Logo

Die Unvernunft des Glaubens

Hugo Stamm am Samstag den 12. Mai 2012

Der folgende Impulstext stammt von Ruedi Schmid (Optimus). Vielen Dank.

Ein Mann lässt sich in den Phillipinen ans Kreuz nageln. (Keystone)

Die individuelle Wahrheitsvorstellung hat nichts mit Vernunft zu tun: Ein Mann lässt sich in den Phillipinen ans Kreuz nageln. (Keystone)

Die Unvernunft des Glaubens wird meist mit Dummheit begründet, aber wenn gebildete und erfolgreiche Menschen durch den Glauben ihre Vernunft verlieren, entsteht Fassungslosigkeit. Warum zum Beispiel Tom Cruise fanatischer Scientology-Anhänger sein kann oder warum Atta, der ins World Trade Center geflogen ist, trotz Uni-Abschluss zum grausamen Selbstmordattentäter werden konnte, bedarf einer Erklärung, sonst geht der Glaube an die Menschheit verloren.

Glauben bedeutet «etwas für wahr halten» und beruht auf einer Wahrscheinlichkeitsvermutung. Wenn man dabei Überirdisches zulässt, sind der Unvernunft keine Grenzen gesetzt, was Sekten und al-Qaida mehr als deutlich bestätigen. Das Unverständliche dabei ist aber, wie daraus eine derart starke Wahrheitsüberzeugung entstehen kann, so dass der vernünftige Menschenverstand versagt. Da das keine Einzelfälle sind und auch Glaubensauseinandersetzungen darauf begründen, scheint die Ursache eine menschliche Veranlagung zu sein. Diesem Problem geht meist eine religiöse Beeinflussung voraus, die sich zu einer Wahrheitsvorstellung radikalisiert, was die Vernunft beeinträchtigt.

Beeinflussung
Diese ist hauptsächlich Charaktersache und beruht vermutlich auf der Erziehung zum Gehorsam, weil dabei Gedankenlosigkeit belohnt und Hinterfragen bestraft wird. Das ist aber ein Thema für sich und wird hier nur vollständigkeitshalber erwähnt.

Wahrheitsvorstellung
Leben ist nur unter der Vorstellung einer realen Welt möglich, indem man alles, was man fühlt, erlebt und wahrnimmt, als reale Wahrheit empfindet. Auch unser Selbstbewusstsein setzt eine solche reale Wahrheitsvorstellung voraus. Diese reale Wahrheitsvorstellung ist aber nur eingebildet und selbst konstruiert, denn alle Wahrnehmungen, Gefühle und Erlebnisse sind subjektiv und münden in einer individuellen Wahrheitsvorstellung, die sich nach der Beschaffenheit des Anschauungsvermögens richtet.

Reine Vernunft
Kant bezeichnete die Vernunft, welche rein gedanklich ist und nicht auf praktischer (empirischer) Erfahrung beruht, als «reine Vernunft», und sein berühmtes Werk «Kritik der reinen Vernunft» ist eine ausführliche Analyse davon. Dabei kam er zum Schluss, dass reine Vernunft selbstkonstruiert und eingebildet ist und dass jeder Versuch, Wahrheitserkenntnisse durch reine Vernunft zu gewinnen, wie z. B. über Gott, ewiges Leben oder Freiheit, notwendig im transzendentalen Schein endet. Heute weiss man, dass jede Erkenntnis an die Sinneserfahrung gebunden ist und dass im Gehirn keine genetische Quelle vorhanden ist, die Wahrheitserkenntnisse liefern kann. Dadurch ist jede Wahrheitsvorstellung der reinen Vernunft ein eingebildetes Paradoxon, das durch die Verstrickung von Gedanken in einem selbstbezüglichen System entsteht.

Dank diesem eingebildeten Paradoxon gelingt es uns, unsere Umwelt zur Realität zu machen, aber dadurch wird auch Glauben zur Realität gemacht, und je mehr man sich damit gedanklich beschäftigt, desto mehr verstricken sich die Gedanken im selbstbezüglichen System und desto grösser wird die Wahrheitsüberzeugung. Deshalb ist es aussichtslos, mit Gläubigen über Wahrheit zu diskutieren.

Praktische Vernunft
Praktische Vernunft bezieht sich auf eine Handlung, welche sich auf Grund empirischer Erfahrung als praktisch erweist, wie zum Beispiel: Es ist vernünftig, das Glas nicht fallen zu lassen (weil es sonst zerbricht). Das zeigt deutlich, dass sich Vernunft nicht auf eine Wahrheit, sondern immer auf eine Handlung bezieht, die zu einer Wirkung führt, welche man vorhersagen und dementsprechend nach Vernunftkriterien beurteilen kann. Das Beispiel lässt auch erkennen, dass jeder Mensch im Alltag nach der praktischen Vernunft handeln muss, sonst wird sein Leben zum Scherbenhaufen.

Ausserhalb des Alltagsdenkens gewinnt die reine Vernunft des Glaubens an Bedeutung, und für Atta war es vernünftig, ins WTC zu fliegen, weil er sich von Allah dazu berufen fühlte und überzeugt war, dass er dafür mit dem Himmelsparadies belohnt wird. Dass das völlig unvernünftig ist, steht ausser Zweifel, aber was ist denn vernünftig? Was sind die Kriterien dafür? Zunächst fehlt bei Atta der empirische Erfahrungsnachweis bezüglich Allah und Himmelsparadies, und zudem sind die Auswirkungen unmenschlich. Was konkret vernünftig ist, darüber streiten sich die Gelehrten, aber betrachtet man als Kriterium die Verbesserung der Welt zum Wohle aller Menschen, dann gibt es nur noch egoistische Gegenargumente.

Kant hatte sich mit der praktischen Vernunft eingehend auseinandergesetzt, er betrachtete Ethik und Moral als wichtigste Kriterien, und sein berühmtes Werk «Kritik der praktischen Vernunft» basiert auf seiner «praktischen Philosophie», welche gutes Handeln und nicht Wahrheit zum Gegenstand hat, weil sich die Welt nur mit vernünftigem Handeln und nicht mit Wahrheit verbessern lässt. Wie folgendes Beispiel zeigt, kann Wahrheit sehr unvernünftig sein:

Wenn ein Pilot den Passagieren die Wahrheit sagt und damit eine voraussehbare Panik auslöst, die zum Absturz führt, dann ist das vorsätzliche Tötung. Nur was die Sicherheit erhöht und Menschenleben rettet, ist vernünftig. Darum steht in der Fliegerei Sicherheit über der Wahrheit und dem Recht (safety first). Dank dieser praktischen Vernunft konnte aus dem risikoreichsten Transportmittel das Sicherste gemacht werden, was zum Vorteil aller Menschen und darum vernünftig ist.

Um die Welt zu verbessern müsste man einfach vom Wahrheitsdenken auf praktisches Vernunftdenken umstellen. Das ist aber wegen der Gewohnheit kaum möglich und müsste bei der Erziehung beginnen, indem man den Kindern anstatt Gehorsam und Religionswahrheiten, praktische Vernunft beibringt. Als Erziehungsmethode wäre das auch vorteilhafter, denn praktische Vernunft führt durch Einsicht zum guten Charakter, weil gutes Tun zufriedener macht als schlechtes. Wenn das auch nur ein Hoffnungsschimmer sein mag, so hilft diese Lösungsidee wenigstens, den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren.

« Zur Übersicht

628 Kommentare zu “Die Unvernunft des Glaubens”

  1. aqua sagt:

    Marcel Mertz: “was Aqua ihm in seiner/ihrer Interpretation unterstellt und wie er/sie darauf reagiert”.

    Ja, trifft es genau. Wobei ich zusätzlich auch den Link angegeben habe zu den “zehn Angeboten”, aus denen ich die (meine!) Interpretation gezogen habe. Meine Interpretation bezieht sich ausschliesslich auf diese Angebote. Auch ich kenne MSS nicht persönlich.

    .

    gelegentlicher Leser @ Marcel Mertz: “Verschliessen Sie also die Augen vor solchem und beschäftigen Sie sich weiterhin mit sog. “empirical ethics”, wünsche Ihnen einen frohen Elfenbeinturm dabei. Menschenverachtendes Denken – und seine Folgen, wäre demnach für Sie ja kein Thema.

    Eigentlich müssten Sie nicht bei “aqua sagt: 21.05.2012 um 22:25 ” in den Dialog zwischen Marcel Mertz und mir einsteigen, sondern früher. Mindestens “Marcel Mertz sagt: 21.05.2012 um 21:30” müssten Sie dazu lesen. Er hat dort eigentlich schon Stellung genommen und durchaus interessante Antworten gegeben.

    Bez. “Menschenverachtendes Denken”: Wenn der Mensch nur Resultat seiner Physis wäre, dann hätte die Menschheit – nach heutigem Stand des Wissens – eigentlich allerhöchstens bis zum Schmelzen der Erde (durch eine sich aufblähende Sonne) eine Überlebenschance. Ok, das wären schon noch ein paar Jährchen, zugegeben. Todgeweiht wäre die Menschheit trotzdem. Das ist per se nicht Menschenverachtend, sondern unter den gegebenen Annahmen realistisch (oder gar sehr optimistisch! – tut die Menschheit momentan doch nicht gerade sehr viel, um das symbiotische Verhältnis Mensch-Natur in der Balance zu halten. Nun, die Natur wird’s höchstwahrscheinlich schon überleben…). Warum Sie da jetzt mit dem Hitler hervorkommen ist mir ein Rätsel.

  2. Jack sagt:

    @Olga

    Hallo Mädel. Du kommst ja hier selber kaum zu Wort, ausser in dem von Hugo Stamm lustvoll sezierten Leadtext. Hey Olga, ich will Dir mal erzählen, wie Du bei mir rüberkommst:

    Eine blutjunge (14J. -16J.), gebildete Atheistin mit bisexuellen Neigungen hadert mit Gott, weil die Welt ihr nicht den Fünfer und das Weggli zu Füssen legt. Vielleicht sind sie in einen Christen (oder zwei, drei) verliebt oder gar in eine feingliedrige Christin und wurden von denen brüsk und ohne atheistische Nächstenliebe von der Bettkante gestossen. Dies ist natürlich ein grosser Verdruss, der sich gerade auch in ihrem vehementen Pochen auf Toleranz widerspiegelt. Aber, liebes Mädchen. Die Welt ist so beschaffen. Viele Atheisten haben die Fantasie mit Christen darniederzuliegen. Allein, die Gebote verhindern es. Christen haben ihre Prinzipien und Atheisten die ihren. Und Prinzipen sind mit Charakterfragen verknüpft. Stellen sie sich vor, sie würden eine tiefgläubige Christin für eine bezaubernde Nacht in ihre Arme kriegen. Was wäre damit gewonnen? Ihre Gespielin würde danach das schwermütige Gefühl der Sünde in die Welt tragen und leiden. Ob ihnen das gefällt oder nicht. Darum, Mädchen, bleib bei deinen Leisten, leb dich frisch fröhlich aus, achte auf Geschlechtskrankheiten und bete weiterhin diesen ollen, steinreichen Schweizer Philosophen, ah ja, Alain de Botton, an. Aber erkenne, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Man geht selbst zugrunde, wenn man mehr als alles will.

    Oops, ich duzte dich. Du bist mir ans Herz gewachsen. Vielleicht deshalb, weil du so vermessen bist deiner Vorstellung von Gott einen Brief zu schreiben.

    Küss die Tage

  3. Luana sagt:

    @Konrad hilft (Gerüchte zu verbreiten?): Genau das ist doch der Inhalt der Frage, die Ihnen gestellt wurde. Diese Frage ist ein verdeckter Versuch, das berechtigte Anliegen der Vegetarier und Veganer ins Lächerliche zu ziehen und sich so gegen das Mitgefühl mit leidenden Nutztieren zu immunisieren und die Ausbeutung des Tiers durch den Menschen weiter zu rechtfertigen.

    Ich kann Sie beruhigen, für mich gibt es durchaus gute Gründe auf den Verzehr von Wirbeltieren zu verzichten. Hingegen kann ich weniger nachvollziehen, wieso man Pflanzen essen darf, Tiere aber auf gar keinen Fall (unabhängig von der “Stufe” auf der diese Tiere steht), so wie es die Veganer postulieren:

    Veganismus ist eine Einstellung, Lebensweise und Ernährungsweise, die eine Nutzung von Tieren und tierischen Produkten ablehnt.[1]

    Zu Produkten und Lebensmitteln, die bei einer veganen Lebensweise nicht in Frage kommen, gehören neben Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern auch Honig, Leder und Wolle sowie Kosmetika und Medikamente mit tierischen Anteilen. Der Veganismus geht damit über die vegetarische Ernährungsweise hinaus. (wikipedia)

    Meine Frage zielte auf Begründungen ab, wieso man die Grenze ausgerechnet an dieser Stelle ziehen sollte.

  4. Konrad hilft sagt:

    @ Luana

    Wieso wollen Sie mich “beruhigen”, ich bin nicht beunruhigt. Aber danke.

    Es besteht hier einige Verwirrung.
    – Die Leute, die kein Fleisch essen, sind Vegetarier.
    – Veganer essen kein Fleisch und darüber hinaus auch keine tierischen Produkte wie Eier, Milch usw.
    – Veganer wie auch Vegetarier essen Pflanzen, aber keine Tiere.
    Die Begründung für das Ziehen der Grenze ausgerechnet an dieser Stelle ist für Veganer wie für Vegetarier dieselbe:
    Bestimmte Tierarten (Kühe, Schweine, Affen, Mäuse, Schildkröten, usw.) können wie Menschen Schmerz empfinden, d. h. sie sind leidensfähig. Ein Kopfsalat hingegen kann das nicht. Die Grenze ist völlig klar und die Begründung ist wie gesagt sowohl für die Vegetarier wie für Veganer die gleiche.
    Es gibt Grenzfälle, wie Fische und Meerestiere, wo nicht klar ist, inwieweit sie Schmerzen empfinden können.
    Eine andere Frage ist, ob alle Lebensformen aus bestimmten ethischen Gründen schützenswert sind, also auch Blumen und Bäume, das ist aber nicht die Begründung der Vegetarier/Veganer, denn diese essen ja Pflanzen.
    Leute, die auch keine Pflanzen essen wollen, sind mir keine bekannt, auch kenne ich keine Philosophen, die gegen den Verzehr von Pflanzen sind.
    Es ist durchaus anzunehmen, dass wenn Biologen herausfinden würden, dass Kopfsalate bei der Ernte schreien und weinen und wir Menschen nur nicht in der Lage sind, ihre Schreie zu hören, dies Fragen über unseren Kopfsalatkonsum aufwerfen würde. Aber das ist kein Argument, das für Vegatarier/Veganer heute relevant ist, weil es diesen wie gesagt um das bekannte und unleugbare Leiden der Nutztiere heute geht und nicht um das allenfalls noch nicht entdeckte Leiden des Kopfsalat.

  5. Konrad hilft sagt:

    @ Luana

    Nochmals zu Ihrer Frage: “Hingegen kann ich weniger nachvollziehen, wieso man Pflanzen essen darf, Tiere aber auf gar keinen Fall (unabhängig von der “Stufe” auf der diese Tiere steht), so wie es die Veganer postulieren”

    Ganz einfach weil Tiere, im Gegensatz zu Pflanzen, Schmerzen empfinden, d.h. leidensfähig sind. Das heisst, die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern ist mit Schmerzen und einem nicht artgerechten Leben verbunden.

  6. Luana sagt:

    @Konrad

    Ist die Produktion von shrimps mit Leid verbunden? Wohl eher mit einer Umweltbelastung. Wie sieht es mit Schnecken aus? Darf ein Veganer Katzen als Haustiere halten?

  7. Konrad hilft sagt:

    @ Luana

    Ich habe ja geschrieben, dass es einen Grenzbereich gibt. Was soll also Ihre Antwort?

    Aber in bezug auf die Tiere, deren Leid am meisten ins Gewicht fällt (Nutztiere wie Schwein, Rinder usw.) ist die Situation glasklar und darum geht es. Auf weitere Argumente, mit denen sie versuchen werden vom Thema abzulenken und meine Aussagen in ihr Gegenteil zu verdrehen, werde ich mit Verlaub nicht mehr eingehen.

  8. Rabbi Jussuf sagt:

    Oh ja!
    Die Salatblätter schreien, wenn ich sie mit Genuss zerrreisse.
    Die Schnecken hnigegen freuen sich tierisch, wenn ich sie in kochendes Wasser schmeisse, die sind danach sogar total aus dem Häuschen.
    Und es ist wirklich eine Qual für eine Henne jeden tag ein Ei zu legen und Sonntags zwei. Man muss auch bedenken, dass das Verzehren von angehenden Embryos natürlich unethisch ist, zumindest wenn es nach den Evangelikalen geht, die absolut gegen Abtreibung sind.
    Ach ja, und Wolle ist wirklich das Letzte. Die armen Schafe so, so nackt und kahl auf der Weide….

    Luana, ich lad ich einmal zu einem Schneckenessen ein. Ich versichere Dir, die Kräuterbutter ist sicher vegetarisch, die Kräuter sogar veganisch. (Naja, ich kann nicht hundertprozentig garantieren, dass nicht die eine oder andere laus noch auf einem der Kräuter sitzengeblieben sein wird.
    Wie schon mein Mentor in Sachen Weinkeltern immer sagte: ça donne le goût!

  9. Konrad hilft sagt:

    Rabbi Jussuf und Luana, Ihre Voten sind nun wirklich sehr kindisch.
    Aber es war von Anfang an klar, das heisst seit Luana ihre Frage an Mertz nur gestellt hat, klar dass es nicht ums das Thema ging, sondern dass dieses nur als Anlass benutzt wurde um sich vor einem imaginären Publikum ein wenig wichtig zu machen. Schade, das Thema gäbe wirklich was her, aber Mertz ist es wohl auch bereits zu blöd geworden.
    Bonne nuit les petits.

  10. gelegentlicher Leser sagt:

    aqua, Ihr 22.05.2012 um 19:37 ist eine scheinheilige, rechthaberische Wortverdreherei, daher nochmals Ihre Schreibe:
    “Ich persönlich käme bei diesem Menschenbild (der Mensch als Produkt seiner Physis; erg. durch gel. Leser) eigentlich eher zum Schluss, dass ein Überleben der Menschheit nicht erstrebenswert wäre – sich zumindest grösseren Anstrengungen dazu nicht aufdrängen. Die Menschheit wäre eh Todgeweiht, der Zeitpunkt spielte also gar keine Rolle. Im Gegenteil könnte so ein kleiner Untergang ja recht unterhaltsam sein…”

    Der Punkt ist der, dass Sie sagen, bei einem bestimmten Menschenbild sei das Überleben der Menschheit gar nicht erstrebenswert.
    Wie umschreiben Sie so eine Aussage?
    Wahrscheinlich werden Sie nicht antworten, denn Sie sind nur ein Wirrkopf, der hier aus purer Eitelkeit mit angehenden Philosophen herumleiern will. Aber wenn Sie sich an einem „kleineren Untergang“ (der Menschheit) “unterhalten” wollen, bitte, Sie entlarven sich so nicht nur als Wirrkopf, sondern auch als ein unheimlicher, eventuell mit sadistischer Veranlagung dazu.
    Sie sind, wie Sie sind. Ein schadenfreudiges, menschverachtendes Grinsen ist Ihnen sicher schon ins Gesicht geschnitten.

  11. Luana sagt:

    @Rabbi Jussuf

    Deine Einladung nehme ich gerne an.

  12. Luana sagt:

    @Konrad hilft (überhaupt nicht!): Aber es war von Anfang an klar, das heisst seit Luana ihre Frage an Mertz nur gestellt hat, klar dass es nicht ums das Thema ging, sondern dass dieses nur als Anlass benutzt wurde um sich vor einem imaginären Publikum ein wenig wichtig zu machen.

    Ich habe die seltene Gelegenheit wahrgenommen, einem Fachmann für Ethik eine Frage zu stellen. Die Problematik, wo genau man Grenzenlinien zieht, stellt sich doch bei den verschiedensten ethischen Fragen (z.B. auch bei der Fristenlösung). Das Thema hätte, wie Sie zu Recht sagen, tatsächlich etwas hergegeben. Schade, dass es wieder in Unterstellungen endete.

  13. aqua sagt:

    gelegentlicher Leser: “Der Punkt ist der, dass Sie sagen, bei einem bestimmten Menschenbild sei das Überleben der Menschheit gar nicht erstrebenswert.

    Ich schreibe auch, dass ich diese Menschenbild nicht teile.

  14. gelegentlicher Leser sagt:

    Nein, Sie schreiben nicht nur das, Sie schreiben auch, dass das Überleben der Menschheit gar nicht erstrebenswert sei – ein bestimmtes Menschenbild voraus gesetzt.
    Das ist entweder ausgemachter Blödsinn und Sie wissen gar nicht, was Sie schreiben, oder es ist schlichtweg so monströs, dass Sie sich selbst nicht mehr erklären können.

  15. aqua sagt:

    @ gelegentlicher Leser

    Was soll daran monströs sein? Die Dinos sind auch weg, und es schreit kein Hahn danach. So what? Nennen Sie doch einfach die Natur monströs. Die schaft immer wieder von neuem Milliarden von Lebewesen, nur um diese nach kurzer Zeit wieder wegzufegen. Warum soll ausgerechnet der Homo Sapiens ja nicht weggefegt werden dürfen? (Wenn er doch auch nichts anderes als ein Trockennasenaffe ist?)

    A propos: Essen Sie Fleisch? (Der Rest ist doch Beilage)

    Natürlich ist diese Position extrem. Wie Sie aus dem Beitrag – wenn Sie ihn denn gelesen haben – von Marcel Mertz nachlesen konnten, ist es nicht zwingend, eine derartige Extremposition einzunehmen. Auch wenn man davon überzeugt ist, der Mensch sei eben nicht mehr als “nur” das Resultat seiner Physis. Aber eine solche Position ist möglich, und prinzipiell bis auf weiteres sogar haltbar. Es ist durchaus denkbar, dass wir irgend einmal Menschen züchten, nur um Ersatzorgane zu haben. Ok, klar, wir werden erst versuchen, solches mit den Schweinen zu tun (ethisch eigentlich genau so bedenklich). Es wird sich auch sicher – wieder einmal – die Frage stellen, welches Leben den lebenswert sei. Ja, da wären wir dann wieder bei Ihrem geliebten Hitler. Nur werden es die Menschen dann einfach freiwillig tun – so wie der Freitod durch Exit usw. ja mittlerweile durchaus legitim ist. Auch wird sich der Mensch kaum zu schade sein, seine Nachkommen genetisch aufzupolieren. Sobald es möglich ist, intelligentere Kinder zu erzeugen, wird das auch gemacht. Und Intelligenz hat oft etwas sehr kaltes und berechnendes an sich. Usw, usf.

    Es ist darum NICHT monströs, sich solches schon vorher zu überlegen und mit einem Ethiker darüber debatieren. Aber gut, das bedingt natürlich ein gewisses Abstraktionsvermögen. Das ist in diesem Blog nicht so häufig anzutreffen.

    Zu Ihrer Beruhigung: Extrempositionen werden zwar immer wieder eingenommen (auf welcher Seite auch immer), es wird auch immer wieder versucht, solche durchzusetzen. Aber es ist bis anhin noch nicht passiert, dass solche sich auf längere Zeit halten konnten. Das Pendel schwingt immer wieder zurück. Und sollten wir die anstehenden Umweltprobleme überleben, dann debatieren wir auch noch in tausenden von Jahren. Das ist das Los von jenen, die auszogen, um vom Baum der Erkenntnis zu kosten.

    😉

  16. gelegentlicher Leser sagt:

    Dann überlasse ich Sie ganz Ihren dystopischen Phantasien, vielleicht noch dies: Was mich besonders an Ihnen irritiert, ist Ihre unbetroffen gleichgültige, lakonische Art Ihrem eigenen Fatalismus gegenüber.

  17. Lisa sagt:

    @ aqua

    Sehe ich auch so. Die “Welt” verändert sich, aber mehr nicht. Die Natur ist weder gut noch böse, sie bringt hervor, was unter vorherrschenden Bedingungen möglich ist. Wenn diese Bedingungen für uns Menschen nicht mehr stimmen, dann, das denke ich auch, stirbt die Spezies Mensch aus.
    Vielleicht erledigt sich die Menschheit aber eines Tages selbst wegen ihrer “Basteleien” an lebenden Wesen. Selbst wenn es möglich sein wird, Menschen sozusagen als Ersatzteillager heranzuzüchten oder die genetische Beschaffenheit der Nachkommen vorgeburtlich festzulegen, heisst das nicht, der Mensch sei befähigt damit sinnvoll umzugehen. Sie kennen den “Zauberlehrling” sicher. Besen Besen sei’s gewesen…….leider funktioniert die Formel nicht und der Besen überlebt und funktioniert ad extremis. Könnte uns auch passieren.

  18. Emeli sagt:

    Lieber Herr Stamm

    Den Beitrag “Zorniger Brief an Gott” kann ich nicht lesen, da die Werbung von digitec die Seite auf dauer Rollen schaltet.

  19. aqua sagt:

    @ gelegentlicher Leser

    Dann euphorisieren Sie uns doch mit Ihrer Utopie.

  20. Hypatia sagt:

    Emeli sagt:27.05.2012 um 10:12 @Lieber Herr Stamm

    Dasselbe Problem hatte ich auch. Auf Anraten von Aysha habe ich google chrome installiert und sehe nun problemlos und störungsfrei den hugostammblog über google chrome.

  21. gelegentlicher Leser sagt:

    @ Lisa
    Sie heben sich mit einer ausgesprochenen Leseschwäche hervor: Der Punkt sind nicht die dystopischen Phantasierereien eines A. (oder Ihre), sondern dass diese Person sich den Untergang der Menschheit wünscht, sollte es dieser an einem metaphysischen Überbau fehlen und sich und uns dabei noch gute Unterhaltung wünscht.
    So etwas ist nicht mit “Extremposition” zu kaschieren und auch nicht mit x-eidem Besen zu kehren, sondern einfach unentschuldbar.

  22. morrigu sagt:

    Lieber Hugo Stamm

    Ich habe ihr Blogartikel interessiert gelesen. Argumentativ geschickt offenbaren Sie die Gefahren von geistiger Vernunft (Kant), vergessen aber dabei, dass es bei ihrem Verlust nicht nur um Wahrheitsperspektiven sogenannter “Sekten” (über diesen Kampfbegriff lässt sichs streiten – ein ander Mal), sondern auch um Wissenschaftsdiskurse handelt, die das winzige Feld der Empirie verlassen. Empirische Vernunft ohne dazugehöriges Theoriegebilde ist sinnlos und unnatürlich. Unser Verstand macht (ob der Vernunft folgend oder nicht) Verbindungen zwischen einzelnen Empirismen und theorisiert diese (in diesem Fall sind auch religiöse Konstrukte Theorien). Ein simples Beispiel: Ich brauche keinen Menschen in die Tiefe fallen zu sehen, um zu wissen, dass ich nicht fliegen kann. Empirisch ist das jedoch nicht bewiesen. Meinen Fall vom Velo auf die Strasse schliesst empirisch nicht aus, dass ich auch vom Hochhaus falle, wenn ich den Sprung versuche. Deshalb finde ich den beinahe gezwungen wirkenden Versöhnungsabschnitt ihres Textes dann auch dementsprechend enttäuschend. Erziehung zur empirischen Vernunft? Nimmt man die Trennung strikt an, so impliziert diese leider dass ich meinem zukünftigen Kind die Hand auf die Herdplatte legen soll, damit dieses weiss, dass sie heiss ist und das übermässige Hitze zu Schmerzen führt. Theoretisches Handeln (und somit das Anwenden geistiger Vernunft) ist menschlich – auch wenn es Irrtümer zulässt. So lässt sich mit dem widerlegten Newton immer noch eine Brücke bauen. Und die Brücke wird wahr dadurch.

  23. red heels sagt:

    A. Because he wasn’t very hungry.

  24. The brother probably are not someone, on the other hand someone have been a brother.
    [url=http://www.nikeschuhedamenherren.com/nike-free-30-v2-damen-runningschuhe-schwarz-lila-p-980.html/]nike free 3.0 v2[/url]
    nike free 3.0 v2

  25. Camaraderie is most likely the Coptis trifolia groenlandica whom connections the main paper hearts epidermis industry.
    [url=http://www.nikeschuhedamenherren.com/nike-free-run-2-laufschuhe-für-männer-schwarz-grün-p-1208.html/]nike free run 2[/url]
    nike free run 2

  26. Absolutely no individual may be valued at your own rips, and an individual who could be North Korean won‘to help you to watchword.
    [url=http://www.nikeschuhedamenherren.com/nike-free-run-damenlaufschuhe-schwarz-gelb-p-1163.html/]nike free run damen[/url]
    nike free run damen

  27. Get into‘g waste your time and effort about the person/girls,whom isn‘g ready to waste his precious time upon you.
    [url=http://www.nikeschuhedamenherren.com/nike-free-run-3-laufschuhe-für-männer-grau-weiß-p-1241.html/]nike free run 3[/url]
    nike free run 3

  28. Precisely there exists marital life and it doesn’t involve like, are going to be like and it doesn’t involve marital life.
    [url=http://www.nikeschuhedamenherren.com/nike-free-run-drei-damenlaufschuhe-rosa-grau-p-1244.html/]nike free run[/url]
    nike free run