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Vom Grand Prix und anderen Preisen

Den «Grossen Preis» gibt es nicht nur in Bern.

Der Begriff «GP Bern» kann für viele Nicht-Berner verwirrend sein: Rennautos Mitten in der Stadt Bern? Denn «GP» bezeichnet wahrscheinlich für die meisten in erster Linie keine laufenden Menschen sondern laufende Motoren. Eingeweihte wissen natürlich, dass es sich beim Berner Grand Prix um Tausende Läuferinnen und Läufer handelt, die in der Stadt Bern um die Wette rennen. Einen echten «Grand Prix» sprich «grossen Preis» winkt Menschen mit Durchschnittswaden allerdings nicht wirklich. Es durchgezogen und geschafft zu haben, soll als Preis für den Fleiss dienen.

Nichtsdestotrotz ist die Verwirrung gerechtfertigt. Fast in jedem Land findet in der Formel 1 der «Grosse Preis» statt, oder besser gesagt, in fast jedem Land ist es den Rennfahrern möglich, den grossen Preis zu holen – meist beinhaltet dieser einen Pokal, Preisgeld und Medienrummel: Abu Dhabi Grand Prix, Australischer Grand Prix, Monaco Grand Prix, Spanischer Grand Prix und so weiter.

Mit den Motoren ist das Thema allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Schon Mal was vom Rabat Grand Prix gehört? Das ist ein professionelles Tennisturnier für Frauen, das im Jahre 2001 ins Leben gerufen wurde. Es ist das einzige Tennisturnier überhaupt, welches in Afrika stattfindet. Auch der Budapest Grand Prix war ein solches Turnier, an welchem professionelle Tennisspielerinnen gegeneinander antreten konnten. Vor drei Jahren wurde er jedoch abgeschafft.

Und was sagt Ihnen der Name Grand Prix Attack?

Ein subtiler Hinweis:
Laufsport

Nein, das hat herzlich wenig mit dem Militär oder wilden Tieren zu tun – es handelt sich hierbei um eine sehr populäre Schacheröffnung, besser bekannt unter dem Namen Sizilianische Verteidigung. Weiter geht es mit der Schach-Sportart: Beim USCF Grand Prix (USCF = United States Chess Federation = Schachverband der Vereinigten Staaten) handelt es sich um einen Schach-Wettkampf der sich über ein Jahr lang erstreckt. Ende Jahr gibt es tatsächlich einen «grossen Preis» zu gewinnen: rund 10‘000 Dollar.

Schön wäre es, gäbe es fürs Rennen genauso viel Geld wie fürs Schach spielen.

Liliane Manzanedo

Liliane Manzanedo ist Oltnerin und kam anfänglich vor allem wegen ihres Lieblingsbiers «Bärner Müntschi» in die Hauptstadt. Mittlerweile hat sie auch den «Bärni» und «Junker» entdeckt und findet Bern noch toller.


Publiziert am 12. Mai 2016

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