt halten: Sind die alle irre, diese linken Solidaritätkasperl? Ein Aufschrei von Bruno Jonas
Es sieht ganz danach aus, dass ich in Kürze ein Reaktionär sein werde. Angefangen hat es damit, dass ich immer öfter nicht mehr meiner Meinung war. Früher war ich alles Mögliche. Auch links. Sicher war ich früher für manche Linke zu wenig links und für andere zu konservativ, weil nicht links genug.
Ein Lehrer meinte mal, ich sei ein langhaariger Querulant. Das mit den Haaren hat sich von selbst erledigt. Als Student war ich Marxist. Dummerweise war ich auch einmal Maoist. Hat aber Gott sei Dank nicht lange angehalten. Danach war ich eine Zeitlang Revisionist. Das war auch nicht leicht.
Gastautor Bruno Jonas, Jahrgang 1952, im Hauptberuf Kabarettist, ausgezeichnet mit allen branchenüblichen Ehrungen© dpaGastautor Bruno Jonas, Jahrgang 1952, im Hauptberuf Kabarettist, ausgezeichnet mit allen branchenüblichen Ehrungen
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich Kabarettist bin, und ab da ging’s mir besser. Und in letzter Zeit werde ich immer wieder gefragt, ob ich links bin. Ich fühle mich den Werten verpflichtet, die im Grundgesetz formuliert sind, sage ich dann. Sie können mich also einen Verfassungspatrioten nennen, wenn es Ihnen weiterhilft. Früher hätte ich so eine Antwort als konservativ identifiziert. Ich frage mich, wie ich reagieren werde, wenn mich zum ersten Mal einer oder eine als Reaktionär beschimpft.
Keiner will reaktionär sein. “Reaktionär”, wie das schon klingt! Widerlich! Das ist das Letzte! Das sind Leute, die rückwärtsgewandt und rückschrittlich denken. Diese Menschen können die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Reaktionäre wollen am Althergebrachten festhalten. Mit denen will keiner was zu tun haben. Die Zeichen der Zeit? Was sind denn die Zeichen der Zeit? Laubbläser, E-Books, alleinerziehende Mütter, Social Freezing, also tiefgefrorene Samen- und Eizellen, sie müssen richtig gedeutet werden, die Zeichen der Zeit.
Wir Heterosexuellen tun so, als wären wir allein für die Fortpflanzung zuständig
Reaktionäre können einfach nicht mit der Zeit gehen und klammern sich fest am Überkommenen. Und wissen Sie, was vollkommen überkommen ist? Die Familie! Die Familie ist nicht mehr zeitgemäß.
Familie im klassischen Sinn, also mit Vater, Mutter und Kindern, is over. Diese traditionelle Form der Familie ist komplett überholt. Das wird immer klarer. Dieses Familienmodell basiert auf der Diktatur der Heterosexualität. Sie haben richtig gelesen, es herrscht eine Hetero-Diktatur, unter der alle zu leiden haben. Auch die angeblich Heterosexuellen. Ich bin übrigens auch hetero. Ich oute mich jetzt mal. Ich stehe auf Frauen. Das habe ich mit Lesben gemeinsam.
Neulich war ich auf einer Geburtstagsparty in Amsterdam. Ein Freund feierte seinen sechzigsten Geburtstag. Dort kam ich mit einer Professorin ins Gespräch, und die hat mir sehr eindringlich klargemacht, und das Erstaunliche war, sie kam fast ohne Argumente aus, dass die Heterosexuellen alle anderen Sexualitäten dominieren. Nur weil sie in der Mehrheit sind und immer so tun, als wären sie in der Konstellation Mann/Frau allein für die Fortpflanzung zuständig. Dabei wäre es heute durchaus möglich, dass sich auch zwei Männer oder zwei Frauen fortpflanzen könnten. Mein Einwand, sie brauchten dazu einen Partner von der jeweils entgegengeschlechtlichen Seite, wurde höhnisch belächelt. Samen- und Eizellen seien heutzutage unabhängig vom Spender verfügbar. Das heterosexuelle Zeugungsmonopol sei gefallen. Diese Festung sei gestürmt.
###Der Text ist zusammengestellt aus verschiedenen Kapiteln des neuen Buches von Bruno Jonas: „Vollhorst. Der Erfolgstyp in Politik, Kultur und Gesellschaft“, 19,99 Euro. Es ist am 11. Mai 2015 im Piper Verlag erschienen.
Seit dieser Party fühle ich mich nicht mehr so sicher in meiner heterosexuellen Disposition. Ich stehe immer noch auf Frauen, ja, aber bisher war mir nicht klar, welches Leid ich damit über die Menschheit bringe. Ich vermute, dass ich durch die Hetero-Diktatur so verblendet bin, dass ich nichts mehr verstehe. Woher nimmt die Natur das Recht, zwei Geschlechter zu bestimmen? Es ist eine Unverschämtheit der Natur! Dagegen müssen wir uns wehren. Jetzt hab ich es kapiert! Aber ich kann es nicht glauben.
Darum bin ich reaktionär. Zumal die Bewegung auf dem Vormarsch ist. In den öffentlichen Institutionen, an den Hochschulen und selbstverständlich auch in der EU-Kommission. Es gendert inzwischen flächendeckend. Es gibt für mich überall eine Gelegenheit, als Reaktionär erkannt zu werden.
Möglichst früh in die Erziehung eingreifen
Und weil ich nun schon mal dabei bin, kann ich jetzt auch gleich noch weitermachen mit meinen reaktionären Ansichten. Da geht das in einem Aufwasch. Natürlich muss man konsequenterweise möglichst früh in die kindliche Erziehung eingreifen, um Fehlentwicklungen auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen von Anfang an zu vermeiden. Deshalb möchten die Gendertheoretiker schon in der frühkindlichen Phase ansetzen und Zugriff auf das Kind haben. Schule ist vielleicht schon zu spät. Da könnte es ja schon im Kindergarten zu unerwünschten Dispositionen gekommen sein. Besser Krabbelgruppe! Gleich nach der Geburt! Noch besser. Oder schon im Uterus! Das wäre das Optimale. Aber so weit sind wir noch nicht.
Wir wissen, dass die frühen Hominiden-Gesellschaften total reaktionär eingestellt waren, bezüglich Aufzucht und Kindererziehung. Die Neugeborenen blieben bei der Mutter und in der Familie, um dort die frühkindlichen Phasen zu durchleben. Die ersten Menschen hatten ja von der symbiotischen Phase keine Ahnung. Da wurde einfach nicht darauf geachtet.
In dieser symbiotischen Phase erlebt sich das Kind noch nicht als eigenständiger, von der Mutter losgelöster Mensch. Vielmehr erlebt sich das neugeborene Baby nach wie vor als eins mit der Mutter. Es kann noch nicht unterscheiden zwischen sich und der Mutter. Es glaubt, sich in einer Einheit zu befinden. Und deshalb müssen die ersten Trennungserfahrungen möglichst früh gemacht werden. Die Trennung als existentielle Grunderfahrung kann nicht früh genug eingeübt werden. Trennungen wird der Mensch ein Leben lang erfahren, und deshalb ist eine frühe Trennungserfahrung so wichtig.
Außerdem weiß man heute, wenn Kinder in den prägenden Phasen der ersten drei Lebensjahre bei den Eltern verbleiben, dass die Eltern dann den größten Einfluss auf sie ausüben und die elterlichen Prägungen auf das Kind übergehen. Es kommen auf diese Weise die gleichen Deppen raus wie die Alten. Das will man vermeiden. Das Kind sollte von Anfang an in professionelle Erziehungshände gelangen. Das Kind ist heute wissenschaftlich ausgeforscht und niemand kann von Eltern verlangen, dass sie dauernd die letzten Erkenntnisse der Erziehungswissenschaften beherzigen, um sie bei ihrem Nachwuchs anzuwenden.
Leider wurde die Wochenkrippe aus der DDR nicht übernommen
Wie soll das gehen? Die Eltern haben doch gar keine Zeit dazu. Zumal ja beide Eltern sowohl in der Wirtschaft wie auch staatlicherseits gebraucht werden. Nur, wenn beide Eltern in den Arbeitsprozess integriert sind, kommt das dringend benötigte Geld in die sozialstaatlichen Kassen.
Vorbild für eine gute Erziehung war die Wochenkrippe im real existierenden Sozialismus. Dort konnten die Eltern guten Gewissens ihre Kinder abgeben, weil sie sicher sein konnten, dass dort alles dafür getan wurde, dass junge, gute sozialistische Menschen heranwachsen. Die Eltern konnten das Kind am Montagmorgen abgeben und wenn sie am Freitag aus irgendeinem Grunde keine Zeit hatten, den kleinen Racker abzuholen, haben sie ihn übers Wochenende dagelassen und erst übernächste Woche abgeholt, weil sie wussten, dass er gut aufgehoben ist bei den sozialistischen Erziehern.
Leider wurde diese gute Einrichtung der DDR nach der Vereinigung nicht übernommen. Dennoch wurden mit der flächendeckenden Versorgung des Landes mit Kinderkrippen richtige Wege eingeschlagen. Hoffentlich werden dann auch die passenden Gendererzieher angestellt und nicht irgendwelche rückständigen, reaktionären Kindergartenbetreuerinnen.
Aber man sollte auch amerikanische Studien zur Kleinkindentwicklung im Auge behalten. In den Vereinigten Staaten hat man die Krabbelgruppen untersucht. Eine Langzeitstudie hat ergeben, dass bereits Krabbler um die Gunst der ersten Beziehungsperson buhlen, also um die Zuwendung der Tagesmutter konkurrieren. Dabei hat man bei den Kleinen erste Burn-outs feststellen können. Das ist erfreulich. Mit der Burn-out-Erfahrung kann man nicht früh genug beginnen. Denn im späteren Leben kommt diese Erfahrung immer wieder auf den Erfolgsmenschen zu.
Trennung und Burn-out sollten die Kinder möglichst früh erleben
Trennung und Burn-out sind die beiden wichtigsten Erlebnisse, die Kinder möglichst früh erleben sollten, um eine gewisse Routine zu entwickeln. Wenn dazu dem Kleinkind noch eine optimale Genderorientierung gegeben wird, kann eigentlich im Leben nichts mehr schiefgehen. Außer die Eltern wehren sich dagegen, weil sie aus irgendwelchen Gründen reaktionär eingestellt sind. Doch warum sollten sie das tun. Eltern wollen immer nur das Beste, oder?
Der Psychologe Hans-Joachim Maaz wurde in der “Süddeutschen Zeitung” interviewt. In dem Gespräch sprach er sich gegen die Verkrippung der Kleinkinder während der prägenden Phasen aus. Prompt fragte die Journalistin, ob diese Haltung nicht reaktionär sei. Und Maaz antwortete: Wie kann die Sorge um das Kind reaktionär sein? – Eine gute Frage. Wenn man die Kleinkinder fragen könnte, wie würden sie ihre Verkrippung beurteilen?
Reaktionär ist eine politische Vokabel, die immer abwertend gebraucht wird, ein Wort, mit dem gesellschaftliche Zustände als nicht mehr zeitgemäß beurteilt werden, von klugen Leuten, die wissen, wo’s langgeht, weil sie in einer Partei politisch engagiert sind, und die oft selber kinderlos geblieben sind. Das ist jetzt vermutlich von mir ganz, ganz, ganz polemisch, einfach so hingeschrieben, es entspricht aber meiner Erfahrung.
Kleinkinder kommen ohne Parteibuch zur Welt
Kleinkinder wissen normalerweise nicht, wo’s langgeht. Das liegt daran, dass sie ohne Parteibuch auf die Welt kommen und keine Ahnung haben, was für sie das Richtige ist, und schon gar nicht wissen, was zeitgemäß ist. Die wollen eigentlich nur gefüttert und gestreichelt werden. Auch meine ganz persönliche Erfahrung mit unseren Kindern.
Es gibt aber entwicklungspsychologische Erkenntnisse, die in der parteipolitischen Debatte keine Rolle spielen dürfen, weil sie stören. Die Entwicklungspsychologen sagen, dass durch Störungen in der frühkindlichen Entwicklung, in der für das Grundvertrauen entscheidenden Phase, der “Mutter-Kind-Symbiose”, die Bindungsfähigkeit des Menschen Schaden nimmt.
So ein Satz klingt reaktionär, was? Hab ich mich zum Vollhorst gemacht? Mich würde interessieren, ob es einen Zusammenhang gibt von sozialistischer Wochenkrippenversorgung und rechtsradikalen Neonazis auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Kann das mal einer erforschen?
Zu Europa gibt es keine Alternative
Oder nehmen Sie Europa und den Euro: Ein Leben ohne sollen wir uns gar nicht mehr vorstellen können. Europa ist eine Idee, die nicht zur Debatte steht. Die Gefahr, als Reaktionär, als europa-feindlicher Idiot, als rechter Depp, als Querulant, zumindest als Kritiker gebrandmarkt zu werden, ist zu groß. Wir sollten dankbar sein für die lange Friedensperiode in Europa. Heißt es. Ich höre da immer auch einen Befehlston heraus. Ohne die europäische Integration hätten wir längst wieder Krieg! So müssen wir das wohl verstehen. Solche und ähnliche Sätze kriegen wir immer wieder zu hören. Mir kommt das Geschwätz schon zu den Ohren raus. Und der Euro ist ein Segen! Jajaja, ist schon recht. Für wen? Ist die Frage überhaupt erlaubt? Für uns alle! Natürlich. Ohne den Euro wären wir heute nicht da, wo wir sind! Ohne den europäischen Einigungsprozess ist das Leben in Europa sinnlos. Das wird mir immer klarer. Dieses ganze Gefasel vom europäischen Haus, das wir angeblich gemeinsam bauen, es nervt nur noch.
Wir alle haben oft genug gehört, dass es keine Alternative zu Europa gibt. Da führt kein Weg zurück. Sagen sie uns mit leichter Aggression. Wir wären im Übrigen schön blöd, wo wir Deutschen doch am allermeisten von Europa profitieren. Mehr als alle anderen. Wird uns auch immer wieder eingebleut! Von “überzeugten Europäern” wie Martin Schulz werden wir ungezogenen, uneinsichtigen Europa-Kritiker darauf hingewiesen, dass der “europäische Prozess unumkehrbar ist”. Das erinnert mich an einen, der aus dem obersten Stock eines Hochhauses aus dem Fenster springt, und unten stellt einer fest, dass dieser Prozess unumkehrbar ist. Wer hat denn Europa in eine solche Lage manövriert?
Der Martin Schulz war es nicht. Aber er ist eine Nervensäge. Ausgestattet mit einem Charisma, das ihn zum Marktleiter bei Rewe befähigen könnte, spielt er sich auf als oberster europäischer Projektleiter, als vorbildlicher Einigungseuropäer. Haben wir wirklich keinen anderen als diesen vorlauten Wichtigtuer, der Weisheiten von sich gibt, dass es einem die Zehennägel aufkranzelt?
Die Deutschen als kleinliche Buchhalter
Die europäische Idee ist eine ganz große Idee. Vor allem auch der Euro. Zivilisation vom Feinsten! Der Euro ist ein Segen! Wie lästig war das immer mit dem Geldwechseln. Wenn man nach Italien in Urlaub fuhr, musste man die D-Mark in Lire wechseln. Und man bekam ein Bündel Papier in die Hand gedrückt. Sofort hatte man das Gefühl, dass diese Scheine nichts wert sind. Mit dem Euro kam Stabilität. Und die Zinsen gingen runter. In ganz Europa. Und dann konnten die Südländer billig Geld aufnehmen, und sie haben sich gefreut und gelacht, weil sie an der deutschen Stabilität teilhaben konnten. Und wer hat davon profitiert? Wir! So höre ich das immer wieder.
Wir wären die größten Profiteure der Euroeinführung. Wie oft haben sie uns das nun erzählt. Es hört sich fast so an, als hätten wir die anderen mit der Einführung des Euros über den Tisch gezogen! Deshalb sollten wir das Maul nicht so weit aufreißen und uns einkriegen und nicht jammern, wenn uns demnächst die Rechnung vorgelegt wird. Wir wissen noch nicht genau wann, aber irgendwann wird abgerechnet. Einer wird die Party zahlen müssen.
Wir, die deutschen Steuerzahler, sind im griechischen Worst Case mit ungefähr 65 Milliarden dabei. Zahlemann und Söhne! Da wird ein Ouzo zur Beruhigung der deutschen Seele nicht ausreichen. Genau kann das niemand beziffern, wie viele Ouzos wir trinken müssten, bis wir nichts mehr mitkriegen. Und diejenigen, die es könnten, halten sich zurück. Wir haben auch noch Anteile an diversen Rettungsschirmen, da könnten noch mal locker 200 Milliarden auf uns zukommen. Aber das bisschen Kohle muss uns die europäische Integration schon wert sein.
Wir sollten uns da nicht wie kleinliche Buchhalter benehmen. Sagt ein linker Solidarkasperl! War’s der kleine Augstein, der “Spiegel”-Erbe? Wir sollten großzügig sein! Nicht so kleinlich! Geld? Das passt nicht zur europäischen Idee. Es geht doch nicht ums Geld, es geht um die längste Friedensperiode in Mitteleuropa. Ach so!
Den Vertrag den Schulden anpassen
Zur Erinnerung: Es gibt dieses Defizitkriterium, das vorschreibt, dass kein Mitgliedstaat der EU das jährliche Haushaltsdefizit von höchstens drei Prozent überschreiten darf. Das steht im Vertrag. Aber kein Schwein, Entschuldigung, kein Verantwortlicher hält sich dran. Frau Christine Lagarde, eine ehemalige französische Finanzministerin, die heute ihr Unwesen als Chefin des IWF treibt, schlug neulich vor, man müsse die Schuldenregeln in Europa “anpassen”. Ich hab das in der F.A.Z gelesen. Mir wäre lieber gewesen, ich hätte den Artikel übersehen, denn ich habe mich wirklich aufregen müssen. Auf einer Konferenz in Paris hat diese Person vorgeschlagen, die 60-Prozent-Grenze des Maastricht-Vertrags über die maximale Staatsverschuldung “anzupassen”. Und zwar woran? An die tatsächlichen Schuldenstände, weil die deutlich darüber lägen. – Aha. Sauber.
Sie machen Schulden, dann stellen sie fest, dass sie das nicht dürfen, weil sie den Vertrag brechen. Jetzt möchte man annehmen, dass sie ein schlechtes Gewissen kriegen, weil sie sich nicht an die Verträge halten. Aber woher denn! Nicht wir brechen Verträge, sagt dieser feminine Vollhorst, sondern die Verträge passen nicht zu unserem Verhalten. Also muss es an den Verträgen liegen. Wie nennt man dieses Verhalten? Gaunerei? Nein, das nennt man flexible Vertragstreue. Verträge sind nicht dazu da, sich daran zu halten, wichtig ist, dass sie unterzeichnet werden mit dicken Füllfederhaltern, begleitet von schönen Bildern in den Medien, wo seriöse Damen und Herren uns zulächeln. Sie freuen sich ungemein, dass wir mit unserer Lebensleistung für ihre flexible Vertragsauslegung einstehen dürfen. Stabilitätspakt, Stabilitätskriterien, Blablaba. Nichts als Geschwätz! Unterschreibe Verträge und halte dich nicht dran. Es gibt immer einen, der deine Vertragsbrüche nachträglich legalisiert. Super! ##
weißte was? Kannstmichmal
wie findet ihr meinen neuen Nicknamen?
(eben früher Madame B aus D)
dies ist es offenbar nicht:
h ttp://www.kath.net/news/41233
denn “left” hätte schon ziemlich “neu rot-braun” wegrasiert und kahl-egalisiert-nivelliert, aussortiert, selektiert in die Tonne
@ Rasmus
16. Mai 2015 um 08:04
Es ist sehr angenehm zu wissen, dass man das richtige denkt und dass man ein guter Mensch ist.
Darin lässt sich wunderbar einrichten.
@ what’s left
Toller Beitrag von Ihnen!
Sie sind nicht reaktionär, sondern sehr aufmerksam!
Und Sie strotzen nur so von Tatendrang, Emotionalität und Humor!
So lieben wir die Deutschen!
Sage ich als ein “Kuhschweizer”, der einen deutschen Vater hatte, inklusive lehrreiches Trennungs-Training (Er kam jeweils für eine halbe Stunde, oder für eine Uebernachtung vornei auf Besuch)
Auch hatte ich -ebenfalls Pionierhaft- eine allein erziehende, berufstätige Mutter, was mir als Kleinkind täglich wertvolle Trennungserfahrungen ermöglichte
Kinderkrippen-Erfahrung machte ich keine,
aber ich erlebte eine Pionierhafte Vorstufe davon bei einer offensichtlich überforderten Tagesmutter, die tagelang zetern konnte und
die an mir eigenartige Erziehungsmethoden ausprobierte, wie:
“Wenn Du Dich beim essen bekleckert hast, musst Du zur Strafe ganz allein ins “Zimmerli”!”
Mit Leuten wie Ihnen zusammen sehe ich mich gerne als “Europäer”!
An Pasionaria
Zu welchem Gedankengang soll ich denn – um Gottes Willen – Stellung nehmen?
Josef Hochstrasser
was der Spiegel schreibt, kratzt mich überhaupt nicht
h ttp://www.idea.de/thema-des-tages/artikel/spiegel-ueber-evangelikale-erzkonservativ-und-herablassend-83280.html
BJ ist auch weder Evangelikaler, noch irgendein “gidianer”
Joseph Hochstrasser
Danke, dass Sie doch noch praesent sind.
Es ging Nives, wie mir um folgendes:
Nives
9. Mai 2015 um 18:52
@Josef Hochstrasser: Mit Gott hat das Schicksal dieser Familie rein gar nichts zu tun.
Gott hat also mit menschlichem Schicksal nichts zu tun, jetzt wüsste ich natürlich gerne, mit was er Ihrer Meinung nach zu tun hat.
Im übrigen vielen Dank für diese interessante Antwort.
Pasionaria
am 10.5.15
Ihr schon hier vielfach zitierte und beanstandete Satz “Mit Gott hat das Schicksal dieser Familie rein gar nichts zu tun.” stoesst auch mir schwer auf. Entweder hat ‘Gott’ mit allem oder dann mit NICHTS zu tun.
Auch meinerseits vielen Dank fuer Ihren Anlassartikel und nun fuer Ihre entsprechende Stellungnahme.
Es steht geschrieben:
“Alle Erzählungen über ein Wirken Gottes in der Welt sind Deutungen, keine objektiven Berichterstattungen. Deshalb sind sie noch lange nicht belanglos. Im Gegenteil. Als Mythen schaffen sie Hoffnung und gesellschaftsformende Kraft.”
Zu welchem Gedankengang soll man denn – um Himmels willen – anonsten noch Stellung nehmen?
Josef (bitte mit “f” geschrieben!) Hochstrasser
Liebe Pasionaria, es ist (auch für einen Theologen und Pfarrer) nicht möglich, über das Phänomen Gott objektiv verbindliche Aussagen zu machen, es sei denn man sei Fundamentalist. Selbst Aussagen über Jesus sind immer subjektiv gefärbte Interpretationen. Niemand kann z.B. zwingend verbindlich erklären, was Jesus etwa zur Präimplantationsdiagnostik sagen würde.
Dennoch rechne ich mit Gott. Im Sinne Erich Fromms ist er für mich das Symbol für die obersten und besten Werte, die eine humanistische Gesellschaft kennt. Achtung, Symbole sind nicht einfach bloss herzige Bilder. Symbole sind eminent gesellschaftsformende Kräfte! Kommt aber für mich noch etwas Wesentliches hinzu. “Gott” ist in meinem Verständnis jenes Phänomen, das mich als Menschen relativiert, sodass ich in keinster Weise Gefahr laufe, mich selber zu überschätzen und mich über andere Lebewesen zu erheben, als ob ich der Nabel der Welt wäre. Der alte, leider völlig aus der Mode gekommene Ausdruck dafür lautet: Demut!
Josef Hochstrasser
Vielen Dank, dass Sie sich die Muehe genommen haben, mir zu antworten.
Nur ein Detail – hat es einen bestimmten Grund, dass Ihnen Josef mit ‘f’ geschrieben wichtig ist, Bibel naeher oder so?
Sie schreiben sehr einleuchtend “es ist (auch für einen Theologen und Pfarrer) nicht möglich, über das Phänomen Gott objektiv verbindliche Aussagen zu machen, es sei denn man sei Fundamentalist”.
Sehr einverstanden damit, aber warume machen Sie denn mit Ihrer Aussage “Mit Gott hat das Schicksal dieser Familie rein gar nichts zu tun.” eine solch feststehende, also verbindliche Aussage?
Wuerden Sie Ihre Darlegung in diesen Worten nochmals machen, oder anders?
Ihr obiger Beitrag schweift uebrigens von meiner Frage ab, ist aber gesamthaft aeusserst friedfertig.
” Der alte, leider völlig aus der Mode gekommene Ausdruck dafür lautet: Demut!”
Na ja, dast stimmt wohl, aber mit dem Wort > Demut haengt immer noch der Anstrich – Religionen sei Dank – der Unterwuerfigkeit und Duldsamkeit!
Ist in diesem Sinne ja hoffentlich wirklich veraltert. Wieso kann man das Wort Demut nicht mit Bescheidenheit oder Ehrfurcht ersetzen?
Diese Ausdruecke entsprechen vorallem auch der humanistisch-naturwissenschaftlichen Haltung zur Welt, verbunden mit der Faehigkeit vorallem auch staunen zu koennen.
Nicht vergebens sagt man wohl: wer die religioese Welt zurecht will ruecken – der lerne ordentlich, sich vor dem Kreuze buecken….. (soll das Demut sein?)
Was sicherlich nicht Ihre Welt sein kann, oder?
Herr Josef Hochstrasser
entschuldigen Sie, es sollte heissen:
“…dem Wort > Demut haengt immer noch der Anstrich – Religionen sei Dank – der Unterwuerfigkeit und Duldsamkeit an!
DEMUT
http://www..de.wikipedia.org/wiki/Demut
DEMUT = ‘Gesinnung des Dienenden’, wobei GESINNUNG das Zauberwort ist und nicht etwa des ‘Dienenden’. Gesinnung im Sinne einer Hochachtung. Dass bei kohaerenter Lebensfuehrung der Hochachtung oftmals auch der Wunsch zum Dienen innewohnt, erklaert DIENEN aus Liebe/Einsicht in ein Symbol/Gott und unterscheidet sich drastisch vom mit DIENEN aus Unterwuerfigkeit (‘…der lerne ordentlich, sich vor dem Kreuze buecken’ – wo haben Sie das denn wieder her?)
Bitte sehend denken statt blind folgen!
“Pfingstgeist” ist es eher nicht, das Solidaritätsgekasperl
“ABER DAS DARF MAN JA NICHT LAUT SAGEN”
Artikel journalistenwatch cc Masseneinwanderung
h ttp://journalistenwatch.com/cms/der-hunger-nach-autoritaerer-ordnung/
Artikel Frauen und Kinder zuerst
h ttp://journalistenwatch.com/cms/frauen-und-kinder-zuerst/
schönen Gruß aus D
Josef Hochstrasser
Geschätzte Pasionaria,
Ganz einfach: Meine Eltern haben mich auf Josef mit “f” getauft. Das ist meine Identität. Mehr ist da nicht dahinter.
Sie haben aber einen wunden Punkt bei mir entdeckt. Natürlich kann und darf ich nicht sagen, dass Gott mit dem Schicksal dieser Familie nichts zu tun hat, denn sonst wäre ich ja selber Fundamentalist. Gott bewahre! Klarer sollte es heissen: Niemand weiss, ob, und wenn wie, Gott da im Spiel ist. Es gilt hier einfach, keine Theorien und Deuteleien zu entwickeln. Meiner Aussage im Text liegt eine Abwehr gegen religiöse Fundamentalisten zugrunde, die stets mit arroganter Sicherheit wissen, was Gott denkt und tut.
Ich bin als Pfarrer konsequent Agnostiker (niemals Atheist!). Die Konsequenz davon: Wir haben als Menschen auf dieser Erde genug zu tun, wenn diese ein wenig gerechter werden sollte. Gott müssen wir dabei aus dem Spiel lassen. Darum ja auch mein Hinweis auf die “Internationale”.
Demut? – Ich hätte das Wort gerne wieder bei jungen Menschen am Laufen. Aber zu Recht weisen Sie auf gängigere Ausdrucksformen hin: Bescheidenheit und Ehrfurcht. Das gefällt mir.
Frohen Tag!
Geschaetzter Herr Hochstrasser,
Ihre lesenswerte Antwort, in ausgesprochen ‘demuetigem’ Stile, schaetze ich sehr. Da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufuegen.
Schade fand unser Dialog erst jetzt statt, als sich wahrscheinlich die meisten BloggerInnen bereits dem neuen Thema zuwandten.
Ohne Ihre entsprechenden Erlaeuterungen liest sich Ihr interessanter Anlassartikel nicht in derselben angenehmen ‘agnostischen’ Art und Weise.
Damit bin ich gar angetan, eines Ihrer Buecher mir zu Gemuete zu fuehren; als Fussballliebhaberin wieso nicht Meistermacher O. Hitzfeld. Und wenn Sie sich doch sehr zurueckhaltend vorsichtig ‘Gott’ im Himmel….naehern, wieso nicht ein Buch ueber einen wirklich existierenden Fussballgott > L. Messi verfassen?!
Vielen Dank.
@ what’s left?
16. Mai 2015 um 12:43
Kam erst jetzt dazu, Ihre Satire zu lesen.
🙂
Der Filialleiter bei REWE war ja auch Filialleiter in Würselen…
@ Josef Hochstrasser
19. Mai 2015 um 11:28
Zum Glück habe ich Ihre Antwort an Pasionaria noch gesehen.
Damit kann auch ich gut leben:
“Niemand weiss, ob, und wenn wie, Gott da im Spiel ist.”
Das gibt die Freiheit, zu sagen: trotzdem glaube ich an Gott
oder eben eventuell auch nicht.
Die Verantwortung ist bei uns.
@Josef Hochstrasser
Vielen Dank für Ihre weiteren Ausführungen.
man sollte auch darüber reden, wofür Erzieherinnen (Kindergartentanten) streiken bei 2.800Euro Gehalt (!!! sind 5.600 DMark…und für deutsche Verhältnisse Spitze!) im Verhältnis dazu, wofür Polizisten ihren Kopf hinhalten: für 1900Euro?
Da ist “München” nicht mehr drin….weder für Erzieherinnen noch für Polizisten. Die Mittelschicht verdrückt sich in WG-Zimmerlein…. An Familie nicht zu denken! In den Wohnungen sitzen die Sozialhilfeempfänger oder die Bonzen. Armes “reiches” Schland!
@what`s left
Nein, Sie sind nicht “reaktionär” – sondern erzreaktionär. Hinter den ganzen lustigen Anekdötchen versteckt sich dieselbe abgelutschte Platte, die man schon vom konservativen Oppa annodunnemals erzählt bekam: Die “Sozialisten” sind an allem schuld, Kinder sollen bei ihren Müttern bleiben, der böse Staat soll sich nicht einmischen, Homosexualität ist dekadent und wird noch vom linken Professorenpack (Intellektuellenfeindlichkeit?) als Zukunftsmodell für die Menschheit (!) angepriesen, Kinderkrippen verursachen freilich Burnout und Depressionen und wir wollen verdammich noch mal unsere “starke” D-Mark zurück!
Josef Hochstrasser
An Pasionaria, Nives und Olive
Ich erlaube mir, Ihnen vorzuschlagen, vielleicht in das eine oder andere Buch von mir reinzuschauen. So ein Blick (oder auch ein ausführliches Lesen!) vermag womöglich eine Erklärung für mein gesamtes Denken zu vermitteln.
Pardon für die Eitelkeit der Werbung! Auch ein Pfarrer ist ein “Sünder”. So aber bin ich es gerne!
@Rolf Müller
Entweder Sie haben den Text von “what`s left” nur überflogen oder tatsächlich nicht begriffen was die “Message” sein soll.
ist doch die Hauptsache, SIE haben es BEGRIFFEN!!
die Begriffstutzigkeiten hier kann man gar nicht entwirren, schon sind wieder neue Mist-Verständnisse da.
@whats left / thats left / immer die gleiche Dame aus Deutschland
Gehen Sie doch einfach mal in den teutschen Wald und schreien paar Bäume an bis Ihnen die Puste ausgeht – die können das schon verkraften und Sie fühlen sich danach vielleicht ein bisschen weniger fremdengehasst in ihrem eigenen Land.
würde sicher mit “Freddie”-Verschnitt meinen schlechten Musikgeschmack “Man on the rocks on the islands” (Mike O. aus den Fünfzigern…) grölen…
@Ueli: Gehen Sie doch einfach mal in den teutschen Wald und schreien paar Bäume an bis Ihnen die Puste ausgeht – die können das schon verkraften und Sie fühlen sich danach vielleicht ein bisschen weniger fremdengehasst in ihrem eigenen Land.
Auf keinen Fall, Madame b wird vor lauter Neophyten den deutschen Wald nicht mehr sehen. Wer Zitate in den Blog stellt, dass in Europa versucht wird, eine Mischrasse mit IQ 90 zu züchten, dem ist kaum zu helfen. Man kann nur hoffen, dass es sich einfach um den wirren Schrei einer vereinzelten gequälten Seele handelt und nicht um ansteckende Paranoia, sonst droht sich die Geschiche zu wiederholen.
@Sole
Paranoia ist das klassische Symptom des Faschismus – alter und neuer Schule. Leider ist dieses Gedanken”un”gut europaweit wieder auf dem Vormarsch und lässt sich sehr schwer stoppen, da Alternativlösungen zum scheiternden neoliberalen System nicht ins Blickfeld der Masse geraten. Dass selbst unser Herr Müller auf die rechte Propaganda hereinfällt und diesen reaktionären Dreck noch mit Lob überschüttet – ist ein Graus. Ich hoffe nur, dass Herr Müller sich noch mal korrigiert und in Zukunft ein bisschen vorsichtiger seine Lobeshymnen singt.
wie haben SIe denn den Link verstanden, Soda?
@ neues Ergänzungspaar (da kommt mir gerade ein Seminar auf den Tisch: “NvK: Die belehrte Unwissenheit und die Einheit der Gegensätze” aber das war schon 1440. * 1401 bis t 1464
Viel scheint an DEnkvermögen auchbei >iq90 nicht hinzu gekommen zu sein.
wieso sollte man nicht in den Blog stellen dürfen, was in Politik-Foren diskutiert wird: NWO-Plan zur Zerstörung der Staaten….USA-Regierungsberater und Miliärstratege Thomas Barnett (zu Fragen Europa, Globalisierung), müßte doch ganz in IHREM Sinne sein, was “dabei herauskommt”! ? das Bildungsbürger-Einheits-Süppchen, MAdame Tanisha- Allegra-Eleni-Nives-Sole-Schlangengift…..
“Verschörungstheorie”, gell? …Heidi würde sagen: Na und?
(der Link war speziell für andersens Europa-Euphorie…aber zu den “Fein-Heiten” äussert sie sich nie)
Ich bin jedenfalls erfreut, und gern noch so “erz” verteufelt (zudem von Leuten, die es wenig betrifft, und die an ihrer Insel und deren Felsen festhalten ) , dass ich in BJ einen Polemik-Genossen gefunden habe, der unseren EU-Eiferer Schulz als den sieht, wie ich jenen sehe.
Herr E. Brugger äussert sich schon gar nicht mehr…als verunglimpfter Leser einer “gewissen” Zeitschrift :- )
Sie sind schon ein besonders perfider Doppelmoralist! Einmal einen (fraglichen) Aufhänger gefunden und nichts anderes mehr zu fressen…typische Milchbubispeise
Herr Josef Hochstrasser
A propos Werbung, die Ihrige verstehe ich als legitimes Instrument, auf die Fundamentalisten zu zielen und den Verstand zu treffen.
Es ist nur zu hoffen, dass Sie es schaffen, Ihren Geist auch auf Ihre Glaubensbrueder und Schwestern, innerhalb und ausserhalb Ihrer Gemeinde, zu uebertragen.
” Auch ein Pfarrer ist ein “Sünder”. So aber bin ich es gerne!”
Zudem muessen Sie ja in Ihrer neuen-alten Umgebung nicht mehr beichten gehen – Glueck gehabt!
Fuer mich ist der Grundbegriff der sog. ‘Suende’: verfehltes oder ungenutztes Denken, davon scheinen Sie weit entfernt zu sein.
.
olive –
sole (sorry bin noch beim ‘fast’ Schnee verweilt)
Freut mich sehr, dass Ihr auch noch zurueck geblaettert habt.
versumpfter Linksdrall kennt weder Humor noch kann er einem Nichtlinksgedralltem (oder einem Nichtschweizer) etwas Positives anerkennen! Da schwingt doch immer jener automatisierte Deutschenh_ _ (ß) 🙂 ss mit …was weiß ich? Die Angst vor dem “großen”, “stakren”, “überlegenen Nachbarn”? Auweia…wo ist die Paranoia?
@Lieber Herr Josef Hochstrasser
Hier kommt mich ein Zitat von Bischof Huber (D) in der Sinn:
“Rede nur über den Glauben, wenn du gefragt wird, aber Lebe so, dass du gefragt wird”.
Das die Wahrheit und der Existenzformen eine geschichtliche Wirkung auslösen kann, ist auch Dank die Briefe von der Protestant (D.B.) die er aus der Nazi- Gefangenschaft geschrieben hat.
Er schriebt: Was man lernt und was man lebt, kommt zusammen.
Darum finde ich es grossartig, wenn der Mensch bamherzig sind mit die, die Zweifeln.
In ein nur in ein atheistische Gesellschaft zu leben zu müssen, kommt der Solidarität abhanden.
@andersen
Sie haben sich als “Däne” geoutet, ich stelle Ihnen nun eine Frage: Haben Sie sich schon einmal gefragt warum Ihr Land Dänemark so heisst?
Ihre Antwort würde mich sehr interessieren.
Ihr Free Info
Olive findet den Jonas-Text gut.
Ist sie reaktionär? Oder erzreaktionär? Oder rechtspopulistisch?
Josef Hochstrasser für Pasionaria
Ihre Definition von Sünde gefällt mir sehr!
Ob ein Verhalten Sünde, besser: Schuld ist, lässt sich nicht an einem Sünden- oder Schuldkatalog ablesen, den jemand ja irgendwann aufgestellt hat. Sünde/Schuld geschehen, wenn ein Mensch nicht (mehr) seinem humanistischen Gewissen vertraut und nach ihm lebt, dessen Wahrhaftigkeitskriterium stets das Wohl der Mitmenschen und das eigene Wohlergehen sein muss. So gesehen war die Tat von Adam und Eva im bekannten Mythos der Bibel eben gerade keine Sünde, weil sie ihrem ureigenen Gewissen folgten.
@Josef Hochstrasser: So gesehen war die Tat von Adam und Eva im bekannten Mythos der Bibel eben gerade keine Sünde, weil sie ihrem ureigenen Gewissen folgten.
Damit ist aber auch die Erbsündenlehre des Paulus obsolet (was ich durchaus begrüsse), stehen Sie mit dieser Ansicht in der reformierten Kirche eher am Rand oder hat sich dieses Verständnis breit durchgesetzt? Ferner wüsste ich gerne, ob man sich auf dieses ureigene Gewissen wirklich immer verlassen kann, denn ich gehe davon aus, dass dieses ureigene Gewissen durch Kultur geformt wird und die Bezeichnung “ureigen” doch etwas irreführend ist. Je nach Gesellschaft und familiärem Umfeld, in der/dem man sozialisiert wurde, ist dieses Gewissen m.E. nicht immer zwingend humanistisch.
@Lieber Free Info
Erst freue ich mich, dass Sie in der Realität zurückgefunden hat.
Dänen- heisst Flachländer, die meistens immer wieder ein weiten Blick in der Horizont hat-wenn sie sich ein wenig von die “grossen Bergen” abstand gewinnt.
Somit hab ich der Blick auf das Meer und ich bleibe nüchtern.
“Wie er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt, haben die Propagandisten des „Gender Mainstreaming“ Fachbereiche an Universitäten und Schulfächer fest im Griff. Wer dagegen aufbegehre, werde als „reaktionär“ abgestempelt; dabei hielten die gender-orientierten Lehrpläne wissenschaftlichen Ansprüchen nicht stand. Die feministisch geprägten Gender Studien lehren, dass die Geschlechterverhältnisse weder naturgegeben, noch unveränderlich, sondern sozial und kulturgeprägt seien. Klein verweist unter anderem auf die Diskussion um den baden-württembergischen Bildungsplanentwurf, der vorsieht, in allen Schulen und Fächern „gendersensibel“ zu unterrichten. Bereits Achtklässler sollten sich Klarheit darüber verschaffen, ob sie wirklich heterosexuell sein wollen. Laut Klein steht die Gender-Lehre aber „im eklatanten Widerspruch zu den Erkenntnissen der Biologie“. ”
h ttp://www.idea.de/gesellschaft/detail/biowissenschaftler-kritisiert-vorherrschaft-der-gender-studien-90780.html
h ttp://www.idea.de/thema-des-tages/artikel/soziales-ist-fuer-kirchenvorsteher-wichtiger-als-mission-83284.html
ich war lange im Niemandsland (und bin es noch, und bleibe es wohl auch)
und habe gelernt, dass es eine unglaubliche Kunst, auch Anstrengung ist, darin zu überleben. Manche, die vorübergehend in diesem Zustand sind, halten es schon nach zwei Wochen nicht aus…. In meinen schlimmsten Zeiten – vor Jahren – und noch auf der Suche meinen ehemaligen Glauben, bzw. dessen Rest wieder herzustellen, streifte ich meine ehemalige Kirche (was ich dafür hielt ….bis zur Konfirmation und im weiteren randständig bis sporadisch)
…in der viele Wohnungen waren. Und wohl nochmehr besinnungslos gebaut werden Da bleiben Bau-Sünden nicht aus..Diese Wohnungen hielten meinem Anspruch nicht stand. Ich war geradewegs entsetzt!! was das für ein verquerer, verquirlter Marktplatz geworden war. Teilweise überhaupt nicht mehr zum Durchblicken. Seltsame Themen.
Von aussen betrachtet, bekomme ich mit, was “so läuft”…(u.a. Abstoßendes! oder um in der Gebäudetechnik zu bleiben: die Statik hält nicht)
Nun denn, dachte ich, dieser blog lockt mit “Sektenaussteigerthemen”….Aber welchen Bezug die Einzelnen zu Sekten und Aussteiger haben, hat sich mir nicht erschlossen…
Wenn du denkst, du könntest hier frei denken, hast du falsch gedacht….
und somit bleibt alles, wie es schon immer war oder wird eben NOCH SCHLIMMER!
Monitor verweist auf die Themen, die sich in Jahrzehnten nicht bewegt haben. (Endlagerung, Abhör…)
ich sehe die unzähligen, ungeläuterten, gebrauchten 0815-Männer , mit 75 noch derart von sich überzeugt, dass sie spätestens dann Papa werden wollen, und mit dem Egomanismus neben der unsichtbargertenschlanken 30jährigen einen Versorgtwerdplatz zu erobern….(Sockensortieren, warmes Ofenplätzchen usw.)
und die selbst in den erzkonservaTIEFsten Gemeinschaften (Kirchen) ihre Frauen zum T. jagen (Statistik? wer verläßt in Freikirchen nach Geschlechtern? ) ….., um…….(ja, das Frauenentlassen ist und bleibt anscheinend eine große Mode vor dem Herrn und so legitim)
arrivederci
Herr Josef Hochstrasser
Bei Ihrer freundlichen Zustimmung zu gewissen Umschreibungen meinerseits von ‘religioesen’ Ausdruecken, koennte ich ja direkt bald mal Ihre Adjutantin sein, ein Novum fuer eine ueberzeugte ignostische Skeptikerin! Wenn dies nicht fuer Sie spricht!
Ihre Ausfuehrungen zur Suend resp. Schuld hat mich erneut ueberzeugt. Dann aber koennte ich wieder gerne mit Ihnen diskutieren, wenn Sie zum mythologischen Mythos…. der paradiesischen Erbsuende schreiben ” So gesehen war die Tat von Adam und Eva im bekannten Mythos der Bibel eben gerade keine Sünde, weil sie ihrem ureigenen Gewissen folgten.”
Prinaer ist ‘Gewissen’ wiederum ein groesserer streitbarer/diskutierbarer Ausdruck.
Dann sehe ich selbst in der ‘Suende’ Adams und Eva’s, in Anlehnung an Kant, keine Gewiissensfrage, sondern eine Emanzipation vom instinktiv handelnden Tier zum sich befreienden Menschen, der sich seines Verstandes oder seiner Vernunft bedient, nicht ‘goettlich’ sein zu wollen.
Darueber koennte man sich natuerlich noch lange unterhalten.
Es waere wuenschenswert, wuerden Sie sich wieder einmal die Muehe nehmen, einen Anlassartikel zu verfassen. Erstens waere dieser bestimmt interessant, zweitens koennte Herr Stamm eventuell wieder einmal eine Woche in Pension gehen, hm!
h ttps://www.youtube.com/watch?v=c8hwvyoNOpA
tja…das können sich manche Leute nicht vorstellen, dass man WEDER kreationistisch-fundamentalistisch-fromm noch gendergepolt ist
aber trotzdem “funktioniert” (mit “Prinzipien”)