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  • Berner glühen – über dem Bundeshaus.

  • Provozierte Höchsttemperatur auf der Grossen Schanze.

  • Auf dem Bahnhofsplatz.

  • Ziemlicher Durchschnitt: Die Temperatur bei der Kornhausbrücke.

  • Die Temperaturen auf dem Thermometer legen eigentlich einen Ausflug ins Marzili nahe, wenn man denn Zeit hätte.

  • Die leere Aare.

  • Der Wal lächelt mal wieder.

Berner Glühen

Der Haupstädter zieht dorthin, wo es heiss ist – bewaffnet mit einem Taschenthermometer und einem lächelnden Wal.

Bern erlebt derzeit eine «Bulllenhitze». Nicht nur Uli Forte und seine neue Mannschaft sind dieser ausgesetzt, sondern die Hauptstädterschaft an sich. So zirkulieren einmal mehr superbe Bilder von schwimmenden Bären, die Menschenmassen finden sich im Marzili ein, man erinnert sich an die Nicht-Berner-Band mit dem unseligen Namen «Dogs Die in Hot Cars», besucht die grösste Baustelle im Einzugsgebiet und checkt stündlich die Aaretemperaturen. Kurz, es ist Sommer in der Stadt.

Und so macht man sich, bewaffnet mit einem nicht gerade vertrauenswürdigen Indoor-Thermometer aus dem Grossverteiler, auf der Suche nach dem heissesten Platz in der Stadt Bern. Der Sonnendurchschnitt vom einfachen Promenieren in der Stadt liegt bei angenommenen 33.8 Grad Celsius, doch da muss noch mehr drinliegen. So stellt man sich um zwölf Uhr Mittags auf die Grosse Schanze, gönnt sich ein gekühltes Getränk, während man glücklich zusieht, wie das Taschen-Thermometer die 40 Grad-Grenze knackt. Dieses glühende Spektakel kann nun ewig wiederholt werden: Auf dem Bahnhofsplatz (wegen mangelnder Geduld steigt das Thermometer nur bis 37.7 Grad), bei der schattigen Kunstskulptur «Die Schweizen in aller Welt» (34.8 Grad) und bei der Kornhausbrücke (33.5 Grad). Zwischendurch schielt man in Richtung Marzili-Bad, das so nah und doch so fern erscheint, während das Wasserspiel auf dem Bundesplatz märitbedingt im Urlaub weilt und die Aare zur Mittagszeit immer noch leer ist.

Letzteres ist dann doch schade, denn der schön designte mAare-App-Wal, der lächelt bereits bei kühlen 17.53 Grad. Und er wird weiterlächeln – zumindest bis morgen Mittwoch.

Benedikt Sartorius

Benedikt Sartorius lebt seit dem Transfer aus dem Oberland in Bern und hat seit einiger Zeit Frieden mit der Stadt geschlossen. Eine gewisse Neigung zum Sandstein- und Laubenallergiker ist aber immer noch spürbar.


Publiziert am 18. Juni 2013

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