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Wenn das Universum einen Porsche liefert

Hugo Stamm am Samstag den 24. Januar 2015
Porsche 300

Danke für die prompte Erledigung, liebes Universum! Foto: porsche-mania.com

Esoterik und kritischer Verstand gehen schlecht zusammen. Sie liegen auf den gegenüberliegenden Polen im Universum. Dies zeigt sich auch beim Ritual «Bestellung beim Universum». Diese Spielart der spirituellen Suggestion entpuppt sich nicht nur als erstaunlich zähes Phänomen, sondern hat sich im Lauf der Jahre in den täglichen Sprachgebrauch vieler Menschen geschmuggelt – auch ausserhalb der Esoterikszene.

Das Ritual geht so: Wenn den Menschen irgendetwas fehlt, schicken sie wie selbstverständlich einen Wunsch ans Universum und sind sich sicher, dass er bald erfüllt wird. Unabhängig davon, wie gross oder unrealistisch er ist. Die Palette der Bestellungen ist so weit wie das Universum selbst und erinnert an die Wünschelrute in Kindermärchen. Wer zum Beispiel in der Stadt krampfhaft einen Parkplatz sucht, schickt einen Wunsch ans Universum. Wer ein gefülltes Bankkonto braucht, einen Liebespartner, ein Auto usw. tut es ebenfalls.

Doch wer ist der Pöstler, wer der Adressat der Bestellungen? Das Universum ist schliesslich beträchtlich in seiner Ausweitung, die Zahl der Sterne ohne Ende. Empfänger der Wünsche ist aber – man ahnt es – die göttliche Instanz, verraten uns die Esoteriker. Diese ist in ihren Augen zwar fähig, alle erdenklichen Wunder zu bewirken, geistig scheint sie aber ziemlich beschränkt zu sein.

So schreibt ein Anbieter von Wunscherfüllungskarten: «Der Wunsch muss positiv formuliert sein, da Negierungen von der höchsten göttlichen Ebene nicht wahrgenommen werden können, denn diese göttliche Schöpferebene sagt einfach immer nur ja zu allem.» Man dürfe den göttlichen Engeln also nicht sagen, ich habe leider keinen roten Porsche, weil «die Schöpferebene mit Bildern arbeitet, die ja letztlich aus lauter Symbolen zusammengesetzt sind». Deshalb lautet die Bestellung richtig: «Ich will einen roten Porsche.»

Fragen scheinen sich die Personen nicht zu stellen, die Wünsche wie Stossgebete ins Universum schicken. Unterhalten die göttlichen Mächte eine Porschefabrik? Fällt das ersehnte Fahrzeug eines Tages vom Himmel? Liefern sie den Fahrzeugausweis gleich mit? Wäre es nicht einfacher von den Engeln, den göttlichen Boten, Geld regnen zu lassen, damit sich der Kandidat einen Porsche kaufen kann und auch der Garagenbesitzer belohnt wird?

Schöpferin des Wunschrituals ist die deutsche Esoterikerin Bärbel Mohr. Sie hat mehrere Bücher zum Thema geschrieben, die in 17 Sprachen übersetzt und zwei Millionen Mal verkauft wurden. Es ist nicht überliefert, wie viele Wünsche die Autorin selbst ans Universum geschickt hat. Offensichtlich hat sie aber einen Wunsch übersehen, nämlich den Wunsch nach einer guten Gesundheit. Denn Bärbel Mohr ist vor vier Jahren im Alter von 46 Jahren gestorben. Ihr Ritual scheint aber unsterblich zu sein. Wie der Aberglaube.

Bärbel Mohr über ihr Buch «Bestellungen beim Universum – Ein Handbuch zur Wunscherfüllung» (Quelle: Youtube)

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207 Kommentare zu “Wenn das Universum einen Porsche liefert”

  1. Michael Bamberger sagt:

    Alltägliches:

    Australia – “A “sadistic” paedophile priest who repeatedly abused more than 50 young boys in the Newcastle region while being protected by two fellow priests has been sentenced to a further 13 years jail. John Sidney Denham used his position as a parish priest and a teacher at St Pius X Catholic School at Adamstown to repeatedly assault, rape or molest at least 57 young boys without interruption for 18 years. In the Downing Centre District Court on Friday the 73-year-old was sentenced for 48 of these offences, having already been sentenced to at least 13 years’ jail for the other nine offences.” (23.1.15)

    http://www.smh.com.au/nsw/priest-john-sidney-denham-sentenced-to-another-13-years-jail-for-sexual-abuse-of-boys-20150123-12wx83.html

  2. Michael Bamberger sagt:

    Alltägliches:

    Germany – “Court probes abuse at Catholic boarding School…A monk and former teacher at a boarding school in the Bavarian alps pleaded not guilty on Thursday at his trial for abusing two pupils and attempted abuse of two more.” (23.1.15)

    http://www.thelocal.de/20150123/court-probes-abuse-at-catholic-boarding-school

  3. Michael Bamberger sagt:

    Alltägliches:

    Suisse – “Enquête sur les abus dans un ex-pensionnat catholique fribourgeois – Des experts vont se pencher sur le passé trouble de l’institut Marini, ancien pensionnat catholique fribourgeois situé à Montet, dans la Broye. Mandatés par Mgr Charles Morerod, évêque de Lausanne, Genève et Fribourg, ils devront faire la lumière sur les abus sexuels et maltraitances commis entre 1930 et 1950, a annoncé mardi le diocèse. L’évêque, qui a eu connaissance de ces actes lors d’une de ses rencontres avec des victimes, veut rendre justice aux personnes concernées et éviter que de tels abus ne se reproduisent.” (13.1.15)

    http://www.rts.ch/info/regions/fribourg/6453853-enquete-sur-les-abus-dans-un-ex-pensionnat-catholique-fribourgeois.html

  4. Michael Bamberger sagt:

    Alltägliches:

    USA – “Pour dédommager les victimes d’abus sexuels, l’archevêché du Minnesota claque tout – L’organisation va déposer le bilan, afin de dédommager les victimes de crimes commis par le clergé. Il s’agit du 12e diocèse américain en dix ans à avoir demandé ce type de procédure.” (16.1.15)

    http://www.liberation.fr/monde/2015/01/16/pour-dedommager-les-victimes-d-abus-sexuels-l-archeveche-du-minnesota-claque-tout_1182531

  5. - sagt:

    @Herr Duerig

    Haben Sie der alten Bär, Mani von der Bärengraben als Kind gesehen?

    Also, ein Berner und ein Franzose steht vor den Bärengraben.
    Der Franzose ist ganz begeistert von der alte Bär, Mani.
    Der Franzose schreit ganz wild:

    “Magnfique, Magnfique”

    Dann sagt der Berner:

    “Nein, denn muss du immer am Morgen vorbeikommen”

  6. Freibier sagt:

    oder nichts als Rechtsbrüche unterm Regenbogen!

    habe SCHAUM VORM MUND!!! Schulmaterialien:

    „Meine Mama Loris kommt aus Dänemark und hat dort Samenzellen von einem netten Mann bekommen. Dann bin ich in ihrem Bauch aufgewachsen. In Deutschland hat mich dann meine Mama Dani adoptiert“. Und an anderer Stelle: „Zusätzlich zu meinen Eltern gibt es in meiner Familie noch Robin und Noa. Robin ist die Liebste meines Papas und Noa ist die beste Freundin meiner Mama.“

    “Die normale Familie wird zur Minderheit degradiert und gleichwertig eingereiht in einen Reigen aus lauter tollen und bunten Regenbogenidyllen. Dabei wachsen dreiviertel Kinder bei ihrer Mutter und ihrem Vater auf. Da wo dies nicht der Fall ist, leiden die Kinder zumeist unter der Trennung vom leiblichen Elternteil. Leihmutterschaft macht das Kind zur Ware und die Mutter zur Produktionsmaschine und ist in Deutschland bei Strafe verboten. Im Diktat-Text wird sie aber als richtig und gut verharmlost, ebenso wie polygame Verhältnisse. Abgesehen davon, daß derlei Ausführungen Grundschulkinder zutiefst verunsichern und überfordern, wird hiermit eindeutig gegen das Indoktrinationsverbot (BVerfGE 47, 46) verstoßen!” (zoit. Homepage v.Beverfoerde)

    —-

    Junge Menschen, hier befragt, wünschen sich – gazu spießig!! – vor allem STABILE FAMILIEN und Verläßlichkeit….aber diese Grundlagen sind am Schwinden! Und draufgesetzt – vom wem eigentlich manipuliert? – wird ein Jahrmarkt!

  7. SWING SWING sagt:

    Tischlein deck dich.