
Alle reden vom Tunnelbau…
Tunnel, Tunnel, Tunnel. Wir sprechen lieber von Brücken.
Alle reden vom Tunnelbau. Darum wollen wir uns hier einem Brücken-Abbruch widmen. Von 1858 bis 1941 war die Rote Brücke die Verbindung vom Wylerfeld an den Hauptbahnhof Bern – und damit Bestandteil der Strecke Bern – Olten der Schweizerischen Centralbahn. Doch die Rote Brücke (so benannt wegen ihrem Rostschutz-Anstrich) diente nicht nur dem Schienenverkehr. In einer unteren Etage war eine Fahrbahn für Fussgänger und Fuhrwerkverkehr zugänglich. Bern hatte also schon mal sowas wie eine Velobrücke.
Ganz konfliktfrei war das nicht. Dampfende Züge und scheue Pferde waren eine schlechte Kombination. Nachdem dann 1930 die Lorrainebrücke fertiggestellt war, war es auch zu Ende mit der kombinierten Eisenbahn- und Langsamverkehrstrecke.
Gut zehn Jahre später war dann auch für die Eisenbahnbrücke Schluss. Eine neue Streckenführung mit neuem Aare-Übergang machte die altehrwürdige Rote Brücke überflüssig und sie wurde abgebrochen. Und weil ein ordentlicher Brücken-Abbruch mindestens so befriedigend ist wie eine grosse Neueröffnung, sind wir ins bernische Staatsarchiv gestiegen. Geniessen Sie, statt immer nur Tunnelbau, jetzt, hier: einen Brückenabbruch.

FN Jost N 1976, Sicht von der roten Brücke Richtung Stadt (kurz vor dem Abbruch)

FN Jost N 1993, Lorrainebrücke, kurz vor Abbruch der Roten Brücke, 1941

FN Jost N 1975, Abbruch der alten Eisenbahnbrücke (Rote Brücke)

FN Jost N 1971, Abbruch der alten Eisenbahnbrücke (Rote Brücke), 1941

FN Jost N 1972, Abbruch der alten Eisenbahnbrücke (Rote Brücke), 1941

FN Jost N 1973, Abbruch der alten Eisenbahnbrücke (Rote Brücke), 1941

FN Jost N 1974, Abbruch der alten Eisenbahnbrücke (Rote Brücke), 1941
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