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Zwiespältige «Zibelesounds»

Wer Angst vor Konfetti und Hämmerli hat, der meidet heute besser die Innenstadt. Und auch der Soundtrack dürfte einigermassen gefährlich werden.

Heute Montag wird Berns Innenstadt grossräumig umfahren, denn der Zibelemärit legt den Perimeter zwischen Kornhaus- und Bahnhofplatz lahm. Wer sich trotzdem ins Gewusel wagt – zumal in den Stunden nach 07:00 Uhr – der riskiert Plastik-Hammerschläge, Konfettischlachtszenen und auch nicht immer nur glücksversprechenden Musikgenuss.

Zwar scheint die «Zibelemäritfuer» seit einigen Jahren Geschichte, doch Alternativen hats genug. In der Heiliggeistkirche stehen etwa «Zibelesounds» auf dem Programm: «Evergreens aus Pop, Ländler, Film und Oper» sind affichiert, gespielt auf der Kirchenorgel. «Vo Chäs bis Zibele» heisst derweil das Motto im Propeller mit den gänzlich unverdächtigen DJs Kermit & Kevie Kev, das ebenso wie das Bonsoir bereits um 18:00 zum Clubbing lädt.

Überhaupt 18 Uhr: Das scheint die Stunde zu sein, in der der Zibelemärit erst richtig in Fahrt kommt. Hauptverantwortlich hierfür ist DJ Alex – Der Skihüttenkönig, der seine Partytunes an der Talstation-Party im Düdü abspielen wird. Jürgen «der König von Mallorca» Drews hat ihn bereits zu seinem Nachfolger auserkoren. Wer heute verhindert ist, der gibt sich dieses wüste Video (featuring Jimi Hofer, Marco Bührer, Marco Wölfli und Yves Studer) – und weiss dann nur zu gut, dass eine Stadtabwesenheit nicht immer die schlechteste Entscheidung ist.

Nur wegen eines Objekts verlässt man dann doch noch irgendwann im Laufe des Tages das Haus: Dem Zwiebelkuchen. Doch den kann man glücklicherweise auch in den Bäckereien der Wahl in den Aussenquartieren kaufen.

Benedikt Sartorius

Benedikt Sartorius lebt seit dem Transfer aus dem Oberland in Bern und hat seit einiger Zeit Frieden mit der Stadt geschlossen. Eine gewisse Neigung zum Sandstein- und Laubenallergiker ist aber immer noch spürbar.


Publiziert am 24. November 2013

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