Hassprediger mit Heiligenschein

Zeuge der Verwüstung der alten klassischen Welt: Triumphbogen in Palmyra (Syrien) um 1880. Foto: Spencer Arnold (Hulton Archive, Getty Images)

Sie kamen durch die Wüste, bärtige Männer in kleinen Banden, für die es nur einen Gott geben durfte. Vor Palmyra sammelten sie sich. Sie stürmten die alte Oasenstadt, schändeten die Tempel und rissen Säulen nieder, die ein halbes Jahrtausend lang hier gestanden hatten. Sie zertrümmerten jede Statue, derer sie habhaft werden konnten. Sie verbrannten jedes Buch, das nicht ihren Gott pries.

Der «Islamische Staat» in Syrien 2017? Nein. So geschah es im Römischen Reich anno 385. Christliche Mönche hatten die Macht im Osten des Imperiums übernommen. Mit der Schandtat von Palmyra beginnt die englische Publizistin Catherine Nixey ihr neues Buch über «das dunkle Zeitalter», «The Darkening Age». Es dreht sich um die Zerstörung der klassischen Welt durch das Christentum.

Wer hielt wem die andere Wange hin?

In unserem Gedächtnis erscheinen die ersten Christen ja als verträumte Aussenseiter, die von den Römern furchtbar verfolgt werden, still in Katakomben hausen und ihren Peinigern noch die andere Wange hinhalten. Wenn jemand die Hochkulturen der Antike bedroht und am Ende niederreisst, dann sind es sehr heidnische Barbaren aus Germanien. Die ernsthafte Forschung hat dazu schon allerlei Details richtiggestellt. Catherine Nixey malt nun aber ein Gesamtbild, das die Sonntagsschulgeschichte vollends umschreiben will, vor allem in zwei Punkten.

Erstens: Der Märtyrermythos der frühen Christen ist ein ziemlicher Fake. Gewiss, es gab Christenverfolgungen im Römischen Reich, aber sie waren kurz, halbherzig und schlampig organisiert. In gerade mal 12 oder 13 von über 300 Jahren liefen offizielle staatliche Unterdrückungsaktionen.

Bluttriefende Bildnisse

Und gewiss, es gab auch damals junge Männer, die es sinnvoll fanden, für ihren einzigen Gott theatralisch den Tod zu suchen. Aber nur wenige konkrete Fälle lassen sich nachweisen. Schon im 18. Jahrhundert vermutete der berühmte Historiker Edward Gibbon, dass weniger als zweitausend Christen überhaupt wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden – und das in mehreren Jahrhunderten.

Moderne Forscher setzen die Zahl noch tiefer an, womöglich gab es gar nur einige Hundert echte Märtyrer – und das im ganzen Imperium. Aber die gläubige Nachwelt zimmerte daraus ein gewaltiges Opferdrama, dessen bluttriefende Bildnisse heute noch Kirchenwände schmücken und die Köpfe beherrschen.

Zweitens wandelten damals, vor zweitausend Jahren, keineswegs nur nette Jesushippies durchs Kaiserreich. Eher waren es Prediger der Intoleranz, oder soll man sagen: Hassprediger? Als die römischen Kaiser das Christentum im Jahr 380 zur Staatsreligion erklärten, begruben sie zugleich die Religionsfreiheit rund ums Mittelmeer. Vorbei die Zeit, in der die Anhänger von Jupiter, Zeus, Jahwe, Isis und Osiris nebeneinander lebten und den andern glauben liessen, was er glauben wollte.

Fünf Jahre, dann starb der erste Ketzer

Wer sich nicht bekehre, solle «für wahrhaft toll und wahnsinnig» erklärt und verfolgt werden, stand im «Dreikaiseredikt» von 380. Fünf Jahre danach kam es zur ersten überlieferten Hinrichtung eines Ketzers, und das war bloss der Anfang.

Im ganzen Reich schritten nun Mönche und Bischöfe zur Tat, militante Kerle, die man teilweise bis heute verehrt als Heilige und «Kirchenväter». Sie jagten die griechischen Philosophen aus den Städten. Sie schlugen jeden nieder, der anderen Göttern opferte. Sie erklärten Homosexualität zum Verbrechen. Sie verboten Musik, Tanz, Purpur, Schminke. Die christlichen Kulturvorstellungen wurden noch dem letzten Zeitgenossen klar, als der Bischof von Alexandria im Jahr 391 den Serapis-Tempel zertrümmern liess und dabei die grösste Bibliothek der Welt abfackelte: sündiges Zeugs, Papyri für den Scheiterhaufen.

Der Triumph des Christentums war eben nicht nur ein Sieg: Er bedeutete auch die Verwüstung der alten klassischen Welt.

Eine Religion, für die es nur einen einzigen Heilsweg gibt, ist fast unweigerlich intolerant. Und so wurden auch diesmal die Anhänger eines «wahren Glaubens» brutal, sobald es ihnen gelungen war, sich mit der Macht zu verbünden. Im Grunde verrät uns Catherine Nixey also eine sehr alte Geschichte.

Doch wir merken auch, welche propagandistische Glanztat es gewesen sein muss, die Trümmerarbeit in einem Zuckerguss zu tarnen – und dem Ganzen buchstäblich noch einen Heiligenschein aufzusetzen.

51 Kommentare zu «Hassprediger mit Heiligenschein»

  • Charly sagt:

    Marionetten oder freie Menschen?
    Gott, manche sagen auch, der Schöpfer, hat doch den Menschen nicht dazu erschaffen, dass er ihn ständig am Gängelband wie eine Marionette durch das Leben führt, und auch deswegen nicht, dass der, der immer brav, gehorsam und gottesfürchtig ist, es im Leben gut hat, während der, der von Gott nichts wissen will, ihn gar ablehnt, dafür hart bestraft wird.
    Das sind Ammenmärchen und Lügen der Kirchen und Religionen, die damit bestens ihre profitablen Geschäfte machen. Zahllose streng gläubige und gottesfürchtige Menschen sind sogar in Kirchen und Moscheen, durch Erdbeben und Terror ums Leben gekommen. Kein Gott hat sie beschützt.

  • Peter Schulz sagt:

    Dieser Artikel tönt mehr nach Ideologie als nach Historie. Was ist die Absicht?
    Offensichtlich darf die Christenverfolgung nicht existiert haben. Sie existierte damals und existiert auch heute weltweit in sehr ausgeprägtem Ausmass. Ich sehe ausserdem nicht, auf welcher Basis Christen andere verfolgen sollten, sicher nicht auf der Basis der Lehre von Jesus oder überhaupt des Neuen Testamentes. Ich lese viel in der Bibel und kann beim besten Willen keine Basis dafür finden, im Gegenteil. Tragisch, dass der Glaube für Machtzwecke missbraucht wurde, über Jahrhunderte, so wie man alles andere dafür missbrauchen kann. Jesus-Nachfolger wurden in der ganzen Zeit leider von der machthungrigen Kirche immer wieder ebenfalls verfolgt. Das sollte ein Historiker eigentlich wissen.

  • Christoph L. (Historiker) sagt:

    Pöhner möchte uns mit dem Artikel suggerieren, dass das Christentum genauso schlimm ist wie der IS. Doch wir leben heute und der IS tötet, foltert und zerstört jetzt. Ja, es stimmt, Religionen, auch das Christentum, haben einiges kaputt gemacht. Wie übrigens jede Ideologie, die fundamentalistisch ausgelebt wird: Kommunismus, Kapitalismus u.a. Sehr schnell hat das frühe Christentum sein feindliches Verhältnis zur antiken Umwelt geändert und dessen Gedankenwelt weitergeführt, in der Philosophie (Platon und Aristoteles), in der Kunst (im Gegensatz zum menschenbildfeindlichen Islam), bei der Ernährung (das Christentum ist die einzige Weltreligion ohne Ess-Tabus) usw. PS: Alle Christenhasser sollen doch an Weihnachten, Ostern, Auffahrt und Pfingsten einfach arbeiten gehen.

    • Mirko P. (Atheist) sagt:

      „Alle Christenhasser sollen doch an Weihnachten, Ostern, Auffahrt und Pfingsten einfach arbeiten gehen.“

      1. Es ist ein unterschied, ob man die Religion ablehnt oder deren Mitglieder hasst. Wer das in einen Topf wirft, der ist entweder naiv oder vorsätzlich böswillig.
      2. Warum dürfen ihrer Meinung nach Leute, die einen imaginären Freund haben, mehr freie Tage haben als welche, die nicht unter solchen Vorstellungen leiden?

  • Kostas sagt:

    Danke für diesen Artikel. Diese Christen waren genau so fanatisch wie die Islamisten in Palmyra 2017.
    395 n.c. die olympischen Spiele verboten, durch Theodosius, der von den Christen als “ Grosser“ verehrt wird, die unübertroffenen Denkmäler zerstört, die Bibliothek der Weltgeschichte von Alexandria verbrannt, die hübsche Philosophin Hypatia ermordet. Jede Stelle wo eine Kirche steht, war ein antiker Tempel. Das antike Licht wurde durch die Dunkelheit ersetzt. Jahrhunderte hat es gebraucht um die Dunkelheit ins Licht zu transformieren, bitte nicht als Vergleich verwenden um die Islamnazis reinzuwaschen. Danke

  • Jorge Stein sagt:

    Geschichtsschreibung ist immer eine Frage der Interpretation. Gerne befasst man sich mit Quellen und angeblichen Forschungsergebnissen, von denen man annimmt, sie könnten die eigene Linie bestätigen. Ralph Pöhner liegt naturgemäss deutsche Sicht der Historie am Nächsten. Was er schreibt, haben „Spiegel“, „Stern“ u. „Zeit“ seit Jahrzehnten mit Intervallen inhaltsgleich immer wieder aufgetischt
    Man will das Publikum, durch ständige Repetition nicht bewiesener „Tatsachen“, von tradierter Weltsicht und Glauben wegbringen, auf dem Weg zum neuen Menschen, dem manipulierten Arbeitstier und Konsumenten, der nicht weiter Fragen stellt und auch kein religiöses Rückgrat hat. Böhners Absicht ist durchschaubar und – da faktenfern – besonders kurz vor Weihnachten schwer verdaulich.

    • Fred Krüger sagt:

      Wies mir scheint sucht er fakten eben eher ausserhalb des legendenbüchleins bibel. Und hoffentlich bringt er mehr menschen von tradierten ensichten weg, nur weil sie über jahrhubderte weiter gegen wurden heisst das noch lange nicht, dass sie richtig sind. Das religiöse rückgrat sollte restlos entfernt werden und an dessen stelle sollte ethik und der wille zum gespräch und der anteilnahme anderen gegenüber treten. Das manipulierte fromme arbeitsschaf wird schon seit jeher in den religiösen strukturen gezüchtet.

  • Galbier sagt:

    Für einen Studierten finde ich das ganz schwach. Kern des Glaubens sind doch die Propheten. Dann vergleiche man mal die Propheten Jesus mit Mohammed. Der eine Religionsstifter ein Hippie, der die Unvollkommenheit der Menschen anerkennt/vergibt, der andere ein Politiker, Kriegstreiber und ein „vollkommener Mensch“, der totalitär viele Verhaltensweisen in verschiedenen Lebensbereichen vorschreibt.
    Das einzige, was klar ist, ist, dass Jesus vieles, was in den nachfolgenden Jahrhunderten im Namen des Christentums passiert ist, sicher nicht gutgeheissen hätte. Könnte man das gleiche von Mohammed und dem Islam behaupten?

    • Niklas Meier sagt:

      Ja, könnte man. Das osmanische Reich war viel zu lasch mit den eroberten Gebieten.

    • Fred Krüger sagt:

      Ja und jetzt? Das machtsystem christentum hat genau gar nichts zu tun damit was eine fiktive gestalt gepredigt hat oder hätte. Es geht ja genau um das und nicht darum wie ach so friedliebend die bibel doch sei.
      Und ja natürlich ist das mit dem islam das selbe problem.

    • Mirko P. (Atheist) sagt:

      Mt 10,34-39 (Jesus sagt): Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln, so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören…….
      Mt 15,4 : Gott hat geboten: Ehre deine Eltern. Wer über seine Eltern flucht, soll sterben!
      Mt 15,25-28: Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: HERR, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, dass man den Kindern (Juden) ihr Brot nimmt und es vor die Hunde (Ungläubigen) wirft.
      Doch, voll nett, der Typ. Es gibt noch mehr Stellen, die die Priester nicht so gern zitieren…

  • Bidiwale sagt:

    Ja genau denn Jesus ist auch der Begründer der Diplomatie. Siegen durch verlieren. Er liess sich töten und hat mit seiner Auferstehung den grösste Sieg der Erde gewonnen.

    • Mirko P. (Atheist) sagt:

      Jepp! Und das alles ist auch so logisch:
      Der Allmächtige schickt seinen Sohn, der er gleichzeitig selbst ist (siehe heilige Dreifaltigkeit), auf die Erde und lässt ihn von den Menschen foltern und töten um genau diesen Menschen ihre Erbsünde (Apfeldiebstahl) nehmen zu können. Man darf dabei natürlich nicht außer Acht lassen, dass dieser Allmächtige den Sündenfall vorausgesehen haben muss bzw. durch seine Allmacht ja sogar die Voraussetzungen (z.B. menschliche Neugier) geschaffen haben muss.
      Ja doch, für mich klingt das alles sehr plausibel.

      • Olaf Brodacki sagt:

        Ja, Apfeldiebstahl, wirklich schlimm!!
        Aber wieso Erbsünde? Vom Baum der Erkenntnis hatten sie da doch noch gar nicht gegessen und konnten nicht wissen, dass es überhaupt Sünde ist. Vielleicht hat uns ja doch nur Lilith (wie u.a. oben auf Notre-Dame zu sehen) den ganzen Stress eingebrockt, weil sie sich unbedingt emanzipieren und nicht mehr ihre gottgewollte Rolle spielen wollte. Und nun haben wir den Salat: Nichts mehr mit ewigem Leben; nichts mehr mit Chillen im Paradies! Selbst den Jungbrunnen suchen die Menschen seit Jahrtausenden vergeblich.

  • Fritz Ebner sagt:

    Der Beitrag von Ralph Pöhner ist leider zutreffend; er gibt die Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft wieder. Die sogenannten Märtyrer sind oft nur deswegen hingerichtet worden, weil sie sich gegen die staatliche Rechtsordnung aufgelehnt haben. Der „Erfolg“ des Christentums gründet zum großen Teil auf Gewalt. Diese Fakten gehören ans Licht, entschuldigen aber selbstverständlich nicht die Gräueltaten anderer Religionen und Idelogien, die beanspruchen, das einzig Wahre zu vertreten.

    • Chris Tonn sagt:

      Wie unten Karl Ernst richtig schrieb: Gewalt ist ein allgemein anthropologisches Problem. Schaun Sie mal in die Menschheitsgeschichte. Religiöse Gewalt, Nichtreligiöse Gewalt, Gewalt von unten, Gewalt von oben, etc.pp. Na klingelts? Auf die Lehren Jesu konnten sie sich zumindest nicht berufen.

    • Niklas Meier sagt:

      Der christliche Erfolg war bedingt durch die Naivität der Römer, wo es der Adel irgendwann hipp fand, „Christ“ zu sein. Einige waren dieser Sekte dann etwas zu sehr ausgeliefert und die Christen kamen zu Macht.

  • Erich Müller sagt:

    und dieser Artikel soll nun der erste Hassprediger gegen den Monotheismus sein, oder wie?
    oder ist es eine Buchbewerbung?
    ich bewerbe lieber mal, sich selbst an den Quellen schlau zu machen, sprich: Neues Testament und Koran. Es wird wohl da schon jedem auffallen, wo eine Liebesschrift und wo eine Hassschrift verfasst wurde.
    Die Frühzeit und mittelalterlichen Gebaren der selbsternannten „Kirchenleute“ wären durch Lesen oder ehrliches Vorlesen wohl nie zustandegekommen. Daher: Leute informiert euch doch mal selbst und stellt die Boitschaft auf den Leuchter. Gerade auch in Bezug was ein Nachfolger wirklich ist: er lebt die Botschaft des Gründers! Wie schon Jesus Christus selber sagte: Ein guter Baum bringt gute Frucht, und ein schlechter Baum bringt schlechte Frucht.

    • Mirko P. (Atheist) sagt:

      Mal abgesehen davon, dass beides nur ausgedachte Bücher sind, knöpfen wir uns mal zwei Stellen aus dem NT heraus
      Mt 25; 41-42

      Weg von mir ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist.
      Denn ich war hungrig und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; …
      Wer also einmal jemandem nichts zu Futtern gibt (einem der nur hungrig ist, also nicht schon fast stirbt) der muss zur Strafe ewig (!) Qualen erleiden? Das ist heftige Rachsucht, mehr nicht

      Mk 16;16
      Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet, wer aber nicht glaubt, wir verdammt werden
      Bedeutet: Man kann der netteste Typ sein: freundlich, hilfsbereit, offenherzig, usw. Hilft alles nichts, wenn man nicht gläubig ist. Es gibt wieder ewige Höllenqualen.
      Danke, ich verzichte.

  • Jennifer sagt:

    Oh je, das soll wohl eine Adventsbotschaft sein, oder wie? Ich finde, in dieser Zeit sollte man sich lieber auf die guten Seiten des Christentums besinnen. Es wurden und werden leider im Namen von Religion und auch von anderen Überzeugungen grosse Fehler und furchtbare Verbrechen begangen. Geschichte ist nur ein Teilaspekt des menschlichen Daseins. Die Lebewesen haben auch einen Wesenskern, eine Seele, ein Geistkontinuum oder ein unkorrumpierbares Selbst. Spirituelle Erfahrung ist nicht dasselbe wie Religionszugehörigkeit und religiöser Glaube. Die Medien sollten sich dennoch nicht dafür hergeben, das Christentum so zu demontieren. Aber der Zeitgeist will es wohl. Er ist destruktiver als alles bisher Dagewesene.

    • Roland K. Moser sagt:

      Dann wissen Sie nicht, dass die geweihte Nacht der 21. Dezember, die Wintersonnenwende, ist.
      Und dass die Christen und ihre primitive Botschaft hier in Europa gar nicht willkommen waren und sind, ausser bei ein paar zurück gegebliebenen.

      Die Christen haben einfach unsere Feste zu ihren gemacht, und damit Akzeptanz erzwungen.

      • Niklas Meier sagt:

        Moser, diese „unsere“ Feste sind in fast allen Kulturen anzutreffen, da für die Jagd/den Ackerbau, wichtig. Welcher Gott dafür zuständig war, war jeweils ziemlich egal.

  • Martin Frey sagt:

    Die Thesen von Nixey verdienen eine ernsthafte Ueberprüfung, und nicht einfach eine solche 1:1 Uebernahme. Schliesslich will sie ein Buch verkaufen. Und für den wissenschaftlichen Diskurs um historische Thesen gibt es Historiker.
    Aber item. Die Gräueltaten im Namen des Christentums an sich sind ja weitgehend unbestritten. Nur haben diese Gräueltaten vor Jahrhunderten stattgefunden. Und heute ist es eine andere der grossen Weltreligionen, in deren Namen mit den beschriebenen mittelalterlichen Methoden Verwüstung, Zerstörung und Massenmord begangen wird. Dabei handelt es sich bekanntlich nicht um das Christentum, welches sich in den letzen Jahrhunderten enorm gewandelt hat.
    Auf einen vergleichbaren Wandel andernorts warten wir bis dato vergeblich.

    • M.Fretz sagt:

      Auch wenn diese Verbrechen länger her sind, es gilt auch hier: Nie wieder! Und noch heute sind christliche Hassprediger in der Welt unterwegs. Namentlich Evangelikale die in Afrika mit viel Geld, versuchen ihren Gottesstaat zu schaffen; erstmal mit der Ausgrenzung und Tötung von Homosexuellen!
      Und solange der Bischof in Chur, das Alte Testament zitiert um gegen HOmopsexuelle zu hetzen, sind wir keinen Schritt weiter.
      Im weiteren waren sämtliche Südamerikanischen und südeuropöischen Diktatoren gute Katholiken die regelmässig in die Kirche gingen. Wo war bzw wo ist hier das Aufarbeiten der christlichen Kirchen zu deren Schweigen zu Zeiten des Terrors und des Faschismus?

  • Karl Ernst sagt:

    Das scheint ein universal-anthroplogisches Problem zu sein. Auch völlig säkulare Bewegungen – Religion ist Opium für das Volk – wie der sowjetische Sozialismus oder der chinesische Kommunismus unter Maodsedong liessen zig-Millionen Menschen ins Gras beissen. Ich rede nicht von Kriegstoten. Und alle Bewegungen waren getrieben von einem missionarischen und messianischen Sendungsbewusstsein. Zumeist ereigneten sich solche Entwicklkungen unter dem Titel der Gerechtigkeit und der Wahrheit. Der Keim des Hasses, der Ausgrenzung, findet sich in der Berg- und Feldpredigt genauso wie im kommunistischen Manifest. Und im Koran wird dieser Keim ebenso anzutreffen sein. Und keineswegs ist auch der Geist der Aufklärung diesbezüglich ohne Schuld.

  • Nicolas Pidoula sagt:

    Bei diesem Artikel sträubt sich das Haar jedes Theologen und Historikers. IS, Taliban und die ersten Christen in denselben Topf zu werfen ist so unglaublich dumm, dass man sich fragt, welches Gras denn da geracht wurde. Uglaublich dumm auch deswegen, weil dieselbe islamischen Antriebskräfte erneut oder immer wieder Christen – Kinder inklusive – abschlachten und kreuzigen. Die Armenier und Kopten z.B. werden wenig Verständnis für so viel fehlgeleitete Dummheit zeigen. Nimmt man dann noch die Kommunisten oder französische Revolution hinzu, kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln, dass derartige Polemik überhaupt publiziert wird. Aber Herrn Pöhner kennen wir ja.

  • Lukas Baumann sagt:

    Es ist auch ein Problem allgemein. In Übersichten, was z.B. im römischen Reich bei der Ermordung eines Konsols wie Caesar passiert ist, werden wichtigste Interpretationsmerkmale gerade von der englischsprachigen Welt nicht aufgegriffen, weil nicht gekannt. Jemand hat mir erzählt, ich soll ein Rhetorikwerk von Lausberg lesen. Als ich dann den Text des spontan in einer Bar Getroffen gelesen hab – das Werk muss ich noch lesen -: Zwei Dinge: Der juristische Layer, der über Filippika Cicero am Anfang liegt, wird in wikipedia etc. nicht mitinterpretiert. Das hat grosse Veränderungen zur Folge. Obwohl Münzen existieren: Es ist nicht klar, ob Brutus den Konsul ermordet. Und das aus den verschiedenen Status heraus, die der juristische Layer repräsentieren. Alle ehem. Pompejaner gerieten in Verdacht

  • Lukas Baumann sagt:

    Genau. Und die Nationalsozialisten hämmerten den Mythos ein, dass die Kirche Millionen Menschen im Mittelalter/Neuzeit an Hexenverbrennung getötet hat. Alles, um das ,Germanische‘ in Unterdrückung zu sehen. Das zweite fiel weg. Erst in der Neuzeit im Zuge der Pest kam es zu Urteilen. 20k waren davon betroffen. Das ist eine Schande ja, aber es waren nicht Millionen und schon gar nicht die 60k in einem Tag, wo sozialdarwinistische Überzeugung so viele eingeschränkte Menschen getötet hat. Es geht von einfach, zu schwierig, und wieder zu einfach. Alles andere ist pseudo-wissenschaftlich. Hach ist die Geschichte immer wieder was zum Manipulieren. Gerade Vertreter der röm. Religionen sahen ihre Gelder in Gefahr und haben auch gerne was erfunden. Lest dazu lieber Historiker: Fiedrowicz Apologie.

  • Franz Marke sagt:

    Das kommt wohl immer in Wellen. Nachdem sich das Christentum bis in die Frühe Neutzeit dann sein Mütchen gekühlt hat, saturiert, bürokratisiert und somit auch zivilisiert wurde, brachte die Reformation wieder frischen relgiösen Eifer, mit den bekannten Ingredienzien: Tödliche Intoleranz gegen Glaubensabweichler, Bildersturm und eine Ideologie der reinen Lehre. Jetzt ist also der Salafismus an der Reihe. Erschreckend ist ja, dass diese Radikalisierungswellen dann immer erst einmal sehr erfolgreich waren, was sich auch heute wieder abzeichnet.

  • Holunder sagt:

    Zu diesem Buch sei angemerkt, dass die Autorin Catherine Nixey keine Historikerin ist, sondern Journalistin. Vieles in dem Buch ist überaus einseitig und polemisch beschrieben, historische Fakten werden höchst selektiv wiedergegeben, danach ausgesucht, ob sie zu dem Bild passen, das die Autorin bezüglich der damaligen Zeit vor Augen hat. Aus wissenschaftlicher Sicht ein Machwerk, keine seriöse Darstellung der Entwicklungen in der Spätantike.

    • Franziska sagt:

      Dass Nixey Cambridge-Absolventin der Klassischen Altertumswissenschaft ist und 2015 den Jerwood Award der Royal Society of Literature gewonnen hat, mit welchem die vielversprechendsten Autorinnen von Sachliteratur unterstützt werden, sei aber auch angemerkt. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass eine Autorin, die eine These vertritt, diejenige Evidenz heranzieht, welche ihre These stützt. Dass dies, und nicht etwa eine „neutrale“ (=“seriöse“?) Beschreibung der Spätantike, die Absicht des Buches ist, ist auch von vornherein klar und tut der Brillanz des Textes keinen Abbruch.

  • Charly sagt:

    Das System Religion ist ein Auslaufmodell, weil es ausschließlich von der Naivität der Gläubigen lebt!
    Religion wurde geboren, als der erste Gauner, den erste Dummen antraf.

  • Fredy Mader sagt:

    Auch dieses Buch ist in erster Linie ein fake und unterliegt dem allgemeinen antichristlichen Zeitgeist mit missionarischen Zügen
    Schon das letzte Jahrhundert beweist, dass Christen, die die Bibel über die zur Zeit Herrschenden Macht setzen, umgebracht wurden.
    Man studiert Geschichte und blendet Stalin, Mao, die Türken mit ihren Armeniern, Nordkorea, und viele andere Geschehnisse einfach aus.
    Jesus Christus proklamierte ein upside down kingdom, doch die Menschen lieben die Macht.
    Frage an die Intellektuellen: Sind Menschen schon Christen, wenn sie sich so nennen oder braucht es ein Nachfolge.
    Waren Hitler und seine Schergen Christen, nur weil sie in einer sogenannten Christlichen Kultur lebten.
    Und was ist mit der Macht und Geld liebenden Kirchenführer des Mittelalters

    • Kaspar Tanner sagt:

      Herr Mader,
      Soweit mir bekannt, war der Nationalsozialismus antichristlich-neoheidnisch aufgestellt.
      Die „verweichlichte“ Religion des Juden Jesus entsprach schlicht nicht dem Konzept der Nazis.
      Schaut man sich die Wahlresultate der Nazis 1933 an, merkt man auch, dass die katholisch-konservativen Bundesländer am wenigsten Nazi-Anhänger hatten.
      Es wird ja – gerade von deutschen Historikern – gerne unterschlagen, dass die katholische Kirche eine der letzten Organisationen war, die vor den Nazis einknickte.
      Die Nazis waren das Gegenteil von christlich und haben Stereotypen über die katholische Kirche gepflegt, die selbst heute noch von Anti-Christen gerne genutzt werden.

  • Andreas (kein Heiliger) sagt:

    Ausgerechnet Uni Zürich (schon im Selbstzweck ein Fake)

  • Hugo N. sagt:

    @Roland K. Moser:
    Das grosse Problem ist nicht es zu wissen, sondern es unseren Medien zum Kernthema zu machen. Schauen sie doch mal TAMedia an. Linker als der Papst erlaubt. Schauen Sie doch mal die deutschen Medien an. Noch viel schlimmer, alles auf Merkels Kurs: wir schaffen das…. Alle Andern werden brutal gemobbt und unterdrückt.
    Und all dies basiert auf einer Minderheit der Bevölkerung. Also sind wir selbst schuld wenn in 20 Jahren der Islam sagt wohin Europa driftet….

  • dr. lüthe sagt:

    tatsächlich gibt es keine strukturell tolerante religion, die monotheistischen schon gar nicht. selbst der buddhismus (als religion ohne gott) sorgte immer wieder für unglaubliche gewalt: der japanische zen-buddh. im 2. weltkrieg und derzeit die buddhisten von myanmar gegen die rohingas.

    • Kaspar Tanner sagt:

      Der Mensch ist strukturell intolerant.
      Ob Christentum, Islam, Nation, FCB, FCZ oder der Sozialismus: Menschen mit wenig Ego (Intelligenz vermindert das Problem nicht) und viel Frustration tendieren immer zur Gewalt.
      Hat man keine Religion, hat man eine Ideologie.
      Hat man keine Nation, hat man seinen Stamm.
      Getötet wird immer zur Rettung des eigenen Stumpfsinns.

  • Ralf Schrader sagt:

    Das Ärgerliche an Geschichte ist, dass die sich aus dem Heute nicht erklären lässt. Es ist umgekehrt, das Heute versteht man nur aus der Geschichte heraus.

    Es ist ziemlich sinnfrei, Kategorien wie Toleranz auf frühere Jahrhunderte anzuwenden. Es war auch nicht so, dass Religionen sich mit Macht verbündet haben. Macht hat Religionen benutzt, instrumentalisiert, um mächtiger zu werden. Muhammed hat den lange vor ihm bestehenden Islam zu einer Staatsreligion gemacht, um das Volk der Araber zu einen. Karl der Grosse hat christianisiert, um das Frankenreich zu schaffen.

    Schliesslich hat der beginnende Kapitalismus eine andere Form des Christentums als den Katholizismus gebraucht und Luther hat den als Nachauftragnehmer geschaffen. Immer stand Politik über Religion.

  • Urs Simmen sagt:

    180 km westlich von Palmyra liegt die riesige Kreuzritter-Burg „Krak des Chevaliers“. Eigentlich auch kein Ruhmeblatt der christlichen Geschichte.. Beide, Palmyra wie auch „Krak des Chevaliers“ sind Weltkulturerbe. Nutzen wir die umfangreiche Informationsquellen und hinterfragen auch gelegentlch die eigene Weltanschauung

  • Sabrine Woolwich sagt:

    Wir haben mehr als eine Million Muslime in der Schweiz, und laufend werden noch mehr hereingelassen. Dann erhalten sie Aufenthalts und Arbeitsbewilligungen und in zahlreichen Fällen auch noch Sozialhilfe. Hier sollte einmal gebremst werden.

    • Monique Schweizer sagt:

      Woolwich: Was erzählen Sie denn hier für einen Schwachsinn – es leben zw. 400bis 500’000 Menschen muslimischen Glaubens in der CH und davon ist ein Grossteil nicht besonders religiös und besuchen kaum mal eine Moschee!.
      .
      So unqualifizierte Aufwieglerinnen wie Sie sollten eher mal gebremst werden!

  • Roland K. Moser sagt:

    Schön, dass ich nicht der einzige bin, der es weiss.

    Aber ich bin sicher der einzige, der verlangt, dass diese primitive Primaten-Ideologie wieder aus Eurpopa entfernt wird.

    Das auch noch: Gemäss gewissen Kreisen ist es erwünscht, dass sich dasselbe Grauen im Namen des Islam nochmals in Europa abspielt. Da denke ich doch, dass man besser diese „gewissen Kreise“ nach Mekka exportiert.

    • Chris sagt:

      Diese Ansichten, die hier vertreten werden sind genau aus Holz geschnitzt, aus dem Verfolgungen entstehen. Man nehme eine Gruppe, Religionsgemeinschaft, ethnische Minderheit oder was einen auch immer grad stört und schlage mit dem verbalen Holzhammer drauf. Gewürzt mit dem Hinweis: wenn es diese idioten nicht mehr gibt dann, ja dann wird alles besser. Ja,ja billigen Löungen wurden in der Geschichte oft genug versprochen – mit bekanntem Ergebnis. Darum sagte Jesus: liebet eure Feinde! Nur so wird die Spirale der Gewalt durchbrochen.

      • Roland K. Moser sagt:

        Ganz im Gegenteil natürlich.
        Das Zeug war hier unerwünscht ist es immer noch, ausser von den paar Ewiggestrigen, welche sich nicht von der Gehirnwäsche befreien können.

        Seinerzeit wurde einfach jeder getötet, welcher den Müll nicht wollte. Dagegen hilft nur, den Spiess umkehren.

        Das Judentum,. das Christentum und der Islam stammen alle aus dem Nahen Osten und haben dieselbe Wurzel des Übels: Abraham.
        Diese primitiven Primaten-Ideologien gehören in den Nahen Osten und nicht in die Welt hinaus.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich halte ihre Ideologie Herr Moser, die darauf basiert, dass manche Rassen/Ethien/Nationen, über Primaten anderswo stehen nicht für einen Fortschritt, nicht mal verglichen mit Einzellern.

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