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Bern zeigt Bescheidenheit

Grossspurige Tourismus-Werbekampagnen, wie sie die Bündner und Walliser lancieren, haben wir Berner nicht nötig.

Schon bald geht im Berner Oberland die Wintersaison so richtig los. Der perfekte Moment also, um im Flachland noch einmal subtil auf die bernischen Skigebiete hinzuweisen. Madeinbern.com, ihres Zeichens eine mit jährlich 3,5 Millionen Franken alimentierte kantonale Tourismusorganisation, produzierte und veröffentlichte darum eine topmoderne Tonbildshow:

Die Klickzahlen der Show fallen nicht allzu hoch aus. Das Filmlein wurde seit Publikation Ende Oktober 30-mal angesehen. 20 Prozent der Views entfallen dabei alleine auf die «Hauptstädter»-Redaktoren, denen die sorgfältig ausgewählte Filmmusik äusserst gut gefallen hatte. Doch da Bern eindeutig der schönste Kanton mit dem hippsten Hauptort ist, sind höhere Reichweiten des Videos wohl tatsächlich nicht nötig. Bern entfaltet seine Wirkung von ganz alleine, wie sicher auch die Verantwortlichen von Madeinbern.com bestätigen würden.

Andere Schweizer Tourismuskantone scheinen Werbung viel nötiger zu haben. Die Walliser kauften sich gleich das ganze Bundeshaus und liessen das Matterhorn darauf projizieren.
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Und die Bündner produzieren ein sinnleeres Video nach dem andern, Videos, die – warum auch immer – jeweils fast eine Million Mal angesehen werden:

Für diese rein auf Massentourismus abzielenden Massnahmen haben wir Berner nur ein Lächeln übrig.

Simon Preisig

Nach einem Ausflug nach Quito, Chur, Kopenhagen und Zürich wohnt Simon Preisig endlich wieder in Bern. Hier vermisst er manchmal die Berge, manchmal die Urbanität und ist trotzdem zufrieden.


Publiziert am 27. November 2015

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