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Homöopathie als Glaubenssystem

Hugo Stamm am Samstag den 4. April 2015
Hugo Stamm

Wer an die Wirksamkeit glaubt, wird vielleicht gesund: Homöopathische Globuli. Foto: Keystone

Die Homöopathie ist in den letzten Jahren ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Aufklärung tut tatsächlich not, denn die meisten Konsumenten der Globuli und Tinkturen haben wenig Ahnung, wie die alternative Methode funktioniert und auf welchen medizinischen und pharmakologischen Erkenntnissen das System beruht. Sie wissen nur: Es ist eine sanfte Heilmethode, die keine Nebenwirkungen erzeugt.

Berichte und Untersuchungen entlarvten die Homöopathie in letzter Zeit aber als Therapie, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann und die grundlegenden medizinischen Erkenntnissen widerspricht. Doch das tat der Homoöpathie bisher keinen Abbruch. Die Umsätze steigen weiter – in der Schweiz betragen sie schätzungsweise eine Milliarde Franken. Das überrascht aber nicht wirklich, denn auch der Aberglaube erlebt trotz verstärkter Bildung und umfangreichem Wissen eine Renaissance.

Begründet wurde die Homöopathie vor 200 Jahren vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann. Sein Bestreben, eine sanfte Methode zu entecken, war ehrenwert, denn damals wurden viele Patienten zu Tode therapiert. Die Ärzte schröpften ihnen so viel Blut, bis sie in Ohnmacht fielen. Oder sie bekämpften die Krankheiten mit so viel Gift, dass Patienten oft das Zeitliche segneten. Deshalb verdünnte Hahnemann seine Mittel derart stark, bis sie teilweise keine Wirksubstanz mehr enthielten. Ausserdem glaubte er, er könne Ähnliches mit Ähnlichem heilen und die Wirkung durch Verdünnen und Verschütteln potenzieren.

Die Grundlagen der Homöopathie widersprechen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Naturgesetzen. Das hindert die Millionen von Konsumenten nicht daran, in einem pseudoreligiösen Glauben an der Überzeugung festzuhalten, Globuli würden eine Heilwirkung entfalten. Auf dieser Schiene ist der Homöopathie offensichtlich nicht beizukommen. Zweifel sollten aber aufkommen, wenn man sich das medizinische Wissen von Hahnemann vor Augen führt. Dann wird klar, dass er die Homöopathie nicht aufgrund medizinischer Erkenntnisse erfunden hat, sondern durch banale Beobachtungen, die er erst noch falsch interpretierte.

Hahnemann hatte wie alle Ärzte vor 200 Jahren kaum eine Ahnung von den Funktionen der Organe; er wusste nicht, dass Organismen aus Zellen bestehen, und dass diese Zellen die Körperfunktionen steuern. Unbekannt war damals auch, dass es ein Immunsystem gibt, dass körperliche Merkmale vererbt werden und Erreger wie Bakterien und Viren für viele Krankheiten verantwortlich sind. Hahnemann kannte auch die Ursachen vieler Krankheiten nicht und konnte keine zuverlässigen Diagnosen stellen. Er wusste nicht einmal, dass Fieber mehrere Ursachen haben kann. Wie sollte er da spezifische homöopathische Mittel herstellen? Zumal er auch keine Studien durchführen konnte, um die Homöopathie zu verifizieren.

Kurz: Hahnemann war aus heutiger Sicht eine medizinscher Laie, der weniger Kenntnisse hatte als heute ein durchschnittlicher Primarschüler. Wie sollte er da ein brauchbares System erfunden haben, das bis heute seine Gültigkeit hat? Dabei gilt es zu bedenken, dass zurzeit die Halbwertszeit von medizinischen Erkenntnissen in manchen Bereichen nur ein paar Jahre beträgt.

Hahnemann überschätzte sich massiv und war überzeugt, dass seine Methode das Ende der Forschung bedeuten würde. So schrieb er in seinem Buch «Organon der Heilkunst»: «Die reine homöopathische Heilart ist der einzige richtige, der einzige durch Menschenkunst mögliche, geradeste Heilweg, so gewiss zwischen zwei gegebenen Punkten nur eine einzige gerade Linie möglich ist.» Da bleibt kein Spielraum für Interpretationen, und Homöopathie entpuppt sich als ein Glaubenssystem.

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628 Kommentare zu “Homöopathie als Glaubenssystem”

  1. Ueli meier sagt:

    @marcel mertz
    “Sehen Sie mal unter den Stichwoertern “personalisierte Medizin”, Individualisierte Medizin” oder “stratifizierte Medizin” nach (z.B. zum Einstieg h ttp://de.wikipedia.org/wiki/Personalisierte_Medizin – etwas ausfuehrlicher das englische Wiki: h ttp://en.wikipedia.org/wiki/Personalized_medicine)”.

    besten dank! finde ich spannend. Cool. letztlich kommen unsere Ideen alle aus demselben topf.
    “Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen müssen, um etwas zu finden, erst wissen, dass es da ist.” (Lichtenberg)
    was für eine Prognose stellen sie für die Umsetzung? ich erinnere mich beim strassenverkehrsgesetz, dass die datenlage zu den strassenverkehrsopfern mit dem entsprechenden gewissensdruck wesentlich dazu beitrug, dass man das tempobolzen einschränkte. brauchts nicht oft einfach ein bisschen mehr druck? Gerichtsmediziner und Spitäler hätten viel zu dieser datenlage (zu Nebenwirkungen) auszuwerten. wenn Gerichtsmediziner eine lunge aufschneiden, finden sie ja x mehr an infos als das, was davon in die datenlage kommt (feinstaub, teer usw.).

  2. phil barbier sagt:

    @Marcel Mertz
    14. April 2015 um 18:09

    “Warum sind Sie sich so sicher, dass Sie Ihre Uebelkeit kausal nur und nur auf das Einnehmen der Globuli zurueckfuehren koennen?”

    Um es einerseits evidenzbasiert, andererseits ganz esoterisch auszudruecken:
    ‘The quieter you are, the more you are able to hear’
    (Das ist ein Spruch aus der angewandten Logik, der IT)
    Déformation professionnelle inklusive…

  3. Hypatia sagt:

    Marcel Mertz am 14. April 2015 um 18:09@Hypatia 14. April 2015 um 18:03

    Wenn Sie wissen wollen, warum ich mir so sicher bin, müssen Sie Nux vomica 300C (oder eine ähnlich hohe Verdünnung) selbst versuchen. Ein Globuli pro Tag, am besten gegen Abend, denn wenn Ihnen dann das widerfährt, was mir widerfahren ist, werden Sie nicht mehr arbeiten mögen/können. . . 😉

  4. olive sagt:

    @ Hypatia
    14. April 2015 um 18:03

    Sie haben also einen hoch potenzierten Globulus eingenommen.

    Und diese Wirkung verspürt.

    Also glauben Sie, dass das Procedere des Potenzierens wirklich etwas bewirkt auf das Endprodukt, die Globuli oder Tropfen.

    Da müssen wieder die einfachen Fragen zum Zug kommen wie:

    woher weiss die Lösung ( die scheints niemals rein ist ( kann der Apotheker besser erklären ) welche Ihnhaltsstoffe “potenziert” werden sollen? Also nicht auch die Verunreinigungen?

    Was noch dazu kommt: bei den Globuli ist ja die Lösung vollkommen eingetrocknet, die Wahrscheinlichkeit, dass da noch eine “Information ” drin ist, wohl nicht nur für einen Physiker gleich null.

    Warum potenziert sich die Belladonnakirsche, die in einen Bach gefallen ist, nicht und entfaltet ihre Wirkung zum Beispiel an unschuldigen Forellen?
    Es kommt mir vor, wenn man sich solche Fragen überlegt, muss einer ziemlich megaloman sein, zu glauben, dass seine verschüttlerische Tätigkeit irgendeinen solchen Einfluss haben soll auf Flüssigkeiten oder getrocknete Zuckerkügelchen.

    Gerade wenn auch Apotheker, denen man ja eine solide naturwissenschaftliche Basis attestieren kann, von der Wirkung überzeugt sind, sollte man das doch einmal auf einen Selbstversuch ankommen lassen. Das Ergebnis war, was mich betrifft, unmissverständlich.

    Es gibt wahrscheinlich Apotheker, die daran glauben, die mal einen Kurs gemacht haben und nun weitergeben, was sie dort gehört haben.

    Andere verkaufen sie einfach.

  5. Ueli meier sagt:

    @ olive.
    “Es gibt wahrscheinlich Apotheker, die daran glauben, die mal einen Kurs gemacht haben und nun weitergeben, was sie dort gehört haben.
    Andere verkaufen sie einfach.”

    Ich glaube genau dazu müsste man eine geeignete Strategie entwickeln. individualisierte Medizin gehört in die Medikation des Arztes, und nicht in die des Apothekers, Zauberers, weder in den Supermarkt noch auf den Jahrmarkt. wenn sie solche individualisierte Präparate, egal was auf der Packung steht, als multi Präparate im Kaufhaus oder in der Apotheke kaufen können, stimmt etwas nicht (die Wirkung mal ganz ausgeklammert). Der Arzt, der die individualisierte Medizin einstellt, braucht dazu Gespräche mit dem Patienten, gibt Zuversicht, sein wohlwollen, schaut einem an, der eine in den Rachen, der andere in die Augen, das braucht zeit. würde man nun die besagte Medizin, da sie ja hoch potenziert ist, in die Hände des Arztes legen, wäre sie dort tausend mal besser aufgehoben als wenn sie frei auf dem markt erhältlich ist (illegale quellen ausgeklammert). viele Leute sind krank, weil sie zum Beispiel einsam sind, diesen menschen kann der Arzt wohl einen Zaubertrank bieten, wenn das sein muss. Valium, librium, demesta hingegen sind weniger geeignet, aber schneller verschrieben (und machen abhängig). also müsste die Strategie heissen: individualisierte Medizin braucht ein ärztliches Rezept. die zeit, die der Arzt für die Einstellung braucht, wird von der kk besser als jetzt vergütet. der Mediziner, welcher bei ihnen krebs entdeckt, und ihre Konstitution etc. kennt, hilft ihnen auf jeden fall besser, und dass sie ihm vertrauen, ist wohl das wichtigste.

  6. Hypatia sagt:

    Nives am 14. April 2015 um 18:31 @Hypatia

    “Wenn ich Sie richtig verstanden haben, wussten Sie bei der Einnahme dieses Kügelchens, dass Ihnen davon angeblich schlecht werden sollte.”

    Nein, ich wusste das nicht.

  7. Hypatia sagt:

    olive am 14. April 2015 um 20:05@ Hypatia am 14. April 2015 um 18:03

    Die Einwände, die Sie vorbringen, sind mir geläufig.

  8. Ueli meier sagt:

    @nives ich find das nicht sehr weiterführend, wenn man ihnen jetzt einreden möchte, dass sie keine Wirkung verspüren haben sollen, oder diese so oder anders einzuordnen hätten. offensichtlich hat etwas bei ihnen gewirkt. früher hat man drogenprävention auch nicht nachhaltig betrieben, stets mit dem erhobenen Zeigefinger, hat dazu opiate und leichte drogen in einen topf geworfen, alles böse. was ist passiert? der pubertäre Kiffer kifft mal aus Wunder oder Gruppendruck oder was auch immer, und seine Erfahrung stimmt voll nicht mit der Botschaft der Prävention überein. das hat oft fatal geendet, denn die opiate sind wirklich gefährlich. bitte versuchen sie aber auch nicht andere zu überzeugen, dass sie ihre Erfahrungen endlich glauben sollen, indem sie das mittel selbst ausprobieren, auch das ist vermutlich nicht weiterführend. was sie gespürt haben war echt. gerade sie sind ein gutes Beispiel, dass sie nicht selbst Medikation betreiben sollten. der Arzt ihres Vertrauens wird ihnen glauben, denn es geht um sie, nicht um ihn, und er wird sie nach bestem wissen und gewissen verarzten.

  9. Nives sagt:

    @ueli Meier: offensichtlich hat etwas bei ihnen gewirkt

    Wüsste nicht, was bei mir gewirkt haben sollte, etwa die Kügeli, die Hypatia eingeworfen hat? Werden diese ominösen Informationen neuerdings nicht nur übers Wasser sondern auch über Blogs verbreitet?

  10. Ueli meier sagt:

    @hypatia – sorry nicht nives. mein tag war wohl zu lang. ich verspüre jetzt eine matte müdigkeit. ich hoffe, sie glauben mir das ebenso.

  11. olive sagt:

    @
    Hypatia
    14. April 2015 um 21:36

    “Die Einwände, die Sie vorbringen, sind mir geläufig.”

    Und , was sagen Sie dazu?

  12. Pasionaria sagt:

    Hypatia
    Auch mich wuerde Deine Gegenstimme zu olive’s ‘gelaeufigem’ Einwand interessierren.

  13. Micha sagt:

    @Hypathia

    Wenn sie dieses hoch potenzierte Nux Vomica Homöopathikum in einem doppelblinden Test von leeren Globuli unterscheiden zu können glauben, warum holen sie sich dann nicht die Dollarmilion, die in Amerika von der James Randi Foundation auf einen solchen Beweis ausgesetzt sind? Oder die 10000 Euro von der deutschen GWUP?

  14. Pasionaria sagt:

    gelesen
    olive
    Danke, Ihr beiden Pferdekenner – abschliessend kann ich nur sagen:
    Es trinkt der Mensch, es saeuft das Pferd –
    beim 6-Laeuten ist das woh lumgekehrt!

  15. Ueli meier sagt:

    @pasionaria
    “Bekamen wir doch alle ein Hirn, nicht nur ‘nen Grind
    bei vielen es sich leider loeset auf im Wind
    Zum Glueck gibt’s doch noch Skeptiker auf dieser Welt
    die sich nichts machen aus Glauben, Dogmen oder schmutz’gem Geld”

    Eigentlich wollte ich ihnen nur für ihre verdichteten zeilen danken, möchte zugleich aber auch meinen senf dazugeben.

    Skepsis ist eine gute sache, vor allem, wenn man auch gegenüber sich selbst kritisch bleibt. Menschen die sich selbst auf eine seite, in ein lager usw. verortet haben, insistieren oft darauf, dass dies alle tun. Ich mag das für mich selbst nicht wirklich, es würde sich für mich so anfühlen, wie wenn ich nur eine hirnhälfte nutzen dürfte.
    Für mich sitzen wir alle im selben boot, das sich durch die gegenwart dümpelt. Sitzen zuviele auf der einen seite, setze ich mich auf die andere seite. Sitzen alle auf derselben seite, kriegt das boot schifflage oder kentert. Und auf “meiner” seite hats mehr platz. Rennen nun alle im herdentrieb oder was auch immer auf “meine” seite, so wechsle ich auf die andere, verwaiste seite. Verstehen sie?
    Wenn ich mich für a oder b entscheiden müsste, so würde ich es sein lassen. Kaum haben sie a gesagt, wird es ihnen in stein gemeisselt, und vordenker übernehmen für sie das denken, oder geben die richtung vor, oder was auch immer, und verunmöglicht ihnen eine immer wieder von grund auf lernende person zu sein oder sich selbst zu reflektieren oder ihre kreativität auch im denken möglichst in weiten tiefen und sogar in stillen tiefen selbst zu entfalten.
    Zusammenfassend finde ich mein menschen hirn schon begrenzt genug, dass ich diese künstliche grenzen nicht auch noch brauche.

  16. Pasionaria sagt:

    Ueli meier
    (Wieviele Uelis hatten wir eigentlich schon im Blog – sind Sie einer davon?)

    Ihre Zeilen kann ich vollauf unterschreiben. Zum Skeptizismus gehoert vorallem auch geistige Flexibilitaet, ganz klar.
    Mein Credo ist sowieso: lieber stolpere ich auf neuen Wegen, als auf alten Pfaden auf der Stelle zu treten.

    Es heisst auch so schoen: Habe keine Angst vor Widerstand – denke daran, dass es der Gegenwind und nicht der Rueckenwind ist, der einen Drachen steigen laesst. Auch schwimmen nur tote Fische mit dem Strom………

  17. Ueli meier sagt:

    @ pasionara als Uel meier bin ich zwar ein ueli, doch die andern ueli’s die ihnen begnet sind vermutlich keine ueli meier… Wobei ueli meier als namenkombination gibt es zuhauf. Ich als person komme aber nur in diesem blog vor…

  18. Ueli meier sagt:

    @pasionaria, sorry für die flüchtigkeitsfehler so früh am morgen.

  19. andersen sagt:

    Nun, die Drache, nur mit ein s steigt weiter zum Himmel.
    Offensichtlich scheint es jetzt ein Trend zu sein, dass die Leute ( extrem beim Freidenker) sich selber feiern will.

    Credo: lieber stolpere sie auf neue Wegen.

  20. Ueli meier sagt:

    @ hypatia wissen sie, viele menschen spazieren alle tage unter dem himmel, aber sehen die formen der wolken nicht, mit denen der wind spielt. Andere gehen tagtäglich neben einem busch vorbei und haben noch nie bemerkt, dass er einmal im jahr blüten trägt. Seien sie trotzdem nicht traurig, ab solchen dingen. Sie sind verantwortlich für sich selbst, aber sie sind nicht allein. Man kann sich ja auch beraten lassen, in der beratung ihres vertrauens.

  21. Rolf Müller sagt:

    Ganz aktuell:
    Die Cabaretistische Antwort von Marco Rima auf die Propaganda der Pharma-Lobby und ihre Verharmlosung der Nebenwirkungen von Medikamenten:
    Gestern gesehen in “Verstehen Sie Spass” bei der ARD.

  22. Ueli meier sagt:

    @hahnemann
    Lieber hahnemann
    Mit grosser freude erfahre ich von ihnen, dass in der unendlichkeit eine himmelsuniversität existiert, und sie nicht alle zeit im himmelbett eine ruhige kugel schieben. Auch hier unten ist man unaufgeregter, sogar ihr blog döst nun friedlich vor sich hin. Es freut mich ebenso, dass sie, falls ich das richtig deute, sich in diesem kontext ab und zu einer masterarbeit widmen. Sonst wäre ja die ewigkeit mit meiner bescheidenen vorstellungskraft etwas grässliches und sehr sehr langweilig.
    Da haben sie vollkommen recht, es spielt sich alles wichtige, wie auch alles unwichtige, nur im hirn ab. Da es bekanntlich hier auf erden keine alleinseligmachende Gedankenwelt gibt, und da wohl auch sie sich (so wie jede — r) tatsächlich mit ihrem Gehirn immer die gesamte Welt abbilden müssen, in welcher sie sich bewegen, sich im hirn all ihre gedanken und auch alle unsere mitmenschinnen und menschen bewegen, sogar die wörter hier im blog sich nur im hirn lesen lassen. So denke ich, wenn sie sich hier materialisieren können, heisst das ja auch etwas über ihren himmlischen hirn zustand. Die augennerven (wobei der transport von informationen durch die nerven ja auch nur ein modell ist, das laufend angepasst wird, denn diese merkwürdigen axiome liegen wirklich allem zugrunde) das betrifft ja ebenfalls sehr komplexe informationen in sehr komplexen bahnen, die dann dort in der nicht minder komplexen zentrale ihre wirkung entfalten.

    Ich bin immer so etwas von froh, lässt mich mein hirn nicht im stich (und wurden ihm keine chips einverpflanzt).

    Auch ein ameisenhaufen ist ja nicht einfach ein haufen, die ameisen leben miteinander, ergänzen sich, auch hier gibt es einen transport von informationen, es gäbe auch dazu tausendfach mehr zu erforschen. Stirbt die ameisenkönigin, geht dieser ganze verband elend zugrunde, eine ameise kann nicht allein und nicht mal mit kolleginnen und kollegen, zum beispiel bei einem bier, zusammen überleben. Niemand kann aus diesem haufen straflos verduften. Die ersatzameisenköniginnenpuppe döst für den notfall in gut geschützten startlöchern.
    Falls sie sich fragen, ob sich bei den ameisen die mit fragen behafteten infos potenzieren könnten? Hoho, herr hahnemann.

    Zuerst noch ein kleines update, so nennt man das heute, wie zur zeit hiezulande „ihre“ geschäfte laufen: schlecht sieht es aus, lieber hahnemann, sehr schlecht. homöopathie, darüber mag man denken wie man will, ist zwar immer noch teil unseres gesundheitswesens, doch sagen wir mal, ein ziemlich ziemlich unbedeutender teil. 1 milliarde schätzt herr stamm den umsatz, das ist in der heutigen zeit absolut lächerlich, beträgt gerade in etwa das, was die tablettenschmiede weniger kriegen würden, wenn die helvetier ihr den etwas tieferen eurokurs entziehen würden. Würde würde. 1 milliarde genügt einer helvetisch soliden bank heute gerade noch um eine parkbusse zu bezahlen für etwas falsch parkiertes Geld. Fürwahr kein fettes geschäft, ihr geschäft.

    Nun zu meiner gretchen frage, wenn ich sie schon mal am draht habe: Was bedeutet der Tod wirklich für ihr Gehirn? Ich meine, wenn man tot ist, töter geht vermutlich nicht, spielt sich weiterhin alles im Gehirn ab?

    So als nebenfrage nähme mich noch wunder: wird man in den ewigen jagdgründen überhaupt noch gesund?

    Gibt es dort für menschen, die sinnliche erfahrungen brauchen übers denken und fühlen, noch etwas ähnliches, so wie sinnliche freude und tiefe?

    Haben im himmel skepsis und neugierde überhaupt noch einen deut bedeutung? Oder ist eh schon seit ewigkeiten alles klar? Muss man, wenn alles klar ist, wirklich rein gar nichts mehr glauben? Aller glaube aberglaube inklusive abgeschüttelt und zurückgelassen als irdischer ballast zum beispiel in hugo stamms blog?

    Sie müssen mir ja nicht gleich alles beantworten, wir haben ja noch einen frühlings blumenstrauss an bunten ewigkeiten zeit, irgendmal, so der zufall will, werden wir zusammen — treffen.
    Hier noch einen kleinen spruch nun extra geschmiedet für sie, wenn sie da im garten eden (ist’s ein naturgarten?) aus dem himmelbett hüpfen und lust wandeln.

    HO HE PI PA POTENZ

    Hahne mann zur hahne
    frau
    in ihren blütenblättern
    blätternd
    Es gibt, so flüstert sie
    fürwahr nichts schöner
    es
    so tu du endlich wahrer
    es
    Wie du mir mal leise sagtest
    mit geheimer säge
    gestern pfu
    heute pfa
    plustern eitel ihr gefieder
    Doch früh morgens tropft der
    tau
    herrn amsel aus dem
    schnabel!
    Nicht etwa flieder.

    Ihr Ueli meier

  23. hahnekind sagt:

    @Ueli meier

    Pssssssssssssssssssssst!

    Mein Papa schläft und denkt.

  24. Hahnefan sagt:

    hahnekind

    was er schlaeft, ich dachte, der sei staendig am Potenzieren und Schuetteln!?

  25. andersen sagt:

    Rolf Müller

    Ja, die Frage über alle Fragen:

    Wieso weiss niemand,, wie verdammt lustig dieses Bergvolk (die Schweizer) doch ist?
    Vielleicht waren der Ausland einfach so verdammt satt von die Auftritte von die “Werber der Schweizer”, wie Mörgeli, Köppel, illis Thiel, Freysinger und Jürg Stettler?.

  26. andersen sagt:

    Ja, es ist eigentlich tragisch, die Leute warten Sehnsüchtig auf “Godot”, die Scientologen auf Rückkehr von Hubby, die Homöopathen auf Hahenmann und die Zeugen Jehovas auf der Jesus( wo sie das “Wissen” aus ein Lexikon geholt haben) und die Esoteriker auf der Oberguru..

    Nun, möglicherweise schaffen sie der Rückkehr in den Alltag auch alleine.

    Viel Glück.

  27. phil barbier sagt:

    Aus einem der letzten GEOs:
    “Geheimtipp aus Schweden: einfach mal nichts machen – das schont Kassen und Patienten”

  28. michael sagt:

    Der Schamane aus vorchristlicher Zeit wie der Medizinmann der belibiger Völker hatten 0 Ahnung von der heutigen Medizin. Wohl aber wussten sie, wenn man das Kraut xyz nimmt und auf eine Wunde legt, dann heilt diese besser als ohne das Kraut. Ähnlich ist es mit den Globuli und deren Heilkraft. Das sie helfen steht uasser Frage, nur das ist wichtig. Der klassischen Medizin könnte das eigentlich egal sein, sollte ihr Ziel doch darauf ausgerichtet sein, am Ende der Therapie den Menschen gesund gemacht zu haben. Nur steht so eine Einstellung konträr zum Gewinnstreben der Pharmaindustrie. Die sind in meinen Augen eigentlich diejenigen, die die sanfte Homöopathie verdammen, weil sie dann Gewinnanteile verlieren würden, würde man mehr die einfachen Medikamente benutzen.