
Auf der Suche nach dem Verlierer-Gen
Niederlagen sollten eigentlich prinzipiell gemieden werden. Dennoch wird in Bern immer öfters verloren. Eine erschreckende Tendenz, die Böses ahnen lässt.
Pünktlich zum Wochenbeginn ein wenig Pessimismus: Von nun an wird alles den Bach runter gehen. Das Berner Verlierer-Gen nimmt langsam überhand. Der Sonderbundskrieg war wohl Berns letztes grosses Erfolgserlebnis. Aber dieses dürften etwa so viele miterlebt haben wie den letzten YB-Meistertitel, der gefühlsmässig etwa zeitgleich geholt wurde. Wo bleibt nur General Dufour, wenn man ihn braucht?
Was beängstigt: Über noch völlig unbekannte Wege scheint nun das Verlierer-Gen den SCB erreicht zu haben. Dieser steht auf dünnem Eis und ist nur eine Niederlage vor dem vorzeitigen Saisonende entfernt. Als wäre das Elend noch nicht gross genug, musste Bern noch eine weitere Demütigung hinnehmen – in einer Disziplin, in der Niederlagen bisher eher Neuland waren: Castingshows. Das Berner Verlierer-Gen machte selbst von Gabriela Grossenbacher nicht halt, die dadurch aus der SRF-Talentschmiede «The Voice of Switzerland» ausgeschieden ist.
Kritische Zeitgenossen werden das Berner Verlierer-Gen wohl als albernen Aberglauben abtun. Zugegeben, ein Existenzbeweis aus der Welt der Forschung liegt noch nicht vor. Doch einige Anhaltspunkte lassen vermuten, dass da etwas im Busch ist. Das Gen schien sich in den vergangenen Monaten auf virale Weise verbreitet zu haben. Es kann doch kein Zufall sein: Regula Mader verliert ihren Job, die FDP einen Sitz im Grossen Rat, Züri West gegen Patent Ochsner, das Nachtlebenkonzept an Gegnern, Mühleberg an Laufzeit und, vielleicht am tragischsten, Francine ihren Flöru.
Die Anzeichen erhärten also den Verdacht: Das Berner Verlierer-Gen ist traurige Realität und es beschränkt sich nicht mehr ausschliesslich auf YB. Doch woher kommt dieses Gen und, viel wichtiger, wie wird man es wieder los? Das sind Fragen, deren Antworten längst verloren gegangen sind.
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