Logo

Vom Sinn und Unsinn des Leidens

Hugo Stamm am Montag den 13. Mai 2013
Abbildung des leidenden Jesus am Kreuz. (Flickr/Waiting for the World)

Abbildung des leidenden Jesus am Kreuz. (Flickr/Waiting for the World)

Leid und Leiden sind unsere ständigen Begleiter durchs Leben. Wir leiden permanent, wenn auch je nach Lebenssituation mehr oder weniger ausgeprägt. Das Leid hat unzählige Gesichter. Seelische Not, psychische Probleme, Verlustängste, Existenzprobleme und vor allem körperliche Schwierigkeiten bedrängen uns.

Die Frage, weshalb wir leiden müssen und welchen Sinn das Leiden hat, gehört zu den Kernthemen der geistigen Auseinandersetzung mit der Welt. Die Kunst befasst sich damit, aber auch die Philosophie. In erster Linie ist das Leiden aber das Hoheitsgebiet der Religionen und Glaubensgemeinschaften. Sie geben ihm eine höhere Bedeutung und messen ihm einen spirituellen Sinn bei. Sie versuchen, das Leiden nicht als Konstante des unvollkommenen Lebens und der chaotischen Wirklichkeit zu begreifen, sondern als sinnstiftendes Phänomen.

Der Hintergrund: Heilslehren betrachten die Welt und den Kosmos als von Gott erschaffen. Da dieser Gott das Absolute und das absolut Gute verkörpert, ist es nicht denkbar, dass er eine unvollkommene Welt geschaffen hat, an der wir ein Leben lang zu leiden haben. Sonst würde das Gottesbild in sich zusammenbrechen und Gott als Autorität mit beschränkter Kompetenz erscheinen. Und alle relevanten Religionen müssten ihre Heilslehren radikal revidieren. Da dies nicht sein darf, weil es in den Augen der Gläubigen nicht sein kann, geben sie dem Leiden einen höheren, einen religiösen Sinn. Doch hat das Leiden tatsächlich eine spirituelle Bedeutung?

Alle grossen Religionen deuten das Leiden als zentrale transzendentale Funktion. Wir leiden nicht für das Leben im Diesseits, sondern für das Leben nach dem Tod oder für das nächste Leben. Leiden als Prüfung für eine spätere Existenz. Im Christentum ist die Ursünde von Adam und Eva der Grund für das Leiden. Im Paradies gab es das Leiden nicht. Und im Himmel wird es auch keine Schmerzen und Depressionen mehr geben. Wir Leiden im Diesseits, um den schmalen Spalt ins Jenseits zu finden.

Im Buddhismus ist das Leiden ebenfalls das zentrale Phänomen. Man entsagt sich der Welt, um das Leiden zu überwinden. Im Hinduismus darf man nicht einmal Strategien entwickeln, um das individuelle Leiden zu überwinden. Denn Leiden stammt in erster Linie von der karmischen Belastung; man muss es erdulden, um es abzubauen und im nächsten Leben belohnt zu werden. Auch Allah prüft die Moslem durch Leid.

Diese Erklärungsversuche des schwer zu begreifenden Phänomens des Leidens mögen bei der Gründung der Weltreligionen vor 1500, 2000 und 2500 Jahren plausibel gewesen sein, beim heutigen Stand der naturwissenschaftlichen und geistigen Erkenntnisse sind sie aber anachronistisch.

Denkt man die religiösen Begründungen nämlich konsequent zu Ende, müssten wir das Leiden mit all seinen Schattierungen stoisch erdulden. Wir dürften keine säkularen Massnahmen treffen, um das Leid zu verhindern oder zu lindern. Konkret: Medizinische Therapien greifen in die religiöse Dimension des Leidens ein. Sie mildern das Leiden und schwächen die Prüfung ab. Dasselbe gilt bei verkehrstechnischen Sicherheitsmassnahmen. Religiös verstanden sind Unfälle Prüfungen. Auch müssten alle Formen der Prävention eingestellt werden. Impfen? Wozu? Kinderlähmung und Cholera dienen dem spirituellen Wachstum durch Leiden. Doch: Ein Virus greift uns nicht an, weil es uns umbringen will, sondern weil es überleben will.

Religionen versuchen also, dem Leiden einen Sinn zu geben. Das mag löblich sein, ist aber ziemlich unbeholfen und philosophisch einfältig. Heilslehren gehen davon aus, dass Gott bewusst eine unvollkommene Welt geschaffen hat, um den Menschen leiden zu lassen und ihn zu prüfen. Dabei leiden wir, weil die «Schöpfung» chaotisch ist und nach Naturgesetzen und nicht nach religiösen Kriterien funktioniert. Und weil das Leben ein Überlebenskampf ist, dem die ganze Kreatur unterliegt. Wir Menschen fressen Tiere, die Tiere bringen sich gegenseitig um, die Bäume nehmen den Sträuchern das Licht weg, das Unkraut verdrängt die «Kulturpflanze». Einen religiösen Sinn des Leidens ist da nur schwer auszumachen.

« Zur Übersicht

447 Kommentare zu “Vom Sinn und Unsinn des Leidens”

  1. Mara sagt:

    @Paprika: Aber trotzdem: diese Menschen gab und gibt es , die sich im Hinblick auf das in der Bibel versprochene Jenseits im Diesseits an die Kandare nehmen und versuchen “brav” zu sein, sich sogar kasteien und die Vögel im Diesseits nicht mehr singen hören
    cc @Pasionaria

    Dieses sich selbst an die Kandare nehmen, wird aber nicht einfach von der Vorstellung hervorgerufen, dass es ein besseres Leben gibt (was Optimus Behauptung entsprechen würde), sondern aus Angst aufgrund der Vorstellung, dass es auch ein viel schlechteres Leben gibt, welches denen droht, die sich nicht ganz linientreu verhalten. Wo dieser Teil ausgeblendet wird (was wie Pasionaria oben beschreibt z.B. in Lateinamerika gut gelingt), wird die Lebensfreude durch die Vorstellung, dass noch etwas viel besseres auf einem wartet, m.E. nicht beeinträchtigt.

  2. Mara sagt:

    @Pasionaria

    Selbst kann ich mich ueberzeugen, dass in diesen mittelamerikanischen Laendern die Religion zwar omnipraesent ist, wird aber von der Mehrheit (!) der Leute nur so gelebt, wie es ihnen Spass (!) macht.

    Ein Hoch aufs Cherry-Picking, leider gelingt das Europäern sehr schlecht, die nehmen grundsätzlich alles viel zu Ernst.

    So glaube ich, dass Lebensfreude nicht von der religioesen resp. unreligioesen Haltung abhaengig ist, sondern von der Einstellung jedes einzelnen zu seinem Leben.

    Da bin ich ganz deiner Meinung, wobei sicher nicht nur die Einstellung, sondern auch die Lebensumstände eine Rolle spielen. Es gibt Orte (Spitalabteilungen, Gefängnisse), wo wohl jede Lebensfreude erlischt, ich habe gerade einen Roman gelesen, dessen Handlung sich z.T. in den Gefängnissen Saddam Husseins abspielt – ungeheuerlich. Dann gibt es innere Umstände wie Depressionen, die auf die Lebensfreude einen Einfluss haben, wobei auch dabei z.T. äussere Umstände mitwirken (z.B. Sonnenlicht positiv).

    Sie finden Lebensfreude in den kleinen Dingen, was wir kaum mehr tun. Musik, Freizeit, Freunde, Humor stufen diese Menschen viel hoeher ein und schaetzen dies ueber alles, im Gegensatz zu uns Westlern…… Das hast Du in Afrika sicher auch schon beobachten und erleben koennen.

    Natürlich, aufgefallen ist mir auch, dass menschliche Beziehungen bei vielen einen höheren Stellenwert haben als materielle Dinge. Viele sind bereit das ganze Ersparte zu opfern um einem Verwandten in Not zu helfen. Die Nähe zu anderen Menschen wird explizit gesucht. Hier hält man lieber Abstand, hatte am Freitag wieder ein typisches ÖV-Erlebnis. Steige um neun Uhr abends mit einem Vierjährigen in den Bus. Leider sind nur noch Plätze gegenüber zwei Frauen frei, die uns schon durch giftige Blicke signalisieren, dass wir uns nicht dort hinsetzen sollen. Da der Kleine zu müde war, um zu stehen, habe ich diese Blicke ignoriert, worauf wir auf der ganzen halbstündigen Fahrt von diesen Frauen schweigend angemüffelt wurden. In Südeuropa habe ich so etwas noch nie erlebt, in Ghana sind solche Unhöflichkeiten absolut undenkbar.

  3. Carl Dal Pund sagt:

    “Dann gibt es innere Umstände wie Depressionen, die auf die Lebensfreude einen Einfluss haben, wobei auch dabei z.T. äussere Umstände mitwirken (z.B. Sonnenlicht positiv).”

    @ Mara (20.05.2013 um 21:05):

    Endogene Depressionen (wegen inneren “Umstaenden”) sind sehr selten.

    Die meisten Depressionen sind reaktiv und werden meistens durch eusseren Druck (bis hin zu gewinnsuchtigen oder gar selbstsuechtigen oder boeswilligen Spielen von Vorgesetzten aller (Un)art, Lohnsklavenhaltern und Versicherungsgaengstern mit Existenzaengsten strukturell Abhaengiger in der Leer-, Wehr- und Lohnsklaverei) erzeugt. Je brutaler in einer verkommenen “Gesellschaft” mit Existenzaengsten der Schwaechsten schindgeludert wird, um so rasanter explodiert die Ratte der Depressiven und “Selbst”moerder….

  4. Lisa sagt:

    @ mara

    Hinsichtlich der Texte teile ich Ihre Ansicht voll und ganz im Gegensatz zu @ pasionaria. 1968, was war denn da so Besonderes? Die Grosschemie lancierte grade die Pille mir einer riesen-PR um sie an die Frau zu bringen. Männer liessen sich die Haare wachsen und Mini, Midi und ganz lange wechselten sich ab. In Sachen Kleider und Aussehen hat sich bis heute nichts geändert, ganz im Gegensatz, würden die Alt-68iger wieder aufestehen würden sie neben den heute jungen Generationen gradewegs brav wirkden. Irgendwelche Bettgeschichten und Massennacktfotos sind irrelevant und zu vernachlässigen. Die einzige Bewegung die man damals ernst nahm waren SP und vor der KP hatte man Angst. Logischerweise waren in beiden Parteien – die weder neu noch originell, nur verpönt waren – Nachwuchsmitglieder mit den gleichen Zukunftsvisionen wie sie sozusagen heute immer noch im Raum schweben.

    Das Hippie-mässige Auftreten und der saloppe Jargon inkl. Drgen & Co. verändern die Welt nun mal nicht. Bildung, Aufklärung des Geistes (!) sowie Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit hingegen schon. Da Letzteres nur bedingt den Durchbruch geschafft hat, bezweifle ich – zu meinem Leidwesen – dass sich “die Welt” überhaupt je verändern wird.

    Verklemmtheiten aller Art und populistisches Gedankengut gibts auf entsprechendem Niveau leider hüben wie drüben.

    M.E. gibts in letzter Konsequenz nur eins, da wo man lebt, seine Überzeugung leben.

  5. Pasionaria sagt:

    Mara
    “…..wobei sicher nicht nur die Einstellung, sondern auch die Lebensumstände eine Rolle spielen. Es gibt Orte (Spitalabteilungen, Gefängnisse), wo wohl jede Lebensfreude erlischt.“
    Absolut einverstanden, wollte das eigentlich noch betonen, aber sonst haettest Du mich ja kaum ergaenzen koennen. Und diese Gelegenheit wollte ich nicht entgehen lassen….
    Lustig uebrigens, dass ‚cherry pciking‘ im Spanisch mit: den besten Teil herauspicken, uebersetzt wird. Das beherrschen die Latinos wirklich – wieso auch nicht, bei einer derart trostlosen/trueben (!) Angelegenheit wie der RKK!

    .
    Madame Lisa
    Meint: „1968, was war denn da so Besonderes?“
    Koennen Sie, als diese Jahre Erlebende, das wirklich fragen, ist es Ihr Ernst? Kann es von einer derart belesenen und gebildeten Dame kaum glauben.

    Unter anderem aber vorallem profitierten wir Frauen von dieser ‚Kulturrevolution‘, die Emanzipation der Frauen erhielt dadurch einen totalen Aufschwung und bildete derzufolge auch ihre eigene Bewegung. Damit wurden nicht nur alte Fesseln, sondern auch die konventionelle, christlich-abendlaendische Verklemmtheit abgeschuettelt. Wenn das kein Aufbruch war.

    Uebrigens bezeichnete Wilhelm Reich, einer der letzten großen umfassenden Theoretiker des letzten Jahrhunderts, die 68-Bewegung als ‘Sexuelle Revolution’, was den Kern jener Kulturrevolution darstellte. Dass dabei dann wieder ueber die Straenge gehauen wurde, ist ein leider ‘menschliches’ Problem.
    In philosophischer Hinsicht (das koennte Hypatia bestaetigen, wenn er dann wieder auf Augenhoehe zu bloggen beabsichtigen wuerde……) geschah auch so manches.
    Die Auferstehung eines neuen Lebensstils, vorallem unter Philosophen, Kuenstlern und Schriftstellern, unter der Bezeichnung > Pariser Boheme (kann man/frau sich darueber informieren…..)

    Dann schreiben Sie noch “M.E. gibts in letzter Konsequenz nur eins, da wo man lebt, seine Überzeugung leben.“
    Wie sieht denn Ihre gelebte Ueberzeugung aus, naehme mich sehr wunder?

  6. Hypatia sagt:

    Antonius am 20.05.2013 um 01:40

    “Im Zustand der Leidenschaft ohne Ursache ist diese Intensität frei von jeglicher Gebundenheit.”

    Dieser Gedanke erinnert mich eigenartigerweise an “die höchste Abgeschiedenheit”, von der Meister Eckhart am Ende eines seiner deutschsprachigen Traktate spricht:

    “Nun gebt acht, alle Verständigen! Das schnellste Tier, das euch zu dieser Vollkommenheit trägt, ist das Leiden; denn es geniesst niemand mehr ewige Süssigkeit als die, die mit Christus in der grössten Bitterkeit stehen. Es ist nichts galliger als Leiden, und es gibt nichts Honigsüsseres als Gelitten-Haben; es entstellt nichts mehr den Leib vor den Leuten als Leiden, hingegen ziert nichts mehr die Seele vor Gott als Gelitten-Haben. Das festeste Fundament, worauf diese Vollkommenheit stehen kann, das ist Demut, denn wessen Natur hier in der tiefsten Niedrigkeit kriecht, dessen Geist fliegt empor in dass Höchste der Gottheit, denn Liebe bringt Leid, und Leid bringt Liebe. Wer daher zu vollkommener Abgeschiedenheit zu kommen begehrt, der trachte nach vollkommener Demut, dann kommt er in die Nähe der Gottheit. Dass uns das allen widerfahre, dazu verhelfe uns die höchste Abgeschiedenheit, das ist Gott selber. Amen.”

    Denn “der Zustand intensivster Leidenschaft”, ist dieser Zustand nicht gerade das Begehren nach der “vollkommenen Abgeschiedenheit”? Und was ist dieses Begehren selber anderes als eben jenes Leiden

    “Die wenigsten Menschen sind in der Lage, sich der inneren Leere, dieser Einsamkeit zu stellen, und deshalb laufen sie vor ihr davon.”

    Ist nicht das, was Sie hier benennen, das “Sich der inneren Leere Stellen” identisch mit Demut? Und ist nicht gerade diese Demut das Schwerste, und um sie zu erreichen, das Leiden daran und das nicht aus dem Weg Gehen vor diesem Leiden der Königsweg zu ihr? – Wenn das so ist, dann heisst derjenige Aspekt des Leidens, der sich als religiös herausgestellt hat, soviel wie Dulden. Indem der Mensch die Nichtigkeit seines Daseins erduldet und zu erdulden lernt, ist er auf dem Weg zur vollkommenen Abgeschiedenheit. Das aber ist der Weg des Mystikers und er führt ihn in die Weltfremde.

    Was meinen Sie?

  7. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Zunächst antworte ich auf blosses “Wunder nehmen” nicht, denn das ist nicht Interesse sondern blosse Neugier.
    Dann muss ich Sie enttäuschen. Die 68iger haben zwar noch ein wenig am bereits zusammen gefallenen Gebäude des Patriarchats gerüttelt, das wärs aber auch gewesen. Jene Frauen und Männer die sich tatsächlich und über Jahrzehnte hinweg für die Emanzipation der Frau stark gemacht haben, deren Namen kennt kaum einer. Aber es waren die, die nach dem Prinzip “steter Tropfen höhlt den Stein” nicht aufgegeben haben diesen Auftrag des Bundesrats von ca. 1920 voranzutreiben. Die 68iger hätten das nicht geschafft.

    Und um eins noch richtig zu stellen: ich habe 68 nicht selbst erlebt, nur die Nachwehen und die Furcht unserer Eltern wir könnten auch auf die schiefe Bahn geraten und in solch schrecklichen Klamotten rausgehen oder so. Der Satz anlässlich meiner ersten Mens – unaufgeklärt versteht sich, darüber hat man nicht geredet – wenn du ein Kind erwartest brauchst du gar nicht mehr nach Hause zu kommen hat einen Teil meines Lebens geprägt. Ich habe mich deswegen eher am katholischen Vikar im Religionsunterricht orientiert, der das Thema halt sehr trocken aber in einem grosszügigen Rahmen vermittelt hat. Im Sinne von Liebe ist viel mehr als Sex. Auf den Richtigen warten hat was mit Würde und Selbstachtung zu tun. Und ich muss sagen, dass ich das noch immer mit Überzeugung vertreten kann.

    Die RAF haben damals einen Weg gewählt der so ins Abseits führt weil er eben nicht taugt.
    Betreffend Kommunismus erinnere man sich daran wen man dafür verantwortlich gemacht hat und an die Mc Carthy Ära an und für sich. Wars gut, wars schlecht? Keine Ahnung, damals hatten Frauen in der Politik ohnehin noch kein Mitspracherecht, warum hätte ich mir darüber Gedanken machen müssen.

    Es kamen dann noch ein paar Indienreisende zurück und mit ihnen profitsüchtige Guru’s die in der Schweiz fruchtbaren Boden für ihr Gewerbe vermutet haben.

    Aber sonst, finde ich Sie täten diese Bewegung masslos überbewerten. Das waren ein paar Freaks die taten was die heutigen Freaks im ado-pubertären Alter auch tun. Sie liefen in scheusslichen Klamotten rum, liessen ihr Haar wachsen, demonstrierten (für die gleichen Anliegen wie aktuell) und machten Randale. Passiert ist eigentlich deswegen nichts wesentliches. Ausser man würde jene grässlichen Massennacktfotos (ein Mann und 20 Frauen) mit dem Attribut wesentlich versehen wollen.

    Heute sind solche Maröttchen doch einfach zur Gewohnheit geworden. Wir Frauen könnten wohl noch ein paar Jahrzehnte auf unsere Rechte warten, wären die 68iger zuständig für deren Durchsetzung gewesen. Glücklicherweise war’s nicht so.

    Und was Modetrends im allgemeinen betrifft, so trug ich damals eben das, was aufgrund meines Geldbeutels möglich war und das, na ja, war auch nicht 68iger-like, dafür hätte der magere monatliche Obulus den Leute in Ausbildung so haben oder hatten nicht gereicht. Man trug eben einfach Kleider.

  8. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Und noch eine Korrektur, das hatte ich glatt überlesen.

    Die Kulturrevolution fand 1918 in Russland statt. Die 68iger waren zu einer Revolution gar nicht in der Lage, zu sehr waren die von sich selbst eingenommen. Das waren die üblichen um die 20-Jährigen, die die Welt aufrütteln wollten und deswegen am Bellvue Büstenhalterverbrennungen und dergleichen Unsinn veranstaltet haben. Sehen sie sich doch die alternden Grüssen aus jener Zeit mal näher an. Mich kann von denen keiner beeindrucken.

  9. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Und das mit der sexuellen Befreiung wird völlig irrtümlicherweise den 68igern zugeschrieben. Die haben damit nichts zu tun, mal abgesehen von der Tatsache, dass auch die wussten wie man Kinder zeugt. Das war die Grosschemie die erstmals die Antibaby-Pille lancierte…!!!nicht gewusst?
    Und dann gabs da noch jenes Grüppchen Irregeleiteter die bei Bhagwan abgesprungen waren und nun seine Theorien an den Mann zu bringen suchten. Man kann von diesem Guru zwar sagen, was man will. Sein “Programm” hat trotzdem ein breiteres Spektrum als Basis als das, was zu uns übergeschwappt ist: Sex und Meditation, Meditation und Sex ad absurdum. Für mich eher pathologisch. Aber das wäre ein Thema für sich, ich will es an dieser Stelle nicht noch einmal ausschlachten.

  10. Rabbi Jussuf sagt:

    Lisa
    “Auf den Richtigen warten hat was mit Würde und Selbstachtung zu tun. Und ich muss sagen, dass ich das noch immer mit Überzeugung vertreten kann.”
    Wieso überrascht mich das nicht?
    😀

  11. Pasionaria sagt:

    rueckfaellig-muehsame
    Lisa
    Wenn Sie mit Schlagzeilen um sich werfen, muessen Sie sich nicht wundern, wenn man nachfragt, von wegen …”in letzter Konsequenz seine Ueberzeugung zu leben”.
    Aber in der Tat interessiert es mich eigentlich auch wenig.
    Es ist mir zu muessig, mit Ihnen ueber die 68er-Bewegung zu diskutieren, wenn Sie dieser nicht einmal den grossen Anteil an der Frauenemanzipation zugestehen.
    Sehr intelligent bemerken Sie, dass die Pille von der Pharmaindustrie hergestellt wurde, aber wer oder was war der Ausloeser dazu?
    Noch nie davon gehoert, sonst so informierte Lisa, wie durch die 68er die Hochschulen/Unis demokratisiert wurden? Auch die Schulen wurden klar kindergerechter und nicht mehr so Obrigkeitshoerig, u.a. wurde auch die bis dahin vorherrschende Zuechtigung und bedingungsloser Gehorsamsanspruch abgeschafft etc. etc. Was vorallem auch fuer die Kultur (des Gehorsams…..) in Deutschland wichtig und ausschlaggebend war.

    Wenn Sie dann noch beginnen meine Worte lisa_maessig zu interpretieren, dann wird es ja geradezu abenteuerlich: “Die Kulturrevolution fand 1918 in Russland statt. Die 68iger waren zu einer Revolution gar nicht in der Lage….“
    Lesen Sie genau, was ich schrieb ……. es gibt/gab nicht nur EINE weder > Kultur noch nur eine > Revolution, aber eben lesen sollte man koennen.
    So, das wird alles nicht nur fuer die Katze gewesen sein, auch fuer die Huehner – denn schlussendlich haben Sie ja sowieso immer recht!

  12. Mara-Thon sagt:

    Ha-ha-ha

    Jürgen Trittin in Aalglatt-Perfekt-Anzug-Pose
    oder Bruderländer
    http://www.welt.de/print-welt/article636503/Schweden-haben-es-in-Norwegen-schwer.html
    oder Bildungsstreben
    Denn wir wissen nicht was wir tun
    http://frau2000plus.net/?p=923#more-923

  13. Feigenblätter sagt:

    wohin flüchtet man sich in solchen Zeiten des Schwindels? (heute wieder: Krieg gegen Biofälscher, taz)

    Abgesehen von der Schönheit der Schöpfung? Was für ein herrliches Land!
    – aber nur von oben betrachtet. Oder aus der Ferne.

    In die Amüsiertheit? Amüsiert darüber, wie manche sich brüsten zu “arbeiten”, während sie während der offiziellen Arbeitszeit nachvollziehbar online in Blogs verbringen? :- ) Offenbar gibt “Arbeit” Kraft und Energie :- ) …für viele “Neben”-Tägikeiten
    Amüsiertheit über die “innovativen” Bestrebungen mancher Plauschs ohne wirklichen Informationsgehalt/InformationsDICHTE? Oder das Web-Design…Nichts gegen “professionell” aufgemachte Seiten….Aber manche Meldung gewinnt nur durch die FORM!….
    vergleichen Sie mal die Meldung hier
    Wildlife
    Eine Katze auf den Dach, ein Gecko am Fenster, Rehe und Eulen im Garten, ein Hund auf der Terrasse.
    Die aus unserem Leben verdrängte Tierwelt kehrt stumm als Kunstgewerbe wieder.
    und
    WIE (“aufgemotzt”) DORT
    http://scharfschwerdtstrasse43.de/notizen/861

    (nichts gegen den Betreiber :- ) )

    Überhaupt, die “Professionellen! In Zeiten des Blöffs…

    sieht lecker aus, so vieles….

    und so vieles: nichts drinnen, viel drauf

  14. "sinnvoll" sagt:

    wenn ein schlechtes Ranking viele neuerdings mit zusätzlicher Häme erfüllt, sollte spätestens über die waren Zusammenhänge diskutiert werden: hätte Griechenland seine zu Besteuernden nicht in profitierende Schlupflochländer wie (Ähem) Luxemburg abziehen lassen, hätten wir EU-weit nicht das Debakel….würden EU-weit nicht BILLIONEN rotieren, aber nie dahin gelangen, wo sie eigentlich hingehören. So kann man auch ein prosperierendes Ländle aufbauen! Und alle Wahlpartygänger tun so, als stünde ihnen das zu!
    Auf der anderen Seite der Medaille wird Strom hier nun unbezahlbar.Und zwar für sehr, sehr viele! Und wieder sind es die Lobbyisten, die internationalen Netzanbieter, die nur am Auslandsstromverkauf verdienen wollen. Die Bereitstellungskosten zahlen aber die Bürger. Zwei Dummi-Minister (“Dick&Doof”) stehen sich gegenüber. Der eine eiert auch in Fracking-Fragen….Von dezentraler Versorgung haben sie noch nichts gehört. Nein, der Windstrom soll von Nord nach Süd geschossen werden, wann immer er nicht weht oder er zu viel weht bei Nichtabschaltung der Braunkohle! Und die Landschaft wird verschandelt. Energiewende? Ernährungswende?

  15. "sinnvoll" sagt:

    wahre Zusammenhänge

  16. Feigenblatt sagt:

    man wird gedrängt (von “Ethikkommissionen” und “Eliten” ) zu Ehrenamt, Charity und Ersatzteillager = Organspende
    und einzustimmen in den Chor (z.B. Agenda 2010)
    aber ansonsten ist man nur

    LÄSTIG!

    gell? ein “Jammerer”, ein “Selbstbemitleidender”….

  17. paprika sagt:

    @Lisa

    “Der Satz anlässlich meiner ersten Mens – unaufgeklärt versteht sich, darüber hat man nicht geredet – wenn du ein Kind erwartest brauchst du gar nicht mehr nach Hause zu kommen hat einen Teil meines Lebens geprägt. ”

    Ist es nicht auch eine Folge der 68er, dass solche Unsäglichkeiten selten mehr ausgesprochen werden und eine uneheliche Mutter und ihr Kind nicht wie Abschaum betrachtet wurden?

  18. Hypatia sagt:

    Hypatia sagt:20.05.2013 um 23:41

    Korrektur:

    “Denn “der Zustand intensivster Leidenschaft”, ist dieser Zustand nicht gerade das Begehren nach der “vollkommenen Abgeschiedenheit”? Und was ist dieses Begehren selber anderes als eben jenes Leiden?”

    Die Frage sollte natürlich mit einem Fragezeichen enden.

  19. Hypatia sagt:

    Lisa sagt:21.05.2013 um 00:24@ pasionaria

    “Und das mit der sexuellen Befreiung wird völlig irrtümlicherweise den 68igern zugeschrieben. Die haben damit nichts zu tun, mal abgesehen von der Tatsache, dass auch die wussten wie man Kinder zeugt. Das war die Grosschemie die erstmals die Antibaby-Pille lancierte…!!!nicht gewusst?”

    Man kann durchaus mit Recht behaupten, dass die 68iger-Bewegung eine Fortentwicklung der Frauenbewegung ist, die etwa mit der Person Margret Sangers repräsentiert werden kann. Aber lesen Sie selbst: http://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Sanger

  20. Pasionaria sagt:

    paprika
    um 08.06h
    Cc Lisa

    Das ist ein Beispiel von vielen……, selbstvertaendlich war die 68-er Bewegung ein bedeutender Schub zur endgueltigen Emanzipation der Frauen, u.a. um die Selbstbestimmung ueber ihren Koerper.

    Dabei spielte eben auch die Pille eine wichtige Rolle. Obwohl sie in der Schweiz schon zuvor auf den Markt kam, war sie jungen und ledigen Frauen kaum zugaenglich, meist wurde sie nur verheirateten Frauen verschrieben. Nichts von selbstbestimmter, befreiter Sexualitaet.
    So kann man problemlos sagen, dass dank 68 die Pille fuer ledige Frauen zugaenglich wurde. Zudem wurde auch das Konkubinatsverbot abgeschafft.
    Die Frauenbewegung kam ab 68 so richtig in Schwung, auch wenn noch viele Kaempfe ausgefochten werden mussten, wie z.B. das Recht auf Schwangerschaftsabbruch etc. etc.

    Und da will Madame Lisa noch behaupten, dass die 68er keinen Einfluss auf die Lockerung der verkorksten Strukturen innerhalb der Sexualitaet gehabt haette……
    Klar ist, dass dabei leider auch wieder ueber die Schnur gehauen wurde, aber wie gesagt, das erscheint mir typisch > Mensch…..

  21. Lisa sagt:

    @ paprika

    Nein.

    @ pasionaria

    Ich empfehle Ihnen wärmstens ein paar Frauen – wenn es die wirklich gibt – die vor 68 “die Pille” verschrieben bekamen zu fragen, wie gut sie sie vertragen haben und welche Nebenwirkungen das Produkt bei ihnen hervorgerufen hat. In der Schweiz war nämlich 68 dieses Produkt “am kommen”. Es war noch nicht wirklich marktkonform. Wenn junge Paare z.B. bei einer Familienberatungsstelle vorgesprochen haben und gute Gründe dafür nennen konnten warum sie sich das Präparat verschreiben lassen wollten, konnten sie ein ärztliches Rezept inkl. die nötige Kontrolle bekommen.
    Soviel zum reinen Faktum. Der weiteren Äusserungen zum Thema enthalte ich mich an dieser Stelle.

    Die Lockerungen an den Schulen begannen lange vor 68, man könnte sagen zu Beginn der 60iger Jahre überhaupt. Wieviel Einfluss jene Bewegung darauf gehabt hat ist mir unbekannt. Ich meine nicht, dass 68 keinen Einfluss auf gesellschaftliche Veränderungen gehabt hätte, aber man überschätzt sie ungeheuer. Was mich daran besonders stört ist, dass dabei all die Leute die die mühevolle Kleinarbeit seit etwa 1920 über Jahrzenhte geleistet haben einfach “unter den Teppich gekehrt” werden. Ohne Sie wäre aber mit und ohne jene Bewegung gar nichts passiert in der Hinsicht würde ich mal sagen.

  22. Lisa sagt:

    @ rabbi jussuf

    Schön, dass Sie mich verstehen!
    🙂

  23. paprika sagt:

    @Lisa sagt:
    21.05.2013 um 11:13

    @ paprika

    Nein.

    Wem haben wir es dann zu verdanken, dass ledige Mütter nicht mehr so geächtet wurden? Sie:?

    Jene Frauen und Männer die sich tatsächlich und über Jahrzehnte hinweg für die Emanzipation der Frau stark gemacht haben, deren Namen kennt kaum einer. Aber es waren die, die nach dem Prinzip “steter Tropfen höhlt den Stein” nicht aufgegeben haben diesen Auftrag des Bundesrats von ca. 1920 voranzutreiben. Die 68iger hätten das nicht geschafft.

    Wer waren sie, “jene Frauen und Männer”?
    Die 68er fanden ja nicht nur in der CH statt.

    Wobei ich nicht alles gut finde, was sie machten, aus heutiger Sicht.

  24. Optimus sagt:

    @Mara
    Die menschliche Zufriedenheit lässt sich nicht statistisch erfassen. Südliche Länder wirken oft fröhlicher weil sie emotionaler sind und sind für mich kein Indiz, dass der Glaube an ein ewiges Leben glücklicher machen soll.

    Ich bin aber der Auffassung, dass der Glaube an ein ewiges Leben armen benachteiligten und behinderten Menschen das Leiden erträglicher machen kann. Sobald man sich aber Gedanken macht, wie das Leben danach ohne jegliche Lebensaufgabe, Entwicklung und Sinn funktionieren soll entstehen Zweifel, die oft das Sterben erschweren. Wegen der konkreten Vorstellungsmöglichkeit finde ich deshalb den Glauben eine Wiedergeburt das bessere Erträglichkeitsrezept (vorausgesetzt man kann daran glauben).

    Allerdings wenn ich den am stärksten und längsten behinderten Menschen Stephen Hawking beurteile, der ohne Glauben an ein ewiges Leben nur dank seiner hohen Wertschätzung des aktuellen Lebens die Ärzteprophezeiungen (der noch maximal zu lebenden Jahre) um das 23igfache überschritten hat und von sich behauptet, er habe dank seiner Behinderung mehr Glück im Leben gehabt als andere, dann glaube ich seinem Glücksrezept das lautet: Das Glück findet bei den Gedanken statt mit denen man sich beschäftigt. Vor allem weil bei ihm die Gedanken das einzige sind was noch funktioniert.

  25. sinnen sagt:

    Optimus
    “Das Glück findet bei den Gedanken statt mit denen man sich beschäftigt. Vor allem weil bei ihm die Gedanken das einzige sind was noch funktioniert.”
    wenn das so wäre, würde er nicht mehr leben. da machen sie ein überlegungsfehler.

  26. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Mitnichten wurde Achtundsechzig das Konkubinatsverbot abgeschafft. Da irren Sie sich nun gewaltig. Aber da das hier nicht Thema ist enhtalte ich mich genauerer Ausführungen weise aber trotzdem darauf hin, dass das damals neue Eherecht 1984 in Kraft getreten ist. Irgendwo in dieser Zeit zwischen 1972 – Frauenstimmrecht – und 84 ist das wahrscheinlich zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber bestimmt nicht wegen der demonstrierenden Jugendlichen, das haben nun wirklich ganz andere Kräfte erreicht. Ich rate ihnen wärmstens dieses Kapitel neuzeitlichster gesellschaftlicher Entwicklung etwas genauer nachzulesen. Die Pille war PR der Grosschemie und für ledige Frauen noch lange keine Selbstverständlichkeit. Nimmt mich nur wunder, warum Sie nun wieder beginnen solchen Unsinn zu schreiben zumal das Thema ein völlig anderes ist.

  27. Lisa sagt:

    @ paprika

    Schon gut. Die Bewegung hatte viele Facetten und hat weltweit nicht sonderliche Nachwirkungen gehabt. Manchmal denke ich, dass sich manches einfach wiederholt und junge Generationen mit viel Enthusiasmus die Welt verändern möchten. Irgendwann werden die dann 30 und haben inzwischen vergessen, was sie mit 18, 20 und noch ein paar Jahre länger bewegt hat. Solange duldet unsere Gesellschaft manche etwas nonkonforme Reaktion, später passt das nicht mehr so wirklich zu grade jenen Leuten. Wer sich allzulange selbst in den Vordergrund stellt, bleibt irgendwann auf der Strecke. Niemand wird ihm Ratschläge erteilen, man wird einfach entscheiden, dass sein Typus da und dort nicht mehr gefragt ist. Hart aber eben Tatsache.

  28. Pasionaria sagt:

    Lisa
    Ausgerechnet Sie sprechen von Unsinn…..
    Es bleibt nur zu hoffen, dass Sie nicht allzu viele Fremdsprachen sprechen, damit Sie nicht auch noch in denen derart viel Unsinn von sich geben koennen.
    Ich geb’s einmal mehr auf – Sie haben ja sowieso und immer Recht!

    P.S. Trotzdem noch: schon Zufall, dass so viele verknorkste,vermeintlich moralische Schranken AB 1968 gefallen sind – wirklich reiner ZUFALL.

  29. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Falls Sie nicht möchten, dann müssen Sie ja auch gar nicht….sich mal mit den Inhalten jenes Kapitels befassen.
    Aus meiner Sicht war 68 eben 68. Wenn allgemeines Verhalten grosszügiger geworden war, hatte das möglicherweise mit dem materiellen Aufschwung zu tun und u.A. dem Interesse der Grosschemie, dass ihr Produkt auch gekauft wird. Da waren Käufer wohl nicht Leute, die Familie gründen wollten.

    Wie gesagt, auch nach 68 ging man gegenüber jungen Leuten nicht sonderlich grosszügig mit diesem Produkt um. Zum einen passte das auch da noch nicht zur allgemeinen Moralvorstellung und zum anderen kannte man wohl die Neben- und / oder unerwünschte Wirkungen noch nicht ausreichend.

    Ich glaube im übrigen, dass ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper nicht unbedingt ausschliesslich vom Sexualverhalten abhängt. Im Gegenteil, ich finde, man sollte zuerst sich selbst finden ehe man auf (Bett-)Partnersuche geht.
    Und ich glaube auch, dass Verkorkstheit ein Gesamtkunstwerk ist. Nichts, was sich nur aufs Kinder zeugen konzentriert. Verkorkst sind Leute per se oder sie sind es eben nicht, weil sie ihren Stil gefunden haben.

  30. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Und ja, irgendwie nimmt der Mond wieder zu oder ab, jedenfalls scheinen konstruktive Auseinandersetzungen mit Ihnen schon nach dieser ganz kurzen Zeit nicht mehr wirklich möglich zu sein. Schade, eigentlich.

  31. Pasionaria sagt:

    Lisa
    Nach einer neuen Studio soll der Vollmond eine gute Zeit fuer Auseinandersetzungen mit sich selbst sein – ich rate es Ihnen an, dann fuehlen Sie sich nicht gezwungen, sich immer weiter und weiter zu behaupten.
    Schlafen Sie gut und erwachen Sie noch besser.

  32. Mara sagt:

    @Optimus

    Die menschliche Zufriedenheit lässt sich nicht statistisch erfassen. Südliche Länder wirken oft fröhlicher weil sie emotionaler sind und sind für mich kein Indiz, dass der Glaube an ein ewiges Leben glücklicher machen soll.

    Schade, da haben Sie mich erneut falsch verstanden, ich habe nirgends behauptet, dass der Glaube an ein ewiges Leben glücklicher macht. Ich habe nur Ihre Behauptung angezweifelt, dass der Glaube an ein besseres Leben nach dem Tod zwingend die hiesige Lebensfreude trüben muss. Menschliche Lebensfreude lässt sich zwar nicht statistisch erfassen, trotzdem scheinen mir die menschlichen Gesichter ein Gradmesser dafür. Aber vielleicht täusche ich mich, vielleicht sprühen all diese Müffelköpfe, die man hierzulande in öffentlichen Verkehrsmittel antrifft, in ihren eigenen vier Wänden vor Lebensfreude.

    Sobald man sich aber Gedanken macht, wie das Leben danach ohne jegliche Lebensaufgabe, Entwicklung und Sinn funktionieren soll entstehen Zweifel, die oft das Sterben erschweren.

    Falls mich der Tod nicht überraschen sollte, sondern einen bewusstes Sterben zulässt, werden meine Gedanken bei meinen Liebsten sein. Wenn ich mir Gedanken mache, dann sicher darüber, ob noch irgendetwas ungesagt ist, dass ich ihnen mitteilen möchte. Darüber wie ein allfälliges Leben danach aussieht, werde ich mir sicher nicht den Kopf zerbrechen.

  33. andersen sagt:

    Mara sagt: Darüber wie ein allfälliges Leben danach aussieht, werde ich mir sicher nicht den Kopf zerbrechen.
    Ja,genau-mehr entspannter kann man es nicht ausdrücken.

    Ich stelle mir vor, wie ein Sarg geschlossen und zugeschraubt wurde.Ich lag reglos da, doch ich war lebendig, hätte meiner Familie gern gesagt, dass ich alles miterlebte, dass ich sie liebte, doch kein Ton kaum aus meinem Mund.Meine Mutter weinten, um den Sarg herum standen meine Freunde, und ich war allein! So viele geliebte Menschen waren da, und niemand begriff, dass ich lebte, dass ich noch nicht alles getan hatte, was ich auf dieser Welt hatte tun wollen. Ich versuchte verzweifelt, die Augen zu öffnen, ein Zeichen zu geben, gegen den Sargdeckel zu schlagen.
    Doch nichts in meinem Körper rührte sich.
    Der Duft der Blumen um meinem Kopf herum begann mir den Luft zu nehmen.

    Ich erinnerte mich, das ich aus Furcht, einen Korb zu bekommen, ich erinnerte mich auch an einige Situationen, in denen ich, im Glauben, ich könnte es auch noch später tun, etwas aufgeschoben hatte, was ich eigentlich sofort tun wollte.
    Ich tat mir selbst unendlich leid, nicht nur, weil ich lebendig begraben wurde, sondern weil es Zeiten gäbte, wo ich auch Angst vor dem Leben hatte.
    Da lag ich nun in einen Sarg gesperrt, und es war zu spät, umzukehren und den Mut zu zeigen, den ich hätte haben sollen.
    Da lag ich nun und konnte keinen Muskel bewegen, mein Kopf schrie um Hilfe, und die Menschen dort draussen standen mitten in Leben, fragte sich,was sie heite abend tun würden, blickten die Statuen und Häuser an, die ich nie wieder sehen sollte.
    Ein Gefühl von Ungerechtigtkeit erfüllte mich, weil ich begraben wurde, während die andere weiterleben.
    Meinem Mann wird mich vergessen, wird ein en anderen heiraten.Hilfe!
    Ich will bei Ihm sein, denn ich lebe!
    Ich höre Weinen, fühle aus meinem Augen Tränen rinnen.
    Die stickige Luft, der Blumenduft machen mir verrückt.
    Plötzlich höre ich ein Geräusch. Es sind die Würmer, sie krabbeln über mein Gesicht, sie sind ölig und kalt.
    Sie dringen in meiner Nase, Hose, sie kommen überall herein, durch die Ohren und durch die Mundwinkel.
    Hilfe! Ich spüre diese schleimigen, öligen Dinger in mir, ich muss schreien, ich muss mich befreien, bin allein, werde bei lebendigen Leibe verschlungen!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich muss mich bewegen und dieser Sarg aufbrechen.
    Mein Gott, nimm alle meine Kräfte zusammen, denn ich muss mich bewegen!!!!!!
    Die Bretter des Sarges flogen in alle Richtungen, das Grab verschwand, und ich atmete die reine Luft ein.
    Ich zitterte von Kopf bis Fuss, war schweissüberströmt.
    Doch das war unwichtig: Ich lebte.
    Nie wieder, zu keinem Zeitpunkt würde ich mich lächerlich fühlen, wenn ich etwas tat.
    Es gab im nur ein Butterbrote im Kühlschrank-nie hätte ich was Köstlicheres gegessen, und ein unendlichen Gefühl von Ruhe überkam mich.
    Der Tod schreckte mich nicht mehr-ich beschloss zu schlafen-schliesslich hatte es nie eine ruhigere Dunkelheit als diese gegeben.

  34. Pasionaria sagt:

    andersen
    Bitte Quellen angeben………, es sprudelt zu bedacht…….(wollte ich Ihnen schon mehrmals sagen),

  35. Carl Dal Pund sagt:

    “P.S. Trotzdem noch: schon Zufall, dass so viele verknorkste,vermeintlich moralische Schranken AB 1968 gefallen sind – wirklich reiner ZUFALL”.

    Pasionaria sagt (21.05.2013 um 22:48):

    Der68er-Regel “Wer zweimal mit der Gleichen pennt, gehoert schon zum Establischement” wurde von den unheilig allierten Bibeltheokraten und Bigottfeministinnen schon laengst der Garaus gemacht. Um die Laibelsexerinnen und die Freier abzuschrecken wurde nicht nur (zurecht) die passive, sondern auch die (aktive) Zuhaelterei entkriminalisiert, um die abschreckende Gewalt gegen Freier und Dirnen sowie die Honorare zu maximieren, und das davon den Sexerinnen Verbleibende zu minimieren.

    Mit abstrusen Bisinessplanvorschriften wird der aktiven Zuhaeltergewalt gegen Ostsexarbeiterinnen und ihre Freier gar massiv Vorschub geleistet. Und in bigottfemokratisch zwangsmissionierten saekularen Staaten Asiens werden auch freiwillige Sexarbeiterinnen wie in Europa zu Opas Jugendzeiten in Fabriken und Arbeitsheusern zu weniger beliebten und rentablen Arbeiten versenkt….

  36. Carl Dal Pund sagt:

    sorry @Pasionaria; nicht Pasionaria sagt…..

  37. Pasionaria sagt:

    Carl Dal Pund
    Hilfe > Ihre adjektivistisch-sexistischen Nomenomenselektionen erschlagen mich……

  38. Carl Dal Pund sagt:

    @ Pasionaria:

    Als Frontfrau und Propagandistin der sexuellen Befreiung haette ich ihnen etwas weniger bibeltheokratische Sexallergie zugetraut….

    😉

  39. Pasionaria sagt:

    C.d.P.
    Nicht viele Ihrer Attribute gestern um 16.52h passen wirklich auf Pasionaria zu…….., Pech gehabt, leider resp. zum Glueck.

    Um einen Blogger in Bezug auf Stil zu beurteilen, muß man besonders auf die Wertschaetzung achten, die er sich mit der Sprache nimmt, und abschaetzen, ob dabei auch Wertschaetzung stattfindet….

  40. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Ich möchte die 68iger einfach nicht überbewerten. Grade für die Frauenemanzipation haben nun wirklich viele unbeirrbare engagiete Leute seit 1920 (ca.) viel Vorarbeit geleistet. Das darf man m.E. nicht einfach unbeachtet lassen.

    Und, na, haben Ihnen meine schönen und kauzigen Kollegen gefallen? Jedes Huhn hat halt so seine eigene Persönlichkeit die sich auch im äusseren Erscheinungsbild zeigt. Auch Hühner werden eben ab und zu völlig falsch eingeschätz.

  41. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Betreffend Deutschland erinnere ich an die RAF. Mir ist klar, das war eine Bewegung die Impulse gab, schliesslich aber die falshcen Methoden gewählt hat. Letzteres konnte nicht gut gehen. Denen gings in erster Linie um Entnazifizierung, um Reform der bestehenden Gesellschaftsnormen und ja, um die Kinder.

    Die prominenteren Alt-68iger Deutschlands, die noch leben, können mich aber auch heute nocht nicht zu 100% überzeugen. Ich finde gut, dass die Menschheit in Bewegung bleibt, dass die Jugend jeder Generation Impulse zur Erneuerung gibt. Man sollte aber – um auf die Länge gesehen – um irgendeinen Erfolg zu haben nichts un-hinterfragt lassen. Auch bei Vollmond nicht.

  42. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Das ist übrigens noch ein Kollege, den ich übergangen habe. Ein bisschen neurotisch und überkandidelt aber doch ganz nett:

    http://www.beaststown.com/chicken_checker.html?

    Hühner unter sich sind sehr spezielle Individuen. Sie würden sich wundern können, wenn Sie nur wollen würden.

  43. Pasionaria sagt:

    Lisa
    Die Huehner haben’s Ihnen wirklich angetan und lassen Sie nicht mehr los, wieso eigentlich?
    Kennen Sie das Zitat: Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt ißt Hühnereier!

    Uebrigens habe ich schon wiederholt betont, dass ich nicht alles von der 68er Bewegung gut finde, haben Sie das ueberlesen?
    Viele Dinge wurden ueberspannt und leider ins negative Gegenteil getrieben., aber viel, ja mehr Positives wurde trotzdem erreicht. Das kann mir kein Huhn weggackern.

  44. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    War’s Kästner? Bin nicht sicher aber etwa so

    “Die Hühner fühlten sich einstens verpflichtet statt Eier Erdbeertörtchen zu legen.
    Das Projekt zerschlug sich – wisst ihr warum? Das Huhn ist für Eier eingerichtet!

    Weitere Bemerkungen zu Hühnern im folgenden Blog.

  45. Lisa sagt:

    @ pasionaria

    Hühner sind sich’s übrigens gewöhnt ab und zu falsch eingeschätzt und für beschränkt gehalten zu werden. Immer noch besser die Leute vermuten in ihrer Unbedarftheit etwas, als dass man es tatsächlich wäre!

    Sie dürfen meinen, vermuten, glauben was Sie wollen zu meiner Person und zu meinen Fähigkeiten, es ist mir ziemlich egal. Hauptsache es trifft in Realität so nicht zu. Alles andere ist Ihre Angelegenheit. Und mein Privatleben ist privat und bleibt auch privat, daran ist nicht zu rütteln.

    Lisa, das Huhn.