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  • Freistil-Salat der Testesserin 3: Nichts gegen den Elektrolytenmangel.

  • Salat des Hauses von Testesser 1: Für das nachhaltige Sättigungsgefühl gibt es auch Brot.

  • Freistil-Salat der Testesserin 2: Frisch und gut, vorsichtshalber wird aber doch in ein Brownie investiert.

Sättigung mit dem Freistil-Salat

Nach Sandwiches, Pommes Frites und Cordon Bleu mal was für die Linie: Der «Hauptstädter» hat sich durch das Salat-Sortiment der neu eröffneten «Gärtnerei» getestet.

Eines ist sicher: Von Cordon Bleu, Sandwiches und Pommes Frites wird man zwar satt, aber nicht unbedingt gesünder. Das Angebot an linienschonenden Mahlzeiten wächst landauf, landab – so auch in Bern. Die an der Spitalgasse 33 neu eröffnete «Gärtnerei» etwa hat sich die Gemüseküche auf die Fahne geschrieben. Doch macht die vernünftige Wahl auch satt? Drei Redaktoren aus der «Hauptstädter»-Gourmetfraktion haben den Test gewagt:

Nicht ohne meine Proteine
Testesser 1 entscheidet sich für einen Variantenvorschlag des Hauses mit dem gewagten Namen «Piri Piri Chicken» (19.50 Franken). Pouletbruststreifen, Pilze, Äpfel, Rüebli und Quinoa landen auf den Salatblättern. Dazu die namensgebende «Spicy Piri Piri Sauce». Das Spicy bleibt leider dem Namen vorbehalten, in der Schüssel macht sich vor allem der Sesam-Geschmack breit – dies jedoch auf eine ganz angenehme Art. Das Fleisch ist zart und leicht warm, die Äpfel bringen eine schöne Säure in den Salat, die Rüebli sorgen für Biss und überhaupt harmonieren die Zutaten gut. Durchaus eine Empfehlung für vor Hunger entscheidungsschwach gewordene Salat-Esser. Und für das nachhaltige Sättigungsgefühl wird einfach noch eine zusätzliche Scheibe dunkles Kornbrot verspiesen.

Nicht ohne meine Lipide

Testesserin 2 entscheidet sich für einen Freistil-Salat: Für 15.50 Franken gibt’s einen Grünsalat nach Wahl (Kopfsalat, Eisberg oder Spinat) als Basis, und obendrauf 5 Zutaten aus der Auslage. Frisch und gut sieht alles aus – Soja-Bohnen, Croutons, Broccoli, Quinoa und Mango entscheiden die Wahl für sich. Dazu gibt es die Honig-Senf-Sauce. Die Mischung ist äusserst schmackhaft, vor allem Dank der herrlich reifen Mango, die dem Salat den süss-sauren Kick gibt. Einzig der rohe Broccoli enttäuscht – dieser dürfte durchaus blanchiert sein, denn gerade die Strünke sind teils doch sehr hart. Aus Angst, trotz der Riesenschüssel nicht ausreichend satt zu werden, hat die Testesserin einen Brownie (5 Franken) zum Dessert bestellt. Die Angst ist vollkommen unbegründet, wie sich herausstellt, doch der Brownie schmeckt zu gut, um ihn liegen zu lassen.

Nicht ohne meine Elektrolyte

Auch Testesserin 3 mischt sich ihr Salatmenu selbst, und stellt sich somit mutig der überfordernden Fülle an Auswahlmöglichkeiten. Ihre 15.50 Franken werden in eine Kombination der drei Grünsalate investiert, obendrauf gibt es hier Edamame-Bohnen, Tomaten, Gurken, Kartoffelschnitze und Pilze. Übergossen wird das Ganze mit einer Hummus-Sauce. Das Menu mundet ausgesprochen, vor allem die Verwendung der Bohnen im Salat wird für zukünftige Eigenproduktionen ins Repertoire aufgenommen. Die Hummus-Sauce ergänzt insbesondere die Kartoffelschnitze wunderbar, und die knackigen Kichererbenstücke beweisen, dass sie auch frisch gemischt ist. Einziger Wermutstropfen: Es wird ein eklatanter Mangel an Salz festgestellt, der nicht nur auf den eigenen Elektrolytenmangel zurückzuführen ist. Irgendwo drinnen würde vermutlich ein Salzstreuer stehen, aber die Testesserin ist zu faul, sich auf die Jagd danach zu machen.

Nicht ohne meine Schokolade

Fazit: Was gut für die Linie ist, schont nicht unbedingt das Portemonnaie. Aber selbst vier Stunden nach der Mahlzeit kann gesagt werden: Die ganzen Ballaststoffe haben ihre Pflicht getan, die Gourmetfraktion zeigt sich gesättigt. Irgendwas ist also dran an der gesunden Ernährung, muss die Redaktion kleinlaut eingestehen. Nur Testesserin 3 wird am späten Nachmittag mit einem Schokoladenstengel ertappt.

Die Hauptstädter-Redaktion


Publiziert am 15. August 2014

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