Radikale Verlierer

Wenigstens einmal im Leben ein ganzer Mann sein: Sevilla- und Liverpool-Fans (rechts) gehen vor dem Uefa-Europa-League-Final 2016 in Basel aufeinander los. Laurent Gilliéron (Keystone)

In Sankt Petersburg legt ein 19-Jähriger eine Bombe in einen Supermarkt. In Libyen mottet ein Bürgerkrieg. In Las Vegas schiesst ein älterer Mann in ein Country-Open-Air, er tötet 58 Menschen. In Mexiko ist Bandenkrieg neben Bandenkrieg. In Manila stürmt ein Mann mit Schnellfeuergewehr ins Casino, 37 Tote. In der Ukraine schiessen Separatisten auf Regierungstreue.

Das hat nichts miteinander zu tun. Oder ist es am Ende dasselbe? Es gibt viele Erklärungen dafür. Aber im Grunde ist es unerklärlich.

Vor 25 Jahren befasste sich Hans Magnus Enzensberger mit dem Phänomen der sinnlosen Zerstörung, bei der die Täter vor allem sich selbst verwüsten. «Aussichten auf den Bürgerkrieg» hiess der Essay des deutschen Grossintellektuellen, und diese Aussichten erschienen den Menschen damals neu, unerhört und finster. Enzensberger stand unter dem Eindruck des Bürgerkriegs in Jugoslawien, aber auch von hohlem Hooliganismus in unseren Städten. Und vor allem war der Kalte Krieg kurz zuvor zu Ende gegangen.

«Eine neue Männlichkeit»

Das machte den Blick frei. Man ahnte nun wieder, dass es unnormal ist, ein fernes Volk per Atomknopf ausradieren zu wollen. Oder dass es zumindest normaler ist, den Nachbarn zu hassen. Und man sah, dass Strassenkämpfer und Bürgerkrieger gar keine Ideologie brauchen, um zu wüten, keine Religion, keine Idee: Die Guerilla- und Partisanenbanden dieser Welt standen plötzlich ohne Sinn und Strategie da. Ihre wichtigtuerischen Kürzel – Farc, FNLA, MNLF – kostümierten nur noch Raub, Vergewaltigung, Mord.

«Es ist eine neue Männlichkeit, die hier zum Vorschein kommt», schrieb Enzensberger 1993. «Man könnte meinen, ihre Ehre hiesse Feigheit; aber das wäre eine Überschätzung. Schon die blosse Unterscheidung von Mut und Feigheit ist ihnen unverständlich.»

Auch dem islamischen Fundamentalismus fehlte die geistige Substanz: Das erkannte der Schriftsteller Jahrzehnte vor dem IS. «Die diversen fundamentalistischen Sekten, Fraktionen, Milizen trachten vor allem danach, ihren eigenen Glaubensgenossen an die Gurgel zu gehen. Auch hier hat man es also nicht mit Überzeugungen, sondern mit deren Faksimiles zu tun.»

Aufstand der Unerhörten

«Aussichten auf den Bürgerkrieg»: Vieles war oberflächlich darin, aber die Schrift brachte unbemerkte Wahrheiten vor. Sie sprach aus, dass in den Klein- und Mikrokriegen unserer Welt eben nicht einfach Linke gegen Rechte, Schwarze gegen Weisse, Arme gegen Reiche oder Progressive gegen Traditionalisten fighten – sondern dass da noch etwas ganz anderes sein muss. Enzensberger betonte anthropologische und psychologische Tiefenebenen.

Er sah in völlig widersinnigen Kriegstaten den Hass von Menschen, die sich als gedemütigt empfinden. Er spürte eine Sehnsucht nach Anerkennung. Er schilderte einen Aufstand von Unerhörten.

Zu viele Kränkungen

Es geht nicht so sehr darum, dass unsere Welt zu wenig Güter und Chancen produziert oder Reichtum falsch verteilt; sondern dass sie zu viele Kränkungen schafft. Der Drang, wenigstens einmal im Leben als ganzer Kerl zu wirken – daraus erklärt sich auch, dass die neuen Mörder offen ihre Verbrechen zeigen und sich unverschämt interviewen lassen. Das war damals ein völlig ungewohntes Phänomen.

Doch überzeugend waren Enzensbergers Deutungen offenbar nicht: Das lässt sich heute, 25 Jahre danach, folgern. Denn Medien und grosse Politik blieben auf ihrer Bahn, sie rastern die Probleme 2018 wie 1993: politisch, ökonomisch oder ethnisch. Unerschütterlich erklären sie uns Islamisten, Samstagnacht-Schläger oder die Krawalle von Charlottesville mit Abstiegsängsten, Ungleichheit, morgenländischem Demokratiedefizit oder Rassismus. Am Ende erscheint der dumpfe Gewaltexzess also erneut als gesellschaftliches Manko – irgendwie –, was wiederum moralische Ansprüche an alle nach sich zieht.

Die Geforderten streiken

«Wir sollen uns die Namen von Gangstern merken, die wir kaum richtig aussprechen können, und uns um islamische Sekten, afrikanische Milizen und kambodschanische Fraktionen kümmern, deren Beweggründe uns unverständlich sind», bemerkte Enzensberger damals. Aber so etwas könne ja nicht klappen. Am Ende sind nur die Empfänger dieser Botschaften verunsichert – also wir. Andauernd stehen leise Vorwürfe im öffentlichen Raum, auf die kein Einzelner reagieren kann.

«Moralische Forderungen, die in keinem Verhältnis zu den Handlungsmöglichkeiten stehen, führen am Ende dazu, dass die Geforderten gänzlich streiken und jede Verantwortung leugnen. Darin liegt der Keim der Barbarisierung, die sich bis zur wütenden Aggression steigern kann.» Auch dies eine Bemerkung, die zwei Jahrzehnte vor AfD oder Alt-Right hingeschrieben wurde.

Die Lösungen, die «Aussichten auf den Bürgerkrieg» bot, waren unspektakulär, vielleicht sogar banal und enttäuschend. Wenn sich Alltagsgewalt und «molekularer Bürgerkrieg» nicht aus der grossen Politik erklärt, sondern aus dem Frust im Kleinen, dann liegen auch die Möglichkeiten im Detail. Das, so Enzensberger, müssten wir als Erstes akzeptieren.

Jeder müsste also zuerst für Frieden vor der Haustür sorgen. Oder um es in die Verhältnisse von 1993 zu setzen: «Nicht Somalia ist unsere Priorität, sondern Hoyerswerda und Rostock, Mölln und Solingen. Dazu reichen unsere Handlungsmöglichkeiten, das ist jedem Einzelnen zuzumuten, dafür haben wir zu haften.»

89 Kommentare zu «Radikale Verlierer»

  • gabi sagt:

    Mail abgesehen vom Drift, den mein Gespräch mit Anh Toàn nimmt…

    Erstaunlich, dass sich ein Promi wie Alec Baldwin sogar noch an einem derart simplen, innereuropäischen Fussballkonflikt um Deeskalation bemüht.

    Schön. Das ist echter Einsatz für die Gemeinschaft!

    🙂

    (Links oben im Bild mit der orangen Weste)

  • Anh Toàn sagt:

    Letztlich verbindet all diese Ver-rückten, was Beckett in Godot so gut beschrieben hat: Kleine Geister, die nicht mit der Bedeutungslosigkeit ihres Daseins umgehen können und verzweifelt versuchen, wenigstens Teil von etwas Bedeutendem zu sein.

  • F. Frei sagt:

    Hört sich nach einem unliebsamen Querdenker an. Nicht mit dem Moralschwert unterwegs teilend sondern suchend und verstehend. Gefällt mir. Das Buch ist bestellt und ich gespannt auf den Inhalt.
    (Danke TA, dass auch ein Schreiber der Weltwoche vorgestellt wird)

  • gabi sagt:

    Ich halte es übrigens für einen grossen, grossen Irrtum (oder zumindest eine falsche Abzweigung), sich das Verhalten dieser Menschen, so wie hier, mit „Kränkung durch die moderne Welt“ zu erklären.

    Im Gegenteil.

    Die wurden und werden nicht von der „modernen Welt“ grossgezogen, sondern in einer Vormoderne; in tribalen Systemen mit hoher Gewaltbereitschaft, die sich schon innerfamiliär manifestiert.

    Da ist Ex-Jugoslawien das allertreffendste Bsp. dafür. Meine Angehörigen, meine Familie, mein Ort, meine Reli, mein Land.
    Nix von: „unseren gemeinsamen Werten“, sondern bloss Karikaturen echter Werte, welche Freund und Feind bloss anhand der Zugehörigkeit zu einer Religion definieren.

    Jugoslawien, welches übrigens Jahrhunderte von den Osmanen besetzt war und deren Kultur

    • gabi sagt:

      aufgesogen hat… Was es so lächerlich macht, wenn die nationalistischsten Serben Musik in genau jener Art und Weise schätzen, wie sie ihnen von ihren Erzfeinden vermittelt wurde (was sie dementsprechend – gewiss eine weitere Frage der Ehre), was sie auf gar keinen Fall zur Kenntnis nehmen möchten.

      Interessant darüber hinaus auch: Je nördlicher, desto weniger übel (ja: ich scheue mich da keineswegs vor Wertungen). Also je kürzer unter islamischer Fuchtel, desto vernünftiger scheint die Grundkultur geblieben zu sein; siehe Slowenien.

      Aber zurück zu den Kränkungen: Sie finden bereits in den Familien, in den Schulhöfen, in den Kneipen statt.

      Ob die moderne Welt dort bereits eingetroffen ist oder nicht. Bloss dass es eine florierende Wirtschaft dort nicht gerade hin zieht, ist klar.

  • gabi sagt:

    Wir dürfen uns dran erinnern, dass Enzensberger sein Buch zur Zeit des Jugoslawienkonfliktes schrieb.

    Ein grauenhaftes Schlachten, welches von genau dieser Sorte radikaler Idioten ausgelöst wurde. Gerade auch – apropos Titelbild – „Fussballfans“; bzw. vollkommen tumbe Rowdys, aus welchen z.B. ein Arkan seine „Mannen“ wählte.

    Wer deren Ehrbegriff, bzw. dessen feige Verhöhnung, kennt, weiss, wieso ich so auf Enzensbergs zitierte Worte anspringe.

    Die schlimmsten Kriege sind doch tatsächlich stets Bürgerkriege, in welchen die Lenkenden auf eine derart grobe, tumbe Herde von Blödianen aufbaut, welche schliesslich auch alle Moderaten und Vernünftigen mit ins Verderben reisst.

    Also bloss eine Frage des Prozentsatzes (und des Zulassens der entsprechenden Propaganda) im Staat.

    • gabi sagt:

      Ob es dann Sinn macht, ein Wahnsystem hier willkommen zu heissen (welches sich unter dem Label „Religion“ zudem auch noch besondere Behandlung ausbedingt), welches sich an genau diese Sorte Menschen wendet und für diese ganz offensichtlich eine geradezu magische Anziehungskraft zu haben scheint, müssen wir uns schleunigst fragen.

      Bevor der Prozentsatz kippt, der dazu EBEN NICHT erst knapp vor 50% kritisch wird, sollten wir endlich reagieren!

      • loulou55 sagt:

        Wie hoch ist der moslemische Bevölkerungsanteil in % in der Schweiz schon wieder…? 30%…?
        Ach so, nein, das sind ja die SVP-Wähler.
        Ich werde dann mal googlen…

      • Hanspeter Niederer sagt:

        Ich kann Ihre grenzenlose Wut auf diese verdummten nationalistischen, mit Wahn-Religion verbrämten Barbaren-Kulturen bestens nachvollziehen. Noch mehr völlig ungebildete Menschen aus diesen Kulturkreisen hier anzusiedeln ist purer Selbstmord.

      • gabi sagt:

        Loulou55: Bitte lesen Sie doch wenigstens erst mal und erfassen Sie, was da geschrieben steht.

        Um Ihnen entgegen zu kommen: Nein – ich behaupte noch nicht einmal, dass alle, die als Muslime von der Statistik erfasst werden, Fanatiker sind, welche das demokratische System stürzen wollen (und unter seiner „Überwindung“ genauso zu leiden hätten).

        Um was es mir geht, wäre, dass die etwas weniger hellen Lichter, welche sich an solchen Diskussionen beteiligen, endlich von dem lächerlichen Bild weg kämen, dass je irgendwo Fanatiker erst brav demokratische 50% hätten erreichen müssen, um ihre jeweiligen Schreckensregime zu errichten.

        Eben nicht.

        Es genügt eine Minderheit, welche die – schweigende (!) – mit Terror und Gewalt einschüchtert.

        Vielleicht sogar UNTER 10%!

      • gabi sagt:

        Das Wort „Mehrheit“ fehlt natürlich nach im Satz:

        Es genügt eine Minderheit, welche die – schweigende (!) – Mehrheit mit Terror und Gewalt einschüchtert.

        Wie uns die Geschichte lehrt, erkennen die grossen Dulder und Schweiger ihren Fehler allerdings immer erst, wenn´s zu spät ist.

      • Urban Zuercher sagt:

        @Niederer: Was wollen Sie denn machen? In jenen Gebieten der Schweiz Präser verteilen, wo es gemäss Wahlergebnissen besonders viele „verdummte nationalistische, mit Wahn-Religion verbrämte Barbaren“ hat (im Schnitt knapp 30%)? Und da man dies meist auf dem Land anzutreffen scheint, wieder Mauern um die Städte bauen? Sozusagen die Personenfreizügigkeit kündigen? Stelle ich mir schwierig vor….

      • gabi sagt:

        Viel simpler:

        ich hätte gerne eine Diskussion darüber, was welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um unter den Schutz der „Religionsfreiheit“ zu kommen.

        Schliesslich liessen Sie mir auch keinen Maya-Kult durchgehen, der die Notwendigkeit von Menschenopfern predigt, wenn´s der Sonne dient.

        Das würde schnell sehr, sehr spannend.

        Was lassen wir durchgehen? Wann ist die Tötung von Menschen – und der von Gott gewollte Aufruf dazu* – okay?

        Dies würde sehr schnell zu einer innerislamischen Diskussion führen, die sich nicht mehr einfach durch schweigen aussitzen liesse, wenn am Schluss der Ausschluss für alle blüht, die sich nicht klar zu einem Reformislam bekennen.

        *Nein: Bitte keine Verweise aufs alte Testament. Es ist das Alte!

      • Anh Toàn sagt:

        „ich hätte gerne eine Diskussion darüber, was welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um unter den Schutz der „Religionsfreiheit“ zu kommen.“

        Es gibt keine „Religionsfreiheit* es gibt eine Glaubens- und Gewissensfreiheit, die schützt auch den glauben ans Spaghetti Monster.

        Altes >Testament brauch ich nicht, Bischof Huonder für die Katholiken und Mike Pence für die Protestanten reichen völlig.

      • Anh Toàn sagt:

        Apropos „altes Testament“: Wurde dies durch das neue aufgehoben, gilt also nicht mehr?

      • gabi sagt:

        Ich brauch das alte Testament genausowenig.

        Ich brauch noch nicht mal das Spaghetti Monster (gestehe höchstens einen kleinen Drall zu Uriella hin, weil ich die so köstlich lustig finde).

        Deshalb werde ich dennoch jeden seinem Glauben lassen.

        Unless… Dieser den Glauben der Anderen verbieten, möglicherweise sogar ausrotten möchte.

        Sollten sich Hinweise darauf, bez. konkrete Aufforderungen, in deren Grundlagen finden, so bin ich dafür, hier ganz klare Verbote auszusprechen.

        Denn Multikulti ist schön und gut. Bedingt aber, dass alle mitmachen dürfen. Wenn ich dagegen selbst meine eigenen Kinder umbringen lassen sollte, wenn sie von dem Glauben abfallen, der mir als einzig Wahrer erscheint, dann gehört diese „Religion“ auch nicht in eine Multikulti-Umgebung.

      • Anh Toàn sagt:

        „Dieser den Glauben der Anderen verbieten, möglicherweise sogar ausrotten möchte.“

        Unsere Rechtsordnung verbietet nicht, was jemand will, sondern was jemand tut, inklusive Versuch und Vorbereitungshandlung. Die Glaubens und Gewissensfreiheit deckt auch den Glauben, dass alle (anders) Religiösen oder alle Homosexuellen ausgerottet werden sollten.

        Und schon gar nicht „möglicherweise“: Also wer seinen Glauben anderern aufzwingen will und möglicherweise sogar die ausrotten will, wird bestraft.

        Dies verbietet die Glaubens- und Gewissensfreiheit.

      • gabi sagt:

        Das stimmt so nicht ganz.

        Ein Mitglied einer zur terroristischen Vereinigung erklärten Gruppe, muss nicht erst bei einer konkreten Vorbereitung erwischt werden.

        Es genügt, wenn er sich zur terroristischen Vereinigung – und ihren Zielen – bekennt.

        Übrigens gibt´s ja auch Strafen gegen Glotzer. Die tun auch nichts. Gucken einfach nur zu… Anstatt das zu machen, was Sie im Namen der Gemeinschaft tun sollten.

      • gabi sagt:

        Übrigens, Ahn Toàn:

        Ist denn im folgenden, von Ihnen zitierten, Satz nicht auch ziemlich viel des doch so lässlichen Wortes „wollen“ drin?

        „Also wer seinen Glauben anderern aufzwingen will und möglicherweise sogar die ausrotten will, wird bestraft.

        Möglicherweise eben auch nicht. Sonst hätten wir doch längst genug zur Hand, um dies verbieten – oder zumindest eine klare Abkehr – von X Vorschriften zu verlangen, die auch MusIime, die sich selber durchaus noch nicht zu den Fanatikern rechnen, als selbstverständlich betrachten.

        Bloss ein Bsp.:

        http://www.igfm.de/themen/scharia/apostasie/wenn-muslime-christen-werden-glaubensabfall-und-todesstrafe-im-islam/

      • Anh Toàn sagt:

        @gabi: Mein von Ihnen zitierter Satz ist eben Ironie.

        Mitgliedschaft in einer kriminellen (oder) terroristischen Vereinigung halte ich als Straftatbestand für eines Rechtsstaates nicht würdig. In erster Linie ist es sehr gefährlich für jeden Bürger, Erdogan sperrt mit dieser Argumentation hunderttausende weg. Zweitens wird nach diesem Straftatbestand bestraft, wer (bewiesenermassen) nicht Täter war, auch nicht Anstifter, nicht einmal Gehilfe oder Begünstiger. Also wird entweder die Unschuldsvermutung (Beweislast für Strafe) verletzt oder die Strafbarkeit auf völlig alltägliche Handlungen ausgedehnt, es wird die Gesinnung, das Denken bestraft: Selbst Sklaven dürfen denken, was sie wollen.

      • Anh Toàn sagt:

        @gabi

        Der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ ist doch fast jeder mal „anfangsverdächtig“. Und mit Anfangsverdacht kann man ermitteln, belauschen, abhören, befragen und Haus durchsuchen. Und sucht man lange genug, findet man schon was, und schlimmstenfalls, was man selber mitgebracht hat.

        Hören (wenigstens) Sie mir auf mit „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“, das gehört zum Sultan, zu Putin und Co.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich bin immer wieder entsetzt, wie leichtfertig gefordert wird, auf unsere Werte der Freiheit (vor dem absoluten Staat) aufzugeben, weil dies notwendig sei, um sie zu verteidigen.

        Sind unsere Werte etwas wert, müssen wir an ihnen festhalten, sie leben, um sie zu verteidigen. Den nur so können unsere Werte ihren Wert beweisen.

      • Anh Toàn sagt:

        Nach dem Artikel, nach welchem man „die alle“ einfach wegsperren könnte, könnten auch Sie und ich weggesperrt werden, haben Sie schon mal darüber nachgedacht?

      • Anh Toàn sagt:

        „Sonst hätten wir doch längst genug zur Hand, um dies verbieten – oder zumindest eine klare Abkehr – von X Vorschriften zu verlangen,“

        Wie im Mittelalter, die sollen dem Teufel entsagen: Und Sie halten sich für aufgeklärt?

        Was stört Sie genau: Wer einen Menschen tötet, wird bestraft, da hilft keine Argumentation von wegen von Gott abgefallen. Wer anstiftet, wer dabei hilft, eine Menschen zu töten, wird bestraft. Wer jemandem hilft, nicht erwischt zu werden, der einen Menschen tötete, wird bestraft. Das reicht Ihnen nicht. „Wir hätten eine Menge zur Hand“, wir könnten den ganzen Nahen Osten nuken, den Rest der Muslime zwangskasteien, was auch immer, nur unsere Werte damit verteidigen können wir nicht.

      • gabi sagt:

        „Hören (wenigstens) Sie mir auf mit „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“, das gehört zum Sultan, zu Putin und Co.“

        Nein; schon nicht ganz.

        Nehmen wir z.B. den „grossen Lauschangriff“

        Angesichts der Daten, die wir freiwillig längst an virtuelle Hinz&Kunz verteilen, ja sowieso nicht mehr wirklich ein derartiger Aufreger wie einst.

        Mich hätte er auch vorher schon nur unter dem Vorbehalt gestört, dass diejenigen, die darüber verfügen, nicht mehr transparent und greifbar agieren.

        Und DAS macht eben einen Putin, einen Erdogan, die Chinesische KP, etc. aus.

        An genau dem hängt eben auch die Frage, was zur Terroristischen Vereinigung erklärt wird. Ein Umstand, der im Moment ja hochaktuell ist… eine unsägliche Schande, wie mit den Kurden verfahren wird.

      • gabi sagt:

        „„Sonst hätten wir doch längst genug zur Hand, um dies verbieten – oder zumindest eine klare Abkehr – von X Vorschriften zu verlangen,“

        Wie im Mittelalter, die sollen dem Teufel entsagen: Und Sie halten sich für aufgeklärt?“ “

        Ja. Halte ich mich tatsächlich.

        Aus ebendiesem Grund fiele es mir niemals ein, von „Alle“ im von Ihnen suggerieten Sinne zu sprechen oder den genukten Nahen Osten herbei zu sehen.

        Aber – im Sinne des Beitrages über Enzensberger! – es wäre mir ein dringendes Anliegen, jene Muslime aktiv, ja offensiv, gegen all die türkischen und arabisch gesteuerten Fundiverbände zu unterstützen, die sich zu Projekten wie der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee

        DAS ist doch das Irre an unserem Verhalten: Das wir genau DEN Muslimen, die sich zu unserer Gesellschaftside

      • gabi sagt:

        die sich zu Projekten wie der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee bekennen.

        DAS ist doch das Irre an unserem Verhalten: Das wir genau DEN Muslimen, die unsere Gesellschaftsidee voll und ganz unterstützen und bewusst daran teilhaben wollen, noch in den Rücken fallen, mit dieser völlig blödsinnigen Relativierung, durch die sich genau die, plötzlich im selben Boot mit jenen sehen, die sie des Abfalls vom Glauben bezichtigen und sie offen mit Mord bedrohen.

        Ja: Eine Straftat, schon das.

        Und was nützt den Exponenten dieser Bewegung das?!

        Nichts, wenn wir uns bloss hinter derartigen Floskelabfertigungen verstecken und im Übrigen warten, bis sie erledigt werden.

      • Anh Toàn sagt:

        Drohung ist auch eine Straftat.

      • Anh Toàn sagt:

        Machen die Strafverfolgungsbehörden nichts, weil das Opfer ein Muslim ist.

        Machen die Strafverfolgungsbehörden nichts, weil die Täter (Drohungen) Muslime sind.

        Machen die Strafverfolgungsbehörden nichts, weil sie zu viel Arbeit haben oder zu faul sind?

        Oder machen die Strafverfolgungsbehörden nichts, weil die Drohung nicht die Qualität einer strafrechtlich relevanten Drohung hat? (Wir drohen ziemlich oft..)

      • Anh Toàn sagt:

        „…die sich zu Projekten wie der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee bekennen.“

        Ist nun mal sowas von wischi waschi: Genau sowas verbietet „keine Strafe ohne Gesetz“.

        Terroristen gibt es von jeder Gesinnung, bis zu Feministinnen oder Umweltschützern. Formulieren Sie mal etwas, was für alle gilt, ohne dass es für jeden gilt.

      • Anh Toàn sagt:

        Ständig faseln Sie von Muslimen:

        „Das wir genau DEN Muslimen, die unsere Gesellschaftsidee voll und ganz unterstützen und bewusst daran teilhaben wollen, noch in den Rücken fallen, mit dieser völlig blödsinnigen Relativierung, durch die sich genau die, plötzlich im selben Boot mit jenen sehen, die sie des Abfalls vom Glauben bezichtigen und sie offen mit Mord bedrohen.“

        Sperrt endlich jeden der sich nicht von AfD und Pediga distanziert, weg. Wir macht den Konservativen, Rechtsbürgerlichen keinen Gefallen, wenn wir wegsehen bei Nazis. Mich nervt diese Relativierung: Nazis sind Schweine und wer sich nicht davon distanziert, ist ein Nazischwein.

      • gabi sagt:

        „Machen die Strafverfolgungsbeh. nichts, weil …“ sie sich die Finger an einer Gruppe verbrennen würden, von der sie wissen, dass sie als Erstes laut schreien: „Die beschneiden meine zugesicherte Religionsfreiheit!“ ? *

        Das ist nun mal mein Eindruck.

        Was genau dann unklar oder gar schräg daran sein soll, sich mal durch den Kopf gehen zu lassen, was wir damit genau zu schützen gedachten, macht für mich durchaus Sinn.

        Hier kann ich nicht mehr folgen; bzw. weiss beim besten Willen nicht mehr, was sie nun meinen:

        „„…die sich zu Projekten wie der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee bekennen.“
        Ist nun mal sowas von wischi waschi: Genau sowas verbietet „keine Strafe ohne Gesetz“.“
        ???

        Die Frage nach dem WAS GENAU (bei Schutz der Relifreiheit) würde ja zu klaren Gesetzen führen!

      • gabi sagt:

        * Halten Sie es in Winterthur für einen Zufall, dass die Behörden erst in genau jenem Moment eingeschritten sind, in welchem nachgewiesen werden konnte, dass der RadiPrediger zum Mord an ANDEREN MUSLIMEN aufgerufen hat? (im Einklang mit einigen muslimischen Rechtsschulen, by the way!)

        Ich jedenfalls nicht.

        Ich höre den Stein noch hier in Wien plumpsen, welcher dem Verantwortlichen vom Herz gefallen sein muss: Endlich was derart Handfestes gegen all die anderen Muslime. Womit die Bedenken beiseite gewischt werden konnten, dass mit einem Aufschrei von X Muslimen gerechnet werden muss, die sich über das Einschreiten beklagen könnten, dass einmal mehr rechtgläubige Muslime gedemütigt würden.

        Zu was wird der Prediger wohl schon zuvor aufgerufen haben?!

      • gabi sagt:

        Gucken Sie sich das mal an, Anh Toàn:

        http://www.youtube.com/watch?v=A_9fxBaWxTg

        Ich bin überzeugt davon, dass auch die Lautesten, welche in diesem Video zu sehen sind, ebenso wie die anfangs im Dialog stehende Moscheevertreterin, von sich behaupten würden, gegen Fanatismus zu sein.

        Die Zauberformel für jede Wischiwaschi-„Diskussion“, in welcher wohlmeinende Westler zum Schluss kommen können: Na, seht Ihr?! – wir sind doch alle gegen Fanatismus.

        Verkennend, dass der einzige Grund, dieser Illusion weiter frönen zu können ist, bloss nicht jene Dinge anzusprechen, welche das Gegenteil offenbaren.

        Ein Abdel Samad ist bei Weitem nicht der Einzige, der mit Morddrohungen lebt. Dagegen gibt es sehr wohl Gesetze.

        …. Scheinen nicht zu greifen.

        Und? Was tun? (ausser ignorieren)

      • Anh Toàn sagt:

        „Halten Sie es in Winterthur für einen Zufall, dass die Behörden erst in genau jenem Moment eingeschritten sind, in welchem nachgewiesen werden konnte, dass der RadiPrediger zum Mord an ANDEREN MUSLIMEN aufgerufen hat?“

        Nein, das halte ich für der Rechtsordnung eines Rechtsstaates entsprechend.

        Sollte die Behörden eingreifen, bevor etwas nachgewiesen werden kann?

      • gabi sagt:

        Nein; da missverstehen Sie, um was es mir geht.

        Der Aufruf zum Mord an Menschen, die sich selber Muslime nennen (aber es in den Augen des Predigers nicht mehr waren, weil sie sich dem Freitagsgebet entzogen), war eben NICHT der erste Aufruf zur Gewalt.

        Mein Entsetzen speist sich aus dem Umstand, dass sich die Polizei erst in diesem Moment getraut hat, zu reagieren.

        Bei allen vorangehenden Verherrlichungen oder Aufrufen zu Gewalt an Nichtgläubigen hat sie stillgehalten.

        Wieso wohl?

        Reichen die Gesetze denn nicht?!

        Oder steht da ein anderer Elefant im Raum?

        Ja; das meine ich.

        Die Angst davor, von genau jenen der Unterdrückung der Religionsfreiheit bezichtigt zu werden, die sich, auf Nachfrage hin, stets als „moderat“ bezeichnen.

      • gabi sagt:

        Im Falle von Winterthur unterstelle ich den Behörden, dass sie es als puren „Glücksfall“ empfanden, dass diejenigen, die von den radikalen Betreibern zum Abschuss freigegeben wurden, genau jene moderaten Muslime sind, die sich in diesem Falle schlecht über das Vorgehen der Polizei der Polizei aufregen konnten.

        Das tröstet mich als Agnostiker und überzeugter Anhänger des demokratischen Rechtsstaates aber nicht, sondern verschreckt mich.

      • Anh Toàn sagt:

        Wenn Sie meinen, die Behörden machen ihre Arbeit nicht entsprechend den Gesetzen, warum verlangen Sie dann Gesetze gegen Muslime? Warum nicht bessere Aufsicht der Beamten? Sie haben hier die ganze Zeit gegen Muslime gewettert, vorgegeben es ginge ihnen nur gegen besonders radikale, und jetzt kommt plötzlich, das Problem seien Beamte, welche Gesetze nicht umsetzen wollen, aus Angst, die Täter werfen Ihnen vor, die Gesetze nicht umzusetzen.

        Warum schreiben Sie die ganze Zeit von Muslimen und Moscheen und was weis ich, wenn es Se stört, das Schweizer Beamte ihre Arbeit nicht machen? Schreiben Sie über Schweizer Beamte, wenden Sie sich an den Parlamentarier Ihres Vertrauens, machen Sie eine Aufsichtsbeschwerde gegen Schweizer Strafverfolgungsbehörden.

      • Anh Toàn sagt:

        „verschreckt mich“

        Meine Frau glaubt an Geister. Die verschrecken sie, nachts geht sie nicht in den Keller.

        Nur weil etwas Sie verschreckt, heisst nicht, dass es existiert. Ist meines Erachtens sogar eher ein Hinweis darauf, dass Sie vor lauter Angst davor gar nicht hinsehen gehen, ob es existiert. Nicht in den dunklen Keller gehen, erhält den Glauben an die Existenz von Geistern.

      • gabi sagt:

        Jetzt rutschen Sie aber unter Ihr Niveau, Anh Toàn.

        Sie vernehmen von mir sehr konkrete Argumente, auf die Sie gerne eingehen und kontern können.

        Dazu nun urplötzlich bloss noch mit „Sie sehen Gespenster“ abzuwinken, find ich billig.

        Da ist dann selbst der bekannte Spruch schon anspruchsvoller, an den auf solche schwachen Entgegnungen zu antworten wäre:

        „Nur weil ich paranoid bin, heisst das noch lange nicht, dass niemand hinter mir her ist.“

      • gabi sagt:

        „Sie haben hier die ganze Zeit gegen Muslime gewettert“

        Ah?

        Anh Toàn?!

        Darf ich daraus schliessen, dass Gläubige der Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Ihren Augen keine Muslime sind?

        Sie wissen aber schon, dass Sie damit 1 : 1 genau dieselbe Sicht wiedergeben, wie die Radikalen.

        Wer von uns beiden betreibt jetzt genau wessen Geschäft?!

      • Anh Toàn sagt:

        Man kann ja der „Flüchtlingsindustrie“ vorwerfen, eher links und nett zu sein. Ich denke auch, dass wer da arbeitet eher links denkt. Aber andererseits darf ich dann auch sagen, bei den Strafverfolgungsbehörden ist die Tendenz eindeutig rechts. Also warum sollten die Straftaten radikaler Muslime nicht verfolgen?

      • gabi sagt:

        Und: Nein.

        Das habe ich so eben nicht geschrieben:

        “ jetzt kommt plötzlich, das Problem seien Beamte, welche Gesetze nicht umsetzen wollen, aus Angst, die Täter werfen Ihnen vor, die Gesetze nicht umzusetzen.“

        Lesen Sie doch einfach, was ich schreibe. Und verdrehen Sie den Sinn bitte auch nicht mutwillig.

        Ich nehme Beamte wahr, die Schiss haben, beim Durchsetzen von Dingen, die wir eigentlich für selbstverständlich halten müssten, in Konflikt mit dem Gebot zu geraten, dass die Religionsfreiheit keinesfalls angekratzt werden dürfe.

        Daher weise ich beständig auf die Unzulänglichkeit (oder schlichte Unklarheit) ebendieser Floskel hin:

        Wir haben ein Problem damit, was wir unter „Religion“ durchgehen lassen.

        Wir sollten Schützenswertes endlich GENAU definieren!

      • gabi sagt:

        Jetzt wird´s aber endgültig wirr, Anh Tòan. Da kann ich nicht mehr folgen:

        „Man kann ja der „Flüchtlingsindustrie“ vorwerfen, eher links und nett zu sein. Ich denke auch, dass wer da arbeitet eher links denkt. Aber andererseits darf ich dann auch sagen, bei den Strafverfolgungsbehörden ist die Tendenz eindeutig rechts. Also warum sollten die Straftaten radikaler Muslime nicht verfolgen?“

        Ist mir schleierhaft (so viel zum Vermummungsverbot), was das noch mit den von mir geäusserten Ansichten zu tun hat.

      • Anh Toàn sagt:

        Sie haben behauptet, man könne dank dem Argument „Religionsfreiheit“ Straftaten begehen, ohne dass diese verfolgt werden. Darum brauchen wir neue Straftatbestände die wir breiter anwenden können, welche keinen konkreten Beitrag zu einer kriminellen Tat verlangen, eine ideologische Nähe reiche. Und dann haben Sie gesagt, es sind Straftaten, aber unsere Strafverfolgungsbehörden sehen weg.

        Was sollen wir tun? Auf unsere Werte, auf unseren Rechtsstaat vertrauen, sehen Strafverfolgungsbehörden tatsächlich weg,verbessern wir dies. Wagen Opfer nicht aus zu sagen, verbessern wir Zeugenschutz. Aber wir schmeissen nicht unsere Werte weg, um sie zu verteidigen, damit würden wir uns als Heuchler und unsere Werte als hohl, wertlos offenbaren.

      • gabi sagt:

        Ich bin nicht der Meinung, wir würden „unsere Werte wegschmeissen“, wenn wir gesetzlich definieren würden, dass ein Glaubenssystem, welches zur Ermordung Andersgläubiger aufruft (bzw. diese Aufforderungen klar als falsch bezeichnet und in ihren – heutigen – Lehrschriften deutlich als solches kennzeichnet oder schlicht heraus streicht), keinen Anspruch darauf hat, als Religion unseren Schutz der Religionsfreiheit zu beanspruchen.

        Im Gegenteil.

      • gabi sagt:

        Sorry, da fehlt natürlich das entscheidende Wort „nichts“:

        “ …. (bzw. diese Aufforderungen NICHT klar als falsch bezeichnet… „

      • Anh Toàn sagt:

        „…dass ein Glaubenssystem, welches zur Ermordung Andersgläubiger aufruft….“

        Und schon wieder primitives Islambashing: Das tut der Islam nicht, die immer wieder zitierten Verse stehen in einem Kontext, aus dem werden diese gerissen, und dies zu akzeptieren weigern Sie sich, damit Sie weiterhin Ihre Geister sehen können.

        Im Islam urteilt, wie bei den Protestanten, nur Gott. (Bei den Katholiken erteilt der Priester die Absolution).

        „(bzw. diese Aufforderungen klar als falsch bezeichnet und in ihren – heutigen – Lehrschriften deutlich als solches kennzeichnet oder schlicht heraus streicht),“ ohne das oder tut genau dies fast jeder Moslem auf dieser Welt: Wer einen Menschen (ob Moslem oder Ungläubiger) rettet, rettet die Menschheit.

      • Anh Toàn sagt:

        Sie weigern sich, wahr zu nehmen, dass der grösste Teil der Muslime nicht so sieht. Auch die meisten Imane und was weiss ich wie die da alle heissen: Ich habe dem Iman meinen Unglauben nicht verheimlicht, ihm gesagt, wenn mein Vater meine Mutter haute, ich ihn nicht respektieren würde, er hat gesagt: „Gott wird Dir den Weg zeigen“

        Im Islam sind alle Menschen (und Tiere) Gottes Geschöpfe, alles ist sein Wille. Es ist nicht an den Menschen, über Gottes Schöpfung zu richten.

        Die gewalttätigen Suren des Korans beschreiben Notwehr/Notstand: Das Judentum sollte sich abschlachten lassen von den Nazis, die Moslems hätten jeden Nazi, wo immer sie ihn haben konnten, ab der Reichskristallnacht zumindest, totschlagen sollen.

        Ich weiss nicht, was richtiger ist.

      • Anh Toàn sagt:

        Und wer sich, von den Moslems in Westeuropa bedroht fühlt, die Aufgabe aller Zivilisation, aller Werte aus reinem Überlebensbetrieb, kennt keine Muslime, er ist paranoid, hat Angst vor etwas, dass er nicht kennt. So viel Angst, dass er sich weigert, das Fremde kennen zu lernen. Ich habe 1 Jahr in der muslimischen Welt gelebt, ich weiss, unsere Werte werden sich auch dort durchsetzen, wie sie sich auch bei uns noch lange nicht überall durchgesetzt haben. Ich habe Freunde gemacht unter Muslimen, und auch ein paar Feinde, aber auch letzere waren nicht schlimmer oder mehr, als die Feinde „zu Hause.“

      • gabi sagt:

        Das genaue Gegenteil ist richtig.

        Es lohnt sich übrigens, sich mit dem Islam zu beschäftigen, Anh Toàn, um nicht derartigen Floskeln Glauben zu schenken.

        Aus dem Kontext gerissen sind dagegen Versicherungen wie:

        „Islam bedeutet Friede“ und Ähnliches.

        Was natürlich nicht bedeutet, dass dies viele Moslems – welche sich ebensowenig ernsthaft mit dem Koran beschäftigt haben wie Sie – nicht tatsächlich glauben.

        Komme gerne drauf zurück morgen, aber muss jetzt weg!

        Bye

      • gabi sagt:

        „Sie weigern sich, wahr zu nehmen, dass der grösste Teil der Muslime nicht so sieht.“

        Was genau „nicht so sieht?“

        Dass der Koran das von Mohammed wortwörtlich aufgeschriebene Wort Gottes ist?

        Nein? Glauben die nicht?

        Komisch. Ist der Grundstein dieses Glaubenssystems, auf dem alles Andere aufbaut.

        Nicht „mehrere Quellen“ oder „Briefe“ oder alte Sagen. Nein: Diktiert in dessen Ohr. Nicht interpretiert – und nicht zu interpretieren! – , sondern aufgeschrieben nach Diktat.

        Inkl. der Versicherung des diktierenden Chefs, dass dies die LETZTE Offenbarung sei… Womit auch nichts mehr ergänzt oder verändert werden kann.

        Möchten Sie das irgendwie in Frage stellen, Anh Toàn? – Blasphemie, in den Augen aller, die sich „rechtgläubig“ nennen.

      • gabi sagt:

        …Und natürlich genau der Grund, weshalb die Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee mit dem Tod bedroht wird oder warum ein Mouhanad Khorchide vom Grossteil der Muslime nicht wirklich für voll genommen wird (je fundamentalistischer, desto eindeutiger): Die Idee, den Koran im historischen Kontext lesen zu müssen, hebt die Allwissenheit und Voraussicht Gottes schliesslich vollkommen auf.

        Das, was viele Muslime tatsächlich „anders sehen“, ist das, was sie nicht sehen wollen: Dass sie damit stets genau jene anfüttern, die ihnen selber in genau der gleichen Art und Weise an die Gurgel gehen, wie den Nichtmuslimen, sobald sie den Gewehrgriff in der Hand haben. – Und aus deren Läufen kommt bekanntlich die Macht (in sämtlichen Gesellschaften, die den Wert eines

      • gabi sagt:

        demokratischen, rechtsstaatlichen Zusammenlebens gar nicht begreifen).

        Das heisst also in keinem Moment, dass alle Muslime auf Tod und Terror stehen und das haben Sie von mir auch nirgends gehört.

        Nein: Es ist wirklich so, wie es oft genug von Muslimen selber vorgebracht wird (um weinerlich über den bösen Westen zu klagen, der doch tatsächlich Parallelen zw. dem Islam – und seiner reichen, blutigen Geschichte – und dem heutigen Terror zieht):

        „… Aber die meisten Terroropfer sind ja selber Muslime!“

        Eben. Dann ist es ja NOCH dümmer, sich des Zusammenhangs nicht bewusst werden zu wollen!

        Aber genau deshalb werden liberale Muslime – auch hier bei uns! – angefeindet und mit dem Tode bedroht.

        Daran, das schleckt keine Kuh weg, sind genau jene

      • gabi sagt:

        Muslime mit Schuld, die beschwichtigend sagen, dass sie es „anders sehen“ (wollen), aber in Wirklichkeit die Quadratur des Kreises versuchen, indem sie sich aus diesem Buch bloss rauspicken, was sie gerne drin sähen, aber zugleich brav (wie vorgeschrieben) mitbetonen, dass es das heiligste, grösste, beste Buch sei, dass je von einem Menschen niedergeschrieben worden sei.

        Das führt dann zu diesen Eiertänzen, wenn man sie auf den Kontext anspricht. Denn, im Gegensatz zu dem, was Sie da gestern angedeutet haben, müssen nicht die Gewaltaufrufe aus dem Kontext gerissen werden, um auf sie hin zu weisen, sondern die Friedfertigkeit.

        Bestes Beispiel und am Häufigsten Zitiertes (von M. die es „anders sehen“ wollen):

        Dass der Islam oberallerfriedlichst sei,

      • gabi sagt:

        beweise schon jene Koranstelle, in welcher es hiesse:

        „Wer einen Menschen tötet, der tötet die ganze Menschheit. Aber wer einen Menschen rettet, der rettet die ganze Menschheit.“

        Achten Sie sich mal. Diese peinliche Dreistigkeit begegnet Ihnen in Diskussionen dieser Art in Massen.

        Dabei ist es tatsächlich vollkommen aus dem Kontext gerissen.

        Denn der Kontext der Sure 5.32 ist erstens keineswegs ein aktuelles Gebot für Alle, sondern dient nur der Veranschaulichung, wie doof doch die Juden seien, denen man das einst, in der Vergangenheit also, gesagt habe (ist ja auch tatsächlich aus der Thora geklaut). Aber die seien trotz all der Aufmerksamkeit vom lieben Gott nur ausschweifend und masslos geblieben. Hübscher Quell des islamischen Antisemitismus also.

        Zweitens aber,

      • gabi sagt:

        und das ist noch wesentlich übler, fehlen da zwei ganz entscheidende Zwischensätze, welche die Bedeutung in ihr genaues Gegenteil verkehren:

        Nämlich, dass das Tötungsverbot nur für Menschen gälte, die

        A. selbst niemanden getötet haben
        Womit wir entweder „nur“ bei der Todesstrafe, im Alltag von tribalen Gesellschaften aber bei Blutrache wären.

        und

        B: keinen „Unfrieden“ oder „Aufruhr“ (versch. Übersetzungen, es bleibt da etwas schwammig) übers Land gebracht haben.
        – Kenn ich! Das sind die Typen, die mir auf der Strasse entgegen kommen und fragen: „Äi, was luegsch mi soa aa?!“ Und schon bin ich schuld am Streit!

        DAS nenne ich „aus dem Kontext reissen“, mein lieber Anh Toàn! Und es ist nun bloss grad das am häufigsten Missbrauchte (Teil)Zitat.

      • gabi sagt:

        Das schliesst natürlich nicht aus, dass viele Muslime dies keinesfalls so erklärt kriegen wollen und noch so gerne der Illusion anhängen wollen, die ihnen eingebläut wird.

        Und natürlich neigen die auch nicht prinzipiell zu Gewalt.

        Aber interessanterweise tickt ein Grossteil derselben dann eben doch aus, wenn sie finden, ihre Religion sei beleidigt worden.

        Unfassbarerweise auch nur schon, indem man sie drauf hinweist, was tatsächlich drin steht.

        Dies weiter so zuzulassen, ist verantwortungslos.

        Das haben zahlreiche Muslime auch selber begriffen. Es sind diejenigen, welche den Koran tatsächlich im historischen Kontext begreifen wollen und sich deshalb auch nicht vor der Wahrheit all jener Stellen fürchten müssen, in welchen es um Sklavenverteilung und -behandlung,

      • gabi sagt:

        um Kriegsregeln, Beuteanteile, Töten von Kritikern, etc., etc. (der Koran und die Hadithen sind randvoll davon) geht. Das stellt kein Problem dar, wenn man sich der Vorstellung stellen kann, dass es sich halt doch nicht ganz ums absolute Wort Gottes, sondern um eine Offenbarung ihrer Zeit handelt.

        Genau das tun Reformmuslime… Die wir unterstützen sollten, anstatt sie schutzlos den sie Bedrohenden auszuliefern, indem wir relativieren, pauschalisieren und am Liebsten bloss Phrasen austauschen à la „jaja… Wir finden Fanatiker auch nicht gut!“ anstatt Tacheles zu reden und sich mal klar zu werden, was das Gegenüber überhaupt unter einem „Fanatiker“ versteht.

        Gut möglich nämlich, dass damit Menschen wie die Vertreter der Ibn-Rush-Goethe-Moschee gemeinst sind!

        Habe fertig.

      • Anh Toàn sagt:

        „Was natürlich nicht bedeutet, dass dies viele Moslems – welche sich ebensowenig ernsthaft mit dem Koran beschäftigt haben wie Sie – nicht tatsächlich glauben.“

        Oder @gabi eklärt den Muslimen, was sie glauben müssen, wenn sie Muslime sind, das haben die gar nicht genug studiert, die Muslime, die wissen gar nicht was Islam ist, der @gabi weiss dies.

      • gabi sagt:

        Etwas albern rumzuhöhnen, wird´s aber nicht ändern, Anh Toàn.

        Bringen Sie ein (eines, nur ein einziges kleines) Argument, das dem Faktum widerspricht, dass der Koran das endgültige Wort Gottes ist, welches über dem Geschwätz aller Menschen steht und widerlegen Sie mir dann doch einfach, was ich zitiert habe.

        Falls (bzw. „Da“) Sie es nicht können, wird das Kraut durch diesen hilflosen Versuch, sich in Häme zu flüchten, auch nicht mehr fett.

      • Anh Toàn sagt:

        Machen Sie doch eine Vortragsreihe mit dem Thiel durch muslimische Länder: Muslime sind ohne Sie beide zu doof, den Islam zu verstehen.

        Sie machen sich lächerlich, je mehr Sie schreiben desto mehr.
        Ich muss nicht Islam kennen, um zu wissen ob Muslime gefährlich sind, es reicht, wenn ich Muslime kenne. Mir ist auch egal, was Islam richtig ist, mir scheint relevant, wie die Muslime Islam verstehen:

    • Niklas Meier sagt:

      In England zeigte eine Umfrage, dass 75% der befragten Muslime die Scharia über dem Gesetz sehen, oder sehen wollten und Gewalt gegen Andersgläubige bagatellisierten bis verherrlichten.

    • Anh Toàn sagt:

      „..keinen Anspruch darauf hat, als Religion unseren Schutz der Religionsfreiheit zu beanspruchen.“

      Jeder Gläubige hat Anspruch auf die Glaubens- und Gewissensfreiheit, auch wir Ungläubigen auf unseren Unglauben.

      Religiöse Gebote berechtigen nicht zu strafbaren Handlungen.

      Religionsgemeinschaften berufen sich vor allem auf die Versammlungs- und die Vereinsfreiheit. Der Zweck eines Vereins darf nicht kriminell sein. Weder der schriftlich festgehaltene, noch der tatsächliche. Für strafbare Handlungen, welche Vereinsmitglieder begehen, sind diese allein verantwortlich. Ausser diese werden als Organe des Vereins begangen.

      Wenn Sie finden, irgendwo werde etwas nicht verfolgt, haben Sie verschiedene Wege, dies zu rügen.

      • gabi sagt:

        „Weder der schriftlich festgehaltene, noch der tatsächliche. “

        Dem scheint ja nun überhaupt nicht so zu sein.

        Der radikale Prediger in Winterthur hat sich stets auf die heiligen Schriften seines Glaubens beziehen können.

        Sowohl beim Aufruf zur Gewalt gegen Nichtmuslime, wie auch beim – die Behörden erlösenden – Aufruf zur Gewalt an anderen Muslimen (für ihn allerdings Hans was Heiri; das ist ja der Witz), hat er fest auf dem Fundament seines im Koran und Hadithen niedergeschriebenen Glaubens gehandelt.

        „Wenn Sie finden, irgendwo werde etwas nicht verfolgt, haben Sie verschiedene Wege, dies zu rügen.“

        Der von Ihnen vorgeschlagene Weg haben schon Manche zu gehen versucht.

        Scheitert aber an… Der Glaubens- und Religionsfreiheit.

        Wo stimmt also was nicht?

      • Anh Toàn sagt:

        In Ihrem Kopf stimmt was nicht!

      • Anh Toàn sagt:

        Die meisten Muslime verstehen den Islam nicht, darum sprengen sich so wenige in die Luft, weiss @gabi in seiner aufgeklärten Vernunft.

      • Anh Toàn sagt:

        @gabi erklärt den Muslimen den richtigen Islam und verlangt dann von den Muslimen, sich von diesem richtigen Islam zu distanzieren.

    • gabi sagt:

      „In Ihrem Kopf stimmt was nicht!“

      Aha.

      Dann ist ja eigentlich alles gut, nicht wahr?!

      Ist bloss in meinem kranken Kopf. Steht keinesfalls im Koran oder den Hadithen.

      Verrennen Sie sich nur in Ihr gabi-Bild. Ich komme ganz gut damit klar.

      Aber sagen Sie mir dann doch bitte… Was ist mit den Muslimen, die sich zu einem Reform-Islam bekennen? Was ist z.B. mit den Anhängern der Ibn-Rushd-Goethe- Moschee.

      Das hätt ich (ist schliesslich ganz losgelöst von den Problemen, die ich Ihnen offenbar bereite) gerne von Ihnen gewusst.

      Was ist mit denen, die sich selber weiterhin Muslime nennen wollen und die auf dieselben Probleme und Widersprüche hinweisen, wie ich hier….

      Sind das auch alles Islambasher?

      Sind die auch alle krank?

      – Na, dann lassen Sie mal hören.

      • Anh Toàn sagt:

        Die meisten Muslime, auch sehr gläubige, interessiert der Islam ziemlich wenig. Die wollen eine Arbeit, ein Heim, die Kinder in die Schule schicken (in Teilen Pakistans und Afghanistans die Mädchen nicht), nichts anderes wie bei den meisten Christen und Juden. Die sind alle überzeugt, wenn sie ihr Leben so anständig führen, und etwas häufiger oder weniger beten oder beichten, wird es schon mit dem Paradies.

        Hier geht es um Verrückte, ums Verbindende zwischen all diesen Verrückten, aber Sie reden vom Islam und Muslimen und nicht von Verrückten, aber in Ihrer Verrücktheit können Sie nicht mal dies erkennen.

      • Anh Toàn sagt:

        „Was ist mit denen, die sich selber weiterhin Muslime nennen wollen und die auf dieselben Probleme und Widersprüche hinweisen, wie ich hier….“

        Ich habe Ihnen schon mal gesagt, wenn Straftaten nicht verfolgt werden, ist dies unser Problem. Wer sich für wen einen Muslim nennen darf, darf jeder frei glauben. Aber ehrlich gesagt, ich kann mir auch nicht vorstellen, die Unfehlbarkeit des Papstes negieren und mich gleichzeitig einen Katholiken nennen. Und die 10 Gebote sind doch auch für Christen das Wort Gottes, manchen reicht das Tötungsverbot darin zur Rechtfertigung terroristischer Anschläge auf Kliniken die Abtreibungen vornehmen:

        Verlangen Sie von Christen, sich von den 10 Geboten als Wort Gottes zu distanzieren?

        Die sind Verrückt, sonst wärs denen nicht so wichtig!

      • gabi sagt:

        Anh Thoàn…

        Sie kommen gar nicht mit.

        Entweder Sie lesen nicht, was ich schreibe, oder Sie haben sich völlig in Ihre Vorstellung von mir verrannt.

        Denn könnten Sie ja schlecht Beobachtungen als Gegenargument schreiben, die ich genauso sehe.

        Bloss Ihr Schluss daraus ist billig: Sind ja bloss ein paar Verrückte. Hat nichts mit dem Islam zu tun.

        – Also genau der Dauervorwurf, der im Islam von allen, ständig – und immer wieder (seit Jahrhunderten!) in Gewaltorgien ausufernd – wiederholt wird.

        Dabei wissen die Einen sowieso nicht so recht was im Koran drin steht (und mit der Koranhistorie und der Reli-Entwicklung möchte sich schon gar niemand auseinander setzen – verständlich, da gefährlich!) und diejenigen, die es zu wissen glauben finden auch nur derart Widersprüch-

      • gabi sagt:

        liches, dem genau zu folgen schlicht nicht möglich ist, dass der Beweis ein guter Muslim zu sein, sich zum Schluss stets bloss im Kampf gegen alles Nichtmuslimische vorführen lässt. Das haut dann für die Einen wie die Anderen hin (und schliesst, angefangen bei den Schiiten und Sunniten, natürlich das gegenseitige Gurgelsäbeln nicht aus, sondern befeuert es sogar).

        Daran kranken praktisch alle islamisch geprägten Gesellschaftsformen. Lustiger Zufall, hm?!

        Aber bekannt aus der Kynologie; der Hundezucht (eh haram, ich weiss!):

        Das Mittel der Wahl, um Hunde aggressiv zu machen ist… Widersprüchliche Befehle, welche der Hund in ein fortlaufendes Dilemma zwingen.

      • gabi sagt:

        So. Aber jetzt ist dann aber auch mal gut mit Ihnen.

        Zum Abschluss dieser Artikel. Aus einem linken (!) Wiener Secondo(!)magazin, dass sich insbesondere um die Integration junger Immigranten hier kümmert.

        Die Autoren sind allesamt Ebensolche.

        http://www.dasbiber.at/content/generation-haram

        http://www.dasbiber.at/content/heimlich-auf-haram

        Vielleicht können Sie sich ja dann mal – ganz ohne gabi und persönliche Projektionen mir gegenüber – Gedanken machen, in wiefern das individuelle „Sündigen“ und Regel-Ignorieren im Islam nicht im selben Mass wie „bei uns“ zu einer Abkehr von der Religion, sondern groteskerweise zu einer noch aggressiver zur Schau gestellten religiös geprägten Gruppenbildung und einer Bekämpfung alles „Unmuslimischen“ führt.

      • gabi sagt:

        Auch wenn mir klar ist, dass etwas fundierteres Beschäftigen mit diesem Thema nicht Ihr Ding ist, geb ich Ihnen noch einen Hinweis:

        Die drei Säulen von Minā!

  • Leo Klaus sagt:

    Tja! Wir wollen nicht wahrhaben, dass der Mensch komplex ist.
    Wer Gewalt anwendet oder was „Falsches“ tut muss durch und durch boese sein, muss eine psychologische Stoerung haben, muss abnormal sein.
    Und wer etwas Gutes an sich hat, z.B. Kuenstler, Wissenschaftler, Komiker ist, muss durch und durch ein guter Mensch sein, ein Vorbild sein.
    Dass „gute“ oder „normale“ Typen gelegentlich oder sogar haeufig Schlechtes tun schockiert uns dann. Oft gibt es keinen guten Grund ausser vielleicht die Gelegenheit und/oder Langeweile.
    Zeit die Komplexitaet und Abgruende jedes einzelnen Menschen wahrzunehmen!

  • Marcel Zufferey sagt:

    Hass ist zum neuen Leitgefühl unserer Zeit geworden. Alles, was in (naher) Zukunft passieren wird, lässt sich direkt aus dieser gesellschaftlichen Grundverfassung ableiten. Lange habe ich mich gefragt, wie man eine eigentlich friedlich gesinnten Gesellschaft in einen Krieg führen kann: Seit Goebbels Sportpalastrede von 1943 ist klar, dass man die Massen direkt der eigenen Vernichtung zuführen kann- und sie dazu auch noch frenetisch Beifall klatschen! Wie gross die Unterschiede zwischen der heutigen und der damaligen Zeit sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber eine Parallele lässt sich bereits ausmachen: Die Zahl der Gedemütigten und Verlierer hat einen neuen Höchststand erreicht. Das lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen…

    • gabi sagt:

      Das will ich aber schon verstanden wissen:

      Goebbels Sportpalastrede funktioniert nicht für sich alleine.

      Sondern eben nur durch Erziehung, eine jahrelange Hirnwäsche und dem permanenten Heruntergeleiere, dass man bloss Opfer sei; das man sich wehren müsse.

      DIES ist die Basis JEDES Brutalosystems und funktionierte genausogut bei Stalinisten wie bei gewaltaffinen „Rechtgläubigen“ (das westliche Kunstwort „Islamisten“ ist ein vollkommen missglückter Fehlbegriff)

  • Niklas Meier sagt:

    Demnach fördert die aktuelle Politik in Europa genau dieses Aufkommen von Gewalt.
    Schön dass das mal jemand herleitet.

    • Martin Frey sagt:

      Eigentlich sagt der Autor genau das Gegenteil, Herr Meier.

      • Dario Let sagt:

        Herr Meier, unbedingt so verdrehen, dass es ins eigene Denken passt, gehört auch zu diesem Muster.

      • gabi sagt:

        Find ich jetzt nicht. Das genaue Gegenteil sagt er ganz gewiss nicht.

        Was unter dem Zwischentitel „Die Geforderten streiken“ steht, trifft es doch sehr gut!

        Und wenn davon gesprochen wird, dass die Lösung im Kleinen, vor Ort, stattfinden muss, dann kann das gewiss auch nicht einfach heissen, kleine Orte – oder meinetwegen auch: begrenzte Wohlstands- und Wirtschaftsräume – mit Menschen zu fluten, deren „anthropologische und psychologische Tiefenebene“ (um auch dafür den interessanten Beitrag zu zitieren!) gar nicht kapiert, wie das harmonische Zusammenleben dieser Zivilisation überhaupt funktioniert. Insbesondere, während man sich selber eingesteht, dass man auch keine Obergrenze zu definieren vermöge…
        Womit wir ja wieder bei einem zu grossen „Grossen und Ganzen“ wären.

      • Niklas Meier sagt:

        Sie haben das falsch verstanden Frey und Let.
        Durch die Zentralisierung in Europa wird die Partiziaptionsfähigkeit reduziert. Durch Zuwanderung wird eine Verunsicherung geschaffen (ob diese berechtig ist oder nicht, ist dabei nicht relevant.) Wer sich dagegen wehrt wird abgefertigt. Und die Zuwanderer fühlen sich nicht willkommen, herumgeschubst, fremdbestimmt, können nicht für sich sorgen, schwer am Alltag teilhaben.
        Was, wenn nicht diese Kombination ist genau das was der Autor voraussetzt? Diese Leute fühlen sich machtlos, gedemütigt und wollen wieder selber bestimmen, etwas bewirken.
        Und das können sie irgendwann nur noch mit Gewalt.
        Es geht hierbei nicht um Ausländer oder nicht, es trifft alle.

      • Martin Frey sagt:

        Jetzt verstehe ich, was Sie meinen, Herr Meier. Was mich einzig etwas stört, ist die suggerierte Opferhaltung. Oder anders gesagt, es sind wohl weniger die Umstände allein sondern endogene Faktoren dieser Menschen. Die Umstände dienen als Brandbeschleuniger und Alibi.

  • Martin Frey sagt:

    Ein hochinteressanter Beitrag mit vielen Denkanstössen. Ich denke tatsächlich, dass diese Thesen über weite Strecken zutreffen. Man muss sich vielmehr die Frage stellen, ob das Böse, diese Lust, über andere Menschen herzufallen und sie zu malträtieren um ganz eigene, niedere Instinkte zu befriedigen, nicht einfach Teil des Menschseins darstellt, quasi einem endogenen Urtrieb gleichkommt. Dazu gibt es auch interessante Studien zu Ruanda.
    Gerade wir im Westen sind immer geneigt, möglichst plausible Erklärungen zu suchen, teils zu konstruieren, weshalb jemand etwas tut was unsere Vorstellungskraft übersteigt. Um damit auch Taten ein Stück weit zu rechtfertigen für die es keine Rechtfertigungen gibt.
    Wie der Autor schön darlegt, greift das wohl in den meisten Fällen zu kurz.

  • gabi sagt:

    Oh, wow.

    Die kurzen Ausschnitte des Buches, wirken wirklich hochaktuell.

    Danke für den Tipp.

  • Anh Toàn sagt:

    Das wussten Jagger/Richards schon deutlich früher:

    „‚cause summer’s here and the time is right
    for fighting in the streets“

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