
So alt macht das Amt
Wir liessen eine Gesichtserkennungssoftware analysieren, wie schwer die Berner Gemeinderäte an ihrem Amt tragen. Mit erstaunlichem Resultat.
Unsere Freunde vom Runden Leder haben es vorgemacht und bereits analysiert, wie stark Fussbaltrainer in ihrem Amt altern. Wir nehmen den Ball gerne auf und haben den Berner Gemeinderat durch die ausgeklügelte Gesichtserkennungssoftware analysiert. Das erstaunliche Resultat: Während die einen schwer am Amt tragen, scheint es für andere ein regelrechter Jungbrunnen zu sein.
Franziska Teuscher: *7. März 1958: 57 – -20
Was für ein Resultat. Franziska Teuscher weckt Erinnerungen an Benjamin Button, der im Laufe seines Lebens statt älter immer jünger wurde. Niemandem sonst scheint das Amt als Gemeinderätin so gut zu tun. Doch allzulange sollte sie nicht mehr im Amt bleiben – wer das Stimmrechtsalter nicht erreicht, hat auch kein passives Wahlrecht.
Ursula Wyss: *8. Februar 1973: 42 – -11
Ebenfalls ein sehr erstaunliches Resultat liefert unser Tool bei Ursula Wyss. Frau Wyss blüht auf im Amt – und scheint bestens gerüstet, einst die Nachfolge von Stapi Alexander Tschäppät anzutreten. Bleibt die Frage, ob sie diese Verantwortung besser verkraften würde, als der Stapi (siehe unten).
Alexandre Schmidt: *19. Mai 1970: 44 – +/-0
Ursula Wyss ist nicht die einzige, der Ambitionen auf das Stadtpräsidium nachgesagt werden. Auch Ex-Kandidat Alexandre Schmidt könnte sich in Stellung bringen. Der Direktvergleich zeigt: Ganz so gut wie Wyss scheint ihm das Amt als Gemeinderat nicht zu tun. Es scheint aber auch keineswegs an ihm zu zerren. Das spricht für eine gute Work-Life-Balance – auch eine Qualität.
Reto Nause: *17. Juni 1971: 43 – +3
Klar zeichnen sich kleine Sorgenfalten im Gesicht des Sicherheitsdirektors ab, angesichts der chaotischen Stadt Bern, die es jetzt sogar auf das Radar des NDB geschafft hat. Dennoch scheint er das Amt ganz gut zu ertragen – ohne Reitschuldossier werden sich Nauses Züge in Zukunft noch mehr entspannen. Wer weiss, vielleicht wird auch für ihn das Amt noch zum Jungbrunnen.
Alexander Tschäppät: *16. 4. 1952: 63 – +13
Zum Schluss unser Stapi, der Stadtvater. Gemäss der Analyse müsste man schon fast Stadtgrossvater sagen. Alexander Tschäppät will nicht zu einer neuen Amtsperiode antreten, eine vernünftige Entscheidung, wie die Analyse zeigt. Tschäppät betont immer wieder, dass er Bern liebt wie es kein anderer tut – entsprechend scheint ihn das Amt auszuzehren.
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