Österreich 1938: Nicht alle riefen «Heil Hitler»

Triumphfahrt im offenen Wagen: Adolf Hitler lässt sich nach seiner Machtübernahme in Österreich feiern. Foto: Keystone
Was sich rund um den 12. März 1938 in unserem Nachbarland zutrug, ist gar nicht so klar: Österreich wurde deutsch, gewiss – aber war das freiwillig? Oder doch nicht ganz? Es habe sich um «einen seltenen Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation» gehandelt, befand eine österreichische Historikerkommission mehr als 60 Jahre später.
Jedenfalls veränderte der Einmarsch der Deutschen den Alltag der Bürger schlagartig und fundamental, selbst im – von Wien aus gesehen – entlegenen Winkel des ländlichen Vorarlberg. Nicht nur die jüdische Bevölkerung und die wenigen Gewerkschafter sahen sich in lebensbedrohlicher Bedrängnis, sondern auch die örtliche Machtelite.
Angst und Anpassung
«Das Begriffspaar Angst und Anpassung kennzeichnet die Stimmung unter den bis März 1938 herrschenden Eliten wohl am zutreffendsten», heisst es in einem Aufsatz der Johann-August-Malin-Gesellschaft. Die Organisation, benannt nach einem Gewerkschafter, pflegt das Andenken an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus: «Dass die neuen Herren mit einigen milder und mit anderen brutaler umgingen, hing meist nicht vom Verhalten beim Einmarsch in den darauffolgenden Tagen, sondern vom politischen und persönlichen Verhalten in den vorausgegangenen Jahren christlich-sozialer Alleinherrschaft ab.»
Wer sich rechtsstaatlicher Tradition verpflichtet fühlte, versuchte in den folgenden Wochen in «zurückgezogener Unauffälligkeit» zu leben. Die Nazis beobachteten die ehemalige Machtelite Vorarlbergs mit Argwohn.
«Gau Vorarlberg/Tirol»
Innerer Rückzug nützte im Einzelfall wenig. Die neuen Machthaber hatten ein gutes Gedächtnis und rächten sich an all denen, die ihre Machenschaften in der Illegalität nicht geduldet hatten; denn der Nationalsozialismus war in Österreich bis kurz vor dem Einmarsch verboten gewesen. So kam der Dornbirner Polizeikommandant Hugo Lunardon ins Konzentrationslager Dachau, später nach Mauthausen, wo er zwei Jahre nach der Machtübernahme verstarb.
Andere hatten mehr Glück, so der ehemalige Landeshauptmann Otto Ender, der zwei Wochen nach dem Einmarsch in Bregenz festgenommen wurde. Er wurde über Innsbruck nach Wien transportiert, wo ihn die Gestapo freiliess, nachdem er eine Erklärung unterzeichnete, nicht mehr in den «Gau Vorarlberg/Tirol» zurückzukehren und sich politischer Aktivitäten zu enthalten.
Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938: ORF-Dokumentation (2013)
Auch Widerstand gegen das neue Regime ist dokumentiert. Dazu gehörte der erwähnte Gewerkschafter Johann August Malin, der sich als «Anwalt der kleinen Leute» einen Namen machte. Er wurde im Frühjahr 1942 von der Gestapo verhaftet und ein halbes Jahr später wegen «Wehrkraftersetzung» hingerichtet, weil er Verfolgten zur Flucht in die Schweiz verholfen hatte.
Aber der Widerstand war nicht organisiert. So zitiert die Malin-Gesellschaft ein Schreiben aus dem Jahr 1941, das im Innsbrucker Reichssicherheitshauptamt zirkulierte: «Es gibt derzeit in sicherheitspolitischer Hinsicht keinen Grund zu besonderer Besorgnis.» Die «streng katholische» Bevölkerung im Vorarlberg wende sich nicht den «marxistischen und kommunistischen Kreisen» zu.
Rebellion aus christlicher Überzeugung
Das war allerdings eine teilweise Fehleinschätzung. Zwar kam es zu keinem Volksaufstand, aber einzelne Menschen rebellierten wegen ihrer christlichen Überzeugung. So der Gitarrenbauer Ernst Volkmann aus Bregenz. Er verweigerte den Fahneneid ebenso wie den Eintritt in die Wehrmacht und wurde im Sommer 1941 im Gefängnis von Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Die Judenverfolgung erreichte Vorarlberg nicht erst mit dem Einmarsch der Deutschen. Die Gegend kannte den Antisemitismus – wie andere in Österreich – schon lang. Die Gemeinde Hohenems am Rhein war Zentrum des jüdischen Lebens; sie verzeichnete seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen Rückgang der Bevölkerung wegen judenfeindlicher Übergriffe, wie Unterlagen des Jüdischen Museums belegen. Mit dem «Anschluss» 1938 wurden nun jüdische Familien systematisch verfolgt und nach Wien in Ghettos geschickt. Viele von ihnen erwartete dort die Weiterreise in ein Konzentrationslager.
79 Kommentare zu «Österreich 1938: Nicht alle riefen «Heil Hitler»»
Aus dem Anrisstext (BAZ):
„History Reloaded Vor 100 Jahren fand der Anschluss Österreichs an Deutschland statt. In Vorarlberg gab es Widerstand dagegen. Zum Blog“
Keine Ahnung, wer so etwas berechnet. Ich komme auf 80 Jahre.
Das spielte eher keine Rolle in der Weltgeschichte, was Österreich damals machte. Österreich wurde in dem ersten Weltkrieg von England besiegt und fast aufgelöst. Es blieb vor der Nazi-Machtübernahme nur noch ein unbedeuender Kleinrest übrig. Sogar Böhmen war für das 3. Reich wichtiger als Österreich.
Es ist interessant, dass niemand den Vertrag von Versailles erwähnt. Figl und seine Leute gründeten 1919 aus Cisleithanien einen Staat namens Deutsch-Österreich, der 50 % grösser war als das heutige Österreich. Es umfasste alle rein deutschsprachigen Gebiete der Donaumonarchie. Dieser Staat wollte, um nicht wirtschaftlich unterzugehen, eine Zollunion mit dem geschlagenen Deutschen Reich. Dies verhinderten die Siegernationen Frankreich und Großbritannien.
Dieses kleine Österreich wurde in Versailles (St. Germain) abscheulich behandelt und für den großen Krieg verantwortlich gemacht. Südtirol wurde an Italien abgetreten, wo Mussolini und später mit Hitler gemeinsam dafür sorgten, dass es möglichst italienisch wird. Übrigens Vorarlberg wollte 1919 zur Schweiz, Frankreich war dagegen.
1931 versuchte die Weimar Republik unter Brüning und Österreich unter Schober erneut die Gründung einer Zollunion der beiden Länder. Es scheiterte wiederum am Einspruch von Frankreich. Nun beide Herren waren zwar großdeutsch, aber keine Nazis, sondern Demokraten.
Während der Krise der gewaltigen CB-Bank, die Österreich 1 Mrd. Schilling kostete und die reichsten
Europäer, nämlich die Wiener Rothschilds, zu den armen Rothschilds machte, halfen die reichen Franzosen und Briten keinen Deut, um Österreich zu entlasten. Nachher wunderte man sich, dass die Österreicher „Heil Hitler“ schrien.
Übrigens 1945 wurden alle Deutschsprachigen innerhalb der Donaumonarchie (mit Ausnahme von Südtirol) zum großen Teil vertrieben, zum kleinen Teil abgeschlachtet.
„Nicht alle riefen „Heil Hitler““. In Österreich nicht, in Deutschland auch nicht, die Italiener waren auch alle Partisanen: Eigentlich war es keiner. Alle sind Opfer.
Und heute wählen sie die Parteien mit dem gleichen Gedankengut, oder stören sich zumindest nicht, wenn von Mitgliedern ihrer oder der von ihnen gewählten Partei genau dieses Gedankengut lautstark vorgetragen wird, heulen über die „Nazikeule“, und später will es dann wieder keiner gewesen sein.
Die Rassisten heute entschuldigen sich sogar damit, dass die Linken ja schuld sind: Würden Merkel und Sommaruga die nicht aus Afrika holen, wären die weit genug weg, dass keiner Rassist sein müsste.
Ich habe nichts gegen kleine Leute, ich will die einfach nicht in meiner Nähe, die haben so kleine Hände und so kleine Füsse und erzählen grosse Lügen. (Randy Newman: „Short people“.)
Damals haben sie die Vergasung der Juden nur toleriert. Heute machen sie aktiv mit und vergiften mittels Autofahren unsere Kinder. Aus Mitläufern wurden Mitfahrer.
„Der Bockerer“, immer noch oder wieder aktuell.
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Nach Befreiung der „Ostmark“ statt ein Bild vom „Führer“ ein Schweinskopf in der Auslage.
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„Wo bitte ist der Unterschied zwischen Rosenberg und Rosenblatt“; an die Gestapobeamten.
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Teil zwei ist auch interessant, nach dem Krieg, als viele Nazis an Demenz litten.
Kommentatoren hier versuchen die unschöne Rolle des Austro-Protestantismus in der ganzen NS Angelegenheit zu relativieren.
Dieser hatte sich schon lange vor dem Einmarsch im Geheimen für den Anschluss engagiert und fast alle seiner Pastoren waren längst schon illegale Partei-Mitglieder.
Von dieser revisionistischen Seite wird auch die Verbindung Adolf Eichmanns zur tief angebräunten Evans. Kirche infrage gestellt. Eichmann aber war nachweislich aktives Mitglied in beiden, Kirche und Partei, was übrigens auch für das Elternhaus des Sängers Udo Jürgens zu trifft, wie für viele andere.
In der on-line Ausgabe vom 22.08.2011 dokumentiert der „Spiegel“ die versuchte Einflussname der Evang. Kirche, über einen Superintendenten, zugunsten Eichmanns anlässlich des Jerusalemer Tribunals.
Warum verlinken Sie nicht einfach den Spiegel-Artikel ?
Aber achtgeben, im Online-Archiv ist nichts vorhanden.
Oder meinen Sie vielleicht den Osservatore Romano ?
@ M. Seiler
Die Info ist leicht zu finden unter: Adolf Eichmann Spiegel on-line 2011 oder Zeitgeschichte „gütiges Herz“ vom 22.08.2011.
Wenn Sie schon den „Osservatore“ nennen, gehören Sie wahrscheinlich zu denen, welche die Kumpanei weiter Teile des schweizerischen Protestantismus mit dem hiesigen NS/Frontismus negieren.
Dies fing schon bei den Trauerfeiern für den erschossenen Wilhelm Gustloff ( designierter Gauleiter CH) in der Davoser Alexander-Kirche an. Ein widerlicher Kniefall und Schande für die Schweiz! Die braune Spur führt weiter auf vielen (Ab- und Um-)Wegen bis zur Delegation zweier Theologen in die anpasserische nazistische Gruppe der sog. „200“.
Man wollte einfach immer mit dabei sein, beim Zeitgeist und den Siegern. Nach 1945 wollte man davon nichts mehr wissen.
Besten Dank, jetzt hab ichs gefunden. Recht interessant, dass die EKD auch dieses Monster von Sünde freiwaschen wollte – wie etwa auch halb Schleswig-Holstein. Ich halte von beiden christlichen Kichen nichts, nicht nur in dieser Sache.
Der Anschluss wäre wohl nicht so problemlos über die Bühne gegangen, wenn in Österreich nicht zuvor schon eine Diktatur existiert hätte. Engelbert Dollfuss schaltete 1933 mit seinen Austrofaschisten das Parlament aus, regierte mit Notrecht und vernichtete 1934 Gewerkschaften und die verbliebenen Sozialdemokraten gewaltsam. Viele der Arbeiter wandten sich danach den Nationalsozialisten zu. Der erste Putsch dieser Nationalsozialisten scheiterte zwar, aber die Saat für den späteren Anschluss war ausgelegt.
Es habe sich um «einen seltenen Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation» gehandelt, befand eine österreichische Historikerkommission mehr als 60 Jahre später.
Nur nicht dazu stehen, ist einfacher, auch 60 Jahre danach.
Eingentlich traurig.
3 Beispiele ! Es waren Hunderte Widerständler in Vbg die wahre Heldentaten verbrachten und ihr Leben und das ihrer Familien riskierten. Da mein Vater einer der Hauptakteure war, könnte ich Hrn Hürzeler weitgehend aufklären. Sein Artikel ist eine Farce dessen was Sache war.
PS : mein Vater erhielt eine Ehrenurkunde der Republik Oesterreichs für Verdienste um die Befreiung Oesterreichs als Widerständler ! (in meinem Besitz aus seinem Nachlass). Hab die Geschehnisse als Kind miterlebt und mein Leben lang traumatisiert.
Maja Haderlap, Bachmann-Preisträgerin, statuiert in ihrem Buch „Engel des Vergessens“ ein Exempel, was es hiess, in jenen Zeiten Minderheit in Kärnten zu sein und wie die Österreicher als Nazis mit ihnen umgegangen sind.
Danke fuer den Hinweis…werde das Buch bestellen!!!
„Als wärs ein Stück von mir“, beschreibt Karl Zuckmayer wie er den Anschluss erlebte und die Trafikantin vor lauter „Heil“ schreien heiser wurde!
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Oder wie er mit dem getragenen „Eisernen Kreuz“ aus dem befreiten Österreich ausreisen konnte.
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Oder die Aussage eines freundlichen SA-Mannes:
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„Es gibt keinen Sommer in Österreich mehr“!
Den «einen seltenen Grenzfall zwischen Annexion, Fusion und Okkupation» gab es doch kürzlich wieder, als der amtierende russische Zar Putin per Referendum die Krim zurück und heim ins Reich holte.
Ich erachte den Anschluss als absolut legitim, so wie es 1938 auch der absolut überwiegende Teil der Staaten Welt getan hat. Der „Grenzfall“ wurde vor allem später konstruiert, um als Österreicher eine Entschuldigung zu haben, dass man selbstverständlich keinerlei oder jedenfalls weniger Verantwortung für die im Namen des deutschen Reiches begangene Untaten trägt. Das ist dieselbe billige Masche wie bei den Leuten, die sich nach irgendwelchen Abstimmungen oder Ereignissen plötzlich „schämen, Schweizer zu sein“. Die einzig plausible Konsequenz hat aber meines Wissens noch kein einziger dieser gschämigen Maulhelden gezogen. Oder hat jemals jemand wieder etwas von der Auswanderungswelle der US-Schauspieler gehört, die nach der Wahl von Präsident Trump stattgefunden hat?
An wäre auch ein Kurzschluss mit dem „Dritten Reich“ legitim gewesen?
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Ist Ihnen der Name David Frankfurter bekannt? Seine Tat in Davos war absolut legitim!
@B. Fässler: Frankfurter beging seine Tat lange vor dem Anschluss Österreichs am 4. Februar 1936. Seine Tat (ein Mord) war absolut NICHT legitim, weswegen er am 14. Dezember 1936 in Chur zu 18 Jahren Haft und anschliessender lebenslanger Landesverweisung verurteilt wurde. Allerdings wurde er dann bereits am 1. Juni 1945 freigelassen und aus der Schweiz ausgewiesen. Solche Strafverkürzungen kennt man ja auch heute noch, und sie werden auch heute noch auf’s Schärfste kritisiert.
1988 nahm ich als Vertreter einer internationalen Jugenddelegation an einem offiziellen Gedenkakt zum Anschluss teil. Die peinlichste Veranstaltung, die ich je besuchte! Die lieben Österreicher, die von den bösen Nazis überfallen wurden. Eine Historikerin listete den Widerstand in A auf und es wurde klar im ‚alten‘ Deutschland waren die Widerstandsgruppen eher stärker. Kreisky erzählte wie er den Anschluss als politischer Gefangener erlebte, das faschistische Österreich war alles andere als ein Demokratie (Faschismus != Nationalsozialismus). Einzig eine ÖVP-Ministerin, die aus dem Tagebuch ihres Grossvaters vorlas rettete den Abend. Dieser war gegen den Anschluss, ging zum Hitler-Empfang auf den Heldenplatz und kam als begeisterter Nazi zurück.
Mich wundert, dass so viele Leute diesen Artikel gut finden. Er gibt keine Antwort auf die Frage, wie gross der Anteil der Österreicher war, die den Anschluss und den Antisemitismus befürworteten. Die Nennung der wenigen Beispiele aktiven Widerstands hat für mich einen revisionistischen Beigeschmack.
Es gab in Österreich eine klare Mehrheit, die keinen Anschluss wollte.
Daher musste Berlin dem geplanten Plebiszit zuvor kommen. Man wusste zu gut, dass man eine Abfuhr erleiden würde.
Es gab einen auf Wien und die iIndustrie-Gebiete konzentrierten sozialistischen und kommunistischen Widerstand. Katholischen Widerstand gab es vor allem in den agrarischen und Berg-Gebieten.
Der antisemitische und anti-habsburgische Austro-Protestantismus, aus dem auch Eichmann stammte, applaudierte hingegen lautstark. Noch 1945 erklärte man sich stolz darauf, in evangelisch lutherischen Pfarrhäusern die deutsche Machtübernahme vorbereitet zu haben.
Der kath. Widerstand in Tirol und Vorarlberg verhalf vielen Juden zur Flucht nach CH und NL, darunter einer bekannten Innsbrucker Unternehmerfamilie.
Eichmann stammte aus Solingen. Linz war und ist strikt katholisch. Was Sie hier erzählen, ist schlichter Revisionismus.
Nein, Herr Steins Geschwätz ist weder „schlichter Revisionsismus“ noch Geschichtskltterung, sondern ganz einfach hanebüchener Unsinn. Würde mich wundernehmen, was für ein „Dr.“ dieser Herr Stein sein soll.
Nun Hitler hiess sein Stiefvater den seine Mutter heiraten musste, denn Sie war Dienstmagd in einer jüdischen Familie. Der Mann in dieser Familie missbrauchte Sie und Sie gebar Adolf Schickelgruber. Damit Sie nicht gestraft wurde war damals so heiratete Sie Hitler. Hitler war Gymilehrer und schlug den Jungen jeden Tag im Keller.Die Juden hatten auch die Kunstakademie in Wien unter sich. Als Hitler Erwachsen war wollte er dort studieren er malte aber Sie wiesen in 2x ab.So wuchs der Hass auf die Juden in ihm. So wuchs das Hitlerregime.
Erstaunlich und erschreckend, dass es so viele gab die es toll fanden.
Somit ist Hitler alias Schickelgruber Halbjude gewesen.
Wenn es nicht wahr ist, dann ist es gut erfunden! Das uneheliche Kind war Alois Hitler, der Vater von Adolf. Das es jüdische Vorfahren gab, ist alles andere als belegt.
Herr Lüthi von wo kommt wohl der Name Schickelgruber, von der Mutter die hiess Schickelgruber
und stammte aus Niederösterreich. Ich habe es nicht erfunden.
Ja die Mutter vom Vater von Adolf Hitler, also dessen Grossmutter, hiess Maria Anna Schicklgruber, aber nicht wie Sie schreiben die Mutter von Adolf Hitler.
Könnte man solchen ahistorischen Quatsch nicht löschen?
Alois Schickelgruber, * 1837, war Hitlers Vater. Die Mutter von Alois S. war die ledige, 41 Jahren alte, Anna Maria Schickelgruber. 1876, im Alter von 39 Jahren, lies sich Hitlers Vater von seinem seit 20 Jahren totem Onkel und Ziehvater Joh. Nepomuk HIEDLER adoptieren, nahm den Namen Hitler an. Die in den 30 Jahren aufgetauchter Gerücht ob Hitler jüdische Wurzel, gründete auf der Tatsache, dass seine Grossmutter während der ersten 16 Jahre nach der Geburt seines Grossvaters finanziell vom angeblich jüdischen Händler Hans Frakenberger aus Graz freiwillig unterstützt wurde. Anna Schickelgruger heiratete den Bruder des Ziehvaters Hitlers, Joh. Georg HIEDLER, erst 1842. Alois Hitler war Zollbeamte. Während Hitlers Aufenthalt in Wien 1906-1913, ist bei ihm kein Antisemitismus festzustellen.
Dieses Zitat war das Erste, was mir in Sinn kam, als ich den Titel las.
Danke.
Schickelgruber, nicht SchickelgruGer. Sorry.
Ich finde es skandalös, dass hier Raum geboten wird für solche verlogenen, ins antisemitisch tendierende Geschichtsklitterungen, die in keinster Weise fundiert oder mit Fakten belegbar wären.
Es geht mir, besonders in diesem Falle, auch so, Frau Eugster. Fakten siehe: Brigitte Hamman, „Hitlers Wien“, Pieper München Zürich, Mai 2003
PS: Das mit dem Zitat war für Sie bestimmt. Sorry.
Ja die Mutter vom Vater von Adolf Hitler, also dessen Grossmutter, hiess Maria Anna Schicklgruber, aber nicht wie Sie schreiben die Mutter von Adolf Hitler.
Carl Zuckmayer hat die Machtergreifung in Wien erlebt und beschreibt sie in seiner Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“. Er schreibt u.a.: „Was hier entfesselt wurde war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden böswilligen Rachsucht. (…) Es war ein Hexensabbat des Pöbels und ein Begräbnis aller menschlichen Würde. Er schreibt von einer fanatisierten Masse, die Strassen seien von brüllenden, tobenden Menschen überfüllt gewesen und wilde Schlägergestalten hätten Autos überprüft. Schlagartig hätten Verhaftungen eingesetzt. Er floh unmittelbar darnach über Vorarlberg in die Schweiz. In Innbruck, darnach in Feldkirch wurden schon alle Zugpassagiere kontrolliert, auch in Feldkirch ausnahmslos von Hitlertruppen.
Aber es schleckt keine Geiss weg, dass der Judenhass in Österreich schon vor dem Anschluss virulent war, und auch heute haben die Rechtsaussenparteien, mit bekennenden Nazifreunden in ihren Reihen, noch erheblichen Zulauf.
Nicht ganz alle – aber sehr viele!
Eben!
Und bei uns? Wie viele Male kamen die Bauern mit ihren Schwerter und Äxten nach Ehrendingen und Lengnau und haben die da wohnhafte jüdische Bevölkerung geplündert? Viele Male. Und auch heute würden die Neo-Fröntler am liebsten Putin ins Land holen, ihre grosse starke Figur. Wir Schweizer sollten sehr sehr vorsichtig sein. Hätten wir nicht vom vielen Geld und Gold so profitiert, wir wäre als erste dazugestossen.
@gretener: Von welchem Geld und Gold profitiert? Sie wissen aber schon, dass die Schweiz zur Zeit des WWII noch eher ein Bauernstaat war und der Wohlstand erst nach dem WWII Einzug hielt? Unser Glück war bzw. ist es, dass wir nie in den Krieg ziehen mussten und uns so riesige Schäden erspart geblieben sind.
Martin, Sie beantworten ihre gespielt naive Frage doch gleich selbst.
Uhh Martin, wenn ich Sie so nenne darf. Herr Gretener beantwortet es richtig.
Die Schweiz wäre marschiert, und nicht von schlechten Eltern. Habe die 60er und 70er sehr rassistisch erlebt, und vor allem auch antisemitisch, eben von dieser Generation.
Übrigens waren wir starke Kriegsgewinnler, schon vor WWII, wie Sie da so schön schreiben.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass sich Adolf Hitler im ersten Teil von „Mein Kampf“ äusserst negativ über die Habsburger geäussert hatte, handelte es sich doch bei der Donau-Monarchie um einen Vielvölkerstaat, wo – laut Hitler – lediglich 20 Prozent der Bevölkerung deutscher Zunge war. Zwar existierte dieses K&K-Regime nicht mehr, als sich Hitler politisch zu betätigen begann, denn es war bei Ende des Ersten Weltkriegs zusammengebrochen. Doch das Österreich, wie wir es heute kennen, war noch recht jung, erhielt es doch seine Verfassung erst 1920. Hinzu kommt, dass innerhalb des heutigen Österreichs mentalitätsmässige Unterschiede zwischen dem der Schweiz benachbarten Vorarlberg und dem im Osten befindlichen Wien bestehen dürften
„Nicht alle riefen Heil Hitler.“ Naja, der Rest wohl einfach „Heil“, „Heil dem Führer“ oder „Heil Schickelgruber“.
Herr Schickelgruber, genannt „Wolf“ war ein angesehener Gast an der Goldküste.
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Wo ein Wille war – war ein auch potentieller Sponsor freizügig!
Da verwechseln Sie einiges. Mit dem ‚Gast an der Goldküste‘ ist wohl Hitlers Besuch bei Wille in Erlenbach gemeint. Doch jener äusserte sich keineswegs positiv über seinen Gast, sondern abschätzig. Stets willkommen war er hingegen bei der Familie Wagner in Bayern, wo er „Onkel Wolf“ genannt wurde. Hitler genoss es sehr, in der oberen Gesellschaftsschicht Anerkennung zu finden, obwohl er ideologisch ja eigentlich etwas gegen Bonzen hatte.
„…Er wurde im Frühjahr 1942 von der Gestapo verhaftet und ein halbes Jahr später wegen «Wehrkraftersetzung» hingerichtet, weil er Verfolgten zur Flucht in die Schweiz verholfen hatte…“
Es heisst Wehrkraftzersetzung.
Und ach sieh an: Die böse Schweiz hat Flüchtlinge aufgenommen.
Nicht „die Schweiz“, Herr Moser, nicht die offizielle Schweiz. Vielleicht schlagen Sie mal nach: Paul Grüninger, Polizeihauptmann im Kanton St. Gallen. Er wurde erst 1994/95 offiziell rehabiliert, womit auch „die damalige schweizerische Flüchtlingsgesetzgebung als unvereinbar mit den Prinzipien eines Rechtsstaates erklärt“ wurde. In der Schweiz wurden tatsächlich Flüchtlinge aufgenommen, noch mehr aber wurden abgewiesen.
Es war gut, die jüdischen Flüchtlinge zurück zu bringen, denn damit stieg die Chance, die Schweiz aus dem Krieg herauszuhalten.
Moser: Man hat sie nicht „zurückgebracht“, sondern ganz bewusst dem KZ ausgeliefert. Im Übrigen haben sie sich jetzt klar selber widersprochen.
An die vielen, die Roland K. Moser antworten. Es handelt sich um einen bekannten Rechtsradikalen, daher auch seine antisemitischen und NS-freundlichen Einlassungen. Man wundert sich allerdings, das offener Antisemitismus hier zum Besten gegeben werden darf, in mindestens einem Land, das seine eigene Geschichte etwas genauer und kritischer betrachtet, gibt es dafür eine Vorladung vor Gericht.
Der Hetzer René Merten aus St. Gallen wurde entlarvt und ist nun mit Namen und Adresse bekannt. Die Basler Tageswoche hat den Rechtsradikalen Martin Widmer zu Hause besucht. Auch Moser wird es früher oder später treffen. Dafür garantiere ich, solchen Leuten steht ihr Ego und ihr Geltungsbewusstsein im Wege.
Bis 1938 waren in der sozialistischen Sowjetunion von den Sozialisten bereits ungefähr 15 Millionen Menschen ermordet worden, 6 Million davon 1932/33.
Was war 1938 in der sozialistischen Sowjetunion los?
Wegen den „Fröntler“ musste mein Grossvater „Aktiv Kriegsdienst“ leisten!
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Im übrigen hielt der Parteisekretär der Kommunisten viel vom Reichskanzler in Deutschland!
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Beide waren Brüder im Geiste!
Und deshalb soll die Verfolgung von Andersdenkenden durch die Nazis gutzuheissen sein. Oder was ist gemeint?
Damit ist gemeint, dass die roten Linken die wahren Verbrecher sind.
@Roland K. Moser
Immer diese Whataboutismen, damit zeigen Sie nur wem Ihre Sympathie gilt. Die Nazis nannten sich fälschlicherweise auch Sozialisten. Der Stalin war ein Faschist genau wie Hitler auch, also hatten beide nichts mit Sozialismus zu tun. Das man aber ein Verbrechen mit dem anderen entschuldigt, ist einfach nur primitive.
Im Wort „Nationalsozialismus“ ist nun mal das Wort „Sozialismus“ enthalten. Die NSDAP hiess vorher DAP (Deutsche Arbeiterpartei), in welche Hitler zuerst eintrat (und zwar als Mitglied Nr. 55 – und nicht als Mitglied Nr. 7, wie er in „Mein Kampf“ vorlog; auch nicht als Mitglied Nr. 555, wie es auf seinem später gefundenen Mitgliedausweis steht, und zwar um die Partei grösser scheinen zu lassen, als sie wirklich war).
Ohne den Terror der ‚Bolschewiken‘ unter Stalin in Russland und seinem Aufkommen in Deutschland hätten die Nationalsozialisten wohl keine Chance gehabt. Auch spielten die Weltwirtschaftskrise ende der 1920er Jahre, die damit verbundene Hyperinflation sowie die Arbeitslosigkeit in Deutschland eine Rolle.
Lesen Sie Adolf Hitler’s mein Kampf, dann wissen Sie, dass der National-Sozialismus auch ein Sozialismus ist nur nicht nur so heisst.
Stalin ist übrigens ein Lehrbuch-Sozialist, wegen seiner Morderei und Brutalität.
Der National-Sozialismus ist eine linke Ideologie 🙂
Moser: Sie werfen mit Begriffen “Sozialist” und “Faschist” um sich, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, was diese bedeuten. Paradebeispiele: “Stalin ist ein Lehrbuch-Sozialist wegen seiner Morderei und Brutalität”. Oder: “… dass die roten Linken die wahren Verbrecher sind.” Sie wären wohl ein glühender Anhänger der Fröntler gewesen, hier im Forum präsentieren Sie sich in voller Peinlichkeit.
Ach Moser, jedes Mal kommen Sie mit der gleichen wirren Behauptung. Das S in der NSDAP (Vormall DAP) hat etwas so viel mit Sozialismus zu tun wie das Volk in SVP. Nämlich nichts.
Martin, nix mit fälschlicherweise. Die Parteiprogramme der roten und der braunen Sozialisten hatten mehr gemein als nicht. Beide übrigens antikapitalistisch. Glauben sie nicht? Googlen sie mal die Wahlplakate von 1932/33.
Mike, dann googen Sie mal Plakate der SVP und vergleichen diese mit den Nationalsozialisten von damals. Beide behaupten, für das Volk zu sprechen.
@gretener: Natürlich hat das „S“ in „NSDAP“ etwas mit Sozialismus zu tun! Sozialismus ist ein Wirtschaftssystem und hat eigentlich nichts mit Rassismus zu tun. In Deutschland wurde das einfach mit einander verknüpft. Die Kommunisten haben auch schwere Verbrechen verübt. Die Russen bspw. haben schon zu Zarenzeiten ganze Völker ausgelöscht und zur Zeit des Kommunismus ging es im selben Stil weiter. Der Nationalsozialismus sowie der Kommunismus sind links anzusiedeln und haben mit den verklärten und blümchenhaften Ansichten unserer Linken in der Schweiz überhaupt nichts gemeinsam!
@Allmendinger: Im Wort „Nationalsozialismus“ ist nun mal auch das Wort „Nationalismus“ enthalten. Ist damit nun jeder Nationalismus grundsätzlich diskreditiert und die Schlechtmenschigkeit aller Nationalisten erwiesen?
Und wenn die Bolschewiken — gemäss einer infantilen Lesart von Kausalketten — angeblich für die Existenz (und damit die Verbrechen?) der Nazis verantwortlich sind, wie steht es dann mit der Verantwortlichkeit des Kapitalismus, der die Sozialisten und den Bolschewismus erst hervorgebracht hat?
Ob dieser Diskussion kann man sich echt bloss an den Kopf fassen. Vor allem deswegen, weil die Versuche zum Relativierung der Nazi-Schlächtereien mithilfe solcher semantischen Begriffsakrobatik nun wirklich äusserst durchschaubar sind, finden Sie nicht?
Allmedinger: Die Hyperinflation bis Ende 1923 in der Weimarer Rep hat jetzt aber rein gar nichts mit der Weltwirtschaftskrise ab Ende 1929 zu tun, sondern mit den horrenden Reparationszahlungen in Goldmark, die D niemals aufbringen konnte, weil sie nämlich über das 4-fache der damaligen Weltgoldvorkommen betrugen – nicht mal die Ratenzahlungen konnten sie begleichen.
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Dort gabs nämlich genau das Gegenteil – Deflation!
Mit der Bezeichnung „Nationalsozialismus“ grenzte diese neuen Partei ihre Ideologie gegen den Internationalismus der Sozialdemokratie und den konservativen Nationalismus älterer Parteien ab und bot sich deren Wählerschichten (Arbeitern und Mittelstand) als bessere Alternative an. Dazu stellte sie einzelne antikapitalistische Forderungen in den Rahmen eines völkisch-rassistischen Nationalismus. Es ist eine radikal antisemitische, rassistische, antikommunistische und antidemokratische Ideologie.
Danke Frau Eugster, auf diese billige Finte springt wohl heutzutage niemand mehr an. Ausser ein paar geistig Zurückgebliebene und Zünsler, die von ihrer eigenen Ideologie ablenken möchten.
@Moser: Ich tippe auf Holodomor.
Es war, im Gegensatz zum Titel oben, vor 80 Jahren, nicht vor 100 Jahren, obwohl natürlich 1918 das Vorspiel wr.
Die Geschichte ist sich am wiederholen, jetzt in dem Moment, in ganz Europa. Nur müssen wir anders handeln, damit sich die Geschicht nicht wiederholen wird!
Warum? Danach sind alle Probleme gelöst und es herrschen wieder 70 Jahre Frieden!
Ender ist das sehr typische Beispiel eines allerchristlichen Antisemiten, der sich dank seiner Beziehungen zu höheren Kreisen immer durchwurschteln konnte. Reue nach dem Krieg ? Keine Spur, weiterwurschteln im grossen Postenschacher.
Ein denkbar schlechtes Beispiel für den Widerstand; aber das Grab des unbekannten Soldaten, der sich dem Einmarsch der Deutschen entgegengestellt hat, wurde ja bis heute auch noch nicht gefunden…
Vor 80 Jahren wäre sicher recht !
Eine gute Erinnerung für all jene, die stolz darauf sind, dass sie Rassisten sind. Hier sehen Sie, was geschen wird – und wie in wenigen Jahren sie mit aller Wucht eingeholt werden inkl. Todesstrafe. Und die Demokratie lebt wieder neu auf.