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Demo-Samstag: Das wird passieren

Am Samstag demonstrieren in Bern rechte Gruppierungen «gegen Kuscheljustiz» - auch eine Gegendemonstration ist angekündigt. Lesen sie bereits jetzt, was sich am Samstag in Berns Innenstadt abspielen wird.

Auf Berner Onlinejournalisten wartet ein arbeitsreiches Wochenende: So wollen etwa am Samstag herkunftsbewusste Helvetier nach Bern marschieren und den Valser Gneis des Bundesplatzes mit ihren Stiefeln erbeben lassen. Gegendemonstranten wollen eine monoethisch bevölkerte Berner Innenstadt unbedingt verhindern, während die Kantonspolizei Bern in ebendieser eine Festung errichten will – fast wie früher, als Christoffel noch hoch ob der Spitalgasse hing.

Am Sonntag folgt der Sturm der mehr oder weniger ruralen Politiker auf das Rathaus zu Bern. Die Folge ist ein journalistischer Wahlmarathon. Der vorausschauende, seriöse Journalist kennt im Vorfeld eines solchen Wochenendes nur Eines: Vorarbeiten, vorarbeiten, vorarbeiten. Nun mag der Ausgang der kantonalen Wahlen ziemlich vorhersehbar sein. Doch den genauen Wahlausgang bereits jetzt niederzuschreiben, würde auch des Hauptstädters lose Vorstellung von «Seriosität» zu arg dehnen. Die Ereignisse der bevorstehenden Demonstrationen sieht er dagegen in ruhigeren Redaktionsmomenten glasklar vor Augen.

Und so hat er die Berichterstattung zu den samstäglichen Demonstrationen bereits verfasst. Am Samstag wird er Berns Innenstadt Innenstadt sein lassen und sich in besinnlichere Festungen zurückziehen.

Dank Stichwort-Suche im Artikelarchiv (Suchwort «SVP-Familienfest»; Suchzeitraum Herbst 2011) und dynamischer Copy-Paste-Fingerfertigkeit kann ein vorausschauender und seriöser schlauer Blogger neben dem Samstag auch am Mittwoch frei machen und die Redaktion für einmal Redaktion sein lassen.

Hier exklusiv die journalitische Nachbetrachtung der Demonstrationen vom kommenden Samstag:

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Aktualisiert am 11.09.201129.03.2014

MehrereWeniger als tausende Mitglieder und Sympathisanten sind am Samstag an die als Familienfest Volksversammlung betitelte WahlkKundgebung der SVP auf dem Bundesplatz gepilgert. Die Polizei verwandelte die Stadt Bern in eine Festung. Es kam Zzu Gegendemonstrationenkam es nicht.

Das enorme Sicherheitsdispositiv habe sich bewährt, sagte der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause der Nachrichtenagentur sda. Die Gewaltbereitschaft sei durchaus da gewesen. Er ziehe eine positive Bilanz, da grössere obwohl Zwischenfälle nicht ausgeblieben seien, sagte Nause. Allerdings sei es betrüblich, dass man einen derartigen Aufwand habe betreiben müssen.

Am Samstag war die Polizei vor allem am Bahnhof und in der Innenstadt Berns klar sichtbar. An jeder Ecke standen Polizisten, immer wieder wurden Personenkontrollen durchgeführt. Auch gepanzerte Fahrzeuge waren vielerorts zu sehen. Der Bundesplatz war grossräumig mit Absperrgittern abgeriegelt. Wer auf den Platz wollte, musste dem Sicherheitspersonal den Inhalt seiner Taschen zeigen.

Manche mussten sich gar mehr als einmal kontrollieren und durchsuchen lassen. Ein Mann, der während einer der Reden von Brunnerein «Halt’s Maul SchweizNazis raus»-Plakat in die Höhe hielt, wurde vom Sicherheitsdienst der Broncos abgeführt und sofort der Polizei übergeben.

Auf dem Bundesplatz selbst bekräftigten die SVP-Redner bei heissenfrühlingshaften Temperaturen und strahlender Sonne die bekannten Wahlthemen der Partei. Präsident Toni Brunner betonte sechs Wochen vor den Nationalrats- und Ständeratswahlen, dass die SVP Anspruch auf einen weiteren Sitz im Bundesrat habe. das Problem der Kuscheljustiz.

Untermalt wurde die Platzkundgebung mit urchigen Alphorn- und Jodelklängen, Blasmusik, Fahnenschwingern und Trychler-Umzügen.SVP- Nationalrat Oskar Freysinger trug auf der Bühne ein eigenes Lied vor.

Basil Weingartner

Als Basil Weingartner vor 12 Jahren nach Bern zog, erhielt er als Begrüssungsgeschenk eine Packung exquisiter Jodtabletten.


Publiziert am 26. März 2014

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