
Welt der Wunder
Gott war kürzlich unter uns und hat für Ruhe gesorgt. Lesen Sie hier alles zum grossen Wunder von Bern.
Liebe Gemeinde, heute richten wir uns mit erfreulichen Neuigkeiten an Sie. Unsere Brüder und Schwestern vom «Marsch fürs Läbe» haben von einem waschechten Wunder zu berichten. Wie die Organisatoren auf ihrer Homepage schreiben, war Gottes Gegenwart am 17. September auf dem Bundesplatz deutlich spürbar. Es war der Herr höchstpersönlich, der dafür sorgte, dass die lärmende Herde verlorener Schäfchen pünktlich zum Bussgebet ihren Protest aufgegeben hat. «Das stand in keinem Programmheft! Und es hätte auch von keiner menschlichen Macht so organisiert und durchgesetzt werden können», steht in der Mitteilung mit dem Titel «Das Wunder von Bern». Amen!
Doch nehmt euch in Acht, fromme Freunde! Ketzerische Stimmen werden nichts unversucht lassen, um unserem Wunder den göttlichen Glanz zu nehmen. Natürlich sei es nicht Gott sondern das höllische Wetter gewesen, das ihren Willen, sich für Abtrünnigkeiten einzusetzen, gebrochen habe. Vielleicht schieben sie die Schuld auch Herr Nauses Schergen zu, die den Willen des Herrn durchgesetzt haben.
Das Wunder wurde zwar vom Vatikan noch nicht anerkannt, weil sie dort noch damit beschäftigt sind, zu eruieren, inwiefern der Himmel in Erich Hess‘ Wahl in den Nationalrat involviert war. Bis die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechung grünes Licht gibt, zeigt Ihnen der Hauptstädter, Ihr Sammelband für Gottesbeweise, drei weitere Wunder aus dem Alltag:
Wunder-Signal:
Dieser löbliche Kasten teilt in regelmässigen Abständen den Verkehrsfluss, wie Moses einst das Meer.
Wunder-Getränk:
Wenn dieses glorreiche Serum in Wasser gegossen wird, entsteht zwar kein Wein, dafür ein farbiges Getränk, das nach Erdbeere schmeckt. Hallelujah!
Wunder-Bild:
Ist Ihr Herz fromm und Ihr Glaube stark genug, dann werden Sie auf diesem Bild einen Zeppelin erkennen.
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