
Neue Mauern für die Stadt
Man kann aus vielen Gründen für oder gegen das Projekt von Tram Region Bern sein. Es gibt aber Argumente, die sollte man nicht vorbringen.
Vielleicht müsste man den Stadt-Land-Graben neu ziehen. Bisher glaubte man ja eigentlich, der verlaufe irgendwo in den Schratten des Emmentals, auf den Gipfeln ob Meiringen, vielleicht auf den Ebenen des Belpberges. Aber mitten über die Schwarzenburgstrasse? Knapp an den Hängen des Schosshaldenwaldes vorbei? Eher nicht.
Oder doch? Einzelne Tramgegner jedenfalls scheinen die alten Stadtmauern Berns zu vermissen: «Was haben wir Stadtberner von diesem Tram? Ostermundigen und Köniz kann uns ja eigentlich egal sein.» Sagte ein «älterer Herr» an der Parteiversammlung der FDP von vergangenem Montag. Ob das die Linie der Stadtberner FDP ist? Hoffentlich nicht.
Vielleicht war das aber auch ein fortschrittliches Plädoyer zur Stadtentwicklung: Regionalisierung statt Zentralisierung! Wiederbelebung der Quartiere, Aufbau der Agglo! Bolo’bolo statt Ryfflihof, Westside und Shoppyland. Aber: Eher nicht.
Man kann aus verschiedenen Gründen für oder gegen das Tram sein. Aber weil es kühnerweise in die Agglomeration fährt und nicht an der Stadtgrenze halt macht? Sicher nicht.
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