Yoga eroberte in jüngster Zeit die westliche Welt. Zehntausende von Yogalehrern betreiben Tausende Yoga-Studios und sorgen für Umsätze in Milliardenhöhe. Allein in Europa praktizieren Schätzungen zufolge sieben Millionen Menschen Yoga.
Verantwortlich für den erfolgreichen Import des Yoga bei uns war in erster Linie der indische Yoga-Guru B.K.S. Iyengar, der am 20. August im Alter von 95 Jahren in Poona, Indien, starb. Sein Yoga-Konzept wird dafür sorgen, dass die Kultfigur über seinen Tod hinaus weiterlebt. Das Iyengar-Yoga-Studio Zürich schrieb denn auch, Guruji Iyengar habe um 3.15 Uhr seinen Körper verlassen. Sein Geist lebt aber in den unzähligen Studios weltweit fort, seine Lehrer tragen das Erbe weiter. Vor allem an Schülerinnen, die, ähnlich der Esoterikszene, rund 80 Prozent der Kunden ausmachen. Allein in Zürich arbeiten 88 zertifizierte Iyengar-Lehrerinnen und Lehrer.
Sein Schüler Ernst Adams schrieb einst: «Es ist geradezu Mr. Iyengars Markenzeichen, streng, kommandierend, manchmal schlagend und auf jeden Fall nicht zufrieden zu sein mit dem, was seine Schüler bieten.» Disziplin war Iyengar wichtig, es durfte auch ein bisschen Askese sein. Lob gehörte nicht zum primären pädagogischen Inventar des verehrten Yoga-Meisters.
Yoga-Übungen fördern Koordination, Beweglichkeit und Geschmeidigkeit. Daran besteht kein Zweifel. Nützlich sollen sie auch bei Bandscheibenvorfällen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen und anderen Beschwerden sein, wie Erfahrungsberichte zeigen.
Viele selbständige Yogalehrer stilisieren Yoga aber zur Ersatzreligion empor und betten die Körperübungen in einen spirituellen Überbau ein, der sich an esoterischen Heilsvorstellungen anlehnt und sonderbare Weltbilder erschafft. Ausserdem heben manche Yoga zum Universalrezept empor, das auf sanfte Art angeblich alles kuriert, was Menschen belastet, also beinahe sämtliche körperliche und psychische Leiden. Versprochen wird nicht nur die innere Gelassenheit und Glückseligkeit, sondern manchmal auch die Heilung von schweren Krankheiten, Krebs nicht ausgeschlossen. Weiter sollen die statischen Körperübungen als Anti-Aging-Mittel dienen, das das Leben verlängert.
Für diese Auswüchse kann man B.K.S. Iyengar nicht verantwortlich machen. Er hat aber den Yoga-Mythos mitbegründet und es zugelassen, dass er von vielen Yoga-Schülerinnen wie ein Guru verehrt wird.
Gian Battista Raschèr
Können Sie die Quelle benennen?
@ Alienus am 8. September 2014 um 21:38:
Nein. Aber “Michael Bamberger” schreibt nicht so.
@ Gian Battista Raschèr
Die Sache mit @M. Bamberger ist erstaunlich!
Realisierung elektroenzephalografischer Phänomene telepathischer Art?
Geht natürlich über E-Mail!
😉
http://www.derbund.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Forschern-gelingt-TelepathieExperiment-/story/19852191
Hugo geht wohl das Material aus … Yoga ist für viele Menschen ein guter Weg zu besserem Körpergefühl und damit Wohlbefinden. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Geist kann gefördert werden, muss aber nicht. Iyengar war ua. ein interessanter Mensch, weil er selber vor dem Praktizieren von Yoga krank und schwach war UND weil er es geschafft hat, ein für alle Menschen zugängliches Yoga-System zu entwickeln. Was interessiert irgendwelche indischen Yogis, wenn wohlstandsverwöhnte urbane CH-Hippies keinen Sinn in Ihrem Leben haben und nimmer ruhende Skeptiker jeden Furz hinterfragen müssen? Aber ja doch, wir können natürlich auch Sepp Blatter für all die doofen Fussball-Hooligans verantworltich machen, schliesslich ist Fussball die noch populärere Ersatzreligion der geistig Minderbemittelten. Hugo sollte vielleicht mal an einem FCB-Match die Muttenzer-Kurve besuchen oder vor Kobani seine Zelte aufschlagen …
der NEUROTIKER plant luftschlösser
der PSYCHOTIKER wohnt darin
der PSYCHOTHERAPEUT (z.b.: der ROLEX tragende dalai lama) kassiert die miete.
z.b.: sein büchlein: ” Ratschläge des Herzens ” finde ich super