Logo

Gotteserfahrungen

Hugo Stamm am Samstag den 25. März 2006

Mir wird immer wieder vorgeworfen, ich sei nicht befugt, über spirituelle oder religiöse Themen zu schreiben, da ich unfähig sei, übersinnliche Erfahrungen zu machen. Gläubige Leser sprechen mir die spirituelle Kompetenz rundweg ab. Sie erwarten von ihren Gesprächpartnern ein Glaubensbekenntnis, weil sie wissen wollen, woran jemand glaubt.
Ich werde mich hier nicht outen, denn es spielt keine Rolle, woran ich glaube. Mir geht es darum, Missbräuche aufzuzeigen und die Leser zu sensibilisieren. Würde ich ein Glaubensbekenntnis abgeben, käme ich erst recht in Teufels Küche. Wenn ich mich beispielsweise als Spiritist oder Schamane zu erkennen geben würde, könnten mich die strenggläubigen Christen in eine Schublade stecken. Er kritisiert uns, weil er ein Heide ist und die germanische Spiritualität propagieren will, würde mir vorgeworfen. Und wäre ich Mitglied einer Freikirche, würden die Esoteriker erklären, ich vertrete mit meiner Kritik persönliche Interessen.
Nur so viel: Ich befasse mich seit über 30 Jahren mit religiösen Gruppen und Fragen. Da kann man vermutlich davon ausgehen, dass mich metaphysische und spirituelle Fragen sehr interessieren. Doch ich mache sie nicht zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion.
Da mich viele Blog-Teilnehmer gern belehren (und bekehren) möchten, habe ich einen Vorschlag: Schreibt Eure Gotteserfahrungen und spirituellen Schlüsselerlebnisse in prägnanter Form in den Blog. Vielleicht können wir auf diese Weise das gegenseitige Verständnis etwas fördern und müssen uns für einmal nicht gegenseitig kritisieren. (Es ist natürlich trotzdem erlaubt, auf einzelne Beiträge zu antworten.) Und vielleicht gewinne ich dabei auch ein paar neue Einsichten. (Wer seine persönlichen Erlebnisse nicht öffentlich kund tun möchte, kann ein Pseudonym wählen.) Ich bedanke mich schon im voraus für Eure Beiträge.

« Zur Übersicht

79 Kommentare zu “Gotteserfahrungen”

  1. Elisabeth sagt:

    Gottes-Erfahrungen… Es kann und wird soviel “geschehen” wie man GLAUBEN kann (und will).

    Das GEBET ist eine echte Hilfe dabei und im VERTRAUEN ausgesprochen, hilft es eigene kleine “Wunder” zu erfahren.

    Entsprechende Möglichkeiten gibt es hier zum ausdrucken:
    http.//www.licht-farben.ch/links.htm

  2. e-feuille@bluewin.ch sagt:

    Guten Abend Herr Stamm

    Ihre wichtige Informations- und Aufklärungsarbeit in Sachen Sekten und sektenartiger Gebilde aller Art und deren bevormundenden, besitzergreifenden und hirnwaschenden Praktiken und Machtausübungen verfolge ich im Tagi schon seit längerer Zeit. Ihnen ist für dieses unermüdliche Engagement – wofür Sie, wie ich mich erinnere, des öfteren auch schon persönlich angegriffen worden sind – nur zu danken!

    Ich reibe ich mir immer wieder mal die Augen ob der Voraussetzungen, die zu solchen Abhängigkeitsverhältnissen führen: Einerseits Menschen, die sich in ihrer Sinnsuche offenbar auch noch an die seltsamsten Strohhalme zu klammern bereit sind. Andererseits die Schar der Rattenfänger, die nur darauf wartet und denen es ein Leichtes ist, genau solche – sorry: nicht selten labilen – Sinnsuchenden in ihre Fänge zu kriegen. Ein Teufelskreis, für die Sinnsuchenden natürlich.

    Einerseits ist es verständlich, andererseits etwas schade, dass Sie sich nun – „dank“ Ihres Blogs als Diskussionsforum – quasi in eine Rechtfertigungsposition begeben haben. Ich habe Mühe mit denn zum Teil nicht enden wollenden Sermonen über Spiritualität, da sie letztlich nicht „belegbar“ ist, aber schwadronieren darüber ist natürlich keine Kunst und „der Markt“ dafür floriert ja ebenfalls in mannigfaltigsten Formen.

    Wahrscheinlich müssen Sie einfach „leben“damit, dass „Ihr“ Thema nun mal eines ist, wo sich – ähnlich wie in der Kindererziehung – jeder und jede als „Experte“ fühlt. Ich hoffe für Sie und wünsche es Ihnen, dass Sie eine Form finden. Als Agnostikerin mit Tendenz zum Atheismus weiss ich allerdings nur zu gut, dass konstruktive Diskussionen mit Gläubigen jedwelcher Couleur nicht einfach sind. Ganz zu schweigen von Fanatikern ebenfalls jeglicher Couleur.

    Grüsse und alles Gute … machen Sie weiter!

    „Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist ein Stern?“ – so fragt der letzte Mensch und blinzelt.

    „Wir haben das Glück erfunden – sagen die letzten Menschen und blinzeln.“

    „Sie verstehen mich nicht: ich bin nicht der Mund für diese Ohren.

    „Zu lange wohl lebte ich im Gebirge, zu viel horchte ich auf Bäche und Bäume: nun rede ich ihnen gleich den Ziegenhirten.

    Unbewegt ist meine Seele und hell wie das Gebirge am Vormittag. Aber sie meinen, ich sei kalt und ein Spötter in furchtbaren Spässen.

    Und nun blicken sie mich an und lachen: und indem sie lachen, hassen sie mich noch. Es ist Eis in ihrem Lachen.“

    Friedrich Nietzsche

  3. Ich teile meine “Gotteserfahrungen” hier nicht mit, wegen der Gefahr, dass sie zerrissen werden (nicht von Ihnen Herr Stamm, sondern von anderen Blog-Schreibern). Dieses Mitteilen mag in einer Gemeinschaft oder in der direkten Zweierbegegnung geschehen, aber nicht einer Gemeinschaft aus Anonymen und Pseudonymen. Dabei geht es nicht darum, dass ich sie ja einfach pseudonym veröffentlichen könnte. Ich kann dahinterstehen, aber sie sind mir zu teuer, als sie in einem ungeschützten Rahmen zu “veröffentlichen”.
    (Siehe dazu auch martinschmid.kaywa.ch/internet/index.html)
    Der Kontext würde andererseits auch daher nicht stimmen, da es mir fern steht, Sie, Herr Stamm, zu belehren. Weder mit Gotteserfahrungen noch mit intellektuellen Konzepten.
    Vielmehr lerne ich. Ganz viel.

    herzlich

    Martin Schmid

  4. a.n.onym sagt:

    Grüezi mitenand

    Auch ich werde meine Gotteserfahrungen nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten. Auch nicht anonym, es ist mir zu intim.

    Ich habe grundsätzlich Mühe mit Gotteserfahrungen aller Art, die an Bedingungen geknüpft sind:
    Man muss nur richtig beten.
    Man sollte am richtigen Kraftort sein.
    Man muss die Worte wie dieser oder jene
    benutzen.
    Man muss genug glauben.
    Man muss die Kraft spüren.
    Man muss Gott, den heiligen Geist, die
    Kraft, den Geist, das Feld, usw.
    richtig rufen.

    Das ist doch alles nonsens. Gibt es irgend eine Kraft, die höher ist als wir Menschen, dann können wir diese Kraft aber sicher nicht uns irgendwie gefügig machen. Was möglich ist, ist beten. Und warten.
    “Können wir selber” (machen, heilen, bewegen, usw.) ist nach meiner Einschätzung psychologische Selbstverbalisation. Das ist nichts schlechtes, hat aber mit Religion, Gott, oder was auch immer wohl gar nichts zu tun.

    So viel zu mir.
    Aber auch ich würde gerne Gotteserfahrungen lesen. Und bitte in einer Sprache, die man als Normalo auch versteht.
    “Ich fühlte mich wunderbar dabei” ist eine Aussage, die ich von Gotteserfahrungen von mir auch kenne. Aber. Diese Aussage kann auch von einem Kiffer kommen. Sie ist kein Beweis für eine Gotteserfahrung.

    So. Genug gequatscht. Einen schönen Sonntag an alle! Und gute Erfahrungen!
    ~dale villod

  5. Simon sagt:

    Ach ja, alle würden sie ja so gerne etwas über “Gotteserfahrungen” anderer lesen, nur eigene zum Besten geben… bloss nicht! Warum eigentlich nicht? Es sind doch die Euren, völlig wurscht was andere davon halten. Und es liegt ja wohl irgendwie in der Natur der Sache, dass jeder Mensch seine ganz eigenen, höchst individuellen Erfahrungen hat. Immer dieselbe langweilige Menschenangst vor dem Vergleich, davor was irgendein Hansel vielleicht sagen oder denken könnte.
    Ey, es sind doch angeblich Gotteserfahrungen… haben die euch nicht wenigstens ein klein wenig (selbst-)sicherer gemacht?

  6. Martin Schmid sagt:

    Lieber Simon

    Womit du mir bestätigst, was ich als Argument aufgeführt habe, und selbst ja auch keine Gotteserfahrung teilst.

    herzlich

    Martin

  7. Martin Schmid sagt:

    … und vielleicht ist es ja ein Zeichen von Selbstsicherheit, wenn man abwägt.

  8. Rohrbach Walter sagt:

    zu Gotterfahrung 25.3.2006: meine Meinung zu diesem Thema: der Mensch hat sich seinen Gott weitgehend selbst aufgebaut. Immer weitergegeben von Generationen zu Generationen, weiterentwickelt etc etc. Es ist dann dieses System aufgebaut worden, darin sogenannte Lebensregeln enthalten sind. Es entwickelte sich die ganze Hierarchie um die Nähe zu Gott. Ein mündiger Mensch ist ja unfähig, die göttlichen Wege richtig zu beurteilen. Und so kann man eine ganz innige Beziehung zu Gott entwickeln, mit ihm sprechen, mit ihm streiten etc. Aber immer noch vom menschlichen Geist entwickelt. Dieser stellt sich eben alles entsprechend vor.
    Es geschehen so viele wundersame Dinge im Leben, dass man eben darauf kommen musste, es sei ein Gott am Werke. Dann ist der Zufall nicht mehr Zufall, sondern eben gottgewollt. Man suchte nach Erklärungen zu vielem unergründlichen Tun. Die menschliche Natur mit all ihren Tücken und Trieben liess aufhorchen.
    Ich sage mir immer, wo wäre der Mensch, wenn er keine Religion hätte!? Und Gott sei Dank fand in den letzten Jahrhunderten eine grosse Aufklärung statt. Man befreite allmählich den Menschen von der göttlichen Autorität. Das Wissen in der heutigen Zeit ermöglicht, nicht mehr abergläubisch zu sein. Der Wunderglaube ist doch weitgehend in den Hintergrund gerückt.
    Auf jeden Fall fühlt man sich bei zuviel Religiösität ziemlich unfrei. Man lädt sich Dinge auf die Seele auf, die gar nicht nötig wären.
    Ich weiss, das Thema über den “entwickelten Gott” ist unerschöpflich. Irgendwie ist eben auch versucht worden, eine Synthese zu finden: Nächstenliebe, Menschlichkeit, Vernunft, Glaube an das Gute, der Glaube an göttliche Dinge etc etc. Eine Gefahr ist aber auch, wenn sich jemand zu göttlich fühlt, dass er dann glaubt, er sei so quasi allmächtig und sei berechtigt, alle Dinge zu tun. Er überschreitet dann so quasi die Grenzen und begründet dies mit persönlicher Gottesnähe.
    Auf jeden Fall könnte man ohne Gott oder die Vorstellung davon sehr pessimistisch bzw nihilistisch werden. Irgendwie muss man der Religiösität auch noch etwas Spielraum lassen.
    Es ist einfach unmöglich, dorthin zu sehen, was uns verborgen ist. Was nach dem Tode ist, ist eigentlich nicht erforschbar. Und die Ursachen der Weltentstehung zu erklären, ist eigentlich auch nicht möglich.
    Dies ist meine Meinung und Überlegung.

  9. Beobachter sagt:

    Gotteserfahrung? Aber Herr Stamm, wir wollen doch die Bäume nicht in den Himmel wachsen lassen! Alleine wenn Sie das Wort Spiritualität hören, stellen sich ihnen doch die Rückenhaare, da brauchts doch keinen Gott dazu. Wenn Sie nun altersmilde hier nach Einsichten buhlen, die sie gewinnen könnten, dann sei man sich gegenwärtig, die ihnen geschilderte Gotteserfahrungen in einem belehrenden psychologisierten Zusammenhang wieder zu finden. Wohl in ihrem nächsten Buch wo sie dann als Gehirnprozess erklärt werden, schliesslich muss man ja nur die Schläfenlappen am richtigen Punkt reizen. Und alles ausgenutzt von bösen Sektieren.

    Ihnen Herr Stamm abzunehmen,dass Sie ehrlich an solchen Berichten interessiert sind würde von Naivität zeugen. Ihr Weltbild wurde schon vor langer Zeit gemacht und es ist halt nun mal schwarz-weiss, dogmatisch-eng und irgendwie auch tragisch. Sie würden C.G. Jung eben so in den Sektenkorb schmeissen wie Gadhi.

    Wievielen Menschen Sie mit ihrer Schreiberei eben nicht geholfen haben sondern sie von Wegen abgehalten haben, die förderlich gewesen wären, weil Sie ihre so unwahrscheinlich differenzierte Weltsicht über alles abklatschen was für sie nach Esoterik riecht – dies zu erkennen bedarf wohl noch einiger Entwicklung.

    Aber im Grund genommen sind Sie ja lebender Beweis sogenannt karmischer Theorien: nur Karma kann erklären, wie man jemandem mit ihrer Schreibe so viel Platz einräumt wo es doch Autoren gibt, die sachlich, nicht fanatisch, mit genügendem Bildungshintergrund und nicht so offenabr traumatisiert wie Sie an die Themen rangehen.

  10. Simon sagt:

    Lieber Martin

    Möglich ist bekanntlich alles. Auch die von dir vermutete Selbstsicherheit. Ich für meinen Teil halte es schlicht für unmöglich eine Gotteserfahrung (so es denn tatsächlich eine ist) mit irgendjemandem zu teilen. Ich kann ja noch nicht mal Freud und Leid, Ärger oder Enttäuschung mit irgendjemand anderem teilen – wer etwas anderes behauptet lügt schlicht und ergreifend. Natürlich ist ein Mitfühlen möglich, eine Annäherung, ein “Von sich auf andere”-Schliessen auch noch, aber es ist nicht möglich dass ich meine höchst individuelle Befindlichkeit teile.

    Ok, mag ein wenig spizfindig klingen, aber mich ärgern diese “Ich weiss genau wie du dich jetzt fühlst”-Sprüche im Alltagsleben ungemein. Noch viel schwieriger ist es mit Gotteserfahrungen – Apropos: könnten wir uns vielleicht darauf einigen, von “spirituellen” Erfahrungen zu sprechen ? Wer kann sich schon anmassen beurteilen zu können, ob da tatsächlich Gott, oder nicht doch eine Psychose, eine neurologische Fehlkopplung oder ein sich-tot-lachendes Alien zugange waren? Spielt es überhaupt eine Rolle, was es nun war? Menschen erschaffen sich mit Vorliebe ihre eigenen Realitäten und Wahrheiten. Und von ihrem ureigenen Blickwinkel her mag es ja tatsächlich auch “ihre” Wahrheit sein. Es ist aber garantiert nicht DIE Wahrheit. Wenn sich diese simple Erkenntnis endlich auf diesem chaotischen Erdenrund rumsprechen würde, hätten wir einige Kriege weniger.

    Doch zurück zur Gotteserfahrung. Egal ob es sich warm oder kalt anfühlt, ob die Kundalini-Energie zwackt, die Chakren rattern oder charismatisch aufgeladene Endorphine durchs Blut toben… das mag ja alles sein… mein völlig subjektives Empfinden war vor allem eines: Endlich Gewissheit zu haben. Nicht Wissen, geschweige denn Allwissen oder Erleuchtung. Nein, nur diese unumstössliche Gewissheit.
    Ich gebs zu: Seitdem find ich diese ganzen dogmatischen Streitereien um jenen Weg, diese Richtung oder jenen Guru nur noch ermüdend. Alle aufm Weg, alle auf der Suche… Alles eins. Oder so… 😉

  11. Rosenstengel sagt:

    Herr Stamm

    Sie wollen also etwas von Leuten hören, die zu Gotteserfahrungen gekommen sind? Ein interessanter Punkt und ausserdem noch spannend.

    Ich verstehe auch, warum Sie das wissen wollen. Plausible Antworten würden den Leuten die danach suchen, die Angelegenheit erheblich erleichtern. Und das tun die meisten, wenn ich das richtig einschätze.

    Ich persönlich hatte leider noch keine Gotteserfahrung, die man als relevant einstufen kann. Aber ich kenne ein paar Leute, die dieses Glück hatten.

    Aber wenn man diese Leute fragt wie es dazu gekommen ist, dann sagen sie, dass sie es NICHT WISSEN. Ihnen sei einfach der „Knopf aufgegangen“, und das „WO“ sei völlig sekundär. Das könne in einer Kirche sein, oder in einer Glaubensgemeinschaft, oder aber auch bei einem Waldspaziergang.

    Das wichtigste sei jedoch, dass man sich „ÖFFNET“.

    Das ist anscheinend der springende Punkt. Aber das sich öffnen ist nicht so einfach, das haben schon viele versucht und doch nie geschafft. Zu denen gehöre ich auch. Man müsste diesbezüglich wieder ein kleines Kind sein, naiv, unbedarft und frei von jeglichen schlechten Erfahrungen. Dann hat man vielleicht eine Chance.

    Ich habe einen Freund, der in relativ kurzer Zeit sehr viel Geld verdiente. Als ich ihm dann sagte: „Jetzt hast Du es geschafft“, da schaute er mich an und sagte: „Weisst Du, den ganzen Zaster habe ich eigentlich nur verdient, weil es sonst nichts anderes zu tun gab. Aber bedeuten tut er mir nichts, rein gar nichts, denn ich kann mir damit nicht das kaufen, was mir wirklich fehlt“.

    Was ich damit sagen will, ist folgendes:

    Unsere hoch technologisierte Welt ist kalt und emotionslos geworden. Deshalb suchen viele Leute, speziell hochintelligente, nach einer Alternative, nach etwas was ihnen Zufriedenheit, Ruhe und inneren Frieden schenkt. Sie suchen nach einer „Erfahrung mit etwas uns höherstehendem“ das ihnen diese Eigenschaften übermittelt. Nach einer Zufriedenheit, die nicht nur 1 Stunde, 1 Tag oder 1 Woche anhält, sondern eine Zufriedenheit, die „omni präsente“ ist und diese Leute wollen bei Beginn eines jeden neuen Tages sagen können: „He, was für ein schöner Tag, bin ich froh, dass ich ihn geniessen kann“.

    Das ist das wonach sie suchen, und dafür würden sie alles geben. Geld, Luxus, alles. Und die, die es schaffen, die werden bewundert und beneidet, denn sie haben etwas erreicht, was durch nichts mehr auf dieser Welt zu Toppen ist.

    Der Zustand der umfassenden Zufriedenheit wird also angestrebt. Auch für einen religiösen Nicht-Fanatiker wie mich, könnte dieser Zustand reizvoll sein, obwohl das ganze vielleicht nur eine Illusion ist.

    Zu diesem Zweck schliessen sich auch manche an Sekten an. Aber die Geschichte hört ganz schnell auf, wenn diese Leute merken, dass sie nicht das bekommen, was sie wollen. Dann wollen sie wieder raus aus diesem Klub. Aber das ist manchmal nicht so leicht. Je nach dem wie kriminell solche Vereinigungen sind, wird dann genötigt und erpresst. Dann kommt Hr. Stamm zum Zug und das ist auch gut so. Die anderen sollten Sie aber gewähren lassen, denn jeder hat das Recht, nach seiner Fasson glücklich zu werden.

    Tja, Hr. Stamm, wie Sie sehen, konnte ich Ihre Anforderungen nach einer Glaubenserfahrung nicht erfüllen. Prägnante Äusserungen zu diesem Thema werden wohl Seltenheitswert haben, es sei denn, es kommt irgend so ein Spinner daher und sagt: „Mir ist gestern Jesus erschienen und hat mich erleuchtet“. Na ja, wer`s glaubt.

    Ich glaube auch nicht, dass die restlichen Blog-Schreiber diesbezüglich etwas beitragen werden. Denn diese selbstherrlichen und selbstverliebten Narzissen, die sich ausschliesslich an ihren hochgestochenen „Schriftrollen“ ergötzen können, sind von einer „Öffnung“ und damit von einer Glaubenserfahrung so weit entfernt wie unsere Milchstrasse von Andromeda.

  12. D. sagt:

    @Walter Rohrbach
    Sie sprechen sehr zentrale Aspekte an! Ob diese aber bewusst zugelassen, oder eben mit “religiösen Antworten” zugekleistert werden, ist nochmals eine völlig andere Frage.
    “Der begriffene Gott ist ein Surrogat”, hat mal kein geringerer als Kurt Marti, ein 1921 geborener Pfarrer in Bern und Schriftsteller, erkannt. Und vor Menschen wie z.B. einem Dietrich Bonhoeffer oder einem Martin Luther King oder einem Dom Helder Camara, einem Leonardo Boff – und zahlreiche Weitere – ziehen sogar Atheistinnen wie ich den Hut!
    Es ist nur verständlich, dass es den Menschen schon immer sehr schwer gefallen ist, mit Fragen zu leben! Aber gerade das Zuschütten ebendieser Fragen durch “selbstkreierte göttliche” oder religiöse Antworten dünkt mich hochproblematisch. Und wohin das führen KANN und offensichtlich nicht selten zwingend führen muss, ist eine Tatsache. Echter Spiritualität – auch so ein Begriff, der von Vielen lediglich selbst mit Inhalten “gefüllt” wird, liegt m.E. nicht Erhabenheit zugrunde, sondern Demut … was – wie es meistens der Fall ist – allerdings nicht verwechselt werden sollte mit Unterwürfigkeit.

    Kein Geringerer als Sokrates sagte: “Wir haben die Wahrheit gesucht. Wir haben sie nicht gefunden. Morgen suchen wir weiter.”
    Religion bedeutet dem Wortsinn nach nichts anderes als Verbundenheit. Aber die grosse Frage lautet: Verbunden womit. Auch über diese Frage liesse sich vorzüglich nachdenken, so man sich eben denn nicht dafür “entscheidet”, sich mit irgendwelchen “Antworten” zufrieden zu geben.

  13. FischliChrist sagt:

    Hallo Beobachter -alle,

    Ich schreibe es nicht gerne doch ich vermute, dass Sie einer der ganz Frommen sind . Nur solche die meinen besser zu sein als andere sind fähig, so hasserfüllt und ironisch zu schreiben.

    Gruss von einem FischliChrist der das Wesen von HaifischChristen erkennt

  14. studi sagt:

    sehr geehrter herr stamm,

    ich wundere mich einmal mehr, wieviel energie sie nun wiederholt auf die rechtfertigung ihrer aufklärungsarbeit verwenden. wenn diese doch von einem rationalen und leicht nachvollziehbaren freiheitsideal geleitet ist, verstehe ich nicht, was da andauernd gerechtfertigt und erklärt werden müsste. auklärung braucht keine solche explikative propaganda… allenfalls eher ein heiliger krieg.

    aber ironie beiseite, sie wollen ja gotteserfahrungen hören respektive lesen.

    nun ist es aber so, dass ich mich (aus für mich nicht ganz durchschaubaren gründen) als nicht oder nur sehr bedingt berechtigt erachte, über gotteserfahrungen zu reden… denn diese sind so persönlich und subjektiv, dass ich befürchte, dass diese zu niemandem ausser mir selbst sprechen – nicht weil ich mich irgendwie für etwas besonderes halte, sondern weil ich glaube, dass ein kreativer gott, der alles so unterschiedlich und vielfältig geschaffen hat, auch jedem mensch irgendwie anders begegnet.

    ich meine, was bedeutet es schon für sie, wenn ich ihnen sage, dass ein hochbegabter chirurg mir als kleines kind aufgrund eines geburtsfehlers das leben rettet musste und meinen eltern gerade heraus sagte, dass er dies nur konnte, weil er sich und mich immer wieder im gebet in gottes hände legte?

    inwiefern spricht es zu ihnen, wenn ich sage, dass ich als fussgänger einen verkehrsunfall ohne schwere verletzungen überlebt habe, obwohl die polizei und das rettungspersonal mit tödlich oder zumindest sehr schwer verletzten gerechnet hat… und mein erster gedanke, als ich an der unfallstelle zu bewusstsein kam, war: es ist okay, ich habe dich in der hand! und tatsächlich erinnert heute nichts mehr an diesen unfall.

    dies sind nur zwei der (für mich) offensichtlichsten beispiele für gottes reden in meinem leben. im alltag geschieht dies meist weniger spektakulär, aber für mich persönlich nicht weniger relevant.

    gotteserfahrungen sollte man lieber selbst zu erleben suchen anstatt beschreibungen anderer zu analysieren. das ist wohl auch der grund, weshalb dass z.b. die jesus-erscheinung des paulus so verschieden (und scheinbar sogar widersprüchlich) beschrieben wird in verschiedenen stellen des neuen testaments: wenn gott wirklich gott ist, und wenn er wirklich dem menschen begegnet, dann wir das ganze ausmass einer solchen erfahrung niemals menchlich zu erfassen sein… weil gott sonst ja noch beschränkter wäre als wir menschen, denn nicht einmal die abläufe einer schlichten begegnung zweier menschen kann abschliessend beschrieben werden aufgrund der vielschichtigkeit der zwei persönlichkeiten und ihrer interaktionen.

    und noch eine randbemerkung zum schluss: ich denke, dass uns allen gotteserfahrungen wiederfahren. aber nicht jeder möchte diese auch als solche verstehen. und ich glaube, dass gott dies absichtlich offen lässt… aber dabei an zufall zu glauben ist noch wesentlich weniger rational als an einen höheren willen.

    mit freundlichen grüssen
    studi

  15. Merky sagt:

    Wer weiss, ob das Gott ist oder nicht, wenn man tief innen ist, im Herz, Wonne erlebt, die irgendwie gemischt ist mit völliger Ich-Losigkeit. Dieses Spiel von Freiheit und Freude, ohne ein Ego, das es für sich beansprucht und es halten will. Dieses Erfahren von losgelöstem Sein, gleichzeitig ganz da, präsent verbunden mit allem, ohne dass man darüber nachdenkt oder etwas erkennt. Dieses Stimmige, realer als das übliche Gewussel im Kopf, dieses Gefühl von Intensität, Leben und Wertschätzung. Farben, Materialien, Formen, Bewegungen, Klänge im Tanz mit dem Ich, welches sich durch sie dehnen und vergehen kann. Wonnig erquickend wie der Schlaf, wach wie tausend Menschen zusammen.

  16. Dave sagt:

    Hätten Rinder Götter, so hätten sie Rinder als Götter.
    Parmenides, 3. Jhd. vor Christus

  17. barbara sagt:

    Gotteserfahrung: ein grosses Wort. Meine Erfahrungen mit Gott sind die, wie ich sie auch mit meinen Eltern erlebe und wie ich auch mit meinem Kind umgehe.

    Ganz oft war ich auf dem Weg, wusste nicht wie weiter und “zufällig” traf ich eine alte Bekannte, die mir genau den Input geben konnte den ich brauchte. Ich war unzufrieden mit meinem Job, tagträumte, und “zufällig” wurde eine Stelle frei in einem Bereich, der für mich ideal war. In meinem Portemonnaie war Ebbe und ausgerechnet in dem Moment in dem ich mir überlegte, was ich nun tun sollte: jemanden anpumpen, Konto überziehen etc, kam eine Rückzahlung der Steuern. Das sind meine Gotteserfahrungen. Gott ist da, wenn ich ihn brauche. Er lässt mir meinen Willen, lässt mich auf die Nase fallen, wenn ich wider besseren Wissens irgendwas entscheide (ähnlich wie man Kinder ermahnt und irgendwann sagt: okay, dann mach Deine Erfahrung selber, wenn Du mir nicht glaubst), aber wenn es hart auf hart geht, lässt er mir das zufallen, was ich brauche. Genau wie ich es auch bei meinem Kind versuche zu tun.

    Ich war lange in einer Internet-Group. Wir hatten eine sehr breite Bandbreite von Christen (charismatische, gesetzliche, freikirchliche, landeskirchliche) Die Diskussionen waren interessant. So verschieden wir sind, so verschieden ist doch unsere Beziehung zu Gott.

    Ihr Statement oben, Herr Stamm, ist wieder einmal eines von Ihnen, das ich gern gelesen habe. Wo halt auch etwas von Ihnen kam und es nicht darum ging den Spot auf die anderen zu richten so dass das grelle Licht nur die unschönen “Falten und Pickel im Gesicht” zeigen (um mal das Bild des Fotografen oder Beleuchters zu nehmen)und Sie selber bleiben im Dunkel oder Halbdunkel. Ich mag es, wenn Sachverhalte, Gruppiereungen, Menschen von allen Seiten beleuchtet werden. Ich mag es auch, wenn man da auch eben das Unschöne sieht. Ich mag es aber nicht, wenn das Licht so ist, dass es verletzt. Es sollte klares OP-Licht sein und kein grelles “Verhör-Lampen-Licht”

    Schade auch dass Christen sich immer schwer tun mit den Mitchristen die sich innerhalb des Glaubens anders bewegen. Hat aber nicht Paulus gesagt, dass wir viele Glieder an einem Körper sind? Nicht jeder ist ein Missionar, nicht jeder hat die Gabe des Betens, Heilens etc. Ich denke, wenn wir Gott machen lassen und unser Denken nicht darum kreisen lassen müssen, was die andern falsch machen, sondern versuchen an unserem Platz das Richtige zu tun, sollte doch ein Nebeneinander der Christen möglich sein. Dann sollten wir auch mit unseren Taten diejenigen Bekehren können, die offen für die Bekehrung sind und könnten die Nächstenliebe denen gegenüber beweisen, die das Angebot von Jesus Christus nicht annehmen wollen, ohne dass wir die Menschen nötigen müssen. Dürfen wir urteilen, was richtig und falsch ist? Hat nicht auch Jesus jedem die Freiheit gelassen ihm nach zu folgen oder es sein zu lassen?

    Ich denke, Gott hat uns nicht einfach für lustig so unterschiedlich geschaffen, sondern er hat dabei einen Plan.

  18. barbara sagt:

    Gotteserfahrung: ein grosses Wort. Meine Erfahrungen mit Gott sind die, wie ich sie auch mit meinen Eltern erlebe und wie ich auch mit meinem Kind umgehe.

    Ganz oft war ich auf dem Weg, wusste nicht wie weiter und “zufällig” traf ich eine alte Bekannte, die mir genau den Input geben konnte den ich brauchte. Ich war unzufrieden mit meinem Job, tagträumte, und “zufällig” wurde eine Stelle frei in einem Bereich, der für mich ideal war. In meinem Portemonnaie war Ebbe und ausgerechnet in dem Moment in dem ich mir überlegte, was ich nun tun sollte: jemanden anpumpen, Konto überziehen etc, kam eine Rückzahlung der Steuern. Das sind meine Gotteserfahrungen. Gott ist da, wenn ich ihn brauche. Er lässt mir meinen Willen, lässt mich auf die Nase fallen, wenn ich wider besseren Wissens irgendwas entscheide (ähnlich wie man Kinder ermahnt und irgendwann sagt: okay, dann mach Deine Erfahrung selber, wenn Du mir nicht glaubst), aber wenn es hart auf hart geht, lässt er mir das zufallen, was ich brauche. Genau wie ich es auch bei meinem Kind versuche zu tun.

    Ich war lange in einer Internet-Group. Wir hatten eine sehr breite Bandbreite von Christen (charismatische, gesetzliche, freikirchliche, landeskirchliche) Die Diskussionen waren interessant. So verschieden wir sind, so verschieden ist doch unsere Beziehung zu Gott.

    Ihr Statement oben, Herr Stamm, ist wieder einmal eines von Ihnen, das ich gern gelesen habe. Wo halt auch etwas von Ihnen kam und es nicht darum ging den Spot auf die anderen zu richten so dass das grelle Licht nur die unschönen “Falten und Pickel im Gesicht” zeigen (um mal das Bild des Fotografen oder Beleuchters zu nehmen)und Sie selber bleiben im Dunkel oder Halbdunkel. Ich mag es, wenn Sachverhalte, Gruppiereungen, Menschen von allen Seiten beleuchtet werden. Ich mag es auch, wenn man da auch eben das Unschöne sieht. Ich mag es aber nicht, wenn das Licht so ist, dass es verletzt. Es sollte klares OP-Licht sein und kein grelles “Verhör-Lampen-Licht”

    Schade auch dass Christen sich immer schwer tun mit den Mitchristen die sich innerhalb des Glaubens anders bewegen. Hat aber nicht Paulus gesagt, dass wir viele Glieder an einem Körper sind? Nicht jeder ist ein Missionar, nicht jeder hat die Gabe des Betens, Heilens etc. Ich denke, wenn wir Gott machen lassen und unser Denken nicht darum kreisen lassen müssen, was die andern falsch machen, sondern versuchen an unserem Platz das Richtige zu tun, sollte doch ein Nebeneinander der Christen möglich sein. Dann sollten wir auch mit unseren Taten diejenigen Bekehren können, die offen für die Bekehrung sind und könnten die Nächstenliebe denen gegenüber beweisen, die das Angebot von Jesus Christus nicht annehmen wollen, ohne dass wir die Menschen nötigen müssen. Dürfen wir urteilen, was richtig und falsch ist? Hat nicht auch Jesus jedem die Freiheit gelassen ihm nach zu folgen oder es sein zu lassen?

    Ich denke, Gott hat uns nicht einfach für lustig so unterschiedlich geschaffen, sondern er hat dabei einen Plan.

  19. diegomez sagt:

    mein gott ist ein baum.
    mein gott ist eine wolke.
    mein gott ist ein schoener tag.
    mein gott ist eine goettin.
    mein gott ist urvertauen.
    mein gott ist eine blume.
    mein gott ist ein stimmung.
    mein gott ist ein berg.
    mein gott ist du.
    mein gott in seiner trinitaet ist vater, mutter und kind.
    mein gott ist ueberall und laesst sich so auch immer erfahren.

    wer gott oder ein spirituelles leben sucht kann buchstaeblich unter jedem stein fuendig werden.
    wer jedoch nur den alten mann mit bart sucht, wird die vielen kleinen steine am weg nicht beachten, und manchmal sogar ueber sie stolpern!
    ..unabhaengig vom glaubensbekenntnis gilt dies meiner meinung nach fuer christen, muslime, juden, neokelten, buddhisten, maoris, schamanen, wicca’s etc.
    und das wichtigste zum schluss nochmals explizit:
    –jeder macht sich selber auf die suche und niemand schreibt einem anderen was vor.
    –es gibt keinen gott, der fuer alle gleich aussieht.
    –alle religioesen und spirituellen konzepte dieser welt beschreiben aspekte desselben.

    und so laesst sich der/die Gott/Goettin wirklich jeden tag erfahren. halt ganz unspektakulaer und darum fuer die sensationsgier der meisten menschen zuwenig hipp. es sollte ja schon etwas

  20. märi sagt:

    hallo studi

    auch ich hatte einen sehr üblen unfall und kann von glück reden, dass ich nur ein paar prellungen hatte.

    aber wieso denk ICH nicht, dass GOTT was damit zu tun hat? wieso redest du dir ein, ein gott hätte was damit zu tun, dass du überlebt hast? wieso nicht einfach schicksal? oder glück? vielleicht auch was wie…es war noch nicht an der zeit, dass du sterben sollst…du hast noch was zu erledigen?

    DAS versteh ich nicht…sobald man was überlebt oder sonst was unergreifliches passiert, greift man AUTOMATISCH auf gott zurück. sind wir so abhängig? sind wir so schwach? brauchen wir im ernst auf alles eine antwort?

    wenn ja, dann erklärt mir doch mal wie aus adam und eva 6mia. menschen entstehen konnten. sind wir das resultat einer üblen inzucht?

    grüsse
    märi

  21. Ano Nym sagt:

    Mit grossen Interesse und Wohlwollen verfolge ich die Beiträge von Hugo
    Stamm auf dieser Webseite. Vor etwa dreizehn Jahren hatte ich auch eine
    sog. “Gotteserfahrung”. Nach einer Zeit des Leidens, der Veränderungen und
    vieler Ungewissheiten sass ich eines Tages in meiner Stube und nahm grelles
    Licht um mich herum wahr. Vor meinen Augen öffnete sich ein Tunnel voller Licht.
    Lange danach glaubte ich noch, wirklich eine übersinnliche Erfahrung gehabt zu haben,
    betete, besuchte die Kirche u.sw. Rückblickend muss ich eingestehen, dass es bloss eine
    Illusion, eine Selbsttäuschung meines eigenen Gehirns war, wenn auch eine sehr nützliche.
    Mit der Zeit habe ich gelernt, diesen Zustand des Glücks bei Bedarf herbeizuführen. Nur weiss
    ich heute mit Bestimmtheit, dass ich weder Gott, noch dem Heiligen Geist, noch irgendetwas
    anderem begegnet bin, sondern dass ich einfach intuitiv chemische Vorgänge
    in meinem Gehirn ausgelöst habe, welche mir dieses positive Glückserlebnis verschafft haben.
    Erst als ich mich vom Korsett des spirituellen Denkens befreit habe und mein Leben in meine eigene
    Hand nahm, ging es in gewaltigen Schritten vorwärts. Hören wir doch endlich auf, irgendwelche unsichtbaren
    Mächte für die Ereignisse um uns und in uns verantwortlich zu machen. Nicht Gott bestimmt unser Schicksal,
    wir selbst tun es, durch unser Fühlen, Denken, Handeln. Alles andere ist eine Projektion, eine
    kollektive Wahnvorstellung. In meiner Umgebung sehe ich täglich, wie der Glaube einerseits kurzfristig bei
    Problemen hilft aber andererseits die eigene Entwicklung hemmt. Die Antworten sind in uns selbst und nicht in der Bibel
    oder im Koran zu suchen, auch wenn auch dort durchaus wertvolle und weise Tips finden kann, wie in vielen anderen hystorischen
    Dokumentationen auch. Letzteres ist natürlich viel bequemer, bringt die Menschheit aber keinen Schritt weiter.

    Gerne ein anderes Mal unter richtigem Namen. Zur Zeit habe ich leider keine Zeit für Diskussionen.

  22. Thomas sagt:

    Lieber Gott,

    mach die bösen Menschen gut und die guten etwas netter!

    Mark Twain

  23. studi sagt:

    @märi:

    für mich war es nicht nur unbedingt die bewahrung im unglück selbst, welche ich auf gott zurückgeführt habe. es war mehr der innere zuspruch mit dem gedanken, dass gott mich wirklich in seiner hand hält… und glaub mir, das ist sonst auch nicht mein erster gedanke, wenn ich aufwache. mir hat es in dieser situation sehr geholfen.

    aber das ist ja genau der punkt, den ich schon angesprochen habe: eine gotteserfahrung ist eine persönliche sache. wenn du dich mit der erklärung “zufall” wöhler fühlst, bitte schön: jedem das seine.

    und übrigens: wenn du adam und eva “wörtlich” nimmst, dann bist du mit deiner leseweise der bibel eh auf dem holzweg.

    wenn man die bibel nur wörtlich nehmen könnte und sie keine tiefere theologische dimension hätte, würde ich kaum theologie studieren.

    mfg
    studi

  24. studi sagt:

    – nachtrag –

    @märi:

    nochmals wegen der wörtlichen leseweise der bibel… meinst du, märchen hätten nur wegen ihrem wörtlichen sinn überlebt, oder nicht zuletzt auch deswegen, weil sich dahinter oft ein tieferer sinn verbirgt?

  25. märi sagt:

    @studi

    *lach* ich sag dir, die bibel hab ich nicht einmal wirklich gelesen. sie interessiert mich nicht…ist für mich nichts anderes als das erste gesetzbuch überhaupt. so hielt man die menschen in zügeln. es war ja eine harte zeit damals.

    ich finde es einfach nur interessant zu sehen, dass die menschen, sobald was passiert aus irgend einem grund auf gott berufen. der mensch braucht offensichtlich einen halt im leben, eine erklärung für sein da-sein. sonst ist er unermüdlich sein leben lang auf der suche nach solchen antworten, welche er nicht finden wird…ausser natürlich in den verschiedenen “religionen”. ich find das krass!

    wieso studierst du theologie? wieso nicht zb. soziale arbeit?

    was ich sehr schlimm finde > missionen im ausland. andere kulturen zerstören. wie zb. die indios in den amazonen. christliche missionare haben deren ganze kultur zrestört…sie selber haben angst vor ihnen, wissen sich aber nicht zu wehren, da diese zuviel macht haben. man macht sie abhängig mit gratis lebensmittel, dafür siedelt man sie um, um öl-firmen aufzubauen (bekannte christliche missionars-gruppe in den usa, mir ist der name entfallen…). unfassbar!
    oder christliche missionaren in tibet…die menschen wehren sich gegen die missionare, aber sie haben zuviel geld im gegensatz zu jedem buddhist. man lockt die tibetaner mit computer etc. und drückt ihnen dann übersetzte bibeln in die hand um diese dann anschliessend gemeinsam zu lesen. SCHRECKLICH! keine andere religion (und zwar alle christliche richtugnen) ist so agressiv was das missionieren betrifft.

    BEHALTET DEN GLAUBEN FÜR EUCH !

  26. D. sagt:

    Ja, märi! Wenn Religion, Gotteserfahrungen und weiss der Kukuck was alles noch tatsächlich Privatsache wäre, müsste man ja nicht hingehen, um andere Menschen, andere Völker gar von den eigenen “Ideen” überzeugen zu wollen und ihnen “die richtige Lebensart” beibringen zu wollen. Eine Arroganz und Anmassung sondergleichen und letztlich nichts anderes als Blasphemie!

    “Als die Missionare kamen, besassen wir das Land und sie die Bibel. Sie baten uns die Augen zu schliessen. Wir schlossen die Augen und als wir sie wieder aufmachten, war es genau umgekehrt: Sie besassen das Land und wir die Bibel.”
    Desmond Tutu

  27. Gläubiger sagt:

    Gestern haben wir in der Kirche gelernt, dass Gott grösser ist als alles was wir Menschen uns jemals vorstellen könnten.

    Warum zerbrechen wir uns also über Glauben und Religion den Kopf?

    Vielmehr sollten wir uns der Gegenseitigen Liebe und Verständnis hingeben, welches ein für alle angenehmenes Zusammenleben ermöglicht.

    ein icf’ler

  28. Birgit Amsler sagt:

    Hallo zusammen

    Es hat inzwischen ja wieder recht interessante Texte gegeben…
    Ich schlage vor, dass wir uns treffen, um uns wirklich als Menschen begegnen zu können, uns zu sehen, zu spüren.
    Ich stamme aus der Region Aarau und bin gerne bereit, etwas in ZH, das günstiger gelegen ist, zu organisieren.
    Wer macht mit? Kann jemand einen Raum zur Verfügung stellen? Wenn ihr einverstanden seid, können vorerst die Fäden bei mir zusammenlaufen.
    Wichtig finde ich noch, dass wir klären, was wir mit einem Treffen erreichen wollen und können. Ich habe da so meine Ideen. Ihr auch?
    Dann schreibt mich bitte privat an, um hier den Blog freizuhalten.

    Ich freue mich auf konstruktiven Austausch,

    herzliche Grüsse

    Birgit

  29. studi sagt:

    @gläubiger:

    warum sich über gott und den glauben den kopf zerbrechen? mal etwas offensiv formuliert: weil man, entgegen der offensichtlichen praxis von z.b. von leo, nicht in irgendeine aus dem zusammenhang herausgerissene bibelstelle irgendwas hineininterpretieren sollte.

    um ein buch zu verstehen, dass eine über 2000 jährige entstehungsgeschichte hat (altes und neues testament zusammengenommen), sollte man schon ein wenig wissen, von was man spricht.

    aber mit deinem fazit bezüglich der praktischen liebe bin ich absolut einverstanden. aber das ist etwas, das uns der gesunde menschenverstand schon lehrt, da braucht es die bibel nicht unbedingt.

    @märi:

    bezüglich mission: es wurde im namen der mission sehr viel zerstört, das ist leider wahr. heute ist die tendenz der christlichen mission vielmehr in richtung entwicklungshilfe. über den sinn und zweck von entwicklungshilfe kann man sich zwar auch streiten, wenn man unbedingt will (z.b.: müssen wir unsere masstäbe bezüglich agrarwirtschaft, hygiene, etc. wirklich der ganzen welt aufzwingen), aber ich denke, dass wir uns einig sind, dass es durchaus gute humane gründe dafür gibt. ausserdem missionieren nicht nur christen… schau dir mal den ganzen aufschwung des buddhismus in europa an.

    ich finde das okay, solange man niemandem seine meinung aufzwingt. und ich glaube nicht, dass dies heute noch allzu oft passiert, denn die christliche religion hat seit geraumer zeit gar nicht mehr die dafür notwendige machtposition.

    ich kann als christ auch buddhistische texte von dalai lama lesen, ich fühle mich deswegen noch lange nicht irgendwie missioniert. wieso sollte man den tibetern nicht auch eine bibel in die hände drücken dürfen? ich glaube nicht, dass sie sich sooo gezwungen fühlen, diese zu lesen… oder warst du schon dort und hast es selber erlebt? wenn all dies nur aus irgendeinem bericht stammt, würde ich mal sagen, dass die suppe nie so heiss gegessen wird wie sie gekocht wurde; will heissen: der berichterstatter war vielleicht auch nicht ganz objektiv, es gibt genug tibet-angefressene menschen, die jeden westlichen einfluss in tibet als beschädigung der kultur erachten. aber tatsächlich leben wir nun mal in einer multikulturellen, globalisierten welt. ich kann (und will) auch nicht verlangen, dass alle anderen religiösen bücher ausser der bibel in der schweiz und im westlichen kulturraum verboten werden, nur weil unsere geschichte massgeblich vom christentum geprägt wurde. auch tibet wird sich dieser entwicklung nicht verschliessen können. es reicht meiner meinung nach schon, dass in gewissen arabischen ländern (z.b. saudiarabien) der besitz einer bibel gesetzlich verboten ist. man stelle sich nun vor, man würde in der schweiz den koran verbieten… autsch.

    und wieso theologie? gute frage. habe effektiv mal mit pädagogik angefangen. zynischer weise ist aber das theologiestudium näher am einzelnen menschen. und unter anderem studiere ich deshalb theologie.

    aber auch, weil ich mich nicht mit billigen, oberflächlichen antworten zufrieden geben will.

    übrigens: ein reiner zufallsglaube ist wahrscheinlich ebenso oberflächlich wie ein blinder glaube an irgendwelche starren dogmen. was spricht schon dagegen, dass ab und zu auch gott (oder wie du ein höheres wesen auch immer nennen möchtest) seine hand im spiel hat?

  30. Gläubige sagt:

    Eine Person, welche sich das Leben nehmen wollte und schon alle Vorbereitungen dazu getroffen hatte, wurde 3 Tage zuvor von einer unbekannten Frau angesprochen und gefragt, ob sie mal an einem “Hauskreis” teilnehmen möchte.
    Die lebensmüde Person wusste nicht was ein “Hauskreis” ist.
    Auf Drängen dieser Christin besuchte sie diesen Hauskreis.
    Es war ein kleines Grüpplein die miteinander sangen und dann ein über ein bestimmtes Thema sprachen.
    An diesem Abend lautete das Thema.” Ist Selbstmord Sünde ?”
    Wohlverstanden, die Leute wussten nicht, dass eine lebensmüde Person anwesend war.

    Das nenne ich auch Gotteserfahrung. Diese ungläubige Person erkannte ein Wirken Gottes, rannte nach Hause, ging in die Knie und übergab ihr Leben in die Hand Gottes.
    Gotteserfahrung? Für sie ja, für andere reiner Zufall.
    Diese Person könnte noch mehrere Beispiele erzählen. Dinge die passierten die kaum alle als Zufall gewertet werden könnten.

  31. stefan sagt:

    Menschen wie du und ich haben ihre Gotteserfahrungen schon ins Netz gestellt:
    http://www.erlebt.ch
    Vielleicht gibt das gute Inputs für diese Diskussion und nimmt das auf, was Hugo Stamm sich wünscht.

  32. gläubiger sagt:

    @ studi

    yeah! schon so… die bibel soll als ganzes verstanden werden und nicht nur als katalog von göttlichen, instrumentalisierbaren aussagen. – bloss welcher mensch kann den gesamthaft verstehen was in ihr entahlten ist, dass er uns alle endgültig und der richtigen wahrheit belehren könnte?

    @ alle
    darum glaube ich ist es besser sich in dem zu üben was in sämtlichen facetten schon schwierig genug ist.

    liebe deine nächsten so wie du dich selbst auch lieben solltst. und falls du akzeptieren kannst, dass es einen gott (von mir aus kannst du ihn auch ungreifbare höhere macht nennen), dann liebe ihn mit all deinem herzen und mit all deinem verstand. denn wenn es ihn wirklich gibt, dann bist auch du sein werk.

    🙂

    auf den wahren herr wartend wünsche ich allen eine zeit der erleuchtung in der liebe des herrn jesus christus der auch für sie am kreuz gestorben ist.

    lieber gruss

    ps: kennt eigentlich jemand den der die plakate immer wieder mit bibelsprüchen bekritzelt? ich würde gerne mal mit dem menschen unterhalten…

  33. Albert sagt:

    Auch ich wahr einmal religiös und habe über Gott argumentiert.- Dies änderte sich dramatisch als ich einen persönlichen encounter mit Gott, Jesus Christus, hatte. Nur wenn man von Ihm erfüllt ist kann man das göttliche verstehen! Es ist eine andere dimension. Ein blind geborener kann noch soviel über einen Sonnenaufgang hören und diskutieren, doch für einen Sehenden ist dies ein anderer level.

  34. kocher ralph sagt:

    “Gotteserfahrungen”… – das Wort “Gott” besteht primär als Bild aus 4 Buchstaben. Ist also ein Götzenbild. Erfahrung werden wesentlich, wer sich getraut und es vermag, im Einklang mit der Natur zu leben bzw. es zumindest zu versuchen mag. DANN vollziehen sich Erkenntnisse. Denn alles ist eine “Einheit”. Aber sehr individuell zu erfahren. Nicht gleichgeschaltet Dank einer ideologischen Schrift. Alles was Menschen erschrieben, sind Erfahrungswerte verschiedenster Individuen. So weit so gut. Aber manch’ einer masst sich an, dass andere dasselbe zu glauben haben? Verteufelt wird man heuer, wenn man die Natur als Masstab nimmt. Aber sie wird’s immer richten. Kurzes Statement MEINER Ansicht: SIE schafft’s, die Menschen so zu beeinflussen, dass diese selber sich vernichten können. Diese Zeilen wären zu diskutieren…

  35. Birgit Amsler sagt:

    Liebe SchreiberInnen

    Einige Fragen an euch, egal, welche Religion oder Spiritualität (es ist hier im Blog beides zu finden) ihr lebt:
    Gab es bei euren Gotteserfahrungen oder/und spirituellen Erfahrungen nie den Punkt, an dem ihr unsicher wurdet? An dem ihr gerne den Austausch mit Menschen gehabt hättet, die ähnliches schon erlebt, jedoch bereits verarbeitet und integriert haben?

    Ich denke, mit religiösen Erlebnissen ist es noch eher möglich, zu einem Priester oder Mitchristen zu gehen und sich auszutasuchen. Doch oft ist es so, dass sehr eingefahrene Antworten kommen und man ein Schema übernimmt. Bei tiefen kontemplativen Erfahrungen wird es sehr schwierig, kompetente Lehrer zu finden, die genug Persönlichkeitsentwicklung haben, auf einen Einzelnen einzugehen, ohne sich wie ein Papa, der belehrt, zu fühlen oder den grossen Weisen herauszuhängen, der seine Legitimität aus…ja woraus? Ich stelle die Frage an euch….bezieht.
    Eher schlechter sieht es aus, wenn jemand spirituelle Erfahrungen gemacht hat. Ein Beispiel: Überall werden Kurse für Meditationen angeboten. Ja und wenn nun bei der Meditation Bewusstseinserweiterung tatsächlich, hoppla, passiert? Wenn aus einem Modetrend Ernst wird? Zu wem geht ihr dann in euren Unsicherheiten und vielleicht auch Ängsten? Vielleicht bleibt ihr alleine damit und verpasst damit eine grosse Chance zur Entwicklung? (Ich spreche niemandem ab, er käme nicht alleine klar, darum geht es hier nicht.)
    Gab es den Punkt, an dem ihr gemerkt habt, dass ihr “abhebt”, und es war euch überhaupt nicht wohl damit? Hattet vielleicht sogar Angst, in eine Psychose zu fallen, weil das Erlebte so stark war?

    Es gibt sovieles, worüber man austauschen und sich unterstützen könnte und viele von euch haben mich wirklich neugierig gemacht. Aber hier im Blog geht das nicht konstruktiv, weil es zu linear ist.

    Deshalb meine Idee, u.a. auch mit den Menschen, die genau hier im Blog sind, ein Treffen zu organisieren. Bisher ist niemand auf dieses Angebot, das sehr nährend werden könnte, eingegangen.
    Was sind die Gründe dafür?

    Mir schwebt ein Pilotprojekt vor. Es geht darum, ein Auffangnetz zu schaffen für die Suchenden und Fragenden…Eine zusätzliche Gemeinschaft zum bestehenden Angebot an renommierten Kirchen, seriösen Freikirchen, unseriösen Sekten. Zu spirituellen Angeboten verschiedenster Art.
    Wie viele Menschen geraten in die Fänge von Sekten, weil eine solche Anlaufstelle fehlt, die der Orientierung dienen kann, die eine Art Nachschulung in spiritueller und religiöser Kompetenz bieten kann, in der die eigenen Konzepte, in die man sich manchmal verstrickt, überprüft werden können?

    Eine solche Anlaufstelle ist sicher eine sinnvolle Prävention.

    Ich würde mich sehr freuen, eure Meinungen dazu zu lesen.
    (Wer mich privat anschreiben will, möge bitte die Erdforumadresse nehmen.)

    Herzliche Grüsse
    Birgit

  36. Rosenstengel sagt:

    Also Frau Amsler, ich finde Ihre Idee ganz einfach hinreissend, bezaubernd und ganz, ganz süss!

    Aber wie wollen Sie die ganze Veranstaltung benennen?

    Hier mein Vorschlag:

    “Lasset die Beknackten zu uns kommen und wehret ihnen nicht, denn bei uns werden Sie geholfen”.

    Na, gefällt Ihnen das?

  37. Birgit Amsler sagt:

    Lieber Rosenstengel

    Von mir sehen Sie die Email-Adresse und den vollständigen Namen. Leider agieren Sie unter einem pseudonym.

    Damit ist ein gleichwertiger Austausch bisher nicht gegeben.

    Herzliche Grüsse
    Birgit Amsler

  38. D. sagt:

    Gräme Dich nicht, Birgit.
    Es wollen halt nun mal nicht alle “spüren und austauschen, bis der Arzt kommt … oder kommen muss”.
    Und von den eigenen Bedürfnissen, auf jene von Anderen zu schliessen beinhaltet immer eine relativ hohe Irrtumsquote.

    Aber lass Dein Pilotprojekt ruhig weiter schweben.

  39. Birgit Amsler sagt:

    Liebe/r D.

    Wie kommst du drauf, dass ich mich gräme? Worüber denn? Und die Irrtumsquote kann nur so hoch sein wie die Erwartung 🙂
    Ja, das Wort “schweben” ist in den Zusammenhängen dieses Blogs vielleicht ein zu gewagter Begriff…die Idee mit dem “..bis der Arzt kommt” ist interessant. Es gibt nämlich tatsächlich den Begriff des spirituellen Hausarztes. Hast du das gewusst?

    Herzliche Grüsse
    Birgit

  40. Herbert Peters sagt:

    Vielleicht sollte man das Thema von einem anderen Blickwinkel angehen.

    Um mit einem menschlichen Wesen Erfahrungen sammeln zu können, muss man diesen Menschen zuerst einmal kennenlernen.

    Anders gesagt um Erfahrungen zu machen die man Gott zuschreiben kann, sollte man zuerst Gott kennen.

    Das ist der Hauptzweck der Bibel. In ihr wird einem das Wesen Gottes offenbart. Erfahrungen sind zweitranging d.h. sind eine Auswirkung von Gott zu kennen.

    Existiert Gott? Wenn man sich die Ansprüche die Jesus Christus gemacht hat genauer ansieht. Ihn dann mal bei Wort nimmt, und dem glaubt was er für sich als Wesen beansprucht und schlussendlich tut was er sagt, dem wird vieles klar. Wenn Gott sagt, er kann nicht leugnen, dann sollten eigentlich die Erfahrungen folgen.

    Für mich funktioniert dies jedenfalls bestens. Für mich ist dies, wie bei Gott als Arbeiter angestellt zu sein. Frei nach Matthäus 6.32-34

    Philosophieren über Gott vernebeln bloss die Sinne, da vieles auf Spekulation basiert. Gotteserfahrungen ohne eine echte Beziehung zu Gott? Ob da der Gott wie er uns in der Bibel offenbart mitmachen wird? Ich denke nicht. Gott in Frage stellen ist kein Problem, auch nicht für Gott. Das Problem ist bloss, wenn der menschliche Verstand als dass Mass der Dinge herhalten muss. Wenn aber Gott der ist wer er sagt, dann wird er immer in einem gewissen Masse unfassbar bleiben. Für manche mag dies verstänfdlicherweisde beunruhigend sein. Für mich mittlerweile nicht mehr, weil ich genügend Erfahrungen gemacht habe, die mir gezeigt haben, dass Gott tut was er sagt. D.h. ganz anders als bei Menschen kann ich mich ganz auf ihn verlassen. Und netterweise hat Gott anfänglich mich Erfahrungen machen lassen, die mir aufgezeigt haben, wie sein Charakter ist, wie sie schon in der Bibel aufgeführt sind. Liebenswert, freundlich, gütig, barmherzig. Und bis heute sind mir dies die beliebtesten Erfahrungen mit Gott. Persönliche Lektionen die seinen Charakter bestätigten. Andere Erfahrungen folgten, die nicht immer mit dem Wesen Gottes zu tun haben. Aber ist es nicht auch so im Umgang mit Menschen? Wenn man jemanden mal kennt, dann weiss man mit wem man es zu tun hat, und kann so intelligente Entscheidungen treffen und Dialog (Gebet) führen.

    Im Gegensatz dazu denke ich es ist schwierig andersartige (spirituelle) Erfahrungen zu machen und sie dann einem Wesen zuschreiben zu wollen, dass man gar nicht richtig kennt.

    Deshalb nochmals mein Punkt. Gott zu kennen (wie er sich in der Bibel geoffenbart hat) ist für mich wesentlich wichtiger als Erfahrungen.

  41. D. sagt:

    Nein, Brigit, spirituelle Ärzte kenne ich keine. Nur solche, die nicht einfach “technokratisch funktionieren”, sondern ihren Beruf auch mit viel Empathie und Menschlichkeit “machen”.

    Als den Naturwissenschaften Zugetane, sind mir esoterische Wolkenkukucksheime zwar nicht fremd, aber natürlich auch nicht der Ort meiner Aufenthalte.

  42. Birgit sagt:

    Liebe D.

    Aha…Esoterische Wolkenkuckucksheime? Kenn` ich nicht. Was`n das?

  43. von den toten auferstanden:
    flegel van der zocht

    lieber hugo stamm,
    hare hugo / hare hugo
    hugo – hugo
    hare – hare

    also wenn ich SIe WÄRE..

  44. Andreas sagt:

    Instant-Gotteserfahrung dank TMS!

    Transkranielle Magnetstimulation – kontrolliertes Verabreichen von elektromagnetischen Impulsen an der Schädeloberfläche – genügt wahrscheinlich, um “Gotteserlebnisse” erfahrbar zu machen, jahrzentelang Mantras herunterbeten ist wohl dazu nur der mühsame Umweg:
    http://www.timesonline.co.uk/article/0,,8123-1509923_1,00.html

    Und vielleicht genügt sogar der Glaube daran, dass man entsprechende Stimulation erfährt, um Paranormales zu erleben. Sprich: Auch Gotteserlebnisse unterliegen einem Placebo-Effekt.
    http://www.nature.com/news/2004/041206/pf/041206-10_pf.html

  45. ralph kocher sagt:

    An Frau Birgit Amsler, auf Ihr Posting vom 2006-03-28 um 09:21:34 — Kinder brauchen Eltern, Erwachsene allenfalls Bezugspersonen? Wundert mich etwas. Dünkt mich irgendwie unausgereift. Betreute brauchen Bezugspersonen. Weil leider: Von Menschen lernen ist halt eben so eine Sache. Es entsteht vielfach ein Abhängigkeitsverhältnis. Neue Zeile: Von der Natur lernen – ist eigentlich das Wesentliche (meines Erachtens). Nur verbietet es wohl Ihre “Schrift”, Erkenntnisse ausserhalb Ihres Rasters zu sammeln. Eigentlich schade. Denn die Welt ist grösser als ein von Menschen erschriebenes Buch. Aber eben, Angst resultiert aus eben solch’ Schriften (bzw. heuer natürlich auch aus Filmen). Und wer die Angst nicht bewältigen kann, bleibt irgendwie irgendwo in der Entwicklung stecken, meinte ich. Es hindert, weiter zu schauen. Schade! Aber eins ist sicher klar: Jede(r) schafft sich sein Weltbild selber. Aber wenn möglich eines, wo andere nicht zu Schaden kommen müssen. Und sei dies nur ein Abhängigkeitsverhältnis, welches einzelne Menschen hindert, weiter gehen zu können. Natürlich darf man auch irgendwo stehen bleiben. Dazu ein eigenes Zitat: Relideologische bzw. relideologiöse Infiltration: Jegliche niedergeschriebene “Religion” ist eine Ideologie. Bewirkt psychische Abhängigkeit und macht unfrei! Sprich geistige Sucht entwickelnd. Verhindert eine persönliche Veranlagung > Jedem Individuum gebührt seine/eine EIGENE Kultur. Die Welt wurde betrogen durch die Institutionen. Das göttlich’ Weibliche wurde dämonisiert. Mann (…) schuf aus dem ursprünglich heidnisch-matriarchalen Mutterkult eine patriarchale Struktur! Ein dunkles Kapitel: Fünf Millionen Frauen wurden verbrannt bzw. ersäuft – weil sie es wagten, die “Ordnung” zu hinterfragen. “Dokumente” werden der Vorherrschaft willens absichtlich unter Verschluss gehalten. Alles rückte man (…) ins ge’heil’igte RECHTE Licht. Dem Lichte der Finsternis…

  46. nk sagt:

    hahaha der flegel is wieder da! schön dich zu lesen olle rübensau!

    so von wegen gotteserfahrungen… naja soeben hat sich meine schrift verändert als ich hier reintippte… hat das was zu bedeuten?

    ich kann nur soviel sagen: gott ist für mich allgegenwärtig und überall und in jedem und jeder und jedes und in dir und mir und hinter dem baum und unter dem baum und sogar im baum und gott ist die luft die ich atme, die schmerzen die ich fühle, die wiese die ich mähe, das poulet das ich ess, die frau die ich vernasche, das telefon das ich abnehm. das ist gott. für mich. er ist da wenn ich ihn brauche und hört zu und gibt mir ruhe wenn ich mit ihm spreche. doch leben… das muss ich immer noch allein.

    übrigens, in die kriche brauch i deswegen nicht zu gehen. wie heisst es doch so schön: hebe einen stein und ich bin da, spalte ein stück holz und du wirst mich finden.

    ach und noch was für alle ungläubigen: wenn man sich zeit nimmt ein paar killer-pc-spiele zu zocken, kommt man gott schon sehr nahe 😉

  47. nk sagt:

    @ andreas:
    versuchs doch mal mit lsd.

  48. nk . sagt:

    für mich ist gott die erkenntnis, dass ich gleichermassen gut oder böse sein kann.

    und das es nicht in meiner macht lieg hier irgendetwas zu entscheiden oder zu beeinflussen.

    kurz und prägnant. so wie es gewünscht wurde.

  49. erwinio sagt:

    Lieber Hugo Stamm

    Kann denn eine Gotteserfahrung beschrieben werden, wie Sie uns dazu auffordern?

    Was, wenn wir mit jeder Beschreibung, sei sie noch so prägnant, doch nur einen Schimmer einer Erfahrung darlegen können?

    Was, wenn Worte, mit denen wir beschreiben möchten, in einer Gotteserfahrung zu Schweigen werden, oder zu einem einzigen “Aha!”?

    Ein “Aha!” allerdings, dass nichts erklärt, das keine Antworten gibt, weil erst gar keine Fragen mehr existieren?

    Was, wenn aus der Erfahrung selbst erfahren wird, dass sie nicht vermittelbar, sondern nur erfahrbar ist?

    Nein, eine Schilderung einer Gotteserfahrung kann ich leider nicht beisteuern. Aber ich wollte Ihnen einmal mitteilen, dass ich Ihre Beiträge immer wieder gerne lese;-)

    Ihre einleitende Bemerkung, Sie seien nicht befugt, über spirituelle Themen zu schreiben, da Sie unfähig zu übersinnlicher Erfahrung seien, könnte man auch umformulieren. Sie sind unfähig zu Schreiben, gerade weil Sie spirituelle Erfahrungen gemacht haben. Wer dagegen formulieren kann, damit Lehren, Dogmen und Instant-Welterklärungen schustert, hat keine übersinnliche Erfahrung gemacht.

    Passen Sie bloss auf, dass Sie nicht auf einmal Ihre eigene Sekte haben. Stamm wäre ja schon einmal ein symbolträchtiger Name;-)

    Wer weiss…?

    erwinio

  50. aoufoh sagt:

    “wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, so werde ich mich von euch finden lassen”.

    So viel Intelligentes, Geistreiches, Gelehrtes… wurde schon zum Thema Glaube gesagt…Argumente sind wichtig und können unseren Intellekt ansprechen. Ich schlage vor, auf die Suche zu gehen, nach dem Gott, der sich in der Bibel offenbart und sich uns auch persönlich offenbaren möchte. Klingt voll naiv, viel zu einfach für die komplexe Wirklichkeit, aber vielleicht der einzige Weg, eine wenigstens subjektive Gewissheit zu haben, Gott erfahren zu können.