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Hölle Hölle Hölle

Büsst eure Sünden, schminkt eure Kinder, färbt eure Haare: Die Fasnacht ist nah.

Der Blick in den Veranstaltungskalender bestätigt die Vorahnung, die bisher nur als vage-mulmiges Gefühl in der Magengrube vorhanden war: Die Fasnacht rückt näher. Nicht nur zeitlich, sondern auch geografisch: Gestern wars noch die Chesslete in Solothurn, heute ists schon die Kinderfasnacht in Worb und morgen findet in Ittigen der Maskenball statt. Nicht mehr lange, dann sind wir an der Reihe.

Die Zeichen mehren sich, auch innerhalb der Stadtgrenzen. Zum Beispiel in der Kramgasse: Zuerst vermutete man, eine Gruppe militanter Veganer habe die Front des Steakhouses verunstaltet. Doch bei näherem Hinsehen entpuppte sich der Schriftzug als lokaleigene Werbeaktion, als Veranstaltungshinweis nämlich. Dem zufolge wird ein Herr namens DJ Pipo – verbriefter «Après-Ski-Prinz» – während der Berner Fasnacht im «Beef» die «heisseste Fasnachtsparty» bespielen.

Nur noch eine knappe Woche also bleiben uns bis zu den grossen drei G der Fasnacht (Guggen, Gruppenbesäufnis und «knallrotes Gummiboot»). Um in der Begriffswelt Wolfgang Petris zu bleiben: Bern befindet quasi in der Vorhölle der Fasnacht. Es zieht sich zusammen. Büsst eure Sünden, schminkt eure Kinder, färbt eure Haare, kauft euch Konfetti: Die Fasnacht ist nah. DJ Pipo wartet schon.

Hanna Jordi

Hanna Jordi lebt in Bern seit 1985. Etwas anderes hat sich bislang nicht aufgedrängt.


Publiziert am 8. Februar 2013

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