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So tickt Bern besser

Von Hess bis zur RJG: Wir sagen Ihnen, wer seine Uhr am Sonntag wie hätte umstellen müssen. Die Unterschiede sind frappant.

Am Sonntag wurden in Bern alle Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Eine unglaublich unflexible Handhabung finden wir von der «Hauptstädter»-Redaktion. In Zeiten fortgeschrittener Individualisierung erklären wir Ihnen, wer seine Uhr wie hätte umstellen sollen.

Wahlausschuss der Stadt Bern
asuzaehlen der Wahlzettel der Stadt Bern in der Turnhalle des Gym. Neufeld. © Manu Friederich
Dem städtischen Wahlbüro legen wir nahe, die Uhren doch um zwei Stunden nach vorn zu stellen. So könnte beim nächsten Urnengang so früh mit dem Auszählen begonnen werden, dass die obligate Verspätung der Berner Stimmenzähler weder eidgenössisch noch kantonal ins Gewicht fällt.

Kantonspolizei
Unbewilligte Kundgebung wird nicht toleriert. Der erneute Antifa-Spaziergang-Aufruf. © Roland Juker
Die Berner Polizei hat bezüglich Uhrenumstellens zwei Optionen:

Variante 1: Die Polizisten stellen ihre Uhr um 5 Minuten vor. So wäre es den Einsatzkräften am zweiten Antifa-Samstag möglich gewesen, wirklich alle Demonstrationszüge im Keim zu ersticken. Hätten die Einsatzkräfte fünf Minuten früher von den spontanen Besammlungen beim Waisenhausplatz und in der Länggasse gewusst, hätten sie diese sicher noch effektiver verhindern können.

Variante 2: Die Polizei stellt ihre Uhren um 3845 Stunden zurück. In Sachen Imsi-Catcher sind die bernischen Ermittler der Zeit nämlich weit voraus. So weit, dass für ihr superneues Abhörgerät noch gar keine rechtlichen Grundlagen geschaffen werden konnten. Nächsten Sommer sollte es aber bestimmt so weit sein.

Antifa/Revolutionäre Jugendgruppe
Unbewilligte Kundgebung wird nicht toleriert. Der erneute Antifa-Spaziergang-Aufruf. © Roland Juker
Sollte sich die Polizei für Variante 2 entscheiden, könnte natürlich auch die Revolutionäre Jugendgruppe (RJG) aus Fairnessgründen ihre Uhren einfach um 5 Minuten zurückstellen. Sie gäben so den Herren in Blau die Chance, ihre spontanen Zusammenrottungen aufzulösen.

Aline Trede
Aline Trede, Nationalraetin Die Gruenen. © Adrian Moser
Die Grüne Aline Trede braucht gar keine Uhr mehr zu stellen. Ihre Zeit im Nationalrat ist leider abgelaufen. Ähnlich verhält es sich bei BDP-Präsident Heinz Siegenthaler und dem ausserkantonalen, trotzdem erwähnenswerten SVP-Wunderprofessor Christoph Mörgeli.

Erich Hess
Wahlen 2015. Erich Hess ©Franziska Rothenbuehler
Auf keinen Fall sollte Erich Hess seine Uhr umstellen. Sein Zeitplan der letzten Monate war geradezu perfekt. Während er Unterschriften gegen die Reitschule sammelte, starteten von dort die «äusserst gewalttätigen Antifa-Demonstrationen». Die Nationalratswürden sind der Beweis für sein gutes Timing.

SBB
Eroeffnung Hauptsitz SBB im Quartier Wankdorf. © Adrian Moser
Die SBB sollten für ihre Uhren unbedingt neue Batterien kaufen. Vor allem rund um die Station Wankdorf stehen die Züge in letzter Zeit öfters still.

Simon Preisig

Nach einem Ausflug nach Quito, Chur, Kopenhagen und Zürich wohnt Simon Preisig endlich wieder in Bern. Hier vermisst er manchmal die Berge, manchmal die Urbanität und ist trotzdem zufrieden.


Publiziert am 26. Oktober 2015

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